[Das Jahr 1570]
 
Anno, 1571 mit got angefangen.
 
Anno 1571 den 1. januarii uff neu jarß tag ist swager Wymmar Hack bei unß zu gast gewest und daß neu jar helfen untfangen wie auch den vorigen tag neu jarß abent helfen scleissen. Dan min son Henrich hat in zu den christ hilligen tag bei unß zu gast geladen, dieweil die sach in gutlichem bedencken stunde daß er dannest fruntschaft suchte und sich in gespreich personlich gebe.
 
Anno 1571 den 3. janua. war min geburtz tag daß ich daß 53 jar abgelacht hatte. Dissen geburtz fest hab ich verswigen, dan man hat doch brassens gnoich, und doch den abendt do swager Wymmar Hack bei unß war ein flesch ratz winß geben.
 
Anno 1571 den 4. janua. war ich den mittag zu Weinsberch essen do leiß Tringin Johana Paulus frau minger swagerß ir haußrait und ingedoimTilgung: jr jnge; durchgestrichenviß dem hauß Weinßberch dar es biß noch zu gestanden holen und dragen in ir neu gemeite hauß in der Saltzgassen. waß deß gewesen ist anfenckTilgung: nicht lesbar; durchgestrichenlich zum Bickel stein wie min broder Christian gestorben dorch Everhaldum Mullenhoven notarium uffgeschriben und mach daß prothocol vurhanden sin, hindeer broder Gotschalck.
 
Anno 1571 den 5. januarii der hilliger dri koninck abent hat swager Conradt Eck zum andern mal vur s. Mertin uffgestechen und wein gezapt. Und den abent haben unß eidom und dochter Volckquinß Wymmer Hack Agneß Gegermechersche bei unß gewest und koninck gekoren.
 
Anno 1571 den 7. jan. den mittach bei swager doctor Johan Broich zum Falkenstein am Haif zu gast gewest mit dem abt van BruwilerAndreas Münster (1567-1579), freundl. Mittheil. von Herrn Geh. R. Dr. Harless in Düsseldorf; vgl. Annalen d. hist. Vereins f. d. Niederrhein, Heft 20, S. 256., doctor Glaser, doctor Tongern, licentiat AverdongVgl. das Register und den Erläuterungsband., und uff den abent bin ich zu gast gewest bei swager Wimmar Hack zum Plais oder Aissn am Heumart mit andern goeden frunden, sinen susternSeinen Geburtstag am 3. Jan. hat W. 'verschwiegen', 'dan man hat doch brassens gnoich'..Bd.2, S.214
 
AnnoAuslassungdenAuslassungtagAuslassungist geborenAuslassungeligeAuslassungJacobs Klying van Valender und Tringin Jabach miner nichten uffm Igelstein.
 
[596'] Anno 1571 den 7. janua. starb Henrich van Hilden Dreißlers an der Hoeportzn und den 12. ja. neigstfolgende starb sin hausfrawe diß hauß auch gnant Vuylappel hat ich van den Carmeliten gegolten hat sei umb gotzwillen umb 6 gl. cur. jarlich darin laissen setzen.
 
Item diß hauß hab ich folgenß Lensis van Aushem fasbender und Entgin van Gulich hat herinck und stockfischs feil jarlichs vur 6 daler uff den termin martini zubezalen, doch zu halben jaren martini und pingsten nit dan jar vur jare deß sol Lensis den inbau dhoin, spoilsteinß kal machen, bewerpen und weissen, lappen went gebonner durren finster. Ich sol es decken laissen. Actum anno 1571 den 19. janua.
 
Anno 1571 den 8. jan. hat min hausfrau ein silber kan off kengin van einer halber quarten, sonder henk und eins mans fois hoich ungeferlich, versmelzen laissen und irer dochter Elisabeth brutgurtel oder ket darvan zu machen. Diss schrib ich zu gedenken, war das silber, so inventriseirtinventriseir in der Handschr., pliben sei; wie vil zum ubergulten komen, weis ich nit. Man hat swager Wimmer auch ein ringelgin mit einem blauen turkois geschenkt; weis nit, was gekostBd.2, S.214.
 
Anno 1571 den 16. janua. van der Merssen bekomen 10 mald. roggen pacht mangelten zwei malder die wolt er bringen.
 
Anno 1571 den 20. jan., uff dissen tag zu van christmiss schir alle tag und etliche tag darnach hat es geschneietgescheiet in der Handschr.und ist groisser snehe gefallen, dan ich min lebtag ehe gesehen, mehe dan knehe und gurtels teif; frore doch nit gar seir. Und in etlichen straissen kunt man vur der fast mit keinen wagen oder karren farren, als vur s. Mertin. In etlichen strassen mitten war der snehe wie ein dich uffgeworfen, das man uff die ander side nit sehen kunde, wer da ginge. Die schurchkarn kont man mit geine radern schurgen, dan moist sei sonder rat scleifen; durch das felt kunt man gein karen foeren. Die wolf deden groissen schaden. Die Switzer und fursten deden dissen landen und mulner warnenBd.2, S.215.
 
[597] anno 1571 den 21. januarii hab ich Henrich von Ham steinmetzer uff der Hoeportzn minem bewanten ein kindt zu s. Mertin ein metgin gnant Feigin, gegebe 1 goltgl. 1 daler und 1 budel. Er war min stein metzr gewest.
 
Anno 1571 den 21. jan. haben mir swager Wymmar Hack, den brutgam und sin sustern, swager und fründe, auch uns fründe zu gast gehat uff den abent und den heilich mit unser dochter entlich abgeredt und solt doch kein heilichs scleissen heischen. Doch haben mir gedantzst und frolich gewest. Lisbeth hat auch einen statlichen gotzheller und rink vom brutgam bekomenBd.5, S.81.
Item diß ist der effect vom heilich. Dieweil Wymmer veir kinder het sult er ein inuentarium uffrichten. Item Wymmer sult 800 daler heilichs gutz bringen, und Elisabeth 700 dall. an gelde oder renthn. Item im fal. da Elisa beth vor im on leibs erben worde sterben sult Wymmer ire 700 daler heilichs gutz ge wunnennen und alles waß sin ist sampt waß er ir geschenckt nach sich nemen,Tilgung: sei sewaß sei aber vur hin gehat und sunst irTilgung: st; durchgestrichenzustendich und ir patrimonium sult zu ruck sterben. Item im fal da Wymmer vur ir sterben und mit ir gein kinder verleiß sol sei daß ire sampt waß er ir geschenck ir kleider und klinater haben und viß den inuentaiseirten guttern die 800 daler sin heilichs gut dar zu haben neben irem heilichs gut. Item in allen unbenanten fellen soll es dem rechten und statrechten zu Coln und testamentzrechten gemeiß gehalten werden. Item da aber Elisabeth vur Wymmar sturbe und kinder leiß die kindt sulten in ir stat stain vorbeheltlich dem fatter der leibzucht und administration. Item da Wymmar vur ir sturb und zweiter ehe kinder nachleiß sulte Elisabeth habenTilgung: wa; durchgestrichenmit iren kinder eben wie vurst. im da sei gein kinder het und neben Wymmar 800 daler hilichs gut noch 1000 daler viß dem inuentario und waß am inuentario dan uberich were denTilgung: vor; durchgestrichensinen vurkindern folgen laissen. Item umb kunftigen irthum zu verhutten sol der fatter sinem erpieten nach ein besonder boich halten van allen scholt und widderscholt procelen [597'] die inuentariseirt sin auch vom ingedoim und kleidern. Da daß aber versumet und irthumb derhalb untstain wurde und Elisabeth bei frevlicher truwen bericht doin wurde uber sulchen bericht sol sei nit besweirt werden. Item daß gewin und verleuß sol under vur und nachkindern glich getheilt werden, es wurde sich der fatter dan anderer meinung dar uber erkleren. Da aberTilgung: die ereltkein kinder zweiter ehe were sol geschein waß recht ist oder der lestlebendt mach mit 200 daler vur sin gewinß theil abstain, vurbeheltlich den vurkinder ireß inuentarisirten und den nachkindern deß iren wie vurst.. Item im fal der noitturft sol Wymmar sinen vurkindern vurmunder setzen, disse hilichs vurwart ist besigelt uff deß brudegamß siden durch licentiatu Peter Ryndorf, Henrich Backhoven Wymmer Hack uff der brut siden durch doctor Michel Glaser Herman Weinsberch lic. Jurgen Volckquin scheffen, sub dato 1571 den 17. januarij.
Also ist die verschribung dissen tag vur der fruntschaft nochmalß ingewillicht vur vursicgelesen. Diß essen haben mir allein bezalt kost und wein.
 
Anno 1571 den 25. januarii hab ich durch den offerman jedem kirchmeister und achten 2 rader alb. presentz geschickt die uberich 2 rad. alb. der mach der offerman einen behalten, wie vur hin den 7. januarii und auch uff minß broders krentzgin vertragen waß, jeder sult sinen manat und tag haben, so will fort den 6. janvarii der hilliger drei konincks tag haben. Es dar umb zu dhoin und zu versoicken ob es emantz wil erblich machen. Den abent bei Wymmar Hack frolich gewest.
 
Anno 1571 den 26. jan. hat man in Coln drei sonnen und einen regenbogen gesehen, was wasD. i. etwas.wonders, darnach widder drei tag gesnietBd.2, S.215.
 
Anno 1571 den 28. janua. bin ich bei minem broder Gotschalck den gantzen tag zu gast gewest und mit den frunden frolich.
 
Anno 1571 den 29. januarii galt ein firdel eier 12, 16, 17 alb. den 6. februarii 24 alb. in Coln, worder.
 
[598] Anno 1571 den 2. febr. uff lichtmiss ist das widder abgangen, dan zwelf tag war es hee befor hart gefroren gewest, das der Rhein bestanden bis zu Dusseldorp van unden uff, und ginge an sonder regen allgemachBd.2, S.215.
 
Anno 1571 den 6. februarii ist die hoichzit und bruloft gewest Wymmer Hacken und Elisabeth Rosß miner dochter. Sei ginck bei unß zum Roich brut auß zu s. Mertin und da worden sei samen geben und eheleudt. Und fort geleidt in den plaiß am Heumart in deß brudegamß hauß da die koeche waren. Und den abendt war daß brulofs essen und hatten samen vunf dischs, den andern dach auch veir groisse disch, den dritten tag auch ein dischs. Und bleib also die brudt bei dem brudegam wonen. Got gebe innen gluck heil friden und selicheit. Waß nuhe unß halb theil aller brulofs kosten gewest sein und waß dar uff gangen sei weiß ich nit min hausfrau mach es uffgeschriben haben, doch wirtz nit so vill gekost haben alß mit unser dochter Ailgin vur sieven jaren.
 
Anno 1571 den 10. febr. war der Rhein uffgelaufen und stunde vur s. Severins porzen im graifgin neigst dem grindel; dan het er noch fois hoich gewassen, were er uber den wech gelaufen, doch war er hoher durchgelaufen bis in s. Pantaleons- und Bachgraffen. Zu s. Mariegreden stunt er am berch, zu Seine uff dem hohen elter. Man kunt van Beien bis an s. Cunibertz torn binnen mauren farenIm Kahn., uisgescheiden ein klein pletzgin vur Leiskirchen, doch war es zu Liskirchen binnen. In der batstoben und in der fasbender-gaffel stunde der Rhein bis an den Malzbuchel. Zu Roich und neben uns hatBd.2, S.215 [598'] kellern und leimen wenden vil schadens gedain. Alle Nederlendische dichen hat er durchbrochendurchbroch in der Handschr.und vil gutz lantz und wissen mit sande ubertriben. Zu Zons hat er durch die stat gelaufen, die gartenmaur umbgetriben, zu einer porzn in, zur andern uis. Zu Dormagen hat er die dichen an vil ortn durchbrochen, das sei nit wol zu bessern sin, und hat unden im felt scheir uberall knehoe sant uber das lant geworfen, unser elmen wol 100 mit dem grunde wechgenomen, am dorf im Neuen-Kamp wol 100 alter widen umbgeworfen und in unser misten im keller gestanden, das man nit in die scheur mocht komen, und hat allenthalben vil schadens gedain. Wie man sachte, sol es vur 40 jaren auch wol so hoich sin gewest, aber mitler zit nit meheVgl. Bd. 1, S. 83..Bd.2, S.215
 
Anno 1571 den 18. februarii bei Jürgen Volckqin zu gast gewest, hat Wymmer und Elisabet, brutgam und brut zu gast. Den nachmittag bei m. Wilhelm Euskirchens krentzgin zu s. Jacob zu gast gewest. Den 20. februa. zu Maximinen frolich gewest. 25. war eitz fastabentBd.5, S.82.
 
Anno 1571 den 21. februarii hab ich uff s. Severinßstrassn van der alter eisserschen mist gegolten vur 18 gl. und 6 gl. ander unkosten. Und ist nuhe der weingart in der Achterstraissen daß ein stuck nach der stat wart ganß durch gemist und daß ander stuck zu velt wart unden her uff van seine uber halb gemist also rest daß firdel zum putz zu noch zu misten.
 
Anno 1571 den 25. februarii groisfastabent bei dem Licentiaten Ryndorff brut und brutgam zu gast gewest. Den 27. februa. lestfastabent sint uns kinder den abent bei uns gewest, gemomet und frolichBd.5, S.82.
 
Anno 1571 den 3. marcii ist unß magt Tringin van unß komen, et altera Maria van Lynnich in die stadt getroden.
 
[599] anno 1571 den 6. marcii starf die ehrentrich Elisabeth van Bergen zum Grein uff der Hoheportzen deß erentfesten hoichgelerten doctor Wilhem Wissels hausfraw. Wart in den choir s. Jacob begraven dar sei kirchemsitersche waß. Die frau zurTilgung: Pauwel; durchgestrichenSantkuyl ir moen starf uff denselben tag.
 
Anno 1571 den 7. marcii hab ich jonfer Leiskirchens die 4 rinsche gl. fhar termini johannis et christi van hauß neigst Cronenberch presenteirt so bedurft ich sei nit hinder gericht lagen. Sei berede sich, sagt biß her het sei sich der fhar nit underwonden ich sult sei diß jar auch hinder gericht lagen. Den 12 marcii hab ich daß gethain und bei die vur termiin gelacht. Disse jonfer hat joncker Juedt nuhe zur ehe bekomen, wonte hinder dem Guldin lewen am Numart.
 
Anno 1571 den 10. marcii hat mir min eidom Jurgen Volckquin 3 beirboum in die Achterstraiß gesatzst gekost 14 alb., er war seir droege, wer weiß ob sei glucken. Den 11. marcii bei Henrich Backhoven in der Klockergaßn zu gast hat brutgam und brut zu gast.
 
Anno 1571 den 14. marcii ist swager Conradt Eck mit 30 stucken weinß nach Danßken gereist.
 
Anno 1571 den 25. marc. laetare hat d. Gleser brutgam und brut uns und vil groisse frunde kostlicher zu gast als emans getainBd.5, S.82.
 
Anno 1571 den 30. marcii haben wir swager Wymmer Hack und unser dochter Elisabeth 700 daler heilichs gut an zwen rentbreven geliebert, ein van 15 daler jarlichsTilgung: an; durchgestrichentermino purifica. mariæTilgung: den; durchgestrichenan joncker Diederich Halln zu Monhem amptman, der ander van 20 daler an joncker Wylhem Backum zu Strump bei Lanck under Neuß terminoTilgung: Jab; durchgestrichenjacobi. Und diß ist uff dem Heumart geschein im Plaiß oder Aissen in gegenwortigkeit Jurgen Volckquin unß eidoms. Disse renth ist in [599'] meiner ziit gegolten von dem gelde van den weinen im gulden Horn und van dorth geloist so inuentariseirt waren.
 
Anno 1571 den 3. aprilis unssem beker an der hoeportzen verkauft und geliebert 31 mald. roggen 2,5 s.u daß malter vur 5 gl., vur ein monat galt daß malder 6 gl. kurtz hernach 6 gl. und 7 gl..
 
Anno 1571 den 8. aprilis untf. van miner suster Marien uffTilgung: wi; durchgestrichenminen wein in der Achterstraissen gewassen uff bezalung 52 gl. daß uberich kunth man eigentlich nit wissen dan daß faß stundt hinder vil fassen verborgen.
 
Anno 1571 den 8. aprilis hab ich minem broder Gotschalck min anpart van den elmen bezalt der diß jar 700 zu Dormagen gesatzst waren, facit 7 gl. 12 alb. 1 h..
 
Anno 1571 den 10. aprilis beir gefast 26 a. van 7 mald. samen weiß und maltz diß beir hab ich allein bezalt, steit 61 gl..
 
Anno 1571 den 15. aprilis war parstach min fest hab ich s. Jacob min hausfrau zu s. Mertin gehalten. Den montach zu parschen in deß pastoirß hauß bei den nachparen frolich gewest und jeder kirchmeister hat ein firdel weinß geschenckt wie ein zit her bruchlich.
 
Anno 1571 den 20. apr. starf Barbara van Wipperfurde, scholmeistersche uff dem Weitmart, mit irem einigeneynige in der Handschr.vorkinde, macht ir testament und gab meister Henrico Hattingio, scholmeister s. Jacob, irem man, ir halbscheit am wonhus und scholen samt dem gereiden und ingedoim, wart s. Jacob begraben. Sei und ir dochtergin storben peste und van allen scholernscholer in der Handschr.und scholerschen starb gein, der wol bei 100 waren. Dan die kirchmeister erleubten dem scholmeister und kindern die kirch, da saissen sei lang oben uff der leufen,Bd.2, S.216 [600] die latinische schoeler im sprechhaus lang zit; der meister bleib uis dem sterbhaus bei s. Johan lange zit bei sinen eltern, und wan m. Henrich gestorben were, sulten villicht nit seir betrubt gewest sin. Dochdo in der Handschr.got hat die angefangen neu scholl s. Jacob nit willen undergain laissn zu sinem lob und glori und des kirspels nutz. Umb diss zit gink ein klein sterben an in s. Jacobs kirspel und hin und widder in der stat, darvon ein grois screcken quam, dan es war fast schoin und warm witter bis zum halben mei, do war es kalt und nass und wart widder still, das man van geinen peststerben hort. Dissmal floe min swegerin Ursel Groinsgins von der Bach uff Beientorn, war da krank und starb da; Balthasar Clemens, ir man, und 2 kinder storben dasmail auch uff der Bach wie m. Matteis, deuschs scholmeister uff der Bach, und fast meheBd.2, S.216.
 
Anno 1571 den 22. aprilis bin ich im conuent uff der Reimersgassn uff der kirmiß zu gast gewest und ein firdel raitzweinß verzert. Hab Entgin ein raitzeichen und schreckenberger geschenckt, auch hab ich der motter 10 daler vur Entgin geliebert die neisten prima mai fallen sulten.
 
Anno 1571 den 25. apr. uff s. Marx dach waren die wingartzloeden in Coln und mir in der Achterstrassen 21/2 firdel illen colsch lank und die blader scheir ein firdel breit van spitz zu spitz. Anno 1556 uff s. Marx tach waren die loeden wol 11/2 colschs ill lank und die bletter noch breiter gewest. Und vur ende diss 71. jars des april hat man in Coln, zu Honff und anderswa bloende truben fonden, aber im mei war es kalt regen; was das wirt machen, ist zu erwartenNach einer Dürre von 2 Monaten beginnt der Regen am 17. Mai, Bl. 600'..Bd.2, S.216
 
Anno 1571 den 2. maii hab ich uff der Santkuilen in der batstoben gewest gebadet und 7 kop laissen setzen. Item den 5. mai hab ich im rechten armen in der leber ader bloit gelaissen. Item den 6. mai hat Sixtus van Hilden der kirchmeister und achten s. Jacobs beikompst gehalten, da hab ich neu bloit gesatzst.
 
[600'] Anno 1571 den 7. mai altera post jubilate ist die memoria Barbaræ nit zu Cronenberch dan bei mir zum Roich gehalten, dan im hauß zum Stummel waren die zit zwei kinder gestorben daß war gegen dem hauß uber und die finster standen hinden gegen Weinsberch offen. Item gehat 1 firdel weinß die quart van 50 h.. Item ein pannekoich. Item ein hanelsboich. Item keiß botter gobelger vur 28 h., adfuit pastor petri, Herman Velbart smidt. Ego et uxor mei, cninslibz trium partum presenciæ fuerunt 20 alb..
 
Anno 1571 den 13. mai uff s. Johanßstraissen bei der widwen Herlniß zu gast gewest die hat iren broder Wymmer Hack und die brut unß dochter und ander gutte frunde herlich zu gast.
 
Anno1571 den 14. mai bin ich mit minem son Wilhelm Roß zu Dormagen gangen da hin hat mich min suster Maria bescheiden die da mit iren kindern und gesinde sich zu verlusteren waß gezogen, da solten mir laut besehen umb min 2 heusergin uff der Bach zu verbuten. Den 17 mai sint mir mit ein wagen nach Coln gezogen. Dissen tag hob es an zu rechnen war wol 2 monat druch gewest.
 
Anno 1571 den 19. mai quam das gerucht, wie die Watergeussen und fributer mit der Engelschr hilf die Hispanische floit und schiff nedergelacht und grois gut erlangt; war doch nit war. Doch geschach nu und dan schaden uff der sehe und an der sehekanten in stetten, flecken und scheffenVgl. u. a. Kervyn a. a. O. Bd. 2, S. 419 ff..Bd.2, S.217
 
Anno 1571 den 29. mai hat her Philips Geil bannerher sin banneressen gehalten und zu 3 gengen mit 13 schotteln angericht on klein schusselen und schalen, und 2 dischs gehat, und mir das krentzlin zuprachtWer das 'krentzlin' bekam, mußte das nächste Banneressen halten, was Weinsberg am 9. Oktober tat, II, 221-224. Das 'krentzlin' wird auch noch fol. 543 erwähnt..Bd.5, S.82
 
Anno 1571 den 5. jun., dinstach zu pingsten, hat min motter zu Weinsberch alle ire kinder und enkeln zu gast gehat den gansen tag, und die amten und gaffeln, die scheir alle geschossen, daselbst gesehen. Uff godestach zu pinstenBd.2, S.217 [601] minem patten Peter van Bing, domsmidt, dem konink und amt den wein vor dem haus geschenktgeschnckt in der Handschr., 5 firdel. Den holsfartach hab ich mit Sixto van Hilden den dach uff der Erenporzen moissen wachen und andere uff andern porzn, dan man besorgte villicht sich eins rumoirs, dieweil die burger im felt werenVgl. oben S. 76 u. 168. Ausserdem darf man hier vielleicht an die Religionsfrage denken, die, wie der Erläuterungsband zeigen wird, durch das ganze Jahr den Rath besorgt machte und zu vielen Verhandlungen führte., aber es pleib gut und waren die burger 200 pert stark und quamen die amter dem verbuntbreif gemeis eindrechtich hininBd.2, S.217. Den abendt bliben mir bei swager Wymmer Hack zum Aissen uff dem Heumart zu gast.
 
Anno 1571 den 10. junii als man zu s. Apostoln unsern herrn got trog, hat uns unse suster Catharina und swager Johan van Dutz uff dem Numart zu gast, min moder, suster, brodereBd.5, S.82.
 
Anno 1571 den 11. jun. ist ein geistlich, preister, bei mir gewest und sich genant dominus Petrus Joannis Suchtelensis, canonicus collegii s. Albinae in Rhoede in SuchtelenD. i. Rheidt bei Süchteln; es müsste aber wohl s. Albin, nicht s. Albina heissen.et vicarius b. Marie virginis in Anraede, und hat mines broder Christiani sons Hermanni a Weinsberch nam und zunam sich geben lassn und gesprochengesproch in der Handschr., er, her Petrus, und Catharina Hemmersbachs, des Hermanni motter, weren zweier suster kinder, so wulte er bedacht sin dissen Hermannum, sinen neifen, in Suchteln zu einer prebenden zu nomineren. Ich hab dem herrn aller gutter fruntschaft und gunst gedankt und diss zu gedechtnis willen anzeignen, ob villicht etwas fortels mogt folgen; derhalb mocht man Herman wien laissen, das er qualificeirt were sulchs anzunemen, kunt es all zit on schaden quit werden. Es schadt nit, ob sei beide broder Herman und Gotschalk gewihet worden und primam tonsuram hettenBd.2, S.217.
 
Anno 1571 den 14. jun. uff des h. sacramentz dachDies Wort fehlt in der Handschr.haben die kirchmeister s. Jacob das capittel s. Jurgen gebeden, sei wolten dem h. sacrament zu eren uff s. Jacobs gotzdracht wie van alters mit umb das kirspel gain; ich hab das wort gedain. Das capittel hat geantwort, wa mir m. HenrichBd.2, S.218 [601'] Hattingium, unsen scholmeister, und sin scholer mit wulten umb laissen gain, so lang das geschein wurde, were in nit gelegen mit zu gain. Aber wie die kirchmeister und achten bei hangendem rechten innen van sinem besess nit wolten hindern, so sint die herrn uff sontag s. Jacobs gotzdracht den 17. jun. wrevenlich zu haus pliben und die kirchmeister haben in ire stat funf par preistern presenz geben, 6 alb., anders woher; die sint mit umbgegangen in der kirch lessrock und kappen, und glichfals m. Henrich vurs. mit sinen scholern und fenlin. Es regent aber zimlich, das die van s. Peter nit umbgingen. Vur 28 jaren oder umb den trint ist das capittel auch ein oder zwei mal nit mit umbgangen, und ist der scholmeister s. Jacob eiz zu behoif des kirspels in der possession. Ob das capittel fortmehe wirt mitgain, mach man gewar werdenBd.2, S.218.
 
Anno 1571 den 21. junii ist min son Wilhem Roß baccalaureus juris worden hat in wol 14 goltgl. gekost haben. Mit im ist auch min neif Tilmannus Ordenbach min swager Wilhelmus Haickstein und noch ein vißwendiger promoveirt in legilus. Und ir cominium haben sei in unssem hauß zum Roich gehalten.
 
Anno 1571 den 19. junii ist swager Conradt Eck van Dansken gesont widder zu wagen in Coln komen, und wie gesagt wirt hab alle sin weine vur bar gelt verkauft und rust sich wil alß balde widder da hin reisen. 20 julii widder da hin gereist.
 
Anno 1571 umb den 22. junii hat min moder die groisse stoif zu Weinsberch mit borden unden laissen bonnen.
 
Anno 1571 den 23. jun. uff s. Johans abent ist her Melchior van Mulhem zum zweitenNämlich: Mal; zuerst war er zusammen mit Herm. Sudermann Bürgermeister seit Johanis 1568, Rathslisten.und her Gerhart Pilgrum zum eirstmal burgermeister erwelt worden, dan man hat her Herman Suderman alters unvermogenheit halber sitzen laissen. Ich bin van beiden uff ir essen geladen worden, doch zu her Pilgrum gangenBd.2, S.218.
 
[602] Anno 1571 den 29. jun. hat mich der her licentiat Fabritius angesprochen, we gnedigster her und churfurstErzbischof Salentin.als graff zo Isenburch were gemeint, die loese van 1100 goltgl. zu toinVgl. Bd. 1, S. 301.. Ich bracht es an die kirchmister und bracht im bescheit, es were innen leibDie Ablösung erfolgte am 17. Juli; W. bringt zu Wege, dass der Kurfürst noch 40 Thlr. für eine Orgel bestimmt, Bl. 602'.. Min seliger fatter hat das gelt an die graven van Isenburch vormals helfen belagen, man war nit wol zufriden mit den grossn herrn, besorgten sich kunftiglich, derhalb erfreuten mir uns disser zeitungBd.2, S.218.
 
Anno 1571 den 30. junii ist unß magt Merg van unß komen, dan ir war ein seltzamer boisse widderfaern daß sei sich in Coln nit wolt lenger verhalten. Doch quam sei widder in Coln, war nit unfrom oder boiß.
 
Anno 1571 den 4. julii bin ich mit doctor Wilhm Wissel Gulischen rhaidt zu Neuß gefarn, da einen tag gehalten zwischn etlichn partheien, den 6. julii widderkomen uff Coln.
 
Anno 1571 den 10. julii alß ich vur hin carmina von der eigenschaft deß hauß Weinsberch gemacht daß ist vom zunamen und wapen. So hab ich dissen tag die carmina librorum weinsbergiorum quinque mit dem eirsten concipiern zu ende pracht, dar in de origine domusetfamilie tracteirt wirt. Ich hab sei vur min kurtzweil zu zeiten und lusthalber gemacht. Aber wie ich min studium scheir verlaissn und wenich ubung dar in hab so sint die carmina auch gar incorrect qua ad grammatices preceptaetquantitates. Ich kan auch nit wol corrigeren. Die materia ist wol lustich vur min gesclecht und hausgnosn Weinsberch, darumb will ich minen erben und nachkomen daß befillen und drumb gepetten haben daß sei sulche min cramina durch einen gelerten gesellen willen corrigeren laissen und sei dan samen fein rhein in ein schoin boich zirlich laissen schriben und daß selb in ehren halten und bei dem hauß Weinsberch verwaren. Kan ich bei minem leben dasselb inß wirck stellen wil ichs dhoin, doch ist noch mehe vurhanden daß darzu deinlich ist. Ich besorg da durch sol es uffgehalten werden, dan mir fallen [602'] alleß neben gescheft vur da durch sulchs verhindert wirt.
 
Anno 1571 den 18. julii hat min steifson Henrich Roß neben sinem swager Wilhelm Schilt sineß swegerherrn hauß zu Rosau uff der Bach stilswigende inbehalten und ingenomen alß sei under anderem schein drin komen waren sunst kein gewalt getriben, danTilgung: so; durchgestrichenireß swegerhern und fatterß Henrichn Schilten hausfrau Magdalein Ryndorf und ir man doctor Rhaede heilten die kinder und rechte erben vur irem elterlichen hauß und guttern und wolten also iren willen haben. Alß alßsicmin steifson aber stedich darinnen bleib wiewol die geweltrichter und ein rhaidt fast dar in handelte so wart doch die sach entlich vertragen daß die kinder daß hauß inhilten.
_ vor dissem 18 julii ist Henrich und sin hausfrau Feigin Schilt stetich in unser kost gewest und plibenTilgung: biß; durchgestrichenvan prima februarii annoTilgung: 157; durchgestrichen1567 an biß eitz, sint scheir 4,5 jar an einem stuck dar tuschen sei nit durften besonder haushalten, haben dannest etlich mal wein bei unß gezapt und und den handel getriben, ohn daß sei unß einen heller in die kost geben haben. Doch waß uff dem heilich abgeredt daß sei ein jar allein bei unß sulten in der kost sin. Waß unß daß geschat mit allerlei uberlauf und folck und innen gebat mach ein jeder bedencken.
 
Anno 1571 den 17. julii hat ertzbischof Salatin van Coln den kirchmeistern s. Jacob ein abloiß von elf hondert goltgl. doch mit der wirden von dalern gethain und also die 55 goltgl. jarlichs widder an sin churf. g. herschaft Isenburch gegolten. Ich hab auch von alten restanten und unkosten noch zu wege pracht daß ire churf. g. 40 daler zu follenß einer orgeln geben die mir irer churf. g. gelobt zu den ehrn zu bawen an der orgelen.
 
Anno 1571 den 18. julii hab ich m. Wilhem von Waltneil schroder und gwantsnider am Maltzbuchel die funf kleiner zinßheusser in der Klappergassen in s. Johanß kirspel vur 180 daler und 4,5 ill swartz hercheners doichs vur ein mandeld korrigiert aus tminß jongen verkauft. Daß war also zukomen einer gnant Gompert Mei nam sich der heuser an wolt sei loesen, doch geschach daß nit. Er hoif den haußzinß jarß uff und gab [603] mir min 7 daler fharen nit, also daß ich ir lange zit zu leif beite, und in warnet aber daß half nit, er war verdorben und die frau doichte auch nit vill also moist ich sei verkauffen solt ich irer geneissen. Aber ich hilte noch jarlichs 5 daler zu 26 rad. alb. fharen termino jacobi dar uff mit 100 derglichen dalern zu loesen. Und min hausfrau Drutgin Barß und ich haben obg. m. Wilhem und siner hausfrawen anno 71 den 10. julii gethain und sei zu Arsberch im schrein in lib. textorum dar an laissen schriben vurbeheltlich unß der 5 dall. fharn wie vurst. dar uff. Die 80 daler kregen mir in die handt. wie ich durch erbutung gegen min hus zu Dusseldorp an disse 5 heussergin eirst komen sint. Vide supra anno 1563 den 22 maii fol. 113, und in minem rechensboich fol. 177 findt man weiteren bericht heir van.
Aber die 5 daler fharn vurst. sullen wol miner dochtern in der Reimersgassen conuent zu betirmpt sin. Vide, den breif dar van uffgericht in minem copienboich fol. 122 dar van vermeldende.
 
Anno 1571 den 20. jul. ist min swager Conrat Eck zum andern mail nach Dansken gezogen und mach sich zum konink van Denmark zu hoif vertain haben, der im 2 pfert hilt; und war ein wonder lichtfertiger ansclach, das er so weit im lande wolt pliben und sin hausfrau Sibil, min suster, solt hie in swarem hauszins sitzen und haus uffhalten, und hat ir widder wein, war noch gelt gelaissen. Summa, er wolt reiten und ein hoffkerl und kreichsman sin, das in nit ein geringes gekost hatBd.2, S.219.
 
Anno 1571 den 25. julii hat min hausfrau widder ein magt Elß genant gemeit und inß hauß geTilgung: nog; durchgestrichennomen. Aber dieweil sei ir nit wol swigen kont worden sei der sachen balde uneinich.
 
Anno 1571 den 28. julii haben min motter und hausfrau min sustern Lisbet Maria Cathrin Sibilla fisch und wein zu s. Severin zu miner moenen Drutgin Hersbachs mineß fatterß swester geschickt die vurhin stich blindt waß worden und hatten sei in irer blintheit und ellende visiteirt, bei irem son her Lutger Hersbach licentiaten und scholastern daselbst wonende.
 
Anno 1571 den 30. jul. ist die probstin, ein van der LoeMargaretha von L., schon bei der Wahl Mechthilds v. der Dorneburg, gen. Aschenbroich, i. J. 1552 Mitbewerberin, wodurch ein lebhafter Streit im Kapitel angeregt war; erst nach Mechthilds Tode als Nachfolgerin anerkannt, Äbtissin bis zu ihrem Tode im Okt. 1577; freundl. Mittheil. von Herrn Geh. R. Dr. Harless in Düsseldorf. Nach freundl. Mittheil. von Herrn Kaplan Matth. Goebbels zu S. Marien im Kapitol in Köln wird laut einem Protokollbuch des Stifts noch am 9. Juni 1571 im Namen Mechthilds ein Vertrag geschlossen und ist Margaretha von L. i. J. 1556 als 'kelnersche1', eine Anna v. L. als 'custersche' daselbst genannt., abdissa zu s. Marien in Capitolio in stat einer van Aschenbroich erwelt worden. Her Costin Leiskirchn, alter burgermeister, nit zur zit, droich ir den staff vor, das man vur ein verkleinerong eins raitz ansachBd.2, S.219.
 
[603'] Anno 1571 den 1. augusti zu den Carmeliten in dem umbgange haben min broder und ich mit Wilhelm van Swelhem buddenbender gehandelt daß er sin halfscheit sineß patremonial hauß zu roden Aren uff dem Weitmart den kirchmeistern s. Jacob zu behoif einer kispelß scholen die man eitz schoin nevlich uffgericht erflich vur 4 daler fharen visgethain und verheischen die kirchmeistern dar mit zu verwaren im schrin zu Arsberch, dar uff ich im ein rhaitzeichn zum Gotzheller geben hab, dan waß hulfe daß mir nuhe einen gutten scholmeister und schoeler zu wege pracht hetten und kein schoil zum eigenthumbTilgung: vnd; durchgestrichenalß ein stetige gelegene platz dar zu haben sulten, dan were es alleß vergencklich.
 
Anno 1571 anfanks augusti hab ich einen schaden und baufellicheit am Thorn, einem minem haus uff dem Buchel gelegen, durch die amptzmeistern, steinmetzer hantzwirks moissen laissen beleiden und anfangen zu bauen, dan der schade was hinder eim haus uff der Bach gelegen, Johan Helman licentiaten zustendich beschein, dar man ein heimlich gemach under die alte statmaur, daruff das haus stunde, gegraben hatteSchon im Juli des vorhergehenden Jahres drohte das Haus einzustürzen und mußte gestützt werden. Bei einer Besichtigung und 'beleit' durch die Amtsmeister erschien aber der lic. Helmann nicht, fol. 588., und laut das beleit uis dem amptzboich abcopieirt van wort zu wort, wie nachfolgtBd.5, S.82.
 
Beleidt.
Anno 1571 den 11. tag aug. die meister zur zeit m. Michel van Mulhem, uns her Herman Widdich, m. Wyncken van Urbach, m. Peter van Stommel und hauen ein beleit gedain up der Bach angainde den wisen, hoichgelerten h. L. Herman Weinsberch einsteils und den weisen hoichgelerten h. L. Johan Helman anderteils, angainde ein maur, wilche tuschen beiden erven steit. Dieselvige muir erkennen die meister beiden parteien zu jedem einem die halfscheit van unden an bis oben uis. So sint die amptzmeister dar gewest und haffen datselvige besigtiget. So vinden die meister under der mauren ein loch, dat selvige baufellich ist, so hauen die meister vur guit angesehen, das die beide partien die kosten samender hant dragen willen, wat datselvige wirt kosten zu machen uis dem grunt upBd.5, S.83, biß da des h. L. Weinsbergs fridt wendte boven an sinem haiffe, so im fal aber der her L. Weinsberch [604] weiders upbouwen wolt, dat sal hie doin up seine kosten und bleiven dan up halfschit der muren und bauwen dan buissen siner naber schaden, und die muir ist in dem grunde tuschen den beiden erven 6 foiß dick, und die muir ist van dem duirenscheicht ain 81/2 foß und ein doum breit weit. So vil aber belangent ist mit dem heimlichen gemach, datselbige sol h. L. Helman vur der muiren hermachen up dat der muirn geinen schaden darvan krigen mach. It sei dan sach, dat jemantz haif schreins kunden oder levendige kunden oder ligende kunden, dat it anders sin sall, dat laissen die meister got und dem rechten befollen sinBd.5, S.83.
 
Nota.
Diß vurst. beleidt war zu beforderung deß bauweß hoich van noeden, dan daß hauß der Torn genant, uff dem Buchel war an der kanten nach dem Weitwartsicwartz mit den stoven trelliger in der muren und sunst sudtwartz einen halben foiß ein handt und etliche fingerbreidt hie und dae gewichen und vißgeborsten daß man sich besorgte es sult umbfallen und etliche lude doeden derhalb die inwoner vißzehen wulten und die unden zur Bach zu dar an wonten sich deß nidderfalß besorgten. Darumb moist es gebessert sin. Und der schade waß da her untstanden daß die alte Statmuyr dar uff daß hauß stunde undergraben und vißgeheult waß bei 10 foiß deip und sex foiß breidt und war die materia einß heimlichn gemachs an daß licei. Helmans seiten dar in gefolt und verborgen da her ist daß hauß mit der mauren an dem vurst. kant orde also gesoncken. Und sulche materiam hat der l. Helman durch sin goltgreber eirst moissen vißdhoin sult man einen gutten grundt under der mauren haben. Und waß diß daß loch da von daß beleidt vermelt und dieweil der schade daher untstanden were es ehe pillich gewest daß es her Helman uff sin kosten allein sult gebessert und gebaut haben dieweil es aber die meister anders erkant und mir nit gerathen dar umb zu richten habe ich friden gesoicht und es dar bei verpliben laissen.
So vil belangt daß heimlch gemach da es ersicerkant es sult vur der muiren her gemacht werden _ hat mineß erachtens die meinong dieweil dasselb [604'] mit sinem heimlichen Thorn under die gemein alte Statmuir wol zum halbentheil ginge und damit die muir geswecht sult er dieTilgung: mur; durchgestrichender alte maur snoir recht her ab underfangen undTilgung: v; durchgestrichensei stercken und wan daß nit also wereTilgung: nicht lesbar; durchgestrichenwist ich pilligkeit wie anders zu verstain were.
Daß da steht vom durrenschecht 8,5 foiß weit _ wirt daß ein durrenschecht an deß l. Helmanß zinshauß gemeint gegen dem loch oder alder Muyren uber, dan daß loit mit dem snoir war oben am alten angesicht der alter mauren wirck ehe es abgebrochen oder geschoren her ab inß loch gelaissen und do so vil foiß vam durrenschecht biß an den hangenden snoir gemessen dan die alte statmaur ginge oben 1,5 foiß weiter zur Bach zu hin auß daß bracht den last und gewicht daß es nodich war abzuscheren dan darunden an Helmanß siden war lang vur hin fast ingeschoren villicht daß hofgin also weiter zu machen und oben uff dem uberhangenden theil stadt muren uff Helmanß seiten glich der halfscheit stonde auch ein alter ducksteinen giffel mit tralier widder dem hauß zum Thorn meretTilgung: des; durchgestrichenden last und zouch die maur van hauß zum Thorn nach sich daß sei wichen moist.
Diß hab ich zu bericht her zu gesatzst zu gedechtniß der alter gelegenheit und gebeus waß es aber kosten wirt zu bessern und zu bawen wirt nachfolgen.
 
Am hauß zum Thorn verbaut.
Anno 1571 in augusto.
 
Item anno 71 den 8. augusti vur 3,5 mald. kalcks daß malter 26 alb.. Item mesgelt 28 h.. Item zu besclain 7 alb.. Summa 4 gulden 4 alb. 4. h..
Item vur 3 karn sandtzgestrichelte Linie. Summagestrichelte Linie3 mr..
Item den 9. augusti vur ein kar groisser zegelsteingestrichelte Linie6 mr..
Item forloin 8 alb.. Item schalgeltgestrichelte Linie2,5 alb..
Item den 10. augusti dem steinmetzer gaffelknecht samen 8 alb..
Item den goltgrevern drinckgelt vom loch zu ledigen 4 alb..
Item den 13. augusti von eim dubbeln beleidtgestrichelte Linie40 alb..
Item dißmal vom insetzen inß amptzboich und copien 20 alb..
Item den 10. augusti uff fritag 2 steinmetzr 1 opperknecht vom abbrechen samengestrichelte Linie1 gulden 3 alb..
Item steinmetzr und opperknecht saterstach summa 17 alb..
Item forloin vom forigen kalck gerechentgestrichelte Linie6 alb..
Item den 14. augusti 3,5 mald. kalx daß mald. 27 alb.. Item meßgelt 28 h.. Item zu besclain 7 alb.. Summa 4 gl. 7 alb. 10 h..
Item vur 6 karn sands samengestrichelte Linie6 mr..
Item 2 karn unckelstein van miner suster Marien und schrotten forloin viß der Dranckgassengestrichelte Linie1 gl. 7 alb..
Item vur dusent groisser zegelsteingestrichelte Linie3 gl..
Item zelknechten und drinckgelt und scheilgelt 7 alb..
Item van 2 karn zegelstein foirloingestrichelte Linie12 alb..
[604] Item 13. augusti 2 steinmetzern 2 opperknechten. Summa 1 gl. 10 alb..
Item 14 aug. 2 steinmetzr 2 opperknechtengestrichelte Linie. Summa 1 gl. 10 alb..
Item 16 aug. 2 steinmetze, 2 opperknechten. Summa 1 gl. 10 alb..
Und uff dissen abend ist daß loch zukomen, summa huc usque 28 gl. 20 alb. 10 h.. Sol h. Helman half bezaln.
Item den 17. aug. den 17., 18., 20. augusti 2Trennstrichopperknechten und 2 steinmetzer samen mit der zoppengestrichelte Linie4 gl. 7 alb..
Item vur 0,5 dusent groisser zeilstein summagestrichelte Linie3 gl..
Item vur 2 karrn foirloinß und schulgelt 17 alb..
Item 21 aug. 7 steinmetzretopperknecht 1 gl. 3 alb..
Item 25 aug. 2 steinmetz 1 opperknecht 1 gl. 3 alb..
Item den 10. augusti vur 3,5 mald. kalcks dat mald. 26 alb. 28 h. mesgelt. Item zu besclain 7 alb.. Summa, 4 gl. 4 alb. 4 h..
Item vur 2 karren sandts samengestrichelte Linie14 alb..
Item den 4. septemb. den 5. septemb. den 6. septemb. den 7. septemb. jeder tag 2 steinmetzr und 1 opperknecht. Summa 4 gl. 12 alb..
Item van 8,5 foiß hardtsteinß der foiß 4 alb. facit 5 mr. 4 alb..
Item den opperknechten vur ire sorg klimmens gsneckt 10 alb..
Item vur den zimmerman und sinen knecht daß becleidt uff der stoben im Thorn zu zu machen und 2 leisten summa 27 alb..
Item dem smede van van 4 anckern wegen 70 pont daß pont 2 alb.. Item 4 pont neil. Item verlorn leisten reilneil ein trelger gernst 7 octob.. Svasic7 gl. 6 alb..
Item m. Herman fasbender den 1. octob. 12 alb. uff regnong die scrotten zu rumen. Item im 16 alb. geben uff den kirchhof s. Jacob zu tragen. Summa arum 31 gl. 7 alb. 4 h..
Nuhe anno 72 den 29. julii hab ich eirst von l. Helman in allß zum besten bekomen 14 gl., 10 alb., 4 h.. Daß ander alle hab ich geben facit, summa 4 gl., 17 alb., 8 h..
 
Anno 1571 den 12. aug. hat min hausfrau irem eidom d. Michel Glaser ein kint Annam uff der tauf s. Cunibertz mit einer burgermeisterschn van Duisberch und graff Herman van Nuwenar und Mors gehaben, und min hausfrau hat dem kinde ein silbern ubergulden drinkgeschir geben, wie ein altfrenschs neder romergin mit kneufger gemacht, das wol inventariseirt sol sin, und ein rosennobel, ein gulden lewen, einen gegossen silbern pfennink. Das kint war vurhin den 26. jul. geborn und war diss sin allereirste kint van der dritter frauen, wiewol er mit zweien jongen vurfrauen keins gezilt hatBd.2, S.220.
 
Anno 1571 den 10. aug. starb doctor Goddert GropperusBruder Kaspar Groppers, der Propst von Bonn und Auditor Rotae in Rom war, vgl. Rathsprot. Bd. 26, Bl. 68'., ein vernomder rechtzgelerter, der vurhin ordinarius in jure canonico gewesen primus, auch Colnischr und Gulischer rait, kirchmeister s. Peter; licht zu s. Cecilien begrabenBd.2, S.220.
Den 20 augusti starb unß eidomb Wymmer Hacken kindt auch Wymmer genant.
 
Anno 1571 den 18. augusti die heilichs vurwirt tuschn unssem eidom Wymmer Hack und unser dochter Lisbethn Roß uffgericht inß schrin gelacht am platz.
Glichfalß Merien Luchelginß testament inß scheffen schrin gelacht, mit den mit betreffende.
 
[604'] Anno 1571 den 29. aug. ist min hausfrau zu Boichem hinder Mulhem uff ires eidoms d. Glasers lusthaus spaceren gezagen und ir frunden Agneis gegermechersche und enkel Tringin Broichs und den jongen mit sich genomen. Ich bin den eirsten septembr. mit Herman, mins broders sontgin, dahin gezogen und sei widder heim geholtBd.5, S.83.
 
Anno 1571 den 3. sept. starb her Herman SudermanVgl. Mittheil. aus dem Stadtarchiv v. K., Heft 7, S. 110; er war eingeschrieben bei der Zunft Eisenmarkt., alt und verkindt, der duck burgermeister gewesen und verleden s. Johans abent war bleiben sitzen umb altheit willen. Den 4. sept. war ich uff Jacob Herlin hoichzit gewesen, der nit lang darnach auch peste starb. Den 15. sept. starb Class van Mors raitzrichter peste. Den 26. sept. starb uns apteker Ambrosius ClerickVgl. oben S. 161.peste, den 28. sept. starb Cornelius Sclang, alter choirsenger s. Jacob, also das eiz ein halbe sterbde war, und starb vil folks uff der Hoeporz, in der Sterngassen, UnderInder in der Handschr.-Pannenscleger und durch die ganse stat, und hat diss sterbde nehe jars van a. 1564 uffgehort, dan allet mit peste gestorbenBd.2, S.220.
 
Anno 1571 den 13. sept. hat min motter Sophia Korth widwe ir testament und lesten willen vur ? scheffen des hohen gerichtz Mattheise Sytzn und Jurgen Volckquin vur dem notario Andrea Kop und sinen 2 denern gezugen zu Minderbrodern binnen im umbgank uffgericht. Darin hat sei zwei kinteil, van irem son Hieronimo und dochtern Feigin ir anerstorben, an sich genomen und daruber, und wess sei weiters mechtich gewesen, testeirt, ir 5 kinder Herman, Maria, Catharin, Gotschalck, Sibill, und dan irs sons Christians kinder Herman und Gotschalck in stat irs fatters vurerben ingesatzst. Hat daselbst bemelte 2 enkeln etwas versorgt und irer motter mitgedacht zur leibzucht und innen die underhaltong quit gescholten. Auch verordnet, ob emantz van iren erben verdorbe, wie sei es dan gehalten wolt haben. Hat uber das haus Weinsberch und das gut zu Dormagen ein begert getain, das es nit in fremde hent komme, zudem ein memoriam jarlichs uff aller hilligen und selentag uffgericht und darzu ein stuck lant uff dem werde, Schandert genant, under Neuß gelegen, verordnetBd.5, S.84, wie daß testament imTilgung: C; durchgestrichenminem copienboich fol. 125, registreirt sulchs [605] klerlicher vißforet.
Uff densleben tach hat Lisbeth Hornß auch ir testament zum vurrhaidt uffgericht dieweil es fast starb, und mich executorn mit minem broder Gotschalck gemacht.
 
Anno 1571 den 16. sept. hab ich die kost uff miner gaffeln des Swartznhaus gedain, min frunde und nachparn darhin geladen, in hartfleisch und gebrait angericht, auch den wein nachgeschenkt, der geladener waren samen 14 man komen, und hat mich diß gaffelhalten ungeferlich auch 14 gl. gekostBd.5, S.84.
 
Anno 1571 den 19. sept. angefangen in der Achterstrassen truben zu lesen und nit mehe dan 31/2 aim weins bekomen, dan es war ein zimlich kalt winter, das vil stock zuruck im mei gingen, doch war es gar uberaus gut wein diss jar allenthalben gewassen und ein frohe herbst; das foder roitz wins galt dissen herbst in Coln gewassn 40 dalr und meheBd.2, S.220.
 
Anno 1571 den 24. septemb. die nacht hat ein deif in unser wonongt zum Roich oben am sal durch die finster ein heuck, schortz und hauß ge stolen. Ich habs duck sorg gehat, man mach besser zusehen. Die magt Elß sagt sei het einen da sehn an der offen finstern stain hat nit acht dar uff geben.
 
Anno 1571 den 25. septemb. ist unß magt Elß alß sei unß 2 monat gedeint van unß komen und unß alte magt Greitgin van Esch widder zu unß komen den 28. septemb..
 
Anno 1571 den 26. septemb. ist Tringin Broichs unß enckel van unß komen daß van pinsten bei unß verharret dan es hat daß feber und wart bei d. Broich geholt.
 
Anno 1571 den 26. sept. bin ich tanquam membrum universitatis ad congregationem cleri, universitatis et senatus voceirt und compareirtVgl. S. 202 u. S. 205.. Da wart gar zeirlich und lankwilich mit villen argumenten ein rait ermant, sei sulten die auswendigen, die mit uns nit einer religion weren, uis der stat vertriben, dan irer weren fil, verfoirten das folk, quemen nit in dissD. h. die hiesigen.kirchen. Die verordneten wolten sulche werbung an einen rait gelangen, wie geschach. Dieweil aber der prinz eiz zu felde lach, leis es ein rait also verpliben. Der churfurst van Coln leis sulchs auch gesinnen, aber es wart nitz drin gehandletBd.2, S.221.
 
[605'] Anno 1571 den 1. octob. hat Laurentz ein kindt von 7 jaren miner hausfrawen enckel ein bein zubrochn dan es wonte uff s. Cunibertz thorn da unß eidomb Laurentz van Blaitzhem burggreif waß und ginge vur der portzen am Rhein spilen da stunde ein magt mit einer burden krutz am felde vur die koe vergadert und ruste und leiß die burde fallen und war daß kindt der maissen getroffen daß es ein bein zu brach.
Der barbirer fordert 10 dall. zu heiln ich versehn mich min hausfrau wirt es moissen außrichten dan ir eidomb und dochter sint leider deß vermogens nit und da neben uff der rentkamern und anders wa schuldich daß sei auch treffen wirt. Also hat sei heimlich leiden und groisser dan man meinen sult wie sei selbst sagte nit allein an dissem orde dan noch mehe an iren andern kindern da sei allerlei spurt und sich besorgt. Got der her will es alles zum besten keren.
 
Anno 1571 den 9. oct. hab ich min banneressen zum Roich am Malzbuchel oben uff dem sal gehalten. Her Philips Geil, alter burgermeister, hat mir das krenzginVgl. den Schluss dieses Abschnittes.vur eim halben jar geben, und ich hab zwein disch gehatt, dar allein nachfolgende bannerherrn gegenwortich waren, und hatD. i. hatte.nemans mehe zu in geroifen dan her Melchior van Mulhem und her Gerhart Pilgrum, beide burgermeister zur zit, und her Costin Leisekirchen, rentmeister, und Henrich Krudener, alter raitzrichter, die quamen. AberAb in der Handschr.her Henrich Kannegeisser war krank, her Johan Broich und her Michel Glaser doctor waren zu hove bei dem churfursten, das sei nit erscheinen, so sei do geladen warn. Sunst van minen frunden quamen allein Georg Volkquin scheffen, min eidomb, Gotschalk van Weinsberch, min broder, Johan van Dutz-Numart, min swager. Und man hat angericht, wie nachfolgt. Anfenklich hat man uff jeden dischs gesatzt: 1 groissen botterwecken und 4 schalen mit zuckerbroder und 4 guldin kop mit kneildrank; darnach hat man drei mail angericht zu jedem gange und dischs mit 11 schotteln. Man hat 4 silber beirpot uffgesatzt und jeden ein glass mit firnen und 1 erden pot mit neuen wein, der dodohe in der Handschr., durch das nachstehende frohe veranlasst.frohe wonderlich und uberaus kostlich war, und haben meisteils raitzwein gedronken, auch wol andern wein und zu gebrait kneildrank mit groissen gulden koppen und zu allen gerichten besondere guldin kopger. Zum eirsten gange wart angericht mitten ein groisser schottel, darin ein gebrattenBd.2, S.221 [606] schink mit eim karenten-pfeffer und ront umbher 10 schutteln, darinnen stumpen, pistel, zong, hennen, gronfleisch, Binger worst, saur kappis, basteitger mit lampfleisch und derglichen. Zum andern gange war angericht mitten ein groisse schottel mit eim gebraten hasen, ree-bollen, wilpret von wilden swein, darumb 10 schuttel mit kneinen, capunen, honer, pfeffer, scluffer, sneppen, felthoner, wingartzfogel, wachteln, klein foeglin, antfogel, oliven, capern und derglichn. Zum dritten gange mitten ein groisse schuttel mit 3 gebacker, dar umbher 10 schuttel mit kripzen, snoichen, karpen, in speck gesotten, massepanen, pricken, galetin und derglichen, und dan uff jeder disch 24 schalen mit hupenGehäuft.scheffenkoichen, Nurenberger koichlin, eppel, biren, haselnuss, boumnuss, trauben, mosketellen, casteien, mispeln, mandeln, tatteln, besclagen klandern, anniss, kneilsteckel und derglichen. JederJedes in der Handschr.kunnen van alle umbstainden schutteln jedes gerichtz und schalen waren zwa, stunden schockeirtVgl. Bd. 1, S. 19 Anm. 1., wie Melchior, meler-gaffelknecht, das woist anzurichten, und zwein diener drogen mit im uff und schenkten den wein, neuen firnen und drankweinNur: drank in der Handschr., mit silbern kannen in; meister Theis, der universitet koch, hat die speis gar wol bereidt. Das tritzsoir war schoin mit silber zugerust und der sall uff den benken mit tapitterei behangen. Und ich bracht zum gebrait das krenz von rosmarin und golt zugerustW. verschrieb sich: kreutz; zweifellos muss es heissen wie oben; gemeint ist ein Kranz von Rosmarin und Goldflitter. Der Blumenkranz, der die frohe Lust, besonders die bei festlichem Mahle andeutete und das Zeichen zu einem Gelage zu geben pflegte, war schon bei den Alten im Gebrauch. Hier denke man an dieselbe Sitte, welche Kriegk, Deutsches Bürgerthum im Mittelalter S. 381 beschreibt, an die Bekränzung desjenigen, welcher demnächst berufen ist ein Festmahl zu veranstalten, zur Weihe eines neuen Amtes, als Entgelt für eine Auszeichnung; vgl. den Anfang dieses Abschnittes und S. 223 Anm. 6. Die allgemeine Bedeutung des Rosmarins bei Ehrungen im Mittelalter in germanischen Landen ist bekannt, auch durch Shakespeare bezeugt; die Treue und Beständigkeit zeigt der Rosmarin an. Zum Theil wenigstens lässt sich der Brauch noch bei einem Festessen erkennen, das dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm (IV) am 7. Juni 1839 in Köln gegeben wurde (nach einer handschriftlichen Chronik von Fuchs im Stadtarchiv): am Schlusse des Mahles wird dem Prinzen ein Trunk dargebracht, der aus Steinberger Kabinet, Scharzhofberger und Champagner gemischt ist, und in dem Humpen, in dem man ihn reicht, schwimmt ein Stück Orange mit einem Strauss von Waldmeister., nachdem ich vorhin die danksagung getain, Johan van Hilden, der steinmetzer herrn, der es zu dank annam; und waren die herrn allenthalben frolich, wie sei dess gutte ursachen hattenBd.2, S.222.
 
Deß kneildrancksn korrigiert aus lwar 14 quarten dar in 8 fi. pontz und 3 loit kneilß daß pont 3 gl.. Item 8 loit genffer. Item 5 fi. pontz galgan. Item 5 pont zockers noch 1,5 pont. Item 1,5 loit blomen. Summa ungeferlich 15 gl..
Deß kochs zittel hilt auch an gebraten fogeln fischen desglichen und loin 17 gl. 7 alb..
Dem gaffelknecht 1 daler geschenckt, noch sin pot gleser huir. item zum fleischmart in die halle, 6 gl..
Item fladenbecker 6 gl.. Item in den peffer confect krut.
Verdruncken ein gantz raitzkirf und 5 raitzeichen an raitzwein bei 90 q..
Noch an andern daneben in den kneldrack vur dem umbstant in die kuch 43 q., die quart 4 alb., 4 h..
Den andern tag sin min frunde und miner hausfrawen frunde widder bei unß frolich gewest.
Diß banneressen hab ich kostlich moissen machn dan man hatz nit dan einß im leben zu dhoin doch hab ichs nit so kostlich gemacht alß her Philips Geil der mit 17 schutteln angerichtet, dan ich moist der oberkeit mich nit glich halten.
Doch waß alleß gnoich und ich war frohe daß es gescheinTilgung: p; durchgestrichenware daß geschein doch moiste. So bin ich fort frei, und hab [606'] alle jars, so lang ich lebe, 12 raitzeichenraitzen in der Handschr.und zweimal im jar einen frien zech, bin auch wachensStädtischer Wachtdienst, vgl. auch oben S. 140 und Anm. 2.frei, on ander fortel und freiheit. Und hat diss essen, wilch ich uis minem besondern gelde und budel bezalt, nit mehe dan summa 64 gl. curr. on raitzwin, beir, broit, holz gekostgekost fehlt in der Handschr. Auf Bl. 610' ist erzählt, dass Joh. v. Hildens Banneressen auf 50 Thlr. angeschlagen wurde..
Wer die bannerherrn dissmal gewesen, will ich mit anzeignen, samt iren gaffeln:
Jonker Arnt von Siegen, absens, wullenamt,
Her Herman Suderman, absens, doit, IsernmartIsernbart in der Handschr. Vgl. oben S. 220 und Anm. 2.,
Herman van Weinsberch Swarznhaus,
Johan vom Kripz, absenz, goltsmede,
Jonker Alof Stralen WindeckVgl. hierüber Mittheil. aus dem Stadtarchiv v. K., Heft 11, S. 68 ff.,
Gerhart van Hontumb bontworter-her,
Jonker Lodowich Heimbach HimmelrichVgl. a. a. O. S. 68.,
Jaspar Kranz schilder-her,
Her Goddert von Hittorp, rentmeister, ArenAnno a. O.-her
Johan van Hilden steinmetzr-her,
Rutger van Siberch smede-her,
Severin van Essen, absens, becker-her,
Johan van Duissel bruwer-her,
Wilhem Littich gurdelmecher-her,
Theis Schilt vleischamt,
her Philips Geil, alter burgermeister, fischamt,
Gerhart Swarzberch schroder-her,
Johan Walraif, absens, schoinmecher-her,
Melchior Veheschede sarworter-her,
Johan Lutzekirchen kannegeisser,
Clais van Kruft vassbender-her,
Herman Volberch, absent, zeichamtz-her,
Summa 22 bannerherrnBd.2, S.223.
 
Anno 1571 den 11. octob. hat mir m. Peter Starck leiendecker noch gedeint, und die heusser bestigen, hat mir gerechent 10 tagloin vur den jongen 6 tagloin, sunst an leien, neill, zin und ander diß reiß gekost 12 gl..
 
Anno 1571 den 10. oct. uff s. Gereons tag hat man in der stat Coln neuwen wein gezapt, das seir ungewontlich frohe im jar war; sunst pleicht man vur Martini nit vil erleubnis zu zappen zuzu fehlt in der Handschr.bekomen; und galt der weisse neu wein 41/2 alb., auch mehe 5 alb., der roit 31/2 alb., auch 4 alb., war seir gutt, aber wenich gewassenBd.2, S.224.
 
Anno 1571 den 13. octob. 8 rad. gl. fharn vom hauß Foelix in der Achterstraissen dem rectorn in der Cronenbursen de termino remigii zalt.
 
[607] Anno 1571 den 14. oct. galt 1 malder roggen oder korns in Coln 8 gl. curr. umb diss zit jars nach dem arnearve in der Handschr., nit vil erhort der teurdenBd.2, S.224.
 
Anno 1571 den 19. octob. 2 aissen gegolten vur 70 gl. cur. den 25. octob. 6 hemmel gehat daß stuck vur 8 mr., 2 alb., der hemmel 2 unser dochter uff s. Cunibertz thorn und sunst fleisch beir broit durch daß gansse jar mitgetheilt.
 
Anno 1571 den 21. oct. mit minem swager und nachpar Johan Moir im Pallas uff der fasbender gaffeln, da er die kost hilt, frolich gewest. Den 23. octobr. hat mich min suster Sibilla neben miner hausfrauen und irer swegerfrauen beseherschen und swager Conradt Merhem und siner husfrauen zu gast geladen und punctlich angericht. Ir man Conradt Eck war ostwartz, sei wonte do noch vur s. Mertin. Denselben abent bin ich bei minem eidom Volckquin im bonten Esel zu gast gewest. Dißmal war min broder etwas unpessich, hat ingenomen driakel und geswitz, dan er besorgte sich, dieweil es fast umb die Hoeportz starb. Doch half im got, wart balt gesont. Sin hausfrau sagt, er drunke zu vil im fischkaufhaus des starken weins, davon war er krankBd.5, S.84.
 
Anno 1571 den 1. novemb. omnium sactorumetaiarum die graber miner hausfrawen, ireß vormanß und kinder sant Jacob auch Bernt van Rembach zu Carmeliten belucht, und 2 novemb. zu Carmeliten in der gastkamern bei dem prior wie gewontlich ein raitzichen verzert.
 
Anno 1571 den 4. nov. ist min swager von Copenhagen zu Coln ankomen und man sagte, es were im ein schiff mit gutz uff der see undergangen mit roggen, gersten, flass; etliche sagtensagte in der Handschr., es were an Sweden angesclagen und sult im noch etwas zu gut komen. Da pliben die geborgte wein meisteils, die er zuvor hinweg geschifft, im lauf. Er ist nit glucklich im handel und wil handlenBd.2, S.224.
 
Anno 1571 den 10. nov. uff s. Mertins abent, wie jars gewontlich uff neu jars abent, der h. dri-konink abent, lest fastabent und dissen abent, uns kinder bei uns zu gast und frolich gewest und gesongen die halb nacht zu. Dissen abent hatten sich etliche Geussen zu PlumenBesser: zu der Plumen, Hausname.Under-Helmsclegern vergadert, burger und fremden, man und frauen, waren verkuntschaft und hat sei Johan van Oickhoven, der Falk genant, errascht, da sei glich im zohoern eins predicanten da saissen, und irerBd.2, S.225 [607'] 19 gefenklich angenomen und zu torn pracht; und war ein groisser handel daher untstandenDer Rath wurde durch den Vorfall zu ungewöhnlicher Thätigkeit angestachelt; er sah 'die Rotierung' für 'ganz gefährlich' an, die Bürger seien durch die Fremden verführt worden, wie sie weinend bekannt hätten; aufrührerische Anschläge in lateinischer Sprache wurden in der Stadt gefunden, scharfe Massregeln gegen die Fremden beschlossen, zum Theil auch durchgeführt: gegen die fremden Grosskaufleute übte man Rücksicht. Ferner wurde eine Änderung in den Grundgesetzen der Stadt in Erwägung gezogen: hinfort solle nur derjenige in Köln wohnen, hier die Bürgerschaft gewinnen und in den Rath gewählt werden dürfen, welcher katholisch sei und bleiben wolle; indess unterblieb die geplante Änderung im Eidbuche. Über alle Vorgänge und Verhandlungen vom November und December d. J., auch über die mit den Gesandten der evangelischen Fürsten, welche W. übergeht, obwohl sie grosses Aufsehen erregten, vgl. den Erläuterungsband. Für die Überwachung der Exekution gegen die Fremden empfing W. selbst einen Auftrag vom Rathe am 5. Jan. 1572.. Man examineirten sei und hatten diaken und scheffnerUnter diesen Älterleuten und Diakonen der niederländischen Gemeinde in Köln, an welche hier zu denken ist, ragte Adrian van Koninxloo am weitesten hervor; sie waren zu Beginn des August eingesetzt worden, vgl. Janssen en Van Toorenenbergen, Handelingen van den kerkeraad der Nederlandsche gemeente te Keulen (Werken der Marnix-vereeniging I, III) S. 5. In Van Toorenenbergens Brieven uit onderscheidene archieven (dies. Werken III, V, 1) S. 17 ff. sind sehr ausführliche und anschauliche Berichte über den Vorgang vom 10. Nov. abgedruckt.under innen und jeder woste sin folk, und man besorgte sich allerleis. Der predicant, ein paffVgl. Lossen, Der köln. Krieg, Vorgesch., S. 181 u. Anm. 1. In beiden eben erwähnten niederländischen Publikationen wird er Henr. Vellem, auch Vellemius genannt; er war Prediger und Präsident des ersten Konsistoriums der Gemeinde in Köln; das Protokoll des städtischen Rathes vom 28. Nov. nennt ihn Hinricus Rolandi, d. i. also Henr. Rolandes (nicht Roland), Bd. 26, Bl. 209., wart dem domdechen und folgens zu Broil geliebertDem Erzbischof., die andern worden auch ires deinst, narung, fahrt, stat untsatzt und ir durren und husern zugesclossen und pliben lang sitzenBd.2, S.225.
 
Anno 1571 den 12. noumb. bin ich den ganssen tag uff die Hoeportzn zum Kluppel gewest dar min broder sin mitgedeling an dem erfgut zur Gau in Hollandt abgegudet und daß an sich brachten und ein aim weinß die sei zum besten hatten helfen drincken.
Den 15. octob. ist min suster Maria, Sibilla min dochter Lisbeth und ir man Hack bei unß den abendt zum Roich frolich gewest.
Den 10. novemb. sint mir bei unssem son Henrich Roß uxor et ego auch ander sine und sinen frauwen sustern und swager den mittach und abendt uff der Bach im hauß Rosau zu gast gewest.
 
Anno 1571 den 23. novemb. 2 fircken gehat vur 27,5 gl. mir verdeden nit fill sinen speck dan mir hatten kein arbeitsam folck.
 
Anno 15711 korrigiert aus 3den 26. novemb. bekomen von Waldorp unssen pacht drei fesger hiltendrei Zeichnungenfacit 7 a., 10 fod..
 
Anno 1571 den 29. novemb. bin ich zu Arsberg am schrein etlicher gescheften halber gewest und wie ich doch warten moist und alß amptman daselbst macht hat zu soichen, und an daß hauß Weinsberch gedacht wa doch dasselb geschriben stunde,Tilgung: Hab vn; durchgestrichendan min motter alß min seliger fatter gestorben hat kein verzeignis die er nachgelaissen sult haben wa er und sei geschreben stunden kunnen finden. Hab derhalb under dem jar 1496 fonden, daß Gotschalck van Swelme und Maria elude (wilche min hergin und freu gewesen) am hauß Weinsberch und Melremanß geschriben gestanden, im schrin zu Arsberch in lib. sentenciarum anno 1496. Es hat unden dar an geschriben gewest mutatum quo ad dominium anno 1521 in lib. sentenciarum 3, 4 oder 5 geschrichten vom vom eigenthumb leibzucht 10 gl. zinß kindtheil Christgin van Swelme und Feigin elude min fatter und motter Johan Kuckelman van Aich und Merch elude Peter [608] Hersbach und Drutgin elude werden da stain. Wie sei die uisgenge gethain sich vur behalten, van der loesen und frihung von alten und neun erflichem gelde wirt man daselbst finde alles in lib. sentenciarum anno 1521 zu Arsberch mit weiterm bericht. Diß hab ich nit willen unangezeignet laissen.
Weiterß hab ich wanschaffen daß die vurst. Gotschalck van Swelme und Merg elude ir hauß zum Raven gegeben und erlaissen Henrichen van Attendarn wie daß glichfalß vom mir ist fonden und gelesen worden im schrein zu Arsberch und steit under dem dato 1497. Hie von hab ich nit vil gehort. Man mach zu glegener zit weiterß sehn wie lang sei es zu vur gehat vam wem sei es bekomen und wa es gelegen.
 
Anno 1571 den 3. decemb. ist unser dochter Ailgin Roß uff s. Cunibertz thorn ein dochter Tringin geborn wie es den 17. decemb. uff der tauf genant war.
 
Anno 1571 den 4. dec. off umb den trint sol die neue elige hausfraue Philippi des koninks von Hispanien, Anna, elige dochter keisers Maximiliani secundi, auch einen eligen son gebeirt haben, primogenitum, mit groisser freuden, dan konink Philips hat eiz keinen menlichn erbenBd.2, S.226.
 
Anno 1571 den 5. decemb. j. Henrich Hup bzalt 6 r. gl. fhar van hauß zur Kymnaden Bach.
 
Anno 1571 den 6. decemb. unserm becker an der Hoeportzn 8 mald. kornß von Swartzhem komen daß mald. vur 9 gl. min 1 ort verkauft war ungewontlich deur diszit jarß.
 
Anno 1571 den 7. decemb. her Henrich Kannegeisser rentmeister in der Rheingassen wonhaftich starb. War zweimal burgermeister gewest.
 
Anno 1571 den 10. decemb. hab ich van schiffer Stoffels Bitzkan van Neuß minem pachter 10 mald. gersten min ein s.u uff rechnong untf. her zu hab ich halb getrongen und wirt ein boiß bezaler sin.
 
Anno 1571 den 20. decemb. haben mir ein urthel in sachen unß alß vurmondern Lisbethn Hornß minderjarigen gegen Entgin Kempers von eim rhaidt zu Coln uisgesprochen bekomen daß die rhechtzgelerte etliche jar hinder sich verhalten und war dannest kein recht heubt endturthell. Die einkindtschaft wart obsture erkant und unß doch ca. intenstati zu erweln zugelaissen.
 
[608'] Anno 1571 den 21. decemb. hab ich miner vurfrawen swester Feien Ernst mit minem swager Gerhat Ripgin nach Neuß da bei sich daßmal im Lewen verhilt geschickt 3 daler 17 alb. 4 h. alß ir drittentheil van 10 daler leifrenthn de termino cathedra petri anno 71, noch 10 alb. wie gewontlich.
 
Anno 1571 den 21. decemb. uff s. thomaß dach bin ich van der gaffelgeselschaft uff dem Swartzenhauß zu rhade gekoren. War uff daß neut min dritte aber mit dem alten der sexteKorrigiert aus: veirthe; durchgestrichenraitzganck. waß uff den churtag uff der gaffeln verzert worden wirt nachfolgen zu siner zit. Waß mir aber zu den ehren von wein geschenckt worden da von wil ich daß register setzen.
 
Register waß uff s. thomaß tag uff dem Swartzhauß anno 1571 vur wein geschenckt und eirst waß die herrn und geselschaft geschenckt.
 
Peter Attendargestrichelte Linie3 fi..
Brun Barthelgestrichelte Linie3 fi..
Sixtus van Hildengestrichelte Linie3 fi..
Wilhem van Swelmegestrichelte Linie3 fi..
Gotschalck van Weinsberchgestrichelte Linie4 fi..
Henrich Duisselgestrichelte Linie3 fi..
Iacob Omphaliusgestrichelte Linie3 fi..
Oitgerus Steinweghgestrichelte Linie1 fi..
Johannes Schenckartgestrichelte Linie2 fi..
Viatrius graifgestrichelte Linie2 fi..
Iohannes Schutzgestrichelte Linie3 fi..
Anthonius Kloichgestrichelte Linie3 fi..
Iohan Katz van Cleifgestrichelte Linie2 fi..
Iohan van Lennepgestrichelte Linie1 fi..
Simon van Zonßgestrichelte Linie1 fi..
Henrich van Ewichgestrichelte Linie1 fi..
Henrich Steinhusengestrichelte Linie1 fi..
Peter Lutemechergestrichelte Linie1 fi..
Ignatius offerman Severinigestrichelte Linie1 fi..
Henrich Ernstgestrichelte Linie1 fi..
Steffen Kolfgestrichelte Linie3 fi..
Peter Hergestrichelte Linie1 fi..
Melchior Bespinckgestrichelte Linie3 fi..
Hermannus halfmangestrichelte Linie1 fi..
Herman van Neilgestrichelte Linie1 fi..
Iohannes Deverengestrichelte Linie1 fi..
Niclaß Wildenburchgestrichelte Linie1 fi..
Melchior Lutzenraidtgestrichelte Linie1 fi..
[609] Dierich Blaferbergestrichelte Linie1 fi..
Joannes Rempelgestrichelte Linie2 fi..
Laurentz van Nederfeldtgestrichelte Linie1 fi..
Frantz van Kirchofgestrichelte Linie2 fi..
Christgin Melendonggestrichelte Linie1 fi..
Vitus Saltzmangestrichelte Linie1 fi..
Herman von Woringengestrichelte Linie1 fi..
Lucas van Groningengestrichelte Linie1 fi..
Henrich van Remundegestrichelte Linie3 fi..
Peter van Butgingestrichelte Linie1 fi..
Dierich hertzoch im Hof colngestrichelte Linie2 fi.
 
Die herrn und frunde die nit uff der gaffeln sint.
Her Melchior van Mulhem burgermeistergestrichelte Linie2 fi..
Burggreif under dem Raithusgestrichelte Linie3 fi..
Herman Volberchgestrichelte Linie3 fi..
Iohan van Oickhoven gweltrichtergestrichelte Linie1 fi..
Die frau zu Weinsberchgestrichelte Linie6 fi..
Henrich von Hattingen scholmeistergestrichelte Linie2 fi..
Gerhart von Monhem offermangestrichelte Linie3 fi..
Henrich vom Ham steinmetzergestrichelte Linie2 fi..
Henrich Roßgestrichelte Linie4 fi..
Tilman Aldenhovengestrichelte Linie1 fi..
Laurentz von Blaitzhemgestrichelte Linie3 fi..
Henrich Backhovengestrichelte Linie1 fi..
Christgin Korthgestrichelte Linie3 fi..
Conradt Eckgestrichelte Linie4 fi. Rutger Dunwaltgestrichelte Linie1 fi..
Lodowich Minawegestrichelte Linie2 fi..
Iohan Paulusgestrichelte Linie4 fi..
Wynant Lutzekirchengestrichelte Linie2 fi..
Iohan van Hemmersbachgestrichelte Linie2 fi..
Iohan van Dutz Numartgestrichelte Linie4 fi..
Borggreif uff Beiengestrichelte Linie1 fi..
Iohan van Hilden bannerhergestrichelte Linie2 fi..
Merge van Weinsberch umblauffingestrichelte Linie6 fi..
Her Christian Ordenbachgestrichelte Linie6 fi..
Iohan Wienhoven im Dhailgestrichelte Linie1 fi..
Maternus Colinusgestrichelte Linie1 fi..
Iohan Peil van Neußgestrichelte Linie2 fi..
Peter van Rhadegestrichelte Linie2 fi..
Peter Steifgestrichelte Linie1 fi..
Wymmer Hackgestrichelte Linie4 fi..
[609'] Her Tilman Ripgingestrichelte Linie2 fi..
J. Brun angelmechergestrichelte Linie2 fi..
Borggreif Severinsportzgestrichelte Linie2 fi..
Peter Torlain van Lennepgestrichelte Linie2 fi..
Gobbel van Zonßgestrichelte Linie1 fi..
Joachim van Aichgestrichelte Linie2 fi..
Conradt Heimangestrichelte Linie2 fi..
Iohan van Duissel bannerhergestrichelte Linie1 fi..
Her Gerhart Pilgrum burgermeistergestrichelte Linie1 fi..
Bartholt Questenberchgestrichelte Linie2 fi..
Hurgen Volckquin scheffengestrichelte Linie4 fi..
Wilhem van der Saargestrichelte Linie1 fi..
Johan Walraif bannerhergestrichelte Linie1 fi..
Johan van Mulhem loergestrichelte Linie1 fi..
Jacob von Bedbergestrichelte Linie1 fi..
Peter van Haluerngestrichelte Linie2 fi..
Johan Engelbrethgestrichelte Linie2 fi..
Johan van Kriptzgestrichelte Linie1 fi..
Wilhem van Grevenbroich beckergestrichelte Linie2 fi..
Iohan Bing umblaufgestrichelte Linie2 fi..
Peter Bing dhomsmidtgestrichelte Linie2 fi..
Johan salpetermecher Bachgestrichelte Linie2 fi..
Johan Duisberch zum Kampgestrichelte Linie1 fi..
Johan Lutzekirchn bannerhergestrichelte Linie2 fi..
J. Lodowich Heimbachgestrichelte Linie1 fi..
Marx Beiwech gwelrichtergestrichelte Linie1 fi..
Arndt Maeßgestrichelte Linie1 fi..
Henrich van Netteshem beckergestrichelte Linie1 fi..
Gertrudt Roß Underkesterngestrichelte Linie2 fi..
Cecilia Kruiskampsgestrichelte Linie2 fi..
Michel Lutginsgestrichelte Linie1 fi..
Her Philips Geil alter burgermeistergestrichelte Linie1 fi..
Henrich Nuruenichgestrichelte Linie1 fi..
Mertin Lutzekirchngestrichelte Linie1 fi..
Dierich Plogergestrichelte Linie1 fi..
Henrich Engelskirchengestrichelte Linie1 fi..
Iohan Syntermangestrichelte Linie1 fi..
Mattheiß van der Kettengestrichelte Linie1 fi..
Gerhardt Rommerskirchengestrichelte Linie2 fi..
J. Arnolt van Siegengestrichelte Linie2 fi..
Wilhm Paulusgestrichelte Linie1 fi..
Besehersche van Lainsteingestrichelte Linie4 fi..
Gerhardt Lutzekirchen 1 fi., Wilhm Enskirchn 1 fi.
Summagestrichelte Linie215 fi. weißTilgung: I; durchgestrichen.
Daß fi. 6 alb.
 
[610] anno 1571 den 23. decemb. ist Conradt Eck von Amsterdam komen dahin er vur ein monat gereist und neben groissen angewanten zerungen vernomen daß im der schade uff der see geschein und daß der dritte theil wie er hoffte noch zu gut sult komen.
 
Anno 1571 den 24. decemb. christ abendt bin ich von wegen jungster chur in den rhaidt wie gebruchlich gangen und bin zum dritten mail urthelßmeister und inhibition meister erwelt worden und minen eidt gethain.
 
Anno 1572Kreuz uber der Jahreszahlden 25. decemb. christach uff wilchn nach romischem brauch angehet dan man schreift anno nach der geburt christi etc. nit nach der beschidung christi, hab ich min christfest zu sant Jacob mit communicern und andachtigem gebet gehalten. Got gib mirß nach miner armer selen wolfart, wiewol ich zum Roich in s. Mertinß kirspel wonte.
 
Anno 1572 den 28. decemb. van der Merssen 12 mald. min 1 s.u roggen pacht untf..
 
Anno 1572 den 31. decemb. den lesten tag deß alten jarß sint unß kinder Jurgen und Drutgin Volckquim, Wymmer und Lisbet Hack, Henrich und Feigin Roß und Agneß gegermechersche bei unß zu Roich gewest und haben den neu jarß abendt mit unß frolich gewest und min hausfrau sprach ich hab sorg, daß ich uberß jar nit bei uch werdt sin.
 
Telosin griechischen Buchstaben
 
[610']
 
Anno 1572Kreuz uber der Jahreszahlmit godt angefangen.
 
Anno 1572 den 1. januarii newjarstach unsem becker Wilhem vanß Grevenbroich uberlaissen unß 12 mald. min 1 s.u kornß van der Merssen daß malter vur 8 gulden 2 alb..
 
Anno 1572 den 2. jan. mach min neif Tilmannus Ordenbach notarius publicus creeirt sin worden, her Johan Helman, jurium licentiatus et patricius Coloniensis, mach sin creator gewest sinDer ihn im Namen des 'obersten Fürsten creirte', wie es in der Ordnung der Notarien vom Reichstage Maximilians in Köln 1512, 16, heisst, vgl. Neue und vollständ. Samml. d. Reichsabschiede 2 (Koch, 1747), S. 157..Bd.2, S.226
 
Anno 1572 den 3. januarii bin ich jarich gewest 54 jar alt, hab aber kein gastung gehalten es war ungelegen und ich versweich es.
 
Anno 1572 den 4. januarii starb Christgin miner hausfrawen halfen zu Waldorf.
Vurhin anno 71 den 12. novemb. starb Peter min wingarter in der Achterstraissen alß sin frau da befor den 10 octob. gestorben war.
 
Anno 1572 den 5. jan. der h. drei konink abent bin ich konink in unsem haus zum Roich und Feigin Roß koninken worden. Sint den abent mit den kindern miner hausfrauen frolich gewest und das koninksessen mit willens vergessenBd.5, S.85.
 
Anno 1572 den 9. jan. hat Johan van Hilden bannerher, dem ich das krentzgin geben, sin banneressen gar statlich uff dem Quatermart, diweil sin behausung uff dem Brande zu klein, gehalten und bin ich nuhe mehr frei davon. Er klagte, es worde in wol 50 daler kosten, und ich glaube das auch wolBd.5, S.85.
 
Anno 1572 den 10. jan. hab ich bei Peter Broilman so vil doichs laissen holen als vur 2 par ganser hoesen, kromleist swarz, und ich hab alzit van vil jaren her ganse swarze sclecht gemacht hosen getragen, nit zersnitten, nit bordeirt, nit besatzt, nit an den kneen gebonden noch abgesnitten oder abgedeilt. Glichfals hab ich lederen hohe sclechte schoin, swarz, getragen, ront vur umb den fois nit gerinkt, dan mit ein antrecker dede man sei an; rorten den enkel uff 2 finger breit nirgens, waren auch nit oben gesnitten, dan allenhalben gans. Das was min dracht umb die bein und fois die neigste 25 jar her gewest. Sunst broich ich zu winterzit wol hoich toffeln, auch somers hoich tripenschoin. Van der ander kleidung mach ich an eim anderen orde anzeignenBd.2, S.226.
 
[611] anno 1572 den 23. januarii ist unß magt Greitgin abermail beurlobt van miner hausfrawen, und ein ander Merg van Keppen zu versoichen angenomen worden.
 
Anno 1572 den 26. januarii sint abermails zu Dormagen 1400 elmen vur diß jar gesatzst worden da von ich min anpart wie uff andere jar tragen werde.
 
Anno 1572 den 28. javarii starb her Wilhem van Wissel der rechten doctor und Gulischer furstlicher rhaidt auch kirchmeister s. Jacob in sinem wonhauß zum Grein uff der Hoeportzen. Und vur ein jar zu voeren starb sin hausfrau Elisabeth van Bergen ligen beide s. Jacob im choir begraben, und haben die kirch und armen bedacht mit 300 dalern, in irem testament und lesten willn.
 
Anno 1572 den 28. januarii ist der gaffelknecht uff dem Swartzenhauß vn. Lambert und Lenhart sin eidom bei mir zu gast gewest, und mit mir gerechent alleß untfanck und außgab van dem geschenckten wein und waß uff s. thomaß tag uff der gaffeln mir rhaitzchur halber verzert.
 
Recepta.
 
Deß geschenckten weinß istTilgung: ist; durchgestrichenin all gewest daß vur gewiß wargestrichelte Liniesummagestrichelte Linie222 fi..
Deß hab ich van etlichen gutten luthen nit willn haben viß ursachen tragt abgestrichelte Linie10 fi..
So sint noch uberpliben und zu gut komengestrichelte LinieTilgung: 9; durchgestrichen212 fi..
Jeder firdelgestrichelte Linie6 alb. current,
Summa receptorum facitgestrichelte Linie53 gl..
 
Exposita.
Item zum bonten Esel bei minem eidom Volckquin laissen hoelen 79 0,5 quartz weinß die quart vur 4 alb. 6 h.gestrichelte Liniesumma facitgestrichelte Linie15 gl. win 9 h..
Item an broit, weck, melgestrichelte Linie3 gl., 15 alb..
Item herinck, buckinck, rinfischsgestrichelte Linie4 gl. 1 alb..
Item an gronen fischngestrichelte Linie4 gl. 18 alb..
Item spitzerei, ertzn, botter keiß unkostengestrichelte Linie5 gl. 11 alb..
Item dem gaffelknecht 3 goltgl. hausgeltgestrichelte Linie7 gl. 12 alb..
Item holtz, koln, schantzen dar verscheiftgestrichelte Linie1 gl. 12 alb..
Item verschenckt gaffelknecht vur umnoiß 1 raitzichen und Lenhart vur sin inmanen deß winß 1 zeichen.
Item unkost und den rechnongs tag mit den vurst. zichn und eitz wein verdrunckengestrichelte Linie3 gl. 2 alb.
Summa expositorum facitgestrichelte Linie44 gl. 22 alb. 3 h..
 
Defalcatis defalcandis verpleibt mirgestrichelte Linie8 gl. 21 h..
Deß hab ich uff ander gaffeln den wein geschenckt.
 
[611'] Anno 1572 den 2. februarij, bin ich van Anna von Polhem wirtfrawen in Gulich uff dem Weitmart und irem ehewirt Gerhart von Hoiffen gefordert und gepitten komen alß amptman zu Arsberch neben Arnt von Siegen dem jongen und haben ir testament gemacht dan die frau war lang kranck gewest.
 
Anno 1572 den 3. feb. j. Berthrumvon Speich bezalt 4 gl. cur. fhar von Pauls hus uff der Bach de termino christi anno 72 fellich.
 
Anno 1572 den 5. feb. ist min sswager Conradt Eck widderumb hin ab und folgenß weiterß verreist zu vernemen ob er deß verrduncken und gefischten gutz etwaß widder kunthe bekomen magt noch mehe gutter im lande haben. Mitler zit den 19 feb. ist min suster Sibilla mit sinem erleubniß auß dem hauß zum Scherfgin vur s. Mertin hin widderumb in daß hauß zum Schricht in zustendich gefaren uff sware kosten eirst etwaß uff der Bach bi miner motter pleiben darnach hat sei mit einer magt im Schricht nevlich hauß gehalten hat nit durfen handeln dan sei kein heubtgelt hat durft auch nit borgen macht sorgen.
 
Anno 1572 den 14. februarii hat Steffen Swartz zu Woringen die 2 mald. weiß die er unß jarlichs termino p. marcii renthn galt mit 64 dalern abgeloist und die restanten mit gelde bezalt 2 daler vur daß mald. aber den lesten erschinen termin mit weiß. Also daß mir 8 alder daler und 2 mald. weiß be quamenTilgung: vnd; durchgestrichenvide min rechensboch fol. 181 und den breif in minem copienboich fol. 101et104 sin die beide breif nach sich und abgeloist. Daß gelt ist nit widder an renth gelacht dan verzert worden.
 
Anno 1572 den 21. februarii hat min haußfrau neu gesinde gemeit ein magt Trin van Attendar und ein jongen Goddert Altekirchen kunth nehen warn beide frembt, min hausfrau meint sei were seir wol beraden dochten beide nit. Die magt wart beurlobt den 8. marcii der jong aber den 29. februarij. Unß alt jong Johan Auch war viß der stadt gemet quam zu ein smidtde wonen aber zoch widder zin wech.
 
Anno 1572 den 25. febr. und umb den trint hatz so hart gefroren und war etliche tag kalder, dan es zuvur an 7 jaren ehe hat getain; derhalb erfroren die reben, und lag den gansen februarium hoich sneheBd.2, S.227.
 
[612] anno 1572 den 27. februarii von Swartzhem 6 mald. roggen rest van pacht und sullen 2 mald. bleiben stain bin an den arne jedeß mald. mit 16 mr. zu bezalen.
 
Anno 1572 den ersten marcii ist unß jong Borchart van Lyntlar zu unß komen und mit bescheide wie in minem rechensboich fol. 99 angenomen und gemeit worden, solt 3 jar dienen.
 
Anno 1572 den 6. marcii starb her Joseph Goltberch, der rechten licentiat und canonicus zu s. Georgen, der min alt bursgesel plach zu sin, mit mir magister artium promoveirt warVgl. Bd. 1, S. 114 ff.und in minem testament auch zu minem treuhender verordnet. Er war wol ein einich son und hat erbzal van sinen eltern, hat aber nit vil nachgelaissen, dan er war ein gut gesell; hat lang krank gelegen; licht zu s. Peter bei sinen eltern begrabenBd.2, S.227.
 
Anno 1572 denTilgung: 7; durchgestrichen6 marcii ist auch min swegerin Greitgin bewmerß zu Neuß im Lewen gestorben ein riche fraw, die miner vorfrawen Weisginß rechten broder Ewalt Ripgin burgermeister daselbst zur ehe gehat. Diß verleiß einen hof bei Neuß gnant zum Vogelsanck dar acht pferdt außgingen ein lehngut dar groisse handel umb untstonde und andere dar nach trachten wiewol es ir fetterlichgut war und kinder verleiß.
 
Anno 1572 den 8. marcii hab ich als amtman zu Arsberch im knoden 8 gl. 12 alb. bekomen, und vertragen, hinforter nit mehe dan 36 amtmen sin sullen, dan dissmail waren irer 52; ein neuer sult 22 daler geben, ein sonEines Amtmanns, im Gegensatz zu dem neu hinzutretenden.20 dalr, und fortan sult man alle jar den knoden teilen, das zu zwein jarrn plach zu geschein, und alle jar sult man schreinmeister kesen, das es umbgingeBd.2, S.227.
 
Anno 1572 den 10. marcii hat mich Peter Broilman min swager uff sinß sonß magisters essen gebitten glichfalß min neif Peter van Haluern uff sinß sonß magisters essen ad scholaß artium dar ich gewest bin, zwein tag nach einandern.
 
Anno 1572 den 11. marcii hat min husfrau widder ein magt Irm zu Coln geborn angenomen, und gemeit sol nuhe ein fein magt sin, man mags gewar werden.
 
Anno 1572 den 12. marcii ist Peter van Weinsberg ein naturlicher son minß broders gar kranck von wormen gewest derhalb von sim meister kertzemecher dar bi 2 jar gewesen komen zu hauß.
 
[612'] Anno 1572 den 15. marcii joncker Johan van Merade gnant Hofflus 13 rad. mr und 5 rad. schillinck fharn bezalt, de termino lichtmissn anno 72 m. Johan Ecklenß gweltrichters schriben hat diß gelt untf. und quiteirt.
 
Anno 1572 den 16. marcii ist Catharin van Eupen Consen Gengenbachs im Raitzkers hausfrau gestorben.
 
Anno 1572 den 17. marcii hab ich jonfer Liskirchn deß joncker Judden dochter hinder dem Numart 4 rinsche gl. fharen de do. christi von hauß neigst Cronenberch an presenteirt dan ich hoffte sei solten daß gelt untf. haben drumb hab ichs nit deponeirt inß schrivers hauß wie ich es plach zu doin dan man hat den 3. marcii uber tagzit gedingt. Aber sei wolt goltgl. haben oder einen spruch dar uber so verwaren ichs biß man sich verglicht.
 
Anno 1572 den 17. marcii ist unß halfman van Swartzhem Henrich Urhaen hie gewest und daß landt und pachtung uffgesagt, dan er sagt im weren leider koe und pferdt affgepant und het kein hilf an siner frawen die ein doirin were. Den folgenden tag hab ich sinem swager Christgin Hilgerß daß Wolffgut 12 jar in pachtung zugesagt zu halber zit ein dem andern uffzusagen jarlichs vur 16 mald. roggen und 2 capune wie deß Henrichs Urhanen eirster pachtzittel vißfoeret.
Deß solt Churstgin die alte restanten bezaln, die fruchten im felt infoeren diß hat Henrich bewillicht. Daß 1 mald. haveren und der 1 botter weck inhalt deß zweiten pachtzittelß sult in bedencken bliben stain, doch ist gehandlet daß man Churstgin einen newen pacht zittel sult zustellen.
 
Anno 1572 den 18. marc. ist doctor Mertin van Krufft genant Krudener zum Hirtz uff der Bach in stat doctor Wessels kirchmeister sant Jacob erwelt worden. Den nachmittag sint mir in sinem haus frolich gewest, sin hausfrau hat auch den scholern weck, eppel und jedem 3 heller geben und win geschenkt in irem hausBd.5, S.85.
 
Anno 1572 den 19. marcii diß jar nit mehe dan 600 ramen widen im wingart Achterstraissen diß jar gehat, dan man besorgte sich der forst solt die stock verdorben haben.
 
Anno 1572 den 23. marc. ist m. Wilhelm von Swelhem, buddenbender gegen den Carmeliten uber wonhafftich, vur einen achten s. JacobBd.5, S.85 [613] in stat doctor Krudeners der nuhe kirchmeister was, erwelt worden und hat jedem kirchmeister 3 rader alb., jedem achten 2 rader alb. vur presentz geben und sinen eit getain, dem offerman vur bottenbroit 1 ort dalersBd.5, S.85.
 
Anno 1572 den 25. marcii einen nosboum der groisse walnuß tragen wirt in minen wingart in die Achterstraß gesatzst.
 
Anno 1572 den 28. marcii, als herzoch Ferdinand von Alba hart uff die schatzung des zehnden pfenninks trange und den profors wolt haben, wiewol sich alle Nederlanden dargegen lachtenDas Datum, welches W. voranstellte, beweist, dass er den Tag meinte, an dem das Ausschreiben der Bischöfe von Gent, Brügge und Ypern wider Albas Steuererpressung an K. Philipp vom 24. März in Köln bekannt geworden ist, vgl. Ranke, Die Osmanen und die span. Monarchie S. 385 Anm. 1 und Kervyn de Lettenhove, Les Huguenots et les Gueux Bd. 2, S. 400. Über den bekannten zehnten Pfennig im allgemeinen Ranke a. a. O. S. 380-385, Motley, Der Abfall der Niederlande Bd. 2, S. 238 ff.; über die Äusserungen des Hasses gegen Alba Van Lummel, Nieuw-Geuzenliedboek S. 68 u. 84 und Wenzelburger, Gesch. d. Niederlande Bd. 2, S. 286, 287., so ist dissen tag ein spotversgin uisgangen also lautende: Estne sic Alvarus dux jam pius aut jam prudens.
Das vers was also gestalt, wan man den zeinden litter abnam, so stunde dar: Estne sic avarus dux impius aut imprudens. Dan man nant den herzoch van Alba Ferdinandus Alvarus dux etc. Und der vurs. 10. pennink was ein urspronk einer neuwer uffroren im lande. Ob villicht die prognostici das uis dem gesterns oder planeten angemerkt, dan ich find im almanach diss jars durch Andream Noltzium mathematicumDiese Schrift kam mir nicht zu Gesichte, wohl aber die Practica auf das 1580. Jahr von demselben Verfasser, der in diesem Drucke sich indess Andr. Nolthius nennt, München, Hof- und Staatsbibl, Astr. P. 514, 33; nach dem Vorworte war er i. J. 1579 und 'geraume Zeit' zuvor Rektor der S. Alexandri-Schule in Eimbeck. Von den Erzeugnissen dieser trostlosen Litteratur lagen mir gegen 100 Stücke vor, München besitzt sie in grösster Fülle.den 20. marcii angezeignet 'boese zeitung'. Ich hab dissen almanach vur anfanks diss jars gehabt und ist dissen lande boese zeitung balt vurkomen, umb den 20. marcii ob balt darnachBd.2, S.227.
 
Anno 1572 den 29. marcii ist Gertrutgin eheliche dochter unsers eidombs und dochter Wymmer Hacks und Elisabethn Roß ehelich geborn zum rhaiß uff dem Heumart und ist den 16. aprilis zu s. Mertin geteuft worden. Min hausfrau hat daß kindt gehaben im einen silbern becher und etliche stucker goltz und geltz dar in erlichTilgung: weiß; durchgestrichenuff der tauf geben. Ich weiß nit wie fil diß geltz gewesen auch nit ob ireß silber vur den becher ader kopgin verwesselt oder in deß stadt geben sei.
 
Anno 1572 den 31. marciiMit diesem Datum hebt auch die gen. Weseler Zeitung an. Einnahme von Briel am 1. April. Das Datum prägte sich leicht durch den Spottvers ein, den Motley a. a. O. S. 305 mittheilt: 'den ersten dag van april / verloos duc d'Alba zynen Bril'.mogen die Watergeussen neben irem heubtman, dem von der Marck und LumeiVgl. oben S. 203 Anno 9., und andern in Hollant und Selant gefallen und ein stat den Breel ingenomen und ein grois alarm in den Nederlanden angericht habenhaben fehlt in der Handschr., und ist die zeitung kurz durch alle lant erschalt. Zudem haben sei den Hagen, Schidam, GrevesantDie Liste ist ungenau.und mehe flecken in Hollant, auch Vlissingen und die Ver in Seelant ingenomenVon der Einnahme Briels ab bis zur Mitte des Sommers, vgl. Motley a. a. O. S. 308-315 und Van Vloten, Nederlands Opstand tegen Spanje Bd. 2, Kap. 1.; dargegen sich die Hispanische kreichsleutkreischleudt in der Handschr., die zu Utricht undBd.2, S.228 [613'] . Vide continvationem fol. 270 la. 2.do, hoc.
Anno 1572 den 3. apr. mendeldach hat Herman, mins broders wilant Christian van Weinsberch son, zu s. Jacob communiceirt und hoichzit gehalten das allereirst, dan er war seir nach 12 jar alt; aber Gotschalk, sin broder, war 5 firder jars jonger, hat es diss jar laissen verpliben, bis er zu besserm verstande darmit komen mogt.Bd. 5, S. 83
 
Anno 1572 den 6. aprilis uff parstach hab ich daß fest sant Jacob und min hausfrau zu klein sant Mertin dweil mir zum Roich am Maltzbuchel gewont gehalten. Den montach zu parschn bei dem pastor s. Jacob die parscheier gessen.
 
Anno 1572 den 10. aprilis hab ich Herman van Weinsberch mineß broder seligen Christianß son zu mister Wilhem Walbeck schreibmeister etlich monat uff sin dutzsche schoil in der Weversstraissen gedain daß er die hant in siner jugent ehe dan er uff die burße queme leirte setzen dan wan daß in der jugent nit geschicht behalten sei ir lebtach ein boisse hant oder schrift.
 
Anno 1572 den 13. apr. hat her Brun Angelmecher, alter ratzrichter, mich neben etlichSo.raitzbewanten zu gast gehat und aller sachen berichtet, wie es ein gestalt het mit der pandverschribung bei bischof Derich van Mors zeiten uffgericht, das ein rait wol 18,000 goltgl. zu achters were und eiz alle jars zu 500 goltgl. inkomens gepant worde, bis die rechnong geschege, und entlich, was fleiss und arbeit er in disser sachen angekeirt, mit beger, mir wolten eim rait davon relation doin und die sach helfen befordernHierauf wird an anderm Orte näher eingegangen werden.. Und ist die sach ungeferlich in effectu geschaffen, wie nachfolgtBd.2, S.230.
 
Von der pfandt verschribung.
Anno 1444 hat her Dierich von Mors, erzbischof und churfurst zu Coln, samt dem domcapittel, den graven, ritterschaft und stetten des stiftz in geltz noeten etliche leut zu Coln und zu Frankfort willich gemacht, gelt uff rent am stift Coln zu belagen, wan ein rait der stat Coln darvur sich mit verschriben woltenDen Inhalt dieser Pfandverschreibung Dietrichs von Moers giebt Ennen, Gesch. d. St. Köln Bd. 3, S. 421 nach den Urkunden, die im Stadtarchiv beruhen, im allgemeinen richtig an, die Daten aber falsch, denn die Haupturkunde ist an 's. Mathiis dach des hilligen apostolen' ausgestellt, im Schaltjahre 1444 also am 25. Febr., die nächste ergänzende 'up den eschtach', Febr. 26.. Bischof Dierich hat dermaissen mit eim rait zu Coln fruntlich gehandlet, das sei sich uff widder-versicherong verschriben wolten, wie sei alle jars den etlichen burgern in Coln und Frankfort in als 1475 goltgl.Nämlich Erbrenten, genauer 14741/2, und zwar gegen 5 vom Hundert, wie die Pfandverschreibung angiebt.verschriben zu bezalen, mit der summen van 29,900 zu loesen. Dargegen hat der churfurst eim rait widder etliche inkomsten und gutter des stiftz verunderphendt und verschriben, wilchs man die pfandverschreibung nennet; nemlich den halben molter uff den rheinmullen, dan den ander halben molterBd.2, S.230 [614] haben die mullenherrn, sint burger in Coln, vorbeheltlich dem domcapittel daran jarlichs 75 malter weiss und 75 malter roggen; noch verpfandt die vetwage, den rheinzoll, vehezol, salzmais, gruitgelt, etliche heuser uff dem Domhoife und 600 goltgl. jars uis dem siegelAus dem Siegelgelde beim geistlichen Gericht., mit dem bescheide, es sulten 2 stathelder, beide geboren und vereidte burger der stat Coln, einer vom churfursten, der ander van eim rait gesatzt und, da sei ungeschickt, vom rait untsatzt werden. Die zwein sulten alles davan inkomende uffheben, in ein kist uff der rentkamer stainde lagen, die uisgegebene rent davon nemen und dem churfursten davon jarlichs regnong toin, und jeder stathelder sult vur sin belonung 50 goltgl. jarlichs haben und wan etwas uberich were, allmal einen rentbreif ablagen und also mit der zit frien. Diss pfantverschribung haben alle vurs. stende besigelt. Diss vurschreven ist der ganze effect.
NotaZum nachstehenden vgl. Ennen Bd. 3, S. 461 ff., 616 ff, Bd. 4, S. 575.. Nuhe sint eirst die heuser und gadomen uff dem Domhof vom churfursten alieneirt, item die 600 goltgl. vom siegel sint nit bezalt worden und folgens mehe inkomsten, auch sint folgens mehe vertrege von gruitgelde und sunst uffgericht; item ein rait hat die rentner zu Frankfort abgelaust. So ist die rechnong auch alle jars von anfank bis a. 1538 beschein, wiewol mitler zit daran mangel der inkomst war, derhalb nitz gefriet. Do ist her Arnt van Bruwiler stathelder gewest, der hat noch von 10 jaren bis a. 1548 die rechnong hinderlaissen, sint aber nit beschein; doch befindt sich darin, das der churfurst der stat ungeferlich schuldich bleift 18,000 goltgl., und wie disser zit under bischof Adolf ein irtumb des inridens warVgl. oben Bd. 1, S. 344, dazu den Erläuterungsband., hat keiser Carolus 5. diss 10 jarregnong im zwifel gelaissen. Nuhe neulich het bischof Salentin die rechnong von a. 1538 gefordert durch den licentiaten AverdongVgl. nach dem Register., sinen stathelder, und etliche inkomsten zu 500 goltgl. zu jarlichs ingehalten und einen rait gepfandt, bis sei geschege, und ist nuhe durch fleis her Angelmechers die rechnong gemacht bis ins jar 1571 und sulte eim rait uff diss stunde resten samen 20,000 goltgl.
Die rheinmullen haben vur zwei- oder dreihondert jaren dem alten statherschaft und erben allein zugehort und do waren uff dem Rhein uber 30 mullen; dieweil aber stetich zank dasmail in der stat war, das die burger und gemein dem herschaft die mullen daitlich und moitwillich abnamen, hat das herschaft den bischof zu hilf genomen, im die halfscheit der mullen geben und die ander halfschit van der gemeinden mit hilf des bischofs widder bekomen. Also ist ein halfscheit an den bischof komen, die eiz in der pfandverschribung der stat versatzt ist; die ander halfscheit den mullenherren und -erben bis uff heutigen tag verpliben. Diss mach bei bischof Conrat, Engelbreth und Sifrit beschein sinVgl. die Urkunden von 1258 Juni 28, 1262 Juni 16, 1276 [März 15]</a><a name= in den Quellen z. Gesch. d. St. Köln Bd. 2, n. 384 u. 434, Bd. 1, S. 317, dazu Korth in den Mittheil. a. d. Stadtarchiv, Heft 3, S. 41, n. 234, S. 46, n. 261, besonders Heft 4, S. 5, n. 418." align="absmiddle">, diss hab ich in her Angelmechers copienboich gelesen a. 72 den 7. febr.Bd.2, S.231. Quod sequitur pone supra.
 
[614'] Ergänzung am Rand: Vide supra fol. 260 hoc signo. allenthalben darumb in Hollandischn und Gellerschn stetten, hervur deden und gedachten widderstant zu doinGemeint sind die Unternehmungen unter dem Befehl des Grafen Bossu.. Aber die Geussen warenwar in der Handschr.wol gerust, geubt und stark uff dem wasser und gaben vur, sei quemen in allem guden, wolten die landen von dem zehnden pennink freien und dem lande beistain, und forten in irem fenlin 9 pennink, mitz stunt der zeinde, kunt man nit findenVgl. S. 228 Anno 3. Ws. Bericht greift vor und verschwimmt.; uff anderm fendlin stunt geschriben: aut nunc aut nonquam. Und damit brachten sei die exules, verjagten und den ire frunde umbpracht und gutter confisceirt waren, an sich und worden auch aus Engelant und anderswa herhin in der Handschr.gestarkt, also das des von Alba Hispanier und soldaten besonders nit kunten uisrichten; sei wolten wol gegenwer vur die hant nemen und die viant abkeren, das vermochten sei gegen die unverseinde mennigte nit. Und die Hollendische stet, als Delft, Dort, Gau, Rotterdam wolten zu beiden seiten nemans innemen, die oberkeit kein Geussen, das gemein folk kein Albanischen Hispanier. Das verdraus die Hispanier seir und wie sei, die Hispanier, mit den von Rotterdam handelten, das man sei mit rotten inleisse, trongen die andern nach, prachten wol 120 burger umb das leben, verjagten die ander burger aus der stat und driben vil mutwillens und schadens an. Disse sachen hatten sich nach palmen in der karwochen also verlaufen, nach parschen tag vur tag quam die zeitung von unden uff. Darnach hat der von Alba und das hoff oder Nederlensche regerung Delft, Dort und ander stet ad predam condemneirt und preisgebenVgl. u. a. Van Vloten a. a. O. S. 21 u. LIII.. So hat die Rotterdammische burgersclacht und diss preisgebung der sachen noch mehrer verbitterung gemacht, das sich Hollant und Selant seir befruchten und sich zu vertadingen vur gewalt bedacht warenDoch wohl schon eine Anspielung auf die Versammlung und die folgenreichen Beschlüsse der Staaten in Dordrecht am 15. Juli ff., also das die emporung, uffroir, uffrustung zu laufen teglich ehe lenger ehe mehe zunam, und moissen disse dingen gar heimlich und lange vurhin besponnen sin. Got geb sin gnade zu guttem friden und eindrachtBd.2, S.229.
 
Anno 1572 den 13. aprilis uff sontag nach parschn solt ich in der Reimersgassen bei den Comentzsustern zu gast sin gewest uff irer kirmiß dieweil ich aber bei her Angelmecher zu gesagt hat so ginge min hausfrau da hin und ich gab ir 10 dalr mit vur Entgin von termin 1 maii konftich und schickt auch 1 firdel raitzwinß dar.
 
[615] fehlt [615'] fehlt [616] anno 1572 den 16. aprilis hab ich minem broder Gotschalck min anpart der gesatzter elmen zu Dormagen und waß diß jar daselbst verbaut ist uff dem Backhauß, wie folgt.
Item sint diß jar gesatzst 1690 elmen daß hondert 10 mr., und zu setzen 6 gl. 18 alb. 6 h. summa 49 gl. 6 heller, jedeß theil facitgestrichelte Linie12 gl. 6 alb. 1 h.
Item zum bau 50 bort 6,5 daler 5 alb.. Item noch 25 bort 3,5 daler. Item 5 dennenbalcken 5hein mr. 9 h.. Item schifffracht und alle ander unkosten 2 gl., 4 alb., 6 h.. Item ein foder federlatzen 4,5 alb.. Summa 20 gl. 5 alb., 9 h.. Ist jedeß veirthe theil 6 gl. 13 alb. 5 h.
Item vur neil einen gl. 5 alb. 4 h.. Item zimmermanß loin 6 gulden. Item vur und nach verzert 3 gl. 12 alb. 6. h..
Summa 10 gl. 17 alb. 10 h.. Ist jedeß dheil van unß veiren 2 gl. 13 alb. 5 h.gestrichelte Linie.
 
Summa summa_rum omnium expositorum facit 86 gl. mi. 4 h..
 
Diß hat min suster Maria Catharin, broder Gotschalck und ich bezalt.
Auslassungfacit jedeß anpart summa 21 gl. 11 alb. 11 h. solui fratri ut supra.
 
Anno 1572 den 18. aprilis uff colner Gotztragt alß ein rhaidt mit dem h. sacrament umb die stadt hat min gesell dasmal Barthel Questenberg und ich alß urthelßmeister den herrn Jaspar Eller decanum s. Cuniberti der hoichgedacht h. sacrament van der Wierportzn biß an die EhrenportzTilgung: gel; durchgestrichentroig geleidt.
 
Anno 1572 den 21. aprilis hab ich Wilhelmo Roß minem son sinen speculatoren durandum den er vurhin neu gegolten eitz widder vur 3,5 daler 4 alb. abgegeolten dan er wolt wie er dede ander boicher vur daß gelt in kauffen.
 
Anno 1572 den 22. aprilis miner swegerschn Feien Ripginß bezalt 3 daler 17 alb. 4 h. alß daß dritte theil van 10 daler leibzucht van dem lande zu Neuß dar van ich jarß die 5 mald. gersten bekome, und dan noch ir 10 alb. geben uff die 5 gulden pension die sei van Trinen schartzenwefferschen uff der Bach bekompt dan sei und ir kinder sulten jarß 2,5 daler vur 50 daler haben viß seligen Johan van Cubæ minß vursonß testament. Diß ist kein fhar dan scholt van alterß da von die Trin jarß 5 gulden gift. Und diß vurst. waß erscheinen uff den termino cathedra petri anno 72gestrichelte Linie.
 
[616'] Anno 1572 den 28. aprilis sint die kirchmeister s. Jacob an ein veirthen theil deß hauß zum roden Aren uff dem Weitmart geschriben worden zu behoif irer kirspelß schoelen dan Wilhem von Swelhem und her Johan sin sohn haben den ausganck gethain wie sich daß im schrin zu Arsberch in lib. plateia anno 1572 den 28. aprilis mit etlichen geschriben sich da fernerß befunden sall.
Diß hab ich dem kirspel zu gut zu wege pracht und inß wirck gestalt damit das kirspel ein erbtheil an der newer schoelen (öffnende Klammer fehltdie vur wenich jaren angefangen) hette. Der scholmeister Henrich van Hattingen der alter eirste scholmeister s. Jacob allein hat die halfscheit durch gift siner vurfrawen dar an und Wilhem van Swelhm buddenbender dem hab ich die halfscheit zur leibzucht die er dar an hat jarlichs vur 4 daler abgeleift. daß die meinung ist daß hauß erblich zu vur ein erbschoil doch mit der parthien willen an daß kirspel zu prengen. Dan waß hulfe ein schol anzufangen und kein stetige platz zu haben. vide supra anno 71 den 1. augusti. et supra anno 69 den 4. octob. von anfanck disser scholn.
 
Anno 1573 den 28. aprilis altera iubilate ist die memoria Barbarn van Gladbach den morgen zu sant Peter den nachmittach umb 4 uren zu Cronenberg gehalten worden. Da ist pastor Petri gewest auch m. Herman Velbart der smidt und sin fraw, neben mir min hausfrau unß son Wilhm auch min motter, haben einen pannekoichn 1 firdel lambß keiß botter broit und 1 firdel weinß vur 18 alb. gehat. Ich hab jarß schaden van disser memorien daß doch min wil ist.
 
Anno 1572 den 6. maiiKorrigiert aus: Aprilis; durchgestrichenhab ich zum Roich am Maltzbuchel 27 aim beirß gefast die ich van 2 malter weiß und 5 mald. maltz gebrwen zu s. Merien im bruhuß wirt bei 72 gl. kosten.
 
Anno 1572 den 7. maji, umb den trint soll ein scharmutzel vur Mittelburch in Sehelant tuschen den Geussen und Hispaniern gewest sin, und, wie man sagt, solln die Geussen mehe dan 30 schiff verbrant und genomen haben und mogen zu beiden seiten vil pliben sin. Darnach mag der herzoch von Medina Celi auch in Flandern aus Hispanien unverletzt inBd.2, S.232 [617] kleinen schuttger ankomen sin, aber sin grosse schiff haben van den Gusen fast schaden gelitten, und heisch, das disse herzoch fridsammer solt sin dan der von Alba; es mach uisbrechen. Enkhusen, die stat in Hollant uff der Sursee, ist umb diss zit auch van den Geussen ingenomen worden samt 8 schiffen mit geschutz und heuptluden gefangen. Und hat sich Amsterdam alleinAuch Schoonhoven, Wenzelburger a. a. O. S. 313. Dies fiel Anfangs Juli, Groen a. a. O. Bd. 3, S. 463, 466.bei dem von Alba und konink stanthaftich gehalten, fillicht das der stathelder von Bosheu darin lach. Die ander Hollensche waterstede sint den Geussn alles zugefallen und die ganse Staten van Hollant und haben Amsterdam berant, umbher verbrant, beschedigt und in noit brachtBd.2, S.232.
 
Anno 1572 den 13. maii sol pabst Gregorius 13. ein bononienser erwelt sin worden. Sin rechter zu nam sol geheischen haben Bon companie daß ist gotter gesell.
 
Anno 1572 den 16. maji oder umb diss zit ungeferlich mach graif Lodowich von Nassau, des princen van Uranien broder, Bergen in Hennegau mit 300 ruteren behentlich ingenomen, keinen burger beschedigt und mit Franzosen besatzt, und der herzoch van Alba hat sei darnach belacht und ist grois zu beiden seiten drumb getain und angewant. Valessin ist auch wol von den Franzosen ingenomen, aber die Hispanier haben es balt widder erobertBd.2, S.233.
 
Anno 1572 den 22. maji bin ich in der batstoben uff der Santkuilen gewest, hab 9 kop gesatzt, 3 uff dem nacken, 2 uff den armen, 2 uff den beinen oben den kneen, und dweil ich verstanden, das etliche unden kneen plegen zu koppen, hab ich dar auch 2 unden an die bein laissen setzenBd.2, S.233, dan ich hab ein oder zwei jar her gegen den somer fast krevelei hitzst und smertz an den foessen und etwaß oben den foissen gehatt, und ist sunst kein mistalt plack juck roete oder derglichen dar an ersehn. Ob es ein art van der gicht podagra alß foißngicht, sult sin, weiß ich nit. Etliche meinen es sult kelte sin die ich winterß litte und repte sich gegen den somer, dan winterß sitz ich wol in der stoben deß kome ich gar selten anß feur also daß ich an den beinen frost leide.
 
[617'] Anno 1572 den 23. maii hab ich 13 heubtpillen uis der apteken ingenomen, die etlich mal gewirk, dan das heubt war mir etwas bestopt, leiss mich auch bedunken, es sult mir zum gesicht deinstlich sin, dieweil mir das dunkel wart und sonder bril kleine dings und von ferns nit wol erkennen kunt, sunst hab ich diß jar nit purgert oder medicin gebruchtBd.5, S.86.
 
Anno 1572 den 25. maii pinstach daß fest sant Jacob gehalten min hausfrau s. Mertin. Den 27 maii bei miner motter neben iren andern kindern uff geweide jar kirmiß s. Jacob frolich und zu gast gewest.
Den dinstach zu pinsten bei minem eidum Volckquin zum bonten Esel zu gast. Den godestach in der Bottegassen bei der beseherschen von Lainstein schencken gewest die eitz ir hauß allein (öffnende Klammer fehltdieweil Hasselborn uisfaren) bewonte.
 
Anno 1572 den 31. maii sint die von Zulch bei mir gewest mit Bartholomeo gerichtzschriber und bitlich gedadinckt daß sei die heubtsumma 100 gulden wullen dar lagen und wult vur die zehn jar versessen pension jarlichs 5 mald. kornß und vur alle kosten und schaden 60 richtzdaler, einß vur al doch den unmondigen kinde zu gut geben.
Daß min hausfrau und ich in bedencken genomen, dweil mir da durch verkurtzst sulten werden.
 
Anno 1572 den 2. jun. soll der herzoch von Nortfock in Engellant untheupt sin. Dissr hat vurhin ein groisse uffroir gegen die koninkin im lande durch zurichtung, wie man sacht, der Albanischen, Hispanischen und geistlichen zugericht, darumb er in gefenknis quam, lang sass und doch entlich gnedigst erledichtVgl. oben S. 196 Anm. 1, aber der engste Zusammenhang zwischen Thomas von Norfolk und dem November-Aufstand ist hier gewaltsam hergestellt worden.; aber dess unangesehen hat er folgens noch ein verrederei und anhank gemacht, das man die koninkin sult umb das leben bringen; das brach gnogsam aus und wart gefangen, bekant sulchs und hat entlich sinen loin untfangenZur Sache vgl. Ranke, Engl. Gesch., 4. Aufl., Bd. 1, S. 276-280; Norfolks Haupt fiel am 2. Juni.. Man sagt, er het die catholische leer widder willen anrichten, derhalb ers gut gemeint het; etliche sagten, er het bekant, das es nirgens anders umb geschein were, dan das im ein uberswentlich gelt geschenkt were und noch vil mehe verheischnGerüchte und Zeitungen, von denen ich aber keine kennen gelernt habe, werden W. den Stoff für diese Erzählung geboten haben.. Wie wonderlich gant die sachen zuBd.2, S.234.
 
[618] anno 1572 den 5. junii uff deß h. sacramentz tag naKorrigiert aus: jn; durchgestrichender vespern haben die kirchmeister s. Jacob daß capittel s. Jurgen unversoicht und ungepitten laissn daß sei mit umb daß kirspel den neigsten sontag in der station sulten gain. Sint der halb vißpliben aber die Carmeliten sint mit umb gangen. Diß deden die kirchmeister viß gutten ursachen.
 
Anno 1572 den 8. junii hat min hausfrawe abermaillß irer magt Irm urlob geben daß sei etwaß lichtfertich war.
 
Anno 1572 den 12. jun. oder umb diss zit hat der graif von Herrnberge die stat Zutphen mit etlichen rutern und knechten ingenomenEinnahme von Zutfen am 10. Juni, vgl. Van Vloten a. a. O. S. 40; sicher am 12. erzählte man sich dies in Köln, zu diesem Tage also trug W. das Ereigniss in sein Buch ein. Vgl. auch Groen a. a. O. Bd. 3, S. 439., darnach Grol und Lochem, und underwant sich der ganser graffschaft Zutphn als ein lutenant des princenz van Uranien und hat ein groissn zulauf van Geussen; destrueirten auch kirchn und scharmutzelten oft mit dem kreichfolk uis Deventer, doch beschedigte er die burger und ingesessen sonderlich nit. Uff der SurseeZuidersee.ruckten das krichfolk uff den schiffen auch an einandern und sahe einer dem andern ein fortel ab, am besten er mogtBd.2, S.234.
 
Anno 1572 den 13. jun. starb min swager und min gefatter Johan Bing umblauf, min besonder gunstiger fruntBd.5, S.86.
 
Anno 1572 den 14. junii ist min suster Maria Ordenbach mit her Christian Tilman Petro Feigin Tringin und min broder Gotschalck zu Dormagen spacern gezogen auch den arn van etlichen gepachtem lande ingedain.
 
Anno 1572 den 11. jun. uff dem Swartzenhaus erlangt einen manbreif, das mins broder Christians van Weinsberchs kinder hie zu Coln elich, van eligen eltern geboren, das auch ir fatter, groißfatter und anher samt zweien ohemen bannerherrn und raitzherrn gewesen, sol von der gaffeln besiegelt werden, dan da haben ire schilder gehangenBd.5, S.86.
 
Anno 1572 den 23. jun. uff s. Johans abent ist her Brun Angelmecher zum burgermeister erwelt wordenMit Konstantin v. Lieskirchen., in stat her Goddertz von Hittorfs, dess man alders halb verschonetDer Rath erwog, das H. 'sehr alt in der memorien und gehör, wie auch im gaen und staen fast schwach, zudem das es diesse zeit eine ganz geferliche zeit, da man wol verstendiger leute im burgermeisteramt van notten', und liess ihm gegen mehrfache Entschädigungen durch den Herrn Bierboem, Herm. v. Weinsberg und Dr. Konr. Betzdorf Verzicht anbieten, Rathsprot. Bd. 27, Bl. 21, 21', 22., wiewol disser neu her auch wol 63 jar alt war und war der ehren vur 20 jarn wol wirdich gewest, dan er bekummerte sich mehe mit der stat sachen dan emantz van allen ratzgnosen. Ich bin im seir beforder zu disser chur gewesen, war dissen tag bei her Leiskirchn, den 7. jul. bei her AngelmechrBd.2, S.234.
 
[618'] Anno 1672 den 23. junii ist Elß van Langenberg ein magt nit fast jonck noch schoin van miner hausfrawen gemeit und inß hus genomen.
 
Anno 1572 den 26. jun., umb diss end des monatz haben die Hollendische stet Dort, Harlem, Gorickum, Alkmar, Edam, Medenblick, auch Bommel, kreichfolk den Geussen anhengich ingenomen, dan sei befrochten sich, so sei sich dem von Alba widder undergeben, innen sult ubel glaub gehalten werdenWs. Kenntniss geht auf die Nachrichten zurück, welche der Kölner Rath aus der Nachbarschaft empfangen hatte, auf die Theilnahme überhaupt, die der Rath diesen Vorgängen schenken musste. Am 30. Juni beschäftigte er sich schon in seiner Sitzung mit dem Übergang Dordrechts in den Schutz des Prinzen (24. Juni), Prot. Bd. 27, Bl. 28; am 25. sprach man von dem Heranzuge Oraniens, Bl. 24; am 7. Juli schrieb dieser bereits aus Essen über obige Vorgänge einen Brief, welcher neben Ws. Sätze zu stellen ist, vgl. Groen a. a. O. Bd. 3, S. 460-464, dazu S. 466. Näheres in unserm Erläuterungsbande.. Der von Alba lacht kreichfolk zu Nymmagen uff die Wale, zu Venloe uff die Maes, zu Arnhem uff den Rhein, auch zu Deventer und anderswa, das die veir stroim folgens benaut und zimlich besclossen wordenBd.2, S.235.
 
Anno 1572 den 6. jul. mit minem eidomb Wimmer Hack tag und nacht von wegen eins erbarn raitz glich andern uff Beientorn gewacht, dan die kreichsleut, ruter und knecht, quamen allenthalben in die stat und umb und langs die stat, worden auch zu beiden seiten in Coln knecht angenomen und war vil frembs folk aus den Nederlanden in der stat, das es zit war zuzusehenBd.2, S.235.
 
Anno 1572 den 8. jul.Das Datum des Flussübergangs, vgl. Groen a. a. O. S. 448, 465, Kervyn a. a. O. S. 65.ist graff Wilhelm van Nassau, prinz van Uranien, mit eim ansehenlichem reisigen zuch und foisfolk etliche tusent, auch mit groissem geschutz von DillenburchZu den Kriegsvorbereitungen in Dillenburg vgl. ausser Groen noch Van Vloten a. a. O. S. 52 und Kervyn a. a. O. S. 58-63 und Annalen d. Vereins f. Nass. Alterthumskunde Bd. 20, S. 91.durch das Bergsche lant umtrint Angermont und Urdingen uber den Rhein komen und hat in graif Herman van Nuwenar und Mors, swestermanGem. von Wilhelms Schwester Magdalena, Wittwer., durch sin lant vergleidt bis uff Aldekirchen, Wachtendonk in die VaigtdeiVon Geldern.und haben do in viantz lant gewest, Geller, Ercklenz und alle kleine flecken dar umtrint ingenomen, besatzt, berauft, und haben im die van Kempen und andern im stift Coln vast verehretVgl. Motley a. a. O. S. 329, Kervyn a. a. O. S. 65, besonders aber Van Vloten a. a O. S. 54 ff. und die bei Wenzelburger a. a O. S. 321 Anno 3 erwähnte Mittheilung wichtiger Aktenstücke von Van Vloten in Nijhoffs Bijdragen von 1861 (II. R., 2. D.). Der von Wenzelburger Anm. 2 herangezogene lange Brief Gr. Johanns v. Nassau gilt nicht diesem Feldzuge, sondern dem von 1568., dan er gedacht in Brabant uber die Mais und vur Bergen in Hennegau sinen broder Lodowich zu untsetzen, und geschach grois schaide. Er fordert auch Venloe vur eirst uffDurch den bei W. mehrfach erwähnten, weiter unten genannten Rittmeister Dorfendael, Van Vloten a. a. O. S. 54., auch RemundeVgl. Groen a. a. O. S. 466, 481, 482., aber sei gaben im gutte wort, hilten in so uff und mitler zit hatten sei umb hilf uisgeschickt und bequamen besatzung, das sei darnach im nit wolten zu willen sin; der neu bischof van Remunde LindanusWilh. Damasi Lindanus, vgl. über ihn Lossen, Masiusbriefe S. 364, 501 ff. und die dort genannten Schriften; dazu Groen a. a. O. S. 482.machte sich auch darvan, als diss folk ankomen wareBd.2, S.235.
 
Anno 1572 den 8. julii ist Reinhart van Dutz miner suster Catharinen son min pat bei m. Georgen van Hattingen goltsmidt am Maltzbuchel zur Papageien komen sin ampt da zu leren.
 
[619] anno 1572 den 14. julii ist Herman van Weinsberch mineß broderß son van m. Wilhelm Walbeck schreibmeister bei dem er die hant etwaß besser zu schriben leren setzen widder zu m. Henrich scholmeister s. Jacob komen da sin rudoment, grammatices fort zu continuern.
 
Anno 1572 den 17. jul., umb diss zit hat der herzoch von Alba, der eiz Bergen in Hennegau hart belegert, wol bei 4000 Gasconier, darunder vil groissen vom adel gewesen, neit weit von Bergen ersclagen und vil gefangen, dess sich die binnen der stat seir untsatzten, dan sei solten in zu gut an sin komenBd.2, S.236.
 
Anno 1572 den 22. jul. hat der prinz van Uranien die stat Remunde mit stormender hant ingenomenAm 23. Juli 6 Uhr Morgens, nachdem der Sturm in der Mitternacht zuvor begonnen hatte, vgl Oraniens Bericht bei Groen a. a. O. S. 482; dazu die bei Van Vloten in den Bijdragen S. 95 und bei Kervyn a. a. O. Bd. 3, S. 65 Anno 4 genannten Schreiben.und der burger seir verschonet, aber die geistlichen haben etwas mehe schadens untfunden, dan man hat sei neben dem krichfolk in der gegenwer funden. Der alde DurffendailVgl. S. 236 Anno 5 und Groen a. a. O. S. 468; er stand in Beziehungen zu Köln, vgl. den Erläuterungsband.war ritmeister in dissem zoge, der verschonet der edlen und geistlichn jonfern vil, das sei darvan kamenBd.2, S.237.
 
Anno 1572 den 28., vur oder nach in dissem manat julii ist die wassermul im Filzgraben angefangen zu bauen und her Philips Geil und her Gerhart Pilgrum, zur zit rentmeister, fingen sei frei an zu bauenVgl. Rathsprotokolle Bd. 27, Bl. 35a', 38, 43, Hauptbeschluss vom 28. Juli.. Ich habs im rait in sonderheit getriben, das es ins wirk gestallt wurde, dan man hat den lebentigen sprunk, die bach, die seir vergeblich durch die stat flois, und ob sei wol nit allerding zu einer malzmullen wurde dienen, so kunt man doch alzit ein folmul, spleismul, papirmul, olimul oder ander mul darvan machen, das die anlage alzit zu nutz queme. Ob sei glucken wirt, mach das bereite wirk erlerenBd.2, S.237.
 
Anno 1572 den 29. julii von Johan Helman licentiaten 14 daler 10 alb. 4 h.Tilgung: dar; durchgestrichenuntf. die er mir von forigem jar und bau am hauß zum Thorn uff dem Buchel schuldich waß.
 
Anno 1572 den 3. augusti hat min suster Sibilla dieweil ir man Conradt in Denmarkt war etlichen leuthen van Antwerpen vermedet ir hauß zum Schricht ein jar lanck vur 48 daler und 2 geschenckte dalr mit etlichem ingedoim und haußrait und sei bleib gliche wol mit irer magt dar innen und behilt sich etliche gemacher vur auß. Doch wan ir man deß nit zu freden weir ein firdel jarß zu vur uffzusagen, inhalt deß meitzittelß.
 
[619'] Anno 1572 den 9. augusti ist min neif her Lutger Hersbach licentiat und scholaster Severini heudt die prebendt und canonicat Andree bekomen.
 
Anno 1572 den 10. aug., als der churfurst van Coln Salentinus van Isenburch dem herzochen von Alba zu hilf wolt komen und jonker Johan Brempt, drost zu OedtUnd Rheinbach., mit sinen rutern im lant van Falkenberg und Limperch hat ligen, sint die Uranischen van und umb Remunde dach und nachtnach in der Handschr.den nachgeilt und haben vil verjagt und gesclagenVgl. Oraniens Schilderung bei Groen a. a. O. S. 489, die Darstellung bei Lossen, Der köln. Krieg S. 191, die das. S. 184 angeführten Akten und Fr. v. Bezold, Briefe Joh. Casimirs Bd. 1, S. 100 Anm. 1.; aber darnach ist min gnedigster her van Coln uffgewest und sich zu dem van Alba vur Bergen gemachtBd.2, S.237.
 
Anno 1572 den 12. augusti miner motter Sophiæ Korthn und Elisabethn Hornß beide testamenten inß scheffen schrein gelacht und von jedem 22 rad. alb. geben.
 
Anno 1572 den 13. aug. ist der vertrag tuschen dem snitzleramt und dreisleramt von eim erbarn rait ingewilligt und folgens van beiden amten zu dank angenomen worden. Sei waren der sachen seir uneinich von wegen einer gerichtzhandlung den kauf des holz betreffende; so ist der stois hingelacht und jedem amt frei gebenNämlich der Kauf.. Zum andern sullen sich die dreisler geines ingelachten holz underwinden in ir arbit zu machenNoch deutlicher sagt das Rathsprotokoll vom 13. Aug. (Bd. 27, Bl. 56): 'dan e. e. r. den dreislern nit zulassen kan, sie einger gestalt eines ingelacht werk, auch zum allergeringsten, zu machen, nit zu vergonnen weis, sonder das sie sich dessen entlich enthalten sollen uff straff meiner hern'., dan der snitzler darzu gebruchen. So sullen die snitzler sich keins dreinsDrechslerarbeit.undernemen, sonder das von den dreislerndreisler in der Handschr.in ir arbeit laissen machen. Ich hab scheir den arbeit allein getain und sei vertragen uff eins raitz bescloss, doch stain neben mirAls 'verordente zu dem irtumb', wie es im angef. Protokoll Bl. 44' heisst.im versigelten vertrag jonker Goddert Blitterswich, 2 urtelsmeister, jonker Hilbrant Suderman und Johan Eltman, beide tormeister, MaternMater in der Handschr.Colinus, Gerhart Angelmecher, Michel RamswinkelSonst Rommerswinkel., This van Gymnich, clagherrn. Sint also gestilt wordenBd.2, S.238.
 
Anno 1572 den 15. aug.In der Handschr.: jul., Schreibfehler, wie schon die Stellung des Absatzes zeigt. Übergabe Kampens an Gr. Wilhelm am 11. Aug., die Unterwerfung der andern Städte schloss sich sehr bald an, vgl. van Vloten a. a. O. S. 50, 51 und Groen a. a. O. Bd. 3, S. 493., umb diss zit hat der graif van Herrnberge und die Watergeussn, die int FleheHet Vlie.und zu Enkhusen lagen, Campen ingenomen, fulgens Hattem, Swol, Harderweick, Amersfort, Vollenhoe, SteinwickSteenwijk in Overijssel.und vil flecken in VreislantBd.2, S.238.
 
Anno 1572 den 16. augusti ist min hausfrau Drutgin Barß kranck worden ist ir mit fresen und hitzden angangen alß were es ein feber gewest beclagte sich alß man gescoret het so het sei daß haußrat vißgelucht und bei seir hitziger zit mit den bloissen armen [620] in daß kalt wasser gefaren daher were ir daß ungemach zugestanden wie sei sich bedencken leiß, gebrauchte doch vil rhaidtz viß der apteken aber es half alleß vur ein eirst nit also daß sei sich in den leger moist begeben sei hoisten nit mehe wie sei plach zu dhoin warf auch also nit viß der borst und wart uber alle ir leif so roit alß ein kriptzs daß mir irß lebenß groisse sorg trogen, begine, barberer, apteker und funde kinder gaben alle verloren d. Acht und ich hatten noch gutten moit. Darnach alß ir die roitte verginck bestonde sei zu hoisten und widder viß zu werfen und daß uberst zarte felgin schilte sich ab uber ir ganß leib bestunte widder bei verstant zu komen und zu essen daß es einen gutten umbsclach gewan. Uber daß kreich sei ein gebrech am stoil ganck daß sei da wont wart und ein bartscherersche ein weil uber sei gain moist doch genaß sei deß auch und wart also uberlanck besser nit ohn gefhar und schaden.
 
Anno 1572 den 20. augusti hat min neif her Christian Ordenbach alß thesaurarius ad gradus Mariæ daß companariat oder offerampt daselbst Petro van Weinsberch minß broderß naturlichn son convereirt vur notarius. Long vurhin war m. Johan Fritag da campaniarius gewest.
 
Anno 1572 den 24. augusti uff s. bartholomei tag hat min suster Sibilla min motter ir suster und broder zum Schricht zu gast gehat und mir schenckten ir den wein. Und wart gesacht ir man Conradt Eck were auß Denmarck mit drei pferden in deß priuen leger zu Remonde ankomen, und daß verfolgte sich. Mir sagen auch da selbst der newer doctern ritt.
 
Anno 1572 den 26. augusti sint der her official und dhomher Joannes Kempis, der dechen sant Andreen und dhomher Johannes Swolgin und deß forsten van Gulchs rhaidt Wolterns Fabritius allen drei doctores in den rechten promoveirt worden.
 
Anno 1572 den 24. aug. uff s. Bartholomei tag und die folgende nacht und tag hat sich ein erschrockliche morderei in Frankrich in der stat Paris zugetragen. Dan wie der konink Carolus nonus van Frankrich sin swester neulicher tag an den jongen konink van Naverren hat verheilicht und eiz die hoichzit zu Paris gar herlich gehalten und die herrn des landes alle daruff geladen, besonder die von derBd.2, S.239 [620'] Calvinischer oder reformeirter religion noch zugegen waren, so hat sich dissen tag zugetragen, das der ammiral van Frankrich, der neuer religion heubt, ein alter man, einer van CaliginonColigny; dieselbe Form später in dem Pasquill., uff der gassen quam geritten und wolt zu konink zu hoff komen; in dem wart im ein breif uff der straissen gereckt; den lass er etwas stil haltende; in dem wirt er mit eim kugel oder loit oben uis eim finster in die linke hant und schulder verwont, also das man in zuruckzur ruck in der Handschr.in sin losament moist foren und verbinden. Wie demden in der Handschr.konink disse zeitung quam, da er den bal und katze scloich, nam er sich grois zorns an und ginge van stunt an mit siner koninkinnen und motter personlich zu dem admiral in sin herberge ans bette und troistet, nam sich groisses leides anayn in der Handschr., Schreibfehler.und sagt, er wolt das straifenstraiff in der Handschr., swoir bei sin kroin und wolt im sin gwarda halbarderer zu verwaren da laissen. Der ammiral sult gesagt haben, er het sich dess nit versehen, dan derglichen mogt dem konink auch scheir off morgen widderfaren. Dan vur 2 jaren war ein offentlich edict vom konink ausgangen, das alles gesonet, vergessen und vergeben were, was sich vurhin zugetragen, uff leib- und lebensstraifenVgl. oben S. 210 nebst Anm. 1.. Aber wie der konink eiz mit groissem erpieten und fruntlicheit von dem ammiral abschede, gegen den abent darnach ist der ammiral von des koninks eigen kreichfolk uff dem bedt erstochen worden, das lichnam zur finstern uis geworfen, mit eim strick umb den hals gebonden, greusam misshandelt und entlich in das wasser gescleift worden. Und denselben abent spade sint die stormklocken angangenangange in der Handschr., des koninks soldaten, trabanten und kreichfolk in die heuser gefallen, da sei Ammiralischn, Calvinisten, Hugonisten wosten, man, frauen, kinder, gesinde, edlen, hohes und nedern standes die leut ermort, zur finstern uis geworfen, geplondert und ins wasser geworfen, doit und halb toit verdronken, das die ganse nacht und 2 folgende tage mit besclossen porzen geherdet, das jederman erschrocken, und durft nemans sin haus, dur oder finster uffdoin; alle feltstraissen waren auch verlecht; wer untrant oder van der geselschaft fonden, wart ersclagen und geplondert, bei 6000 menschen, darunden wol 600 edler frauen, jonfern und kinder waren. Und dissBd.2, S.239 [621] geschach auch in andern stetten in Frankrich, das ein unzalbar folk umbquam umb leib und gut. Das heischt ein Franzosichsche bruloft gehalten, das heischt sich dem konink widderstreben, das heischt legem oblivionisVgl. oben S. 209.machen und glaub haltenVgl. einen ähnlichen Ausruf in der Zeitung in München, Eur. 341, 29. Man lacht die scholt seir uff den cardinal van Lothringen und den herzoch von Guise, auch uff den herzoch van AniouAuion in der Handschr., Schreibfehler., des koninks bruder; aber der konink hat dissen ansclach wol gewist, wie man sagt, und konnen verbergen, wie er selbst in trucktruckt in der Handschr.hat laissn uisgain und sich unschuldigen willen'Erklärung des königs und des admirals und anderer seiner mitverwanten und anhänger todt und umbkommen, gedruckt zu Pariss durch Joh. Dallier buchtruckern, wonhaft uff der Michelsbruck zur weissen rosen, mit erlaubnuss des königs', beginnt: 'In des königs namen', k. Bibl. Berlin, Qw 8350, im Anhang zu der Schilderung der Bartholomäusnacht von Ernestus Warmundus Frisius, 1573. Man lese daneben den Bericht eines Strassburger Bürgers bei Kluckhohn a. a. O. Bd. 2, S. 485 ff., auch den Ausspruch des Landgrafen Wilhelm von Hessen über diese Zeitungen, die 'in circumstantiis nicht allenthalben gleichformig, welchs primae consternationi zuzugeben, geschrieben werden', a. a. O. S. 498., als het in die hohe unvermeitliche noitturft darzu getrongen, sult er sunst nit umb sin leben und koninkrich sin komen. So sint neben dem admiral von hohn vernoimden leuten umbkomen der her van RuhefautaultIn der Münchener Zeit. Eur. 341, 29: Rochefauchault; gemeint Rochefoucault., der her van TallignyDas. Theligny; gemeint Teligny.und sin eidom, die beide PerdillanesDas. Perdrilen; gemeint Pardaillan, vgl. Kervyn a. a. O. Bd. 2, S. 586 u. Anno 4., heuptman PillesGem. Piles, Kervyn a. a. O., der her van ArierFehlt in der Münch. Zeit.; gem. doch wohl d'Acier, Kervyn a. a. O. S. 591 Anm., heuptman PluncanesDas. Pluveaux (Plinao in München, Belg. 186 c); gem.?, heubtman SubiseSoubize., heubtman MaurionIn der Münch. Zeit. Moyrion und Morurus; gem. Moneins, Kervyn a. a. O. S. 586., der her gubernator van NavarreDas. Herr von Beauvoys nebst Titel, so auch Kervyn S. 591 Anm., der van BriquemeursDas. Bricquemault, so auch a. a. O., der von Broccart, der baliff van Orliens, der markgraf van RienelDas. Rainay; sonst auch Renes, Resnell; gem. Renel, Kervyn S. 591., der SulcodeDas. Salsed; baron of Soulas bei Kervyn S. 591 Anm.; gem.?und vil andern, nit al zu erzellenMan vgl. die beiden Listen, die Kervyn S. 590, 591 aus Paris und London beibringt; fast jede der zahlreichen Zeitungen über die Bartholomäusnacht brachte eine.. Der konink van Naverre und brudegam ist gefangen, der jong prinz van Conde und herr von Grandement beide glichfals gefangenAuch diese Angaben sind nach der Münchener Zeitung gemacht.. Diss handels under dem fruntlichen gastladung hat man in christenheit nit vil aus cronicken gelesen. Pabstliche heilichit hat umb diss zit munz laissen sclain, daruff ein engel, mit eim swerde etliche sclande, gestanden und drumb geschriben: 'Vindicta dei'. Wie es sei, ist boven min verstant uber sulche hohe leut zu urteln, aber man hat in vil landen allerlei rede gehabt under catholischn und andern religionsverwantenDie angeführte Münchener Zeitung schreibt: Das heist auf Saulisch mit dem David schwagerschaft machen.. Doch sint wenich vernoimden darvan komen, dan der van Mongomere hat die nacht in der vorstat gelegen, ist genau darvan komen; die von RoschellonRossillon.und andern van der neuer religion und jonge herrn habenhab in der Handschr.ire stet und orter besatzt und sich besorgt. Und disse handlung hat groissen schrecken in Bergen und in des princen van Uranien leger bracht, aber dem von Alba hat es gutten moit und hoffnong gemachtVgl. Motley a. a. O. S. 336 Anno 2 und Groen a. a. O. Bd. 3, S. 503, dazu Kluckhohn a. a. O. S. 490, Kervyn a. a. O. Bd. 3, S. 68; Kervyn S. 72.. Ohn zweivel sol im von dissem ansclach wol etwas bewost sin gewest, dan der cardinal van Lothringen was vurhin zu Broissel lang bei dem von Alba gewesenVgl. die Mittheilungen des kursächs. Raths Erich Volkmar v. Berlepsch vom 16. Dec. 1571 bei Kluckhohn a. a. O. S. 437 am Ende. 2, und wirt derhalb sich mit aller macht vur Bergen getain habenhaben fehlt in der Handschr., uff das er den koningschen, da si hilf bedurften, zu hilf het mogen komen. Derhalb hat er Gellerlant, Hollant, Vreislant scheir ganz verlaissen und kein bestant getain, daruis man nemen wil, das ers alles zuvor wol gewost hab und doch stillBd.2, S.240 [621'] bei sich gehalten. Folgentz ist diss carmen ausgangen:
Pasquillus Parisiis publice affixusDieselben Pasquille, die wohl weit verbreitet wurden (Pasquillen-Sammlungen blieben für mich unerreichbar), finde ich in Arnoldi Buchelii diarium itineris Coloniensis a. 1599; Handschrift der Univers.-Bibl. zu Utrecht, aev. med. ss. hist. n. 143, mir zugänglich gemacht durch die Herren Archivar S. Muller Fz. und Bibliothekar Tiele in Utrecht Der Verfasser leitet die Verse ein: 'legi in manuscripto patrui Huberti Buchellii pasquillum Parisiis publice affixum', fol. 9. Hubert van Buchell lebte um diese Zeit in Köln; er war früher Canonicus von S. Marien zu Utrecht, Bruder Arends v. B., des Vaters von Arnold; freundl. Mittheil. von Herrn Tiele. Man bemerkt, wie sehr die Verse in Köln überhaupt beachtet worden sind. Der zweite Text berichtigt den unsrigen..
Foedera cum multis pepigistipepegisti in der Handschr., Carole, multa,
solvisti et multa cum levitate fidem.
Tres promisisti pacester promisisti pacem bei Buchell., nisi perfidus esses,
Carole, nullanil ebenso.harum ter violata foret.
Criminis insimulas CaliginonColignum ebenso., attamensed tamen ebenso.ejus
sanguis mentiri teque tuosque docet;
dum scelus excusas legatis undique missis,
rex, scelus accusas perfidiose tuum.
Vinut ebenso.? tibi credatur? Stygia prius abluere unda,
cum redeas, habeat tunc tibi Teutho fidem.
Mendax, perjurus, crudelis, perfidus, atrox
nomina sunt factis congrua, Carle, tuis.
CaroleCarle ebenso., si poteris sic christianissimus esse,
esse potest unum Christus et ipse Sathan.
Fers pietate duas, rex, justiciaquejustitiaeque ebenso.columnas,
occulit etast ebenso.geminum bina columna nephas.
Nonus es atque novum mox Gallica regna videbunt
implesti decimas, saeve tyranne, tuas.
In urbemplebem ebenso.Parisiensem. Urbs invisa deo, sanctis invisa prophetis,
ex imo vertatvertet ebenso.te deus (ipse)So nach Buchell, esse bei W.solo.
Sic pereas, jaceant (tacitis)Ergänzung nach Buchell, Lücke bei W.tua rudera terris
preteriensque aliquis urbs ubi dicat eratBd.2, S.242.
 
Anno 1572 den 28. aug. ist der Westphelische kreiztag zu Coln im Minderbroder-cloister gehalten worden. Daruff wart her LiskirchnKonstantin v. L., burgermeister, her GeilPhilipp G., rentmeister, und min person von eim erbarn rait verordnetUnd Dr. Steinweg als Sekretär, Rathsbeschluss vom 25. Aug., Protok. Bd. 27, Bl. 63.. Den tag vertrat ich, so lang er duret, und wart meisteil von eim ritmeister und rutern und knecht im wartgelde anzunemen zu behoif des kreizZu ergänzen: verhandelt. Es waren annoch zwein kreiz zu dissem zu komen, als der Rheinischs und Nedersaxischs kreiz, verschribenAuf diesen Kreistag wird der Erläuterungsband zurückkommen.. Und die eigentliche misshandlung zu Paris uff s. Bartholomei tag wart noch vur ende des kreiztagskreichtztags in der Handschr.vom bischof van Lutgin zu Coln geschribenAls 'zeitung', sagt er in seinem liber senectutis Bl. 28 bei der kurzen Wiederholung der Hauptereignisse seines Lebens. Bisch. v. Lüttich war Gerhard v. Groesbeek.. Den 2. sept. wart der abschit des kreiztags gemachtBd.2, S.243.
 
Anno 1572 den 30. augusti hab ich miner motter leiendecker m. Jaspar van Herf mine tager hin und widder laissen bestetigen. Ich hab mich wol verneut hab aber etaß mehe angelacht dan zu vur ungeferlich, 16 gl. cur. diß jar deß sagt er sull es zum neisten nit so vill kosten es sei seir verwoist gewest daß er gebessert hab.
Vurhin plach m. Peter Strack min leidecker zu sin.
 
[622] Anno 1572 den 31. aug. hat man der kirchenrechnung s. Jacob im sprechaus daselbst wie gewontlich gehalten, und ich hab daselbst auch verrechnet, wie die 1100 goltgl. van Isenburch, die min gnedgster her von Coln zur loesen erlacht, widder angelacht worden. Und die kost hat man in der neuer kirspels schoeln uff dem Weitmart bei m. Henrich van Hattingen, dweil das kirspel an dem haus berechtigt, gehalten, half uff der fabrik und half uff der armen kosten, wie das etliche jarn gehalten worden, doch eitz instat sclechten geltz rader gelt verordnet. Dan es war vurhin van den kirchmeistern und achten vertragen, das es forthin uff einer stetiger platzen ohn der ander schaden sult gehalten werden, damit die rechnong, daran gar vil gelegen, bestendiglich und durhaftich moeg gehalten werden. Vurhin ginge es tuschen den kirchmeistern und achten umb, al jars hiltz einer in sinem haus, das beswerlich was, und zu besorgn, es sult vergenklich werden, dieweil sei ohn das ein krentzgin oder kosthaltung under innen halten. Und dißmail verheischen die 4 kirchmeister ein finster jeder in die schoel oben uff dem gemachBd.5, S.86, dar man frß. zu geben.
 
Anno 1572 den 1. sept., als der prinz van Uranien ein weil zit ein bruck zu Remunde gezimmert, ist er umb diss zit uber die Maes mit allem sinem kreichzfolk gezogenAm 27. Aug., Motley a a. O. S. 331, Kervyn a. a. O. Bd. 3, S. 67. Dasselbe Datum trägt die an K. Maximilian gerichtete Vertheidigungsschrift Oraniens 'dans notre camp' bei Gachard, Correspondance de Guillaume le Taciturne Bd. 3, S. 63 ff., hat Mechelen vur eirst, die sich an in ergeben, ingenomenAm 30. Aug. Von dort erlässt er am 1. Sept. seinen Aufruf an die Stadt Dendermonde, vgl. Gachard a. a. O. S. XIX und 69., darnach Loeven, Tenen und ander stet in BrabantVgl. das Schreiben Oraniens an Gr. Johann v. Nassau bei Groen a. a. O. S. 501 ff., auch Motley a. a. O. und Van Vloten a. a. O. S. 57.und ist fort in HennegauHengegaw in der Handschr.-Bergen zu dem herzoch von Alba zu under augen gezogen und im in die schanz gefallen, daher groissen schaden gelittenNämlich Oranien; Überfall bei Hermigny in der Nacht vom 11. zum 12. Sept., vgl. Motley a. a. O. S. 340, Kervyn a. a. O. S. 76-78.. Min swager Conrat Eck ist allet heirbei an und uber gewest, auch noit sins leibs erlitten, doch darvondan von in der Handschr.neulich komen, und hat den prinschischn provant und foeterong gemangelt, derhalb das sei entlich den wich zuruck moisten nemenBd.2, S.243.
 
Anno 1572 den 6. sept. haben die kirchmeister s. Jacob meister Gerlich von Coln, organisten, und meister Tilman van Holzbutgin, snitzler, die orgel s. Jacob verdingt zu machen uff deren meisteren eigen kost, dem orgelmecher vur 76 daler und dem snitzler vur 34 daler, summa 110 daler; ich hab sorg, es wirt wol mehe kostenBd.2, S.243, und wart da von ein zittel uffgericht wie daß zu sult gain.
 
Anno 1572 den 9. septemb. worden Gotschalck mineß broder Christianß son stucker zendt im mont viß getreckt mit groissem smertzen dan im woischn zu beiden seithen bieren oder sweinß zendt zum mont viß daß man sich besorgt wan daß nit gebessert wult ein wonder mistalt sin worden, dan die stucker die außgezogen sulten deß ein ursach sin.
 
[622'] Anno 1572 den 12. septemb. hab ich in der Achterstraissen minen herbst gehalten und nit mehe dan ein leil truben bekomen, hab unß den mosterßwin aber keinen tranckwein daß hat die groisse uberswentlich kelte uff und umb sant mattheiß tag gemacht. Doch haben mir wol 2 malder eppel da bekomen. Zu Waldorf hof ich solß vil besser werden wiewol da auch vil schadenß gescheit war.
 
Anno 1572 den 15. septemb. hat m. Arnt steinmetzer angefangen die finster in die maur zu brechen und daß gewolf oben zu zumachen dar vurhin in dem winckel die steinen trab hin uff gegangen hat. War daß veirte gewolf und finsterloch van s. Mattheiß elter wie m. Arten daß verdingt waß.
 
Anno 1573 den 16. septemb. bin ich mit minen son Wilhelmo zu Waldorp gangen die scheur die zu brochen war zu besigtigen. Und hab do mit unser pachterschen gehandlet daß sei willich worden unß 7 a. weinß unssen vollen pacht zu liebern daß sunst umb deß frost und schaden nit gescheit were wan ich nit selbst dar komen were.
 
Anno 1572 den 21. sept. hat graif Lodowich von Nassau einen vertrag mit dem herzoch von Alba gemacht oder machen moissen und die stat Bergen in Hennegau im ingeraumtingerawt in der Handschr., das er darvan unverletzt mit allen, die im angingen, zehen sult, wie auch geschachKapitulation von Bergen am 19., Abzug Gr. Ludwigs am 21. Sept.. Doch sagt man, im were vergeben, er kunt nit langer lebenEr litt an einem Fieber, vgl. Groen a. a. O. Bd. 3, S. 516.. Graff Lodowich moist dissen vertrag ingain, dan er hoirt, das der ruck, daruff erer fehlt in der Handschr.sich vertroist, in Frankrich verstoret was, das auch der prinz zuruck war und verreterei in der stat durch das neu ankoment krichzfolk umbginge. So moist der van Alba auch den vertrag inwilligen, dan er het die stat so balt mit gewalt nit konnen innemen; so schamt er sich auch mit schanden abzuzehen, und sult er haben ligen pliben, so weren die Geussen und der prinz noch allenthalben im lant geweltich plibenVgl. Motley a. a. O. S. 342, 343 und Wenzelburger a. a. O. S. 326, beide nach den Briefen Albas und K. Philipps.. Man sagt, erzbischof Salentin von Coln hab dissen vertrag helfen machenBd.2, S.244.
 
Anno 1572 den 23. sept., dieweil mich her Brun Angelmecher vur sinen besondern gunner und frunt hilt, der in zum burgermeisteramt befordertVgl. oben S. 235., hat er mir dissen tag etliche vursclege den gemeinen nutz betreffende zugestalt und begert, ich wolt im darin behilflich sin, das sei ins wirk gestalt worden, damit er sinem befollen hohen amt etwas nachqueme. Was das ist, hab ich zum kurzsten et summarie extraheirt und herzu gesatzt, und ist wol nodich, wer darzu beroifen, das er sulchsBd.2, S.244 [623] mogt helfen anrichten; und laudt, wie nachfolgtAuf diese und andre Vorschläge zur Besserung des gemeinen Nutzens der Stadt Köln wird der Erläuterungsband zurück kommen; diese Spur der lebhaften Theilnahme Hermanns v. W. an den Angelegenheiten der Stadt durfte nicht verwischt werden, wenn auch noch der authentische Wortlaut der Akten mit Erklärungen später vorgelegt wird..
Titulus: Vursclege dem gemeinen nutz disser stat Coln zu gutem a. 1567 den 3. nov. uffgericht und von dem meisten teil der herrn abgeschriben, von den andern allenthalben verlesen, doch in bedenkens vorzutragen.
Vom gemeinen nutz der stat Coln. Preambulum. Dieweil disse beratsclagung des gemeinen nutz uff die gewontliche raitztage durch vil supplicationes der burger verhindert, ob nit ratsam, das sex herrn uis allen raten drei tag in der wechen zusamen quemen, dennen abhulfen und an das recht weisten, und umb porzn zu eroffnen, promotoriales und appellationes betreffende den secretariis ad referendum zu befellen und einen raitztag zu zeiten darumb zu machen; item die alte rollen der clagherrn derhalb zu verbessern; item der widwen und weisen a. 1487 und 1554 ordnungen, so uffgericht, vur die hant zu nemen; item dweil pro lecturaAn der Universität.600 goltgl. jarlichs geben werden, wie die prebenden primae et secundae gratiae das erstatten und ob bei pabstlicher heilicheit derhalb in jedem stift ein prebenda zu erlangen.
Folgen die puncten, der ungeferlich 16 sint, nach einanderen.
Wie das eitboich, a. 1564 in verbesserong gestallt, in das wirk zu stellen.
Ob die rollen nach gelegenheit der zit zu corrigern, das die raitzgnoissen nit durfen sweren, das sei nit halten konnen.
Ob die burgerliche freiheiten und privilegia, wilche die burger binnen und baussen Coln haben, zu verbessern und zu publicern.
Ob die statuta durch die verordneten eins raitz und hohengerichtz etwas zu verbesseren und zu verneueren, auch zu trucken.
Ob uber bescheit und beleit der beue ein bestendige ordnong uffzurichten, vil gezanks und unkosten zu verhutten.
Ob umb des raitz und befellen ab- und anganks-ordnong, a. 1555 durch zwelf herrn untworfen, zu verbesseren.
Ob die ordnong von vurrait des korns a. 1556 gestallt vur die hant zu nemen, primo als mit der halber beckerzinsen, secundo der richer leut drankwin, tercio wan die uiswendigen korn uisfoeren, quarto das die kornherrn jarlichs rechenschaft teten, das an menschengedenken nit gescheit.
Ob ein ordnong des breuamtz, gut uffrichtich beir zu haben, vur die hant zu nemen und wie die vermessene 2000 gl. jars inzuprengen.Bd.2, S.245
[623'] Ob nit stedich uff der stat inkomens gespreich zu halten, ob die recht inkome, und der diener eide zu verbessern.
Ob die ordnong in beiden kaufheusern, durch zehen hern beratsclaget, ins wirk zu stellen.
Ob die rechenschaft van der armer dochter gelde, die in menschengedenken nit beschein, im rade oder vur etlichen herrn anzuhoeren.
Ob die rechenschaft der hospitalen uff ein bequeme zit zu revideren.
Ob die ordnong zu machen, das die rentkamer mit den neuwen statbeuen uber 1000 gl. widder den verbuntbriff nit besweirt werde.
Ob die ordnong des vil reisens uff richztage und sunst ein tax des tags, der personen zerong und uffrustong zu machen, wie in den Nederlendischn stetten.
Ob die alte rollen und ordnong, wie tirmhern und heubtleut mit den burgern in noitfellen gerust samen mochten komen, uffzusoichen.
Wan disse puncten eins nach dem andern abgehandelt mochten werden, sult gotz lob, der stat ehr und gmein best befordert, gut regiment gehalten und beswernissen abgelacht und befriet werdenBd.2, S.246.
 
Anno 1567.
Raitlich bedenken zu beforderung des gemeinen gutz uff der fritagskameren.
Als die fritagskamer neben der rentbezalung vilfeltig mit reichs-, kreiz-, Turken- und ander steuren in fridens- und kreichs-zeiten zum hoigsten besweirt ist und ferner werden mag, derhalb die noit erfordert zu beratsclagen, damit alle ungelt, disser kameren zuverordnet, recht inpracht werde.
Anfenklich ordnong zu machen, das alle ufforende zins und kraingelt, ehe die wein uffgefurt, ober bort gesatzt oder gefolgt, bezalt worde.
Die zapzins van den weinen recht inzuprengen.
Wie die beirzins und was dem anhankt recht inpracht werde.
Wege zu finden, damit alle hanterende burger und inwoner den hondertsten pfennink treulich bzalten.
Van wagegelt und aczins im kaufhus besser, dan beschein, inpracht werde.
Ob mehe leibrentn dan erbrenten uffzunemen und nit abzusclain.
Das alle schulden, uisstant und anders mit fleis ingemant und nit uber ein halb jar zu verbeiten, wie die execution gegen die langsame bezaler vurzunemen.
Ordnung zu machen, der herrn und burger drankwin zu verzinsen und dieselb zins inzuprengen.
Ob nit halb zins uff essichwein zu setzen, wie die recht inzuprengen, und den wein in kleinen fesser in gestalt des essichs zu verkaufen zu verpieten.Bd.2, S.246
[624] Lestlich, dae die kamer nit zu kont komen, wie dem reichsabscheit gemeis von burgern und inwonern den hondersten pfennink zu untfangen oder von inkomsten der heuser, wingartn, farn und rentn den funften pfennink.
Ob diss 11 artickel zu verurkunden, das sei die herren uff der fritagscamern ins wirk sulten stellen und ob innen andere mehe herrn zu gehulfen zuzugebenBd.2, S.247.
 
Anno 1567.
Raitlich bedenken zu beforderong der godestagscameren inkomens.
Demnach disse camer mit villen reisen uff die reichs-, anze-, kreiz- und ander tage, beikomsten, manichem gebeu am Poller werde, extraordinarie ausgaben erschepft, damit nuhe der kamer inkomens und ausgab in bessere ordnong pracht, so erheischt die noitturft den rentmeistern und beisitzern zu verurkunden, die folgende artickel in ferrer ratsclag zu zehen und ins wirk zu stellen, auch andere herrn darzu mit zu geprauchen.
Anfenklich dweil untreulich und unfleissich gearbeit, das kein gebeu in der stat, am Rhein, am walle angefangen werden, dan mit vurwissen eins erbarn raitz, und diss den rentmeistern und beisitzern zu befelln.
An sclagbeumen, grindeln, graven und porzn-turnen, die binnen und baussen baufellige ketten in der straissn moissn noitz halber repareirt werden, kan in einem oder zwien jaren nit wol geschehn.
Ob diss vurs. nit nutzer dem steinmetzer oder andern zu verdingen, zum forderligsten fertich zu machen.
Dem zimmerman und leiendecker glichfals ein ort anain in der Handschr., Schreibfehler.porzen und mauren zu machen und repareren verdingen.
Den rentmeistern und umblauf zu befilln, ehe das wirk fertich, ob es dem verdinknis gemeis, sunst zu bessern, ehe die bezalung geschege.
Das die rentmeister alle gereitschaft zum bau, groisse und klein, eichen und dennen hulzer und bort zu nutz, nit zum deursten, wie beschein, ingelten sullen laissen.
Ein bauboich verscheiden zu halten, verurkunden an ein seide den inkauf van holz, stein und kalk etc., an die ander seide alle ander gereitschaft und verdinknis etc.; dess sullen die principalboicher in irer ordnong pliben.
Von nutz des bauboichs: das die folgende rentmeister sich daraus erleren, was jars gebaut und repareirt, was gereitschaft vertain und noch vurhanden, was die keuf gewest, die baurechnong al jars zu scleissn, eim rait zu toin zu wissen, was das jar verbaut.
Den wegmechern weren die straissen zu bessern vur einen pennink und neu steinwege mit der roden zu verdingen, sult den halben loen ersparen.Bd.2, S.247
[624'] Ob groisse und kleine heuser, die vil reparerens erfordern und unprofitlich sein, zu verkaufen und beswernis der camern abzulagen, so weit sich das gelt erstreckt.
Wie die broit-accins van beckern und burgern recht inpracht mogt werden.
Zu erkunden, ob gutte ordnong im vischkaufhaus und sclagthaus gehalten mit der zinsen inzuprengen.
Ob die ordnong zu inprengung der tar- und salz-zinsn uffgericht wol gehalten werde.
Da die zins im fischkaufhaus 18 heller vur einen raderalbus toit, ob nit 2 alb. darvur zu fordern.
Wege zu finden, wie das kraingelt recht inpracht werde und nitz darin veruntreuet werde.
Wie man van fremdem broit und allerlei mel, so in die stat gebracht, die accinse haben moge oder ob das mel gar baussen zu laissen.
Das malz und weiss in Coln zu verbruwen nirgen dan in der stat gemaelen werde.
Wie die pannicida von wullen und siden gewant recht inpracht werde.
Wie weit-accins und was dem anhengt recht inzufordern.
Das die accins uff der hallen van der wollen in der wolkuchen und sunst bei den burgern recht bezalt werde.
Vom roitgelde recht inzuforderninzuforden in der Handschr..
Dieweil an die indulta 1., 2., 3. gracie fast angelacht und pro lectura jars 600 daler geben wirt, wie die lectiones auszuteilen oder die prebendaten ad contribuendum anzuhalten.
Was die kruchen- und duppenbecker zu accinsen geben sullen.
Ob den abgesanten zu reichs-, kreiz-, anze- und ander tagen mais zu geben, wie stark, was vur jeder person zerong zu geben nach gestalt der herrn gesanten, des raitz doctors, licentiaten, secretarii, diener, und van der uffrustong.
Umb uffhelfung der kornkisten, ob die godestagscamer 10 oder 12 tausent goltgulden vur pension uffnemen mogte und korn, wan es 1½ daler ungeferlich gulde, darvur kaufte und nach der stigerong sich die kamer erholte.
Ob ratzam, das ein rait den korn- und weisskauf an sich neme und ein backamt damit versege, das doch meisteils in der noit geschein mois, und were also das korn in einem preis zu halten; sult nit so beswerlich sin, als etliche meinen.
Alles uff verbesserong eins erbarn raitzBd.2, S.248.
 
[625] Anno 1572 den 29. sept., als die zeitong mit Bergen in Hennegau ausschallerte, hat Durfendal, der Uranischs ritmeister, Mecheln verlaissenDer oberste Befehlshaber war dort Bernhard von Merode, der am 1. Okt. die Stadt verliess. Seine Vertheidigungsschrift s. bei Groen a. a. O. Bd. 4, S. 9-17. Die Voranstellung des Rittmeisters bei W. geht wohl auf die Verbindung mit seinem Schwager Konrad Eck zurück.und habens die Albanischn Hispanier ingenomenAm 2. Okt. Über die dreitägige Plünderung, den Racheakt Albas, den so die katholischen wie die gegnerischen Zeitgenossen verdammten, vgl. Motley a. a. O. S. 348-350, Kervyn a. a. O. Bd. 3, S 86-88; hier auch die offene Drohung Albas, die andern widerspenstigen Städte ebenso zu bestrafen. Vgl. dazu Lossen, Masiusbriefe S. 499 unt. und Groen a. a. O. S. 9 unt., alles spolieirt und grausam tyranniseirt, das die burger, man, frauen, kinder untflohen und die stat scheir ledich ware. Zudem haben sich Loeven, Tenen, Deist und ander stet widder ergeben an den von Alba und ist das kreichsfolk den Uranischn nachgeeiltBd.2, S.249.
 
Anno 1572 den 4. oct. hat der prinz van Uranien Remundevan R. in der Handschr., das er noch inbehalten, verlassn, dan der van MansloeErnst von Mandelsloe, Oberst.und sin reuter wolten gelt haben oder abzehen. Wie aber die handlung in Brabant misgluckt und kein besoldung zu geben ware, sint reuter und knecht meisteils verlaufenAm 1. Okt. beschloss der Kölner Rath Schutzmassregeln, da er erfahren hatte, dass der Prinz von Oranien seinen Zug wieder auf Roermond nehme, am 6. gleichfalls 'wegen des ilenden zuruck komenden kriegsfolks', Prot. Bd. 27, Bl. 77, 79.; der prinz mach sich in Hollant begeben haben. Min swager Conrat Eck ist auch uff Coln komenAm 8. Okt., wie gleich danach erzählt wird.und hat aber nit vil abenteuren gehat. Und die stat Coln, dahin der meisteil flohe, sclois die porzn, wolten nemans inlaissn und hatten dasmail auch lanzknecht angenomen, wilche die wacht an den porzen hiltenVgl. den Erläuterungsband.. Die Albanische sint aber balt uber die Maes gefolgt und Remunde und ander stet, Geller, Ercklenz, des ortz widder ingenomenS. Groen a. a. O. Bd. 4, S. 4.. Der ritmeister der DurfendallDurfeldall in der Handschr. Balduin v. D. war nach Köln geflohen, aus Furcht vor Alba beschloss der Rath am 10. Okt. seine Ausweisung, vgl. Erläuterungsband.ist dasmail von den bauernbawer in der Handschr.umbkomen, hatte seinen eigen nutz, wie man sagt, wol gesoicht; und was diss abermail ein ungluckigen zoig vur den princenprincentzn in der Handschr.van UranienBd.2, S.249.
 
Anno 1572 den 8. oct. quam Conradt Eck, min swager, uis des princen leger zu haus mit einem pfert, war mit 3 perden uis Denmarck dahin komen, und min suster war nit wol zufrieden, das er so lang aus war gewest und noch gelt noch war uis dem lande pracht und in Coln fast ungeborgt und schuldich was. Doch versoeneten sei sich, aber den 11. octobr. versatzst er Peter van Brubach, dem er 653 daler schuldich, sin halfscheit des haus zum Schricht vor einen wetschatz und leiss in fort daran schriben in schrin widder iren willen, onangesehen sei die leibzucht am aligen haus sult gehat haben, und dweil er darneben borgte, scholt mach, nitz bezaln kunte, und sei in last stechen wurde und darzu dreute zu sclain, ist sei den 12. oct. van im gangen zu irer motter zu Weinsberch, hat ir dingen mit genomen, auch sin kleider, sunst alles ingedoim dagelassenBd.5, S.87.
 
Anno 1572 den 13. oct. hab ich Herman und Gotschalk, mins broders Christians kinder, van der scholen s. Jacob genomen und in bursam LaurentianamBd.2, S.250 [625'] getain, dar sei ingeschriben sint neben irem neifen Gotschalk van Polhem; worden alle drei in locum etymologicorumIn die unterste, erste Abtheilung des artistischen Unterrichts; vgl. den Fortschritt unten zum 3. Okt. 1573.verordnet; den 16. oct. a domino licentiato Paulo Kuchovio Ruremundensi regenteDer Burse, vgl. Lossen, Der köln. Krieg S. 531 Anm. u. ö. K., Licent. theol., war in diesem Jahre Rektor der Universität (Bianco, Die alte Univ. Köln, B. 1, S. 834), immatrikulirte ('intitulirte') als solcher die gen. drei.intituleirt; gab vur sei 27 raderalb. Ir eirste principal magister heisch Hermannus Goltbergius ResensisBd.2, S.250.
 
Anno 1572 den 14. octob. m. Henrich Brun glasworter ein finster bezalt die ich oben uff die neu schol s. Jacob geben kost 7,5 marck dan jeder kirchmeister hat derglichen ein geben.
 
Anno 1572 den 17. octob. 2 aissen gehat vur 70 gulden cur., wegen 765 pont die fell 10 gl.. Item 30 octob. 5 schaf daß stuck 7 mr. _________.
 
Anno 1572 den 19. oct. ist graff Lodowich van Nassau, als er Bergen ubergeben, zu Dutz etliche tag swach gelegen; woltZu ergänzen: man wolt, nämlich der Kölner Rath. Das geschah in der Sitzung vom 20. Okt. unter Hinweis auf die Aufenthaltsverweigerung für alle, die an dem letzten Zuge theilgenommen hatten; Gr. Ludwig wollte die Ärzte wegen seines Fiebers zu Rathe ziehen, berief sich besonders auf seine Eigenschaft als Reichsgraf und auf seinen Vergleich mit Alba (über Bergen), Rathsprot. Bd. 27, Bl. 90. Briefe Gr. Ludwigs aus Deutz vom 27. und 29., vom 2. Nov. aus Siegburg bei Groen a. a. O. Bd. 4, S. 19-21.im uff sin beger nit gunnen in Coln zu komen. Die herrn van der stat hilten abermal ein morgensprach, das man die Geussen uis der stat sult weisen; das geschach den 24. oct.Bd.2, S.250.
 
Anno 1572 den 20. oct. ist des herzogen van Alba kreichsfolk durch Mastricht komen, durch das lant van Gulch und Cleif zu Wesel, Emerich, Tolhaus allenthalb uber Rhein gefarenVgl. den brieflichen Bericht vom 24. Okt. über den Flussübergang und die Ankunft Albas im Hauptquartier Nimwegen bei Van Vloten a. a. O. S. 70 u. CXV., und der herzoch selbst solso in der Handschr.zu Keiserswerde bei dem bischof Salentin gelegen habenIch vermag, da mir hier die Quellen nur in beschränktem Umfange zugänglich sind, diese Nachricht unmittelbar weder zu bestätigen noch abzulehnen. Am 18. Okt. schreibt Alba aus Maastricht, Gachard, Correspond. de Philippe II Bd. 2, S. 288; er kündigt seinen Übergang bei Emmerich an. Am 16. Okt. urkundet Salentin noch in Poppelsdorf bei Bonn nach dem oben S. 244 Anno 6 erwähnten Bonner Landtage, am 27. Okt. in Kaiserswerth, wo auch seine Räthe seit dem 22. in Versammlungen bei ihm sich nachweisen lassen; nach freundl. Mittheil. von Herrn G. Archivrath Harless in Düsseldorf aus den Akten des dortigen Archivs. Die Angabe Ws. scheint also Stand halten zu können., ist folgens uff Nymmagen komen. Sin son Don Frederico hat Zutphen hart belegertBd.2, S.251.
 
Anno 1572 den 30. octob. hat min suster Sibil min moder laissen schriben an ir halfschit deß hauß zum Schricht da mit die creditorn oder ir man ir kein schanden dar an dede dan er hatz vur hin widder iren willen gethain im schrein Columbe wirt manß finden.
 
Anno 1572 den 31. oct. hat min neif Tilmannus Ordenbach sin canonicat ad Gradus Marie sinem broder Petro Ordenbach resigneirt, der zwei jar careren und untberen moist. Ich habs dem capittel vurgetragen und hab fort Petro Ordenbach die collationcallation in der Handschr.getain und die possession ingeben. Aber Petro Weinsberch wolt das capittel die possession der campanarien daselbst nit ingeben umb des dechens willen, der sinen diener gern daran promoveirt hetBd.2, S.251.
 
Anno 1572 den 31. octob. von Swartzhem 10 malder und den 7. novemb. noch 6 mald. kornß von Swartzhem bekomen.
 
Anno 1572 den 1. novemb. hatzs froe allerhilligen tag angefangen zu freissen und biß noch zu geherdet.
 
Anno 1572 den 2. novemb. ist min broder und ich in Carmeliten gewest und jeder ein flesch weinß verzert.
 
[626] anno 1572 den 6. novemb. in her Philips Geilen hauß einen gutlichen tag zwischn swager Conradt Eck und miner suster Sibilln frunde gehalten daß Conradt sin kleider gern widder gehat, aber wolt ir daß ir nit widder verschaffen. Also wart nichtz bescleislich gehandlet, derhalb sich Conradt zornte.
 
Anno 1572 den 6. novemb. Entgin miner dochter im Conuent reimersgassn einen jerwecken van 8 alb. geschickt dan sei war 26 jar alt, den 10. novemb. vur iren mertin 2 q. neus weinß und 0,5 pont carwe.
 
Anno 1572 den 12. novemb. ist her n. Mulheim abt zu s. Panthaleon gestorben. Den 10 novemb. Jaspar von Lennep terlain, wart nit in die stat dan zu Lennep begraben dweil er nit disser religion war. Den 9 octob. zu vur war joncker johan Hardenradt der dol gestorben. Den 14 decemb. darnach ist doctor Anthonius Kemper mit dhoit abgangen.
 
Anno 1572 den 14. nov. hat der hoit salz am Rhein gegolten 32 daler, ein unerhorte durde, und worden ein 12 malder korns vur einen hoit verkauft. Vurhin lang galt es 16 daler und ein rait hatz vur 10 dalern ein torn ausverkauft. Groisse herrn worben zu bit umb salz. Uber 14 tag hernach galt es 18 daler. Man sacht, es het auch am stapel 35 und 36 daler gegolten, dan in Hollant waren alle salzpannen verstoret, aus Frankrich und Hispanien quam gein groff salz, auch war der Rhein gesclossenDurch die Kriegsschaaren Albas., das nichtz heruff kunt komen in kreichzeiten. In allen Nidderlanden war mangel, vonvom in der Handschr.Hamburch, aus Hessen bracht man es zu wagen, und vil nachparen uff dorferen hatten ire swein gesclacht, meinten ir salz zu bekomen im geraschen in der stat, wie gewontlich, und kuntn ir bereif nit haben, das villen ir fleischs zuzu fehlt in der Handschr.schanden wartBd.2, S.251.
 
Anno 1572 umb dissen monat ungeferlich ist der konink von Polen sonder leibserben verstorbenSigismund August, der letzte Jagellone; er starb schon am 7. Juli. Jetzt aber begann das bekannte Jagen der Fürsten nach der Krone von Polen.und vil haben umb das koninkrich geworben, des keisers sohn, Frankrich, Behmen, Sweden, Moscoviter, Turk, Brandenburch, also das die fursten im lande hart drumb bekommert sin gewest, wen sei kesen woltenBd.2, S.252.
 
Anno 1572 den 16. nov.Der Tag ist richtig angegeben. Über die Erstürmung und die Greuelthaten der Eroberer s. Van Vloten a. a. O. S. 71, 72, Motley a. a. O. S. 354, 355. Wenzelburger giebt a. a. O. S. 329 das Datum: 12. Okt.!ist Zutphen mit stormender hant ingenomen worden, dan die burger hatten ein porz im storm eroffnet, das sei untrinnen woltenIn der Nacht zuvor., und damit wartz ingenomen. Die kreichlut hatten sich ritterlich gewert und haben die Hispanier wonder fil umbpracht und tyranniseirt, mit coplen in die Isel geworfen. Die ganse grafschaft, auch Camp und Swoll, haben sich widder ergeben, dan der von Berge war geflohenAus Kampen, vgl. darüber Groen a. a. O. Bd. 4, S. 25, 29. Man vermuthete ihn bald in Köln, vgl. Erläuterungsband..Bd.2, S.252
 
[626'] Anno 1572 den 20. novemb. van Waldorf unssn pachtwin 7 a. min 4 firdel roitz und weiß bekomen.
 
Anno 1572 den 29. novemb. ist Herman min pat minß broder son am halß und backen kranck gewesen und geswollen villicht daß im der plack umb der kelten ingesclagen mit dem zurgain war uber 3 wochn widder beß gethain.
 
Anno 1572 den 2. decemb. hat min shon Wilhelm Roß pro licentia in jure repeteirt und ein kostlich essen mit vill schotteln mittachs auch den abent 2 dischs gehat. Sol mit kleider tuschn 60 und 70 daler gekost haben.
 
Anno 1572 im anfank decembris ist des von Alba kreichfolk von Zutphen uff Narden, ein stetlin, gezogen, die burger ersclagen und das gut spolieirt und von dannen vur Harlem in Hollant gezogen, die sich eirst uff gnade, beheltlich leib und gut, ergeben woltenDas sind die Verhandlungen und Angebote unter der Führung des Alt-Bürgermeisters De Vries von Haarlem in Amsterdam bei Don Fadrique, sein Aufruf an die Haarlemer, der zurückgewiesen wurde.. Und Don Fridrich von Alba wolt sei nit annemen uff gnade und haben den 16. dec. samen gescharmutzelt und sint zu beiden seiten fast toit plibenDoch wohl der Zusammenstoss zwischen den Spaniern und dem oranischen Hilfskorps unter Lumey. Die Einschliessung begann am 11., der erste grössere Ansturm am 20. Dec.. Darnach untboit Don Fridrich, er wult sei zu gnaden annemen, sei aber in Harlem untpotten, man kent sin gnat wol, dan Zutphen und Narden waren in exempels gnoigAnklänge an die Volksüberlieferung, die sich u. a. in den Liedern bei Van Lummel, Nieuw Geuzenlied-Boek S. 130 und bei Van Vloten, Nederl. Geschiedzangen Bd. 2, S. 43 ausspricht. Auch der Hauptmann in der Stadt Wigbold Ripperda hatte an jene Beispiele erinnert., derhalb machten sei die stat fest und gans Hollant stunde in zu. Die Statten solten dem heuptman jarlich zur leibzucht zugesagt haben 4000 gl., wa er die stat erhiltDas zielt wohl nicht nur auf Ripperda, sondern zugleich auf Marnix v. S. Aldegonde, der im Auftrage Oraniens in die Stadt kam.. Da gink der ernst recht an und war Harlem der stein, da sich die Albanische victorie an stoisBd.2, S.252.
 
Anno 1572 den 15. dec. dreif Conradt Eck gwalt vur dem haus Weinsberch, scloich die glasfinster undzwei mit sinem rappeir und war ungestomme, das die nachparn das der gewalt anzeigden. Die wolten vil von im zur boiss haben. Darnach den 21. dec. zauch er hinwech den Rhein hinab nach Hamborch und in Denmarck, wie man sagtBd.5, S.87.
 
Anno 1572 den 22. decemb. hat Wilhm Roß sinen eidt uff dem Swartznhus gethain.
 
Anno 1572 den 23. decembr. hat m. Henrich Brun die glasfinster s. Jacob unden vur der gerkamer ingesatzst, darin ich und min beide hausfrauen staint. Ist ein schoin finster, steit mich uber 8 daler. Die ander finstern sint folgens auch alle uff die rei daselbst ingesatzst wordenBd.5, S.87.
 
[627] anno 1572 den 24. decemb. uff christabendt wie ich deß rhaidtz abgangen bin ich dißmal im rhaidt zum rheinmeister erwelt worden mit j. Jaspar Kannegeisser.
 
Anno 1573 den 25. decemb. christach min hoezit zu s. Jacob gehalten.
 
Anno 1573 den 26. decemb. van der Merssen bekomen 12 mald. 1,5 s.u kornß 1 stein flaß.
 
Anno 1573 den 30. decemb. hat min motter daß halbhauß zum Schricht Evert Hermeshaoven dweil sei dar an geschriben stunde vermeit vur 24 daler. Dan Conradt Eck hat im sin half schit vurhin auch vur 24 daler vermeit, und er sampt noch zwien haben den meitzittel mit eigner hant underschriben, und war dar in vermelt daß er die fhar bezaln solt zu vur daß sich kein fhar her in der tagzit dar an weldigen leiß und rechen die fhar an dem zinß zu beiden seithen ab.
 
Anno 1573 den 31. decemb. neu jarß abendt sint miner haußfrawen kinder und ir menner auch Agneß Gegermechersche bei unß zu gast ge west und haben daß alt jar abgelacht.
 
Telosin griechischen Buchstaben
 
[627']
 
Anno 1573 mit gode angefangen.
 
Anno 1573 den 3. januarii war min geburtz tag und bin mit gotteß gnaden 55 jar alt worden. Ich hab mit miner haußfrawen und dischs gesinde allein gewest, etwaß gedechtniß mit eim drunck weinß gehalten, sunst nit.
 
Anno 1573 den 4. jan. ist der lankwiliger forst von aller hillegen tagSeit dem 1. Nov. 1572.bis herzu 9 wechen daurende abgangen und das groisse wasser hat abermails vil schadens an unsern elmen gegen Monhem getainBd.2, S.253.
 
Anno 1573 den 5. januar. uff der hilliger drei koninksabent sint miner hausfrauen kinder bei uns zu gast gewest und uns son Wilhelm ist konink und Agneis gegermechersche koninkin worden. Den andern tag waren mir alle bei unsem eidom Wymmer Hack im Plais am Heumart. Da bin ich geck wordenBd.5, S.88.
 
Anno 1573 den 9. januarii ist daß urthel in sachen miner und mineß broder Gotschalck alß vormonder Elisabethn Hornß bei einem ersamen rhaidt der stadt Coln ergangen mit unß und gegen Engin Kemperß die wid we Johan Hornß und ist verdampt in die 2400 daler ungeferlich, die sei auch folgens hat bezalen moissen. Diß sach hat inß 9 jar gehangen, und hat vil arbeidtz und mohe gekost. Got gebe ob mir noch danck dar zu haben.
 
Anno 1573 den 10. ja. starb min swager Johan Hasselborn do er sin hauß boven Marportzen mit groissen kosten und mohe gebaut hat vur einen andern. Dan sin hausfrau Agneß Eck war nit seir ruwich wiewol er ein fleissiger kaufman war.
 
Anno 1573 den 14. jan., umb diss zit hab ich als baumeister mit d. Krudener den bau des neuen ganges s. Jacob van einer leufen uff die ander angefangen, van balken, borten, lenenen benk, und die leufen mit trelliger gebessert und einenBd.2, S.253 [628] boegen in die alte maur, die ducksteinen war, an der sude-leufen schoin laissen durch brechn, dan vorhin stonde gein loch daselbst, dar man durch kunt gain; und hat disser bau der kirchen oben ein schone weiterung bracht. Das alte orgelgin wart auch an s. Hupertz capellen abgebrochn, dan es docht nit, hat bei 30 jar da gestanden. Von alters plach die orgel bei s. Michaels capellen zu stain und man hat nehezitz rent stedich zum orgenisten gehat, man plach im von jedem spilen zu lonen, das langsam beiquam. Und uff den vurs. hulzn gank mitz gegen den choir hat man die neu orgel verordnet und angefangen und das hulzn wirk dar gesatzt, hat das hulzen wirk an der orgeln wol 50 daler gekost und mehe. Man hat auch ein neu steinen finstermont uff die leuf laissen brechen sudewart, darin wolt Rommerskirchen und Lutzekirchen die finster geben; so hat man noch 3 finstermonde daselbst in die maur in stat der alten, die seir sclecht waren, setzn laissen und ordentlich durch m. Arnt steinmetzr verdingt zu bauen, das nuhe 5 finster uff ein form uff der seiten zu dem kirchof warz stain, das die leuf nu schoin wart, die vurhin an 6 jaren nit gebrucht was gewestDie Glasfenster, welche W. in S. Jakob stiftet, werden bald bezahlt: '24 fois gebrant glas, den fois 16 alb.; 6 fois scheiven, den fois 9 alb.', im ganzen gegen 20 Gl, Bl. 628'. Nicht lange danach macht W. mit dem Pastor die Bemerkung, dass die Urkunden der Kirche im Schrank des Pastors durch Feuchtigkeit fast ganz vernichtet sind, Bl. 630..Bd.2, S.253
 
Anno 1573 den 20. ja. unssem becker an der Hoepotrzn sin kindt Herman mit dem wirt zu Gulich Gerhart van Haiffen uff der tauffen gehaben und gaben 1 goltgl. 0,5 daler, 1 rader alb. und der hewelschn, s. Jacob geteuft.
 
Anno 1573 den 20. ja. zu nachmittag mit anderen frunden zu Marien bethlehem in der Reimersgassen gewest schencken verzert 35 alb.. Entgin hab ich 2 raitzeichn 1 scleffer geschenckt min hausfrau 1 schefen koichen, Beilgin van Dutz daselbst auch 1 zeichn geschenckt.
 
Anno 1573 den 26. januarii umb diß zit ist min neifgin Gotschalck van Polhem bei m. Gabriel uff Steinwech an das goltsmitampt komen. Sin zit sol Lichtmiss angain. Min broder und ich haben uff der gaffeln eide getain, das er ehelich in Coln gebornBd.5, S.88.
 
[628'] Anno 1573 den 1. febr. war es sontag zu groisfastabent, do ware min hausfrau und (ich) bei unse eidomb scheffen Volckquin zum Bonten Esel den abent zu gast. Den 2. febr. Lichtmissn, den klein fastabent, waren mir bei unsem eidom Wymmer Hack frolich. Den 3. febr. lestfastabent waren unse kinder bei uns allen zu gast, besclossen den abent mit freuden, und want sich doch darnach in trauren, als Ovidius sagt: gaudia principium nostri sunt saepe dolorisBd.5, S.88.
 
Anno 1573 den 4. febr. uff eschtag und die ganse fast durch galt ein ton herinks 16 daler, dan min dan mehe, war ein unerhorte deurte. Dan der Rheinstrom, Isel und Maes waren im Hollandischen kreich besclossenVgl. oben S. 252.und man pracht stockfisch und ander fischwirk zu waegen von Hamborch uber lantBd.2, S.254.
 
Anno 1573 den 7. febr. habe ich die glasfinster unden in der kirch s. Jacob Henrich Bruyn glasworter uff der Hoeportzen, die ich dar geschenckt, bezalt; hilt 24 foiss gebrant glass, den foiss 16 alb. Item 6 foiss scheiven, den foiss 9 alb. Mit den wintisern und ander hat mich diss finster bei 20 gl. cur. gestandenBd.5, S.88.
 
Anno 1573 den 8. feb. umb disse zit ist her Ludeger Heresbach min fetter der rechten licentiat scholaster s. Severini, und caonicus s. Andreæ eitz obersigler worden.
 
Anno 1573 den 10. feb. 6 rinsche gl. fhar von der Kymnaden uff der Bach bezalt joncker Wolffskeil pro j. Costin Hup de terminis pingsten und martini anni 1572.
 
Anno 1573 den 11. feb. umb diß zit ist min swager Jacob Voiß veheschriber zu Coblenß van der Moseln komen gestorben und den Rhein thoit her ab bracht worden der mir vill arbeitz machte im sale von wegen seligen Johan van Kaufs testament, derhalb die sach im sale schoin angefangen und noch unerortert swebte.
 
Anno 1573 den 12. febr. hat mich m. Conradt bartscherer uff dem Steinwech gekurtzst das har uber den kamp, gab im 6 alb.; dan minem gebrauch nach wart ich im jar nit uber zweimail vom barbeir gebotztBd.5, S.88.
 
[629] anno 1573 den 14. feb. j. Haffli fhar von hauß Cronenberch de termino lichtmiß wa daß der termin ist van dissem jar 13 rad. mr 5 rad. s. bezalt. Mister Johan von Ercklenß hallschriber hatzs untf. und dar van quiteirt.
 
Anno 1573 den 24. februarii uff s. mattheiß tag uff dinstach nach oculi sin ich mit minem eidommen und kindern zu sant Maximynen bei miner dochter jonfer Brigitten gewest und sei mit dem wein visiteirt. Min hausfrau ir motter war nit wol zu foiß noch wol fertich derhalb sei wie jarß gewontlich nit dar quam.
 
Anno 1573 den 26. febr. hab ich nach etlichen bedencken Agnesn Gossens gegermecherschn, noch einer unbestatter personen van 36 jaren, uff fleissich anhalten und bidten miner hausfrawen ein jar lanck minen gaddum zu Cronenberch zugesagt zu bewonen, under dem schein, das sei jarlichs 12 daler hauszins sult sparen, dweil min haus doch ledich stunde. Ob es aber ein ander meinong gehat hett, weiss got. Es hat mir folgens allerlei gedanken gemachtBd.5, S.89, und ginge doch nit vur sich. Diß Agneiß war van vill jaren bei miner hausfrawen wol zu heim, gingk viß und in. Ich hab nehe van ir gehort noch gespurt, dan das sei gotfurchtich, tugenthafftich, narhafftich und deinsthafftich wasBd.5, S.89.
 
Anno 1573 den 1. marcii uff sontag lætare haben miner hausfrauwen eirst angefangen die bein oben den kneen zu swellen und zu glinstern wie sei etliche tag dar nach bekant, und sagt, ach ich hab lang vur den mertz sorg getragen, mich grewelt mich greult. Darnach hat ir der bauch auch angefangen etwaß zu swellen, sei sorgte, und mir sorgten alle es sulte wassersucht sin, und mir durften ir auch kein swarmoit machen. Doch gebruchte sei allet rhait gegen daß wasser dan sei wust daß es ir vur zin lang zu vur gesagt waß van den medicis, und sei hat vil jar einen unuffhorlichen hoist gehat und hat in noch auch war sei weiß und glinstert im angesicht. Und wie mir mit irem swager doctor Johan Acht rhaidt namen, der sagt, es were hidrops die wassersucht und het groisse sorg. Der apteker sagt unß dasselb glichfalß, sei mirckt es seir woll, hoffte doch alleß deß besten und dranck nit vil anderß dan gewermut wein und waß artzenei sunst dar zu dienet. Aber sei befalch man sult dem doctor sager er sult ir van keinem swarmut sagen und auch nit daß es daß wasser were, und also begab sei sich van miner sclaifkamer und in die stoif da bleif die magt Elß bei ir fort an.
 
[629'] Anno 1573 den 9. marcii, umb diss zit mach der von Mongomerrei, wilcher im verlitten jar uff dem groissen mort zu Paris darvon komen, eiz mit 4 schiffen, wol gerust mit kreichfolk und anders, von Engellant in Frankrich zu Roscella ankomen sinDie starken Irrthümer Ws., die hier zu bemerken sind, müssen auf Flüchtigkeit bei der Reinschrift zurückgeführt werden. Die Unternehmung des Grafen v. Montgomery, der nach England geflüchtet war, sollte einen viel stärkeren Beistand gewähren, als W. sagt: der Graf selbst stellte den Bewohnern von La Rochelle 45 Schiffe in Aussicht, vgl. Groen a. a. O. Bd. 4, S. 52, in Frankreich sprach man von 35, vgl. Kervyn a. a. O. Bd. 3, S. 145, zwei Zeitungen in der kön. Bibl. Berlin Qw 8350, n. 4, und Histor. Flugschriften 1574, 7, geben 60 an, wozu das. Histor. Flugschriften 1573, 1. W. wollte wohl '40' schreiben. Ferner kam der Graf mit seiner Flotte erst in der zweiten Hälfte des April an. Verschiedene ungedruckte Schriftstücke über diese Expedition sind von Kervyn a. a. O. Bd. 3, S. 144-148 benutzt., dem konink in Frankrich umb noitwer mit den Hugonaten sich zu widdersetzen, dan dieselben bestonden widder samen zu laufen und sich zu starken, dweil sei seir forchtsam warenBd.2, S.254.
 
Anno 1573 den 10. marcii ist min fetter Tilmannus Ordenbachius zu schiff gangen nach Frankfort zu faren und von dannen uff Friburgum in Brisgau, sin studium juris zu continuernUnd doch war die dortige juristische Fakultät herabgekommen, vgl. Stintzing, Gesch. d. D. Rechtswiss. Bd. 1, S. 389 u. ö.und hoichdeuschs mit zu uben; ich hab im einen richsdaler zur gedechtnis geschenktBd.2, S.255.
 
Anno 1573 den 18. marcii starb her Brun AngelmecherVgl. das Zunftbuch Eisenmarkt in den Mittheil. a. d. Stadtarchiv, H. 7, S. 110.in sinem haus uff der Briderstrassn, do er noch zur zit burgermeister war, und man stach im 13 torteischen aus'Haben meine hern an stunt durch ire duirwerter 12 tortiischen usstechen und 6 kerzen von 2 P umb die lich verordent', Rathsprotok. Bd. 27, Bl. 182'.und wart uff weisfritagKarfreitag den 20. März, 2 Uhr Nachm., a. a. O.herlich uff eins raiz kostenAus diesen wurde auch die Theilnahme der 4 Orden und der Kreuzbrüder bestritten, a. a. O.zu s. Columben begraben und der stabBd.2, S.255.
 
Anno 1573 den 19. marcii uff mendeldach hat Gotschalck van Weinsberch minß broderß Christians son eirst hoich zit gehalten und daß heilich sacrament deß leibs und bloitz christi untfangen und sin broder Herman zum zweiten in s. Jacobs kirch.
 
Anno 1573 den 22. marcii war parschtag so frohe im jar alß es komen mach. Do hab ich zu s. Jacob hoichzit gehalten aber min hausfrawe zu klein s. Mertin und war achter dem tag nit lebentich mehe vur die deur irß hauß zum Roich komen. Sei hilt sich noch wol in der lucht und hoffet alleß wie wol es ir beswirlich feille, und wolt doch gein begine bei sich haben die irer het gewart, und behulp sich allet mit der magt die irer alle nachtz die lange zit wartet. Und man moist ir auch gein wartong mehe bestellen, deß wult sei gar nit haben.
 
[630] anno 1573 den 25. marcii hab ich minen son Wilhem zu Neuß gescheickt da etlichen minen achterstant van gersten und korn in zu manen.
 
Anno 1573 den 24. marcii dinstach zu parschn hat der pastor s. Jacob her Johan Nuwenhaven und ich deß pastoirs schaf in der Gerkamern uffgethain etlich breif zu soichen und gerichtlich zu brauchen. Und wie es offen war haben mir geschehen daß alle breif naß waren dan es hat den winter durch daß gewolbe gesweischt und sei aller naß gemacht, und wan sich der fal deß uffsoich nit zugetra gen het weren sei in acht tagen faul und zu mist worden.Tilgung: ve; durchgestrichenMir lachten sei alle oben uff die kirch viß einandern und leissen sei drogen daß sei noch pliben daß got wolt. Ich hat auch anno 1564 in der sterbten min memoriam in dasselb schaf gelacht und die copei minß testament zu einerhandt uffgericht daß war auch durch naß. Ich nam es widder zu mir do es inß neunte jar dar in gelegen hat und ist nit widder ingelacht uff disse stunde dan ich wult die memoriam etwaß verandern.
 
Anno 1573 den 26. marcii, vur und nach, ist vil stormens und scharmutzels vur Harlem in Hollant gewest, dan die in der stat werten sich ritterlich, aber sei waren seir benaut und begrabenBd.2, S.255.
 
Anno 1573 den 29. marcii in der Reimerßgassen gewest, Entgin 1 raitzeichn und 6 alb. geschenckt, und dem conuent 10 daler de termino 1 maii van Entgin geben.
 
Anno 1573 den 29. marcii hat her Johan Nuwenhaiffen van Virschn pastoir sant Jacob die pastorei zu henden des probst resigneirt, dan er beclagten, das er mit den henden seir beiften und die memoria verginge im. Disse resignation ist vurhin nehe gescheit, davon emantz gehort hat, sunst het man den pastoir wol leiden mogen, war canonicus s. Georgen und zu s. Merien. Doch behilten die kirspelslude ire chuir, wie von alters inhalt des vertrags davon uffgerichtBd.5, S.89.
 
[630'] Anno 1574 den 30. marcii hat Peter van Weinsberch daß urthel im Sale gegen Bernt Barrenstein von wegen der campararei zu s. Mariengreten verloren. Der licentiat Lennep sprach daß urthel viß, und der dechen s. Mariengrethen Gropper dreif die sach vur sinen diener Bernt vurst. gar heftich.
 
Anno 1573 den lesten marcii wart des burgermeisters her Angelmechers begenknis zu s. Marien in Capitolio uff eins erbarn raitz kosten gar herlich gehalten; es worden darzu etliche prelatenDie Prälaten vom Dom und sonst aus der Stadt, die Äbte von Deutz und Brauweiler. Am Sonnabend zuvor sollten '2 durworter und 2 brotwiger zu dem begenknus bidden und umbreiten', Rathsprotok. Bd. 27, Bl. 184'.geroifen; man gab eim raitzman zur zit und den prelaten jedem 4 raitzeichn presenz und sunst durch die kirch jedem honestae persone einen Schreckenberger, galt 8 alb. curr.Etwas abweichend sagt das Protokoll Bl. 186': 'das man honestis personis 6 raderalb. und den gmeinen leuten und dieneren 2 raderalb. vereren solle', jeder Rathsperson 4 Rathszeichen, jedem Prälaten aber 8; die vier einladenden Personen erhalten jede 'einen hoet und ein zeppen'. Es war der seltene Fall, dass ein Bürgermeister im Amte starb..Bd.2, S.256
 
Anno 1573 den 5. aprilis sontag nach gotztracht zu Crutzbrodern uff der kirmiß gewesen gewontlicher weiß.
 
Anno 1573 den 13. aprilis die memoriam Barbaræ von Gladbach den morgen zu s. Peter in der kirchen den nachmittag umb 4 uren zu Cronenberch haben da einen pannenkoichen und allein keiß und broit gehat, 4 qvarten weinß die qvart 4,5 alb. jedem 20 alb. present.. Min hausfrau war nit dar dan sei war kranck.
 
Anno 1573 den 15. aprilis umb disse zeith hat min hausfrau wol widder etliche gesagt ach mogt ich so lang leben daß ich min dingen het geordnet dan wolt ich gern sterben, dan sei foilt wal daß der thoit vurhanden war, und hoffet doch alles deß besten, und meint sich mit der medicinen zu erhalten dar an sei nitzs sparte. Diß wart mir wol angesagt, etliche van den kindern hofften auch wan sei ir testament machte, sei worden es geneissen und wer auch wol umb etlicher kinder die verthoinlich waren wol van nothen gewest. Ich leiß diß aber alleß driben und wolt sei in irer krenckten da mit nit bemohen, dan ich woste wol wie sei gesinnet waß, auch waß die kinder bei ir gern zu wegen pracht hetten. Mir hatten es zu andern zeiten nach iren kranckheiten wol rede gehat, aber mir kunthen unß deß nit verglichen, dan wie ich es gern gemacht het [631] so wult sei es nit haben, und wie sei es vur hatte stunde es mich nit an. Doch were es einmail wol geschein, so dorften mir es nit bestain graulten es sult am schefen schrin vißbrechen dan ir eidom Jurgen Volckquin waß scheffen der hetzs im schrein vernomen also bleif es bei der heilichs vurwart und wart kein testament gemacht. Sunst hat ein dem andern festlich gelobt daß ein den andern in sinem lesten wan er sin sinne und kraft nit het unbesweirt da mit sult laissen, und deß wart ich auch indechtich, dan ich het nit gern gehat, daß es mir gescheit were, so wult ich es innen auch nit thoin. Doch hat ich nach ein schriben van ir viß der lester sterbden van Waldorp komen, daß verwart ich hofften die kinder sulten sich darnach regerenn.
 
Anno 1573 den 16. apr. hat min hausfraue Theis von Treir geschickt 14 richtzdaler vur ir halfschit und Theis sult die ander halfschit darzu toin, das Laurentze und Ailges, uns eidombs und tochter kleider, die lang vorhin bei den juden zu Deutz versatzst waren, geloist mochten werden. Diß verderfnis irer dochter Ailgins und irs sons Henrich Roß, der auch zuruckginge, hat sei etliche jar her hart getruckt und ir in irer krenkten groissen swarmoit gemacht, darumb sei lang vor irer krenkten plach zu karmen, und sagt, min leiden ist groisser, dan ich sagen kan, und man hilt darvur, es moist diss sinBd.5, S.89.
 
Anno 1573 den 21. apr. den morgen nach der frohemissen hat man die groisse klock s. Jacob aus erleubnis eins erb raitz gelaut und haben do die kirchmeister, achten und geerbte nachparn instat des abgestanden pastors aus dem capittel s. Georgen her Balthasar Broich bacca. theologie, her N. Swertztem, licentiatum theologie et regenten burse Montanae, und her Lambert van Wyler alten caplan s. Mertin ernant und erkorn, die sei dem probst sant Georgen her Arnolt von Bruwiler presenteirt, der die pastorei do den 24. aprilis in der probdeien vur notario und zeugen her Lambert von Wyler confereirt hat. Darnach hat man her Lambert s. Jacob dri sontag nach einander proclameirt, ob er bequeim darzu were, oder ob emantz etwas wiste, das daran hinderlich sein konte oder mogte. Die ander zwein canonici (wie man sagte) begerten der pastoreien nit anzunehmenBd.5, S.89.
 
[631'] Anno 1573 den 27. aprilisKorrigiert aus: Maij; durchgestrichenhab ich minem broder Gotschalck vur min anpart der geposter elmen zu Dormagen bezalt 13 gl., 10 alb., 3 h. van dissem jar allein war daß veirthe theill.
 
Anno 1573 den 28. aprilis bin ich uff der Santkuilen in der badtstoben gewest aber nit gekopt.
 
Anno 1573 den 1. maji sint zu Neus in der Oberstraissen und dar umtrint 400 hauser verbrant, und das solt durch moitwillige boben versaumt sin, die kindischer weis mit sclusselbuschen mit in einer schuiren geschossen hetten und wulten auch etwas andriben wie die burger, die den abent zuvur im harners gangen hatten; und war das speck in den strohen tagheren angangen und der wint hat es zum erschrecklichen feur gemacht glich uff den kirmiss- und marttach. Die van Neus meinten, es were willens angestechen, aber das befant sich nitBd.2, S.256.
 
Anno 1573 den 1. maii zu 1 uren nach mitach war fritag nach himmelfart dach starb die ehrundtugentsame Drutgin Barß min zweite hausfrawe. Uff denselben fritag nach himmelfart tag anno 57 war min eirste hausfrau selige Weiß Ripgin gestorben. Aber gedachte Drutgin min liebe hausfrau war umb den eirsten marcii sich eirst werden ubel befoelen, daß ir die bein angefingen zu swel len auch der bauch daß ir koulen in den beinen bliben stain wan druf mit finger getruckt wart, und sei selbst und mir alle besorgten es sult daß wasser sin wie die medici urthelten, und daß waß also war, wie es sich befant, es hatten ir im forigen somer glichfalsch die bein geswollen und waß domails thoith kranck und mither zit widder, gesont doch mocht es wol der anhanck sin van der alten krenckten. Sei purgeirte vill und sparte nitz daß ir helfen mogt. Und worden ir die bein den mertz durch so dick daß man ir weisse wullen hosen machen moist weiter dan lersen also daß unß gar bang wart. Und dweil sei wol zehen jar lanck winterß und somerß einen schrecklichen hoist hatt, sagt man, daß were ein gebrech an der longen und moist die wasser sucht folgen. Den 16 marcii leiß sei sich eirst [632] ein rutzbetgin uff der stoben uffsclain und da bleib sei tag und nacht mit irer deinstmagt Elsen und quam nit widder uff die sclaifkamer sclaiffen, sunst hatten mir doch wol uff zweien verscheiden beden uff unser sclafkamer gesclaiffen, dan sei begerte allein zu ligen umb ireß stetigen hoistens willen. Nuhe waß sei van regiment spraichen verstande aller ding mechtich ginck wol kruffsen mit ein staif im hauß vur saß alle maltzit mit am dischs oder ungeferlich uff eim niddern raststoil dar bei, aß und dranck waß ir der doctor rhete und der apteker befalch, wolte noch beginen noch frembde frawen nachtz bei irTilgung: ha; durchgestrichenhaben, zu warthen. Und den lesten marcii bracht man doctor Johan Acht den medicum iren swa ger scheir widder iren willen zu ir der foilte ir an der rechten seithen und sagt, ir were die leber verstopt, sunst moist er ir nitz offentlich van wassersucht und swarmoit sagen dan daß hat sei in vurhin laissen wissen und verpieten. Man hilt es vur gewiß daß sei seir wol verstunde daß sei daß wasser ge laden dan sei war bei villen krancken gewest wolt es doch nit gesagt haben. Doch begert sei rhaidt und medicin vur ir gesontheit, und plach alle zit so lang ich sei zur ehe gehat auch vorhin stetich medicin zu gebrauchn. sei wart durch den mertz und april vil van iren frunden visiteirt und ermant sei sult besser und mehe wardong nemen und zu zeiten miß im hauß laissen lesen, aber sei keirte sich net dar an. Sunst waß sei gotfrochtichsicund conscientwiß gnoich und dede ir gebet bei ir selbst. Wie sei aber im ende deß aprils gar swar und dick von geswolst waß daß mir alle im hauß sei besweirlich heben kunthen, so leißTilgung: eyn; durchgestrichensei ein begeinne auß der Thomißgassen ge nant suster Hilgin sich ansprechen und beschede sei uff herrn himmelfartz tag. Dieselb quam uff den tag und war der leste tag aprilis zu ir. Auch leiß sei uff den tag her Henrich caplan sant Mertin miß im hauß lesen und bichte wolt sich aber daßmail nit berichten laissen dan sei war noch wol verstendich und hofften allet deß umbsclachs. Den selben tag am abendt saß sei uff irem raststoil schir mit am dischs, und tranck mir einß zu daß sei es mir bracht, und ir dochter Lisbeth die auch kranck war quam zu ir und sprach sei ein mail an, krauf do widder zu hauß. Und die begeine bleif die nacht eirst bei ir [632'] und wartet ir hulf ir zu bedde, daß doch besweirlich zu ginge. Dieselbe nacht von lesten aprilis biß uff meitagh war sei gar unrewich und etlich mail uff und sagt auch laist mir unsern herrn got komen, aber die magt und begine haben deß wortz nit geacht und sei wart machtloiß und bestunde zu eikallen und bestonde daß wasser van ir zu gain inß bedt. Wie ich nuhe den morgen uff meitagh den morgen gar frohe zu ir quam sei anzusprechen, sach ich sei zu zusicwonder an daß sei verandert waß und mir nit vil zu rette wie sei zuthoin plach, und die augen half zuheilte, auch am halse ir der wint fochte wie ein halb boum nuß dick. Und wie ich sei noch einß fragte, wie sei sich gefoilte, wie es doch mit ir were gelegen, antwort sei zu lest krencklich, allet gut, und suchte swerlich. Doch ginck ich in die predigh sant Mertin. Wie ich widder quam leiß sich suster Hilgin die begine beduncken sei bereite zum thoidt, und ich wart bitterlich weinen und kuste sei uff ir backen, und sei redte, aber nit verstentlich, hat aber gut verstant, wie sei mit zeigen beweisteBd.2, S.257. Und man schickte eilenß under der hoemissen und leiß der Henrich den caplain mit dem hilligen sacrament und olii komen und vor eirst wolt sei sich nit laissen berichten, wie sei aber ein oder zwei mail gefragt wart vom caplain dede sei den mondt uff und untfinge daß hillich sacrament, deß mir alle frohe waren. Und darnach uber ein stundt finge sei an stilligen zu athmen zu agonizern und zu sterben hilt die augen allet halb zu. Und die begine leiß die nachparen komen, gab ir die gesegnete waßkertz in die handt, und reif ir den gelauben und sunst waß andechtigs vur, und alß diß uber ein lange stunde duret, moist ich vur weinen hin wech gain und vur der einer uren nachmittag mogt sei ein oder zweimail stillichlich den mont etwaß eroffnet und gegabt haben und ist ohn gebeir und verstellung stilliglich verscheiden und gestorben. Got der allrmechtiger will ir gnedigh und barm hertzich sin und die ewige freude geben.Und wie sei toit war, hat man 4 torteischen uisgestechen im sterfhaus zum Roich und hat den reuen mit zwen gaffelknechten den frunden umb untbotten, und alsbalde den nachmittag haben mir min steifkinder angezeicht, man wult gern alles zusiglen, das nemans verdacht wurde; ich war betrobt, sagt, ich mogtz leiden, rechten inD. i. ihnen.papir und sigelwas und sei sigleten alles zuBd.2, S.257.
 
[633] Anno 1573 den 3. maji wart min selige hausfraue mit den 4 orden und 3 choren s. Mertin, s. Laurenz, s. Jacob begraben und aus dem sterbhaus zum Roich am Malzbuchel Under-Pannenscleger her uber den Salmanach zu s. Laurenz in die kirchkirch fehlt in der Handschr.getragen und daselbst in irer elter Antonii Bars und Catharinen Hovelsmans grab zu irem vorigen man Wilhm Ross und etlichen kindern begraben under einen Drachenfelder stein vur s. Anne altair, so staitlich, als sich gepurte. Item uff dinstach den 5. maji ist ir begenknis zu s. Laurentio herlich gehalten mit gebeirs und anders und hab 24 missen laissen lesen und im dom, zu s. Marien, zu s. Laurenz, zu Klein-s. Mertin und s. Jacob uff den predigstoiln bestalt zu bitten in den kirspeln das jar durch. Requiescat in sancta paceAm Rande verweist W. in Betreff der Unkosten auf die Eintragung über das Jahrgedächtniss, vgl. 28. April 1574..Bd.2, S.257
Den 4. tag maii __ min frunde und den 8 maii miner husfrawen frunde bei mir schencken gwesen.
 
Anno 1573 den 5. maii haben die im guldin ringe einen zilte ____ scholt zum Roich geschickt daß man ab anno 69 den 11 julii vur min dachter vis____ und min son Wilhem noch hat hilen laissen und schuldich war 121 gl. _____ __ 0,5 leo uff bezalt __ daler _____ ___ reste_ zu bezalen 49 daler 49 alb..
 
Anno 1573 den 7. maii hat man den knoden zu Arsberch getheilt. Ich hab kregen 4 gl. 87 alb..
 
Anno 1573 den 8. maii wart her Lambert van Wiler pastoir sant Jacob in der kirchen s. Georgen vom probst daselbst investigeirt mit der kirchen s. Jacob in abwesen der kirchmeister und kirspelsluden, und mach sin jurament getain haben, wie die forige pastoir, wie wir anders nit wissen, was aber vur ein eit ist, wissen wir auch nit. Anno 73 den 9. maii haben die kirchmeister und achten den pastor ingefort. Im sprechaus hat er vur Henrico Hattingio notario et testibus moissen globen bei getanem eide: item, das er dem kirchen und kirspel s. Jacob wulte treu und holt sin, item das er die kirchmeister, achten, officianten und diener bei irer alter geregtigkeit und gewonheit wult pliben laissen, item das er in stritigen sachen tuschen dem kirspel und stift s. Jorien wult neutral sin. Darnach hat man in in die gerkamer, in den choir, under den klocktorn, in den widdenhof gefort mit gewontlichen ceremonien, wie der notarius davon einen zittel hat, wie das ordentlich zugegangen ist. Den 11. maii uff montach zu pfinsten hat er eirst gepredigt und miß getain wie ein pastoirBd.5, S.90.
 
[633'] Anno 1573 den 19. maii alß min broder und ich als vormonder Elisabethn Hornß den achtjarigen pleidt gegen Annam Kemper gar besweirlich in der heubt sachen zu endt pracht hatten und daß gelt van erlacht war in die cantzelei hat min broder und sin hausfrau mit gedachter Lisbethn daselbst 1400 dall. weniger 9 daler untfangen. Ich hab mit minem broder moissen quitern, daß gelt mach er anlagenn so balde moglich. Und rest nuhe daß interesse und etlich anders zu fordern.
 
Anno 1573 den 24. mai hat Hans Gall, der achter s. Jacob sin krentzgin gehalten, dem haben die kirchmeister einen steur getain und dem neuwen pastoir her Lambert dahin geladen, den wein geschenkt et pro introitu gratuleirt, auch den abgestanden pastor her Johan, und h. Michel caplan dahin beroifen und mit in frolich gewestBd.5, S.90.
 
Anno 1573 den 17. mai bei minem swager Johan van Dutz und suster Catharinen zum Aren uff dem Numart in der kirmis s. Apostoln gotztracht zu gast gewest. It. den 19. maii und 21. maii in Herls wingart uff dem Altengraben, miner dochter Lisbeten Wymmer Hacken frau, die da sich swacheit halber etliche tag zu verlustern erhilt, den wein geschenkt. Item den 21. mai bei miner swegern Gertrudt Westerberg under Kestern zum gulden Lewen, dieweil ir son Henrich, van die Grave komen, gestorben war, schenken gewestBd.5, S.90.
 
Anno 1573 den 26. maii die eirsche monstunde miner hausfrawen seligen laurentii zirlich wie bruchlich gehalten. Do war ich noch zum Roich im Sterbhauß und dieweil minß eidombs Jurgen Volckquinß magt peste gestorben war wehe sei sagten quam er mit weib kinder und gesinde zu unß an den Maltzbuchel den 24 maii und pliben biß den, und bleib biß den 4 junii do zauch er widder in sin hauß zum bonten Esel, stach uff und zapten wein.
 
Anno 1573 den lesten maii stach min broder Gotschalck zu Weinsberch uff und zapte da die wein die er viß dem Kluppel dar hat foeren laissen die quart umb 4 alb., 6 h. war gut wein und hat gutten soleß, dan daß folck hat an dem orde zu feilen kauf keinen wein gedroncken.
 
Anno 1573 den 1. junii umb diß zit galt ein mald. roggen in Coln, 10, 11, 12 gl. ein malder have 6 gl., 5 gl., war dur.
 
[634] Anno 1573 den 8. jun. ist ein gutlicher tag angestelt zwischn minen steifkindern und mir im haus zum Roich. Min broder war allein bei mir. Dargegen quam doctor Johan Broich, vormond miner steifdochter, Beilgins kinder, Jurgen Volckquin, scheffen, Wymmar Hack, Laurens van Blatzem, Henrich und Wilhem Roß, Aloff Broich. Da hat man eirst die heilichs vurwart, zwischen minen hausfrauen und mir uffgericht, gelesen, und ich hab in kraft derselben geforder(t) zum eirsten die 1000 goltgl. zur leibzucht, zum andern die gewonnen und geworben gutter, zum dritten, die mir an minem invertario noch mangelten, zum veirten seligen Tringin Rossn, miner steifdochter, kindteil, das bei stainder ehe miner hausfrauwen angefallen war. Die drei forige forderongen leissen sei zum teil zu, aber gegen das veirte sperreten sei sich, sachten, das were die meinong nit gewest, wie da stunde, dan vur etlichen tagen hat ich mich des bei minem son Wilhelmo vernemen laissen, der es nachgesagt hat. Auch sagt ich, das Wolffgut zu Swartzem queim mir halb zum eigentumb zu und gantz zur leibzucht inhalt breif und siegel. Das wolten sei nit inraumen, sagten, sei hetten van miner hausfrauen alzit hoeren sagen, das Wolffgut were innen zustendich und beharten hart daruff, zu dem die 5 malder roggen jarlicher rent zu Zulch mit 100 goltg. heubtsummen queimen mir auch half zu inhalt breif und siegel, das gefeil in auch nit. Mit dem vurs. kindteil sagten sei, were die clausel der heilichs vurwart dunkel, meinten, ob man doctor Glaser, minen eidom, der druber und angewest, dieselb auch concipieirt, wult laissen die erklerong druber toin. Daruff sagt ich, das kunt nit sin, er were domals, als sin hausfrau, min steifdochter, noch lebte parteilich gewest, wie auch noch zur zit, und wiewol er sei mit wist der ander kinder und frunt gestalt, also hette sei min selige hausfrau mit eigner hant underschreiben. Ich het sei auch also angenomen und ingewilliget, sei were auch zu beiden seiten beseigelt und ins schrein glacht. Were sei gegen mich gewest, moist ich damit zufreden sin. Auch min erben hetten die gefair moissen stain. Nuhe hoffte ich, die clausel sult mit mir sin, davon kunte ich nit abstain, dan was ich daran naichlaissen wurde, moist mit guttem willen und frunt geschein. Zudem sclagen sei vur, ob ich nit wult compromittern, so vil den puncten belangt. Deß besweirten ich mich auch, dan ich gedacht beiBd.5, S.91 [634'] mir, das sei mir zu uberlegen weren, fast vill groisser frunt, vil gunst und anhanks hetten, es moicht allerlei praktiseirt werden; doch pleiben mir den mittag im Roich samen essen und gedacht doch ein jeder uff die sach und stunt sei doch nit an, und bestonde hie das aureum seculum zwischen minen kindern und mir zu wenden; dan sei gewonnen einen groll uber mich, do ich etwas haben wolt. Dan bis her zu war ich der allerleibster fatter gewest, ehe es forderens zit was. Es wart aber der abscheit genomen, ich sult mich uff das compromiß oder uff fruntliche mittel bedenken, die ich in vursclain sulteBd.5, S.92.
 
Anno 1573 den 11. junii hat mir die lang beel min heußgeseiß uff der Bach den haußsclussel pracht mit zorn, dan min susterTilgung: h_; durchgestrichenMaria hat daß hauß vor minen neiffen Goddert van Ichendorp sin leb tag willen meden wie sei im zugesagt do sei daß landt zu Dormagen 11 morgen ungeferlich zu unser aller behoif van im gegolten, und ir wie Beil nitzreumen wolt hab ich minen swager Johan van Dutz volmechtich gemacht der hat sei vur der gewalt gedrengt daß sei viß faren moist und mir den sclussel berenn den ich miner suster zugestalt. Die hat daß hauß laissen rusten hat auch daß landt in beseß genomen. Man mach sich deß weiterß verglichen.
 
Anno 1573 den 12. junii hab ich dem abscheidt mit minen kindern genomen nachgesetzst und innen mit minem son Wilhelm der die sach heftich befordert nachfolgende mittel schriftlich zustellen laissen, ungeferlich wie nachfolgt lautende es were dan im vißschriben etwaß geirret ____ verendert.
Daß wilant miner dochter Tringinß Ross kindtheil miner seliger hausfrawen anerstorben, daran were kein zweiffel, so foret die heilichs nuvivante im boichstaben derß. daß die erben deß eirstverstorbenen oder im in werender ehe erblich angefallen ohn alle indracht zustellen sulten, ausserhalb etc. und die vermoetung alle zit mit der besiegelter underschribner inscrinierter heilichs notteln ist, ohn daß noch mehe adminicula vorhanden. Ob aber [635] der vorgewenter vermeinter irthumb gnogsam erweist kun werden, oder zu erweisen zugestatten ist noch nit aller ding richtich. Da dan emantz ein loch durch breif und siegel gedecht zu borren wurden getreuwer rechtz gelerten gnog zu finden sin, die mit recht einen stuppen drin kunten machen wan die sach da hin gerathen sulte.
Nachdem aber zu beiden seiten vur ratsam angesehen und ingewilligt den stritigen stoiß deß kindtheils durch mittel hin zu lagen, und mir heim gestalt dieselben anfencklich vorzusclain, hab ich deß zu erhaltung guten fridenß und fruntschaft auch zu beforderung weiterer handlung nit willen underlaissen _ doch daß sulchs unvergreufflich geschein sulle und nemans an sinem unbegebenrechten da mit etwaß benomen so fern sei nit stat sulten gewinnen.
Damit aber der grundt zu den mitteln etlichr maissen zu vernemen hab ich die sementliche erbgutter alte und neuwe renthen wie die binnen und baussen Coln befunden und noch in die deilong bracht mogen werden so vill mir der kundich sein bei mir doch unverfencklich ubersclagen und ertragen sich uff verbesserong der erbgenamen ungeferlich ohn daß gereidt gut und scholt
Summagestrichelte Linie12300 goltgl. oder dall..
 
Wan nuhe min son Wilhelm sineß heiratzs gutz und brulofs kosten, oder auch minß sonß Henrichs oder Lisbeths ireß mangelß auß der barschaft oder scholt oder sunst nit aller ding vergnoigt kunthn werden daß man dissem zugut in die vurst. summam moist tasten und da von 1000 daler abzehen und dan die uberblibende 11300 in __si__en theil getheiltTilgung: werdt; durchgestrichenworden, so ertrage sich jeder kindtheil ohn daß gereide ungeferlich
Summagestrichelte Linie1600 goltgl..
 
Disse 1600 goltgl. zu uber daß noch 700 daller heiratz geltzs und 300 dall. vur brulofs kosten, also ertrage sich seliger Tringins kindtheil ohn daß gereide gut ungeferlich
Summagestrichelte Linie2600 goltgl. oder dall..
 
Und ob es wol beswerlich von dem ihenigen waß godt einem durch gluck und recht bescheret abzustain, damit aber gespurt werde [635'] daß ich minen kindern mehe im wirck dan mit bloissen worden geneigt sin, sulchs sol man auß folgenden mittelen vernemen,
 
Mittel.
Zum eirsten will ich obbestimpte 700 daler heiratz gut und die 300 daler brulofs kosten wilche wilant miner dochteren Tringin sulten zukomen sin nachlassn.
 
Zum andern wan mir van den 1600 goltgl. van erbschaften und rentbreven ir zukomende 1000 goltgl. zum eigenthumb zugestalt, daß ich jarlichs 50 goltgl. da von geneissen mogt, so will ich uff die ander 1000 goltgl. wilche mir zur leibzucht geburren verzeihen. Und mogen dieselben dan alß balde in die dheilung pracht werden,Tilgung: h_; durchgestrichendaher der erbgenamen groissen forthel haben kunnen dan wer weiß wie lang mich got uff dissem ellenden erdrich wil erhalten.
 
Zum dritten an den 600 goltgl. die dan noch uberpliben wil ich ablaissen gain waß ich miner seliger hausfrawen geschenckt so mir daß zugestalt worde uff 150 daler ubersclagen und waß noch vurhanden mach sin. Zu dem die 250 daler miner hausfrawen halb theil an dem gut zu Swartzem wil ich auch ablassn gain wan man mir daß inraumen worde, so es doch in alß nit mehe dan 500 daler gegolten, wilche sei halb viß irem gelde und ich halb viß minem gelde verricht und mir wie pillich die alige leibzucht dar an gepurren sulte. Und die uberige 200 goltgl. will ich in dissem fall auch quidt schelden sunst nit.
 
Waß dan weiters antrifft seligen Tringins sibende theil der gereider gutter ingedomß haußraidtz silberß kleinoter, scholt und derglichen, auch die gutter so in stainder ehe errongen und erobert, wie glichfalß deren gutter die an der einer und ander seithen mangeln etc., sulcher aller hat man sich demnach auch fruntlich zu verglichen. Alleß ungefhairt wie vurß da von protesterende, daß oben gesatzst ist von seligen Tringin Rossn kindtheil darumb der meisthe stoiß ist, die rechnong hat min son Wilhelm und ich gemacht und unge ferlich die erbgutter und renthn wilche noch zu theillen weren ubersclagen bei unß nach altem bericht und nach unssem beduncken wie folgt.
 
Item daß hauß zum Roich am Maltzbuchelgestrichelte Linie600 dall..
Item daß hauß under Kestern neigst der Lintgassen ort mach Pedernach im schrein gnant sin ist vormalß van den wirckmeistern taxeirt uffgestrichelte Linie2100 daler.
Item daß half hauß Buderich Under kestern, mach auch durch die wircklude taxeirt sin uff die halfschitgestrichelte Linie1200 dall..
Item daß halfhauß zum Roden scheir uff der Brucken gegen dem Widdenhof uber daß hat der umblauf auch einmail die halfschit taxeirt uffgestrichelte Linie400 dall..
Item die besserei an eim kleinen heusgin uff dem Bottermart ubersclagen uffgestrichelte Linie50 daler dan es gilt fill fharen.
Item die besserei von halfscheit deß hauß zum Grein vur s. Thoniß dar an man auch 8 goltgl. fharen hat samen die halfschit uffgestrichelte Linie600 dall. dar in ist die rest uffkompst gerechent.
Item an eim hauß under Stipen mach auch umb den Bottermart ligen fhar 5 rad. gl. uffgestrichelte Linie125 dall..
Daß haußhof zu Waldorf oder Derstorf mit 13 fi. wingartz, 20 morgen lantz ungef. 20 morgen buschs ungeferlich die halfscheit dar vanTilgung: zu; durchgestrichentaxeirt uffgestrichelte Linie1000 dall..
Hauß und hof uff der Merssen oder Kradenpoil bei Gulch mit siner kostlicher lendereien dan deß landtz ist nit so gar vil die halfscheit dar van taxeirt bei unß uffgestrichelte Linie1000 dall..
Diß unß erbschaft alle mach wol besser sin.
Item drei rentbreif am rhade zu Coln jederTilgung: mit; durchgestrichenTilgung: 400 _; durchgestrichenvan 20 goltgl. und einer van 12 goltgl. alß 4 van hondert summa facitgestrichelte Linie1800 goltgl..
Item zu Duren 2 rentbreif jeder van 25 rinsche gl. sult swar gelt sin, ein rhaidt daselbst bezalt doch nit mehe dan 3 mr. 5 _ vur den r. gl.. Item 5 daler an harper. Item 2,5 daler renth. Item 4 gl.. Item etlich klein parceln, alleß hatzs Willm un ich taxeirt ungeferlich uffgestrichelte Linie1000 goltgl..
Item zu Wandloe 5 goltgl. facitgestrichelte Linie100 goltgl..
Item ein rentbreif am zol zu Andernach van 25 daller, facitgestrichelte Linie500 daller.
Item zu Ode an joncker Ducker bezalt j. Frantz Haitz felt 20 goltgl. facitgestrichelte Linie400 goltgl..
Daß Wolffgut zu SwartzemTilgung: vff; durchgestrichenzur halfscheit ubersclagen uffgestrichelte Linie250 dall. dan die ander halfschit kompt mir zu.
Zu Zulch 5 mald. kornß zur halfschit, 50 goltgl. dan die ander halfschit kompt mir auch zu.
Disse erbschaf und erbrenth ist noch vorhanden [636'] und in sieven theil zutheilen und sulten sich in alles ertragen etlich daler etlich goltgl. in ein anzal gestalt
Summagestrichelte Linie12300 dall. etlich goltgl..
 
Selige Tringinß theil sol da von sin
Summagestrichelte Linie1700 dall. ung..
 
Und dan mogen an der groissen summen obern 300 dall. in die 1700 mit gerechent.
Nuhe solten seligen Tringinß dannest vur sin kindt theil ertragen diß 1700 dall.. Item 700 dall. hilichs gut. Item 300 daler unkosten
Summagestrichelte Linie2600 dall. ung..
 
Diß nachfolgende sin miner seliger hausfrawen kinder die deilen willen.
Beilgin seligen kinder Tringin und Alof Broich der vormunder will d. Broich sin.
Drutgin uxor Jorgen Volckqinß.
Aletgin uxor Laurentz van Blaitzem.
Tringin Roß selich daß stritich kinttheil fordern ich.
Lisbeth uxor Wymmar Hacks.
Henrich Roß maritus Feigin Schiltzs.
Henrich Roß unbestatt, studeirt.
Die acht jonfer Brigit zu Maximinen mach abgegudet sin.
Und jeder kindts heilichs gut inß gmein plach man uff 600 dall. doch 700 daler zu sclain. so hat Beilgin mit d. Fridrich Broich wol 1200 daler hielich gut bekomen.
Drutgin und Jurgen 600 dall. sint aller noch bei 500 dall. dar uber schuldich.
Aletgin und Laurentz 600 dall. sin noch dar uber 200 dall. schuldich.
Lisbet und Wymmer 700 dall. an rentbreven.
Henrich mach velacht sin und vur in bezalt an scholt auch ung. 800 dall..
Wilhem hat noch nitz bekomen,
Dissen vurß bericht hab ich hie vur eirst willen thoin.
 
Anno 1573 den 16. junii haben min steifkinder uff dissen angesatzsten tag alß d. Broich, scheffen Volckquin, Wymmar Hack, Laurenß und Henrich den notarium und momber Christoffel Kessel mit sich in den Roich bracht, und gesacht sei weren gemeint vur dem gegenwortigen notario und gezeugen uff zu soichen off min selige husfrau mir etwaß zu gut in schriften angezeignet und nachgelaissen het, sich darnach zuhalten. ich hat minen broder bei mir, und war mir diß frembt zu horen. Ich hat nit anderß gemeint dan sei sulten uff min den 12. junii vur gesclagen mittel gehandelt haben. Und besorgte min husfrau mogt etwaß gmacht [637] haben da von sei wisten und verdrauß mich daß der notarius Kessel der mir in etlichn sachen gram waß unsse haele besigtigen und vernemen sulte und daß man so gefurlich handelte und mir sulchs nit eirst hetten wissen laissen. Diß verdrauß mich seir, und wolt Kessel nit leiden, sagt auch allein diß wort in zorn zu Volckquin. Er wist wal daß ich mit Kessel nit wol stunde und het in her befordert. Mich gedechte wol daß er mit dem scheffen were gewest, diß meint, er were eitz vill weiser dan vur hin er regeirte es am meisten dan ich war die eirste ursach daß er scheffen wart und hat daß helfen zu wege prengen. Diß hab ich biß zorn gesagt, dan mir waß gleublich angesagt daß er mehe unnutzer wort uber mich machte dan alle andern, wie wol Henrich auch seltzam war. Und viß dissen worten quam ein gethommel daß sei Kessel zu hauß moisten gain laissen, und sei verglichten sich mit mir daß Joannes Thol procurator am Hohen gericht der notario sult sin. Ich kuntz nit wol absclain drumb bewilligt ich drin, dem schickten sei kurtz botten und alß mir die mailzit im Roich gehalten scloiß man alle kisten und schaffer uff einß vur daß ander nach und so ich uff waß mit miner hausfrawen haubt geschriben war und man fandt doch nitz besonderß dan ein zittelgin dar inhalt sei geschriben, daß sei die gift wilche sei mir van 50 goltgl. zur leibzucht gethain widderroiffen hat, deß sulten sei mir ein erliche verehrung dhoin uff verleuß deß gutz zu Duren etc. diß waß der effect und meinong deß zittelß und der notarius zeichnet daß an und ist der zittel im hauß bliben und widder ingesclossen, Volckqin waß der kuster und sclosser, Hack hat die sclussel in verwarong. Mit dem zittel uber hatzs diß meinong anno 59 wolt mir min hausfrau selich etwaß jn gefallen thoin schrif mit eigner hant uff einen ganssen bagen papirß daß sei sei mir 50 goltgl. zur leibzucht geve, doch vurbeheltlich ir diß mit eigner hant zu verandern. Wie sei diß mehe gemeint haff weiß got ich nit. Und uff denselben papir schreif sei auch daß sei mich van allem absclach, verlauß und schaden quiteirte und mich undtschuldigte und druckte ein signet 4 hinden an die schrift, diß ist noch vurhanden. D. Helman min advocat hat sei hinder sich eitz. dar neben hab ich noch ein schrift mit miner hausfrawen hant ohn datum oder uffschrifft an einen den sei alß werdigen herrn nent ich weiß nit wer es sin sall, da sei mit dem auch [637'] rhait nimpt daß sei gemeint were mir die 50 goltgl. zur leibzucht zu geben, den breif hab ich noch hinder mir. Dieweil aber d. Broich bei disse uffsoichen nit ware haben mir ander daß abendt mail samen gessen und sint sonder abscheidt van ein andern gescheiden.
 
Anno 1573 den 20. junii hat d. Broich minem broder Gotschalck botten geschickt und allerlei van vansicminer sachen mit im geredt, und in uff sin meinong berichten willen. Min broder hat mirß angesagt, etlich mail ab und angangen, und ist daß mailß nichtz besonderß außricht dieweil ich unmoissich waß und den bau zu Cronenberch vur hatte, dan daß ich uff ander miteln bedacht sult sin.
 
Anno 1573 den 21. junii hat man uff dem Gaffelhauß deß Swartzenhauß Peter van vallendar zu rhade erwelt und Wilhelm Roß minen steifson zum veirundveirziger.
 
Anno 1573 den 22. junii hab ich angefangen daß hauß zu Cronenberch an der Hoeportzen zu bauwen zu rusten und zu repareren, dan ich gedacht so ich kein bleivende platz zum Roich am Maltzbuchel het, und daß haushalten an dem orde mich nit annstunde umb deß uberlaufs der kinder und ander mehe, und der vur rhaidt uffginge solt mir nit vill nutz bei brengen uff die har da zu pleiben, und ich auch nit willens war mich zu verandern in den ehestat. Drumb hab ich min hauß zu Cronenberch uff min hant etwaß moissen zurichten, da wurde mich nemanß vißtriben und ich were bei miner motter hauß die wurde mit vur mich ohn iren schaden kochen deß hetten mir beide ansprach und geselschaft ohn den meisten schaden.So ruste ich eirst den gadumb uff min hant und gescheift in, macht ein sprechkamer draus, leis die mit benken, glaisfinster und malen zur noitturft zurichten; gedacht, des gemachs bedurft ich nach minem handel; der nach mir queim, mogt widder einen gaddum daruis machen, wa er dess van noten hett. Oben die stoif leis ich auch mit hulzen finstern machen, die man abent mogt zudoin, das es heimlich were. Ich leis auch ein klein steinen duir uff das neu brechen neben die groisse duir zum ingank, die vorhin nit da gestanden, und den berchBd.2, S.258 [638] neu steinwechen und die ein trap zum Buchel zu gedlich machen, die ein dur uis dem gaddum zumachen, das es schaffer worden, auch die ein finster im gaddum zum berch zu zumaurenzumaren in der Handschr., wolt da umb des zuhorensDer Nachbarschaft.willen kein finster haben; die ein trap im haus uff die stoff abwirpen und das capuwes mit gedreiten steiferen dar setzen; auch das vurhaus binnen etwas bequemer machen; glichfals den giffel des gansen haus und die maur den gansen Buchel uff verdingt ich abzustrichen und zu weissen bis boven an das ende des Buchels und leis darvur den gronen berch mit der cronen und druben an 2 orter malen und dran schriben: Zu Cronenberch bei Weinsberch, off fillicht mehe heuser Cronenberg genant weren, auch das wort 'bei Weinsberch', das man nit wissen sult, off es bei mir, der Weinsberch heisch, sult sin oder bei mines fatters haus also genant. Die gebonner oben und unden hab ich auch laissen bessernBd.2, S.258.
 
Anno 1573 den 24. junii uff s. johanß abendt ist her Johan Maeß vur s. conventz in stat herrn __ Henrichen Kannegeissers zum burgermeister erwelt.
 
Anno 1573 den 24. jun. Merg Luchelgin van Reimbach bei Suchteln zum Wilden Man under Wapestickern das seideampt zu leren 6 jar lank verdingt vur 20 daler half an und half am ende, war min pflegkintBd.5, S.92.
 
Anno 1573 den 25. junii starf her Goddert van Hittorf den man daß jar umb sinß alter nit zum burgermeister hat erwelt, leiß groiß gelt nach, war einAuslassungSteffen Sontginß ulschribers frau uff dem Heumart minß swagerß Johan van Dutz susters swager starf den 29. junii leiß iren kinder wol 1400 daler erfrenthen und sonst groißgut.
 
Anno 1573 den 25. junii die neu straissen dhur uff den berch vur Cronenberch gemacht eirst dar durch gangen. Item den 25, junii den giffel verdingt abzustrichen ut supra vur 12 daller, 4 lb. minige, 4 quarten olii daß abstrichen vur gestriger gesatzst geschach den eirsten julij. Sei clagten seir ich het sei zu hart verdingt, und gab diß abstrichen und rustung etwaß artz und ansehenß.
 
[638'] anno 1573 den juniisichab ich zum zweiten mail mittel gestalt und die doctor Johan Broich durch minen broder der abreden gemeiß zu geschickt mit den steifkindern sich dar uff zu bedencken und mich zu beantworten, und lauthen wie folgt,
 
Mitteln secunda vice.
Wie ich vorhin auß befelch der erbgenamen etliche tregliche mittel vorgesclagen ohn daß man uff dieselben willen handlen dan eirst gefarliche dingen vorgenomen under dem schein uff zusoichen ob min selige hausfrawe mir etwaß zu guttem mit irer handt angezeignet dem zugeleben, und wie sulchs zum theil inß wirck gericht ist noch in frischen gedechtniß.
Nuhe hat man nichtz besonderß zu disser meinongh deinstlich befonden dan daß min selige hausfra mit eigner handt einen widderoif einer gift von 50 goltgl. leibzuchten nachgelaissen, dar gegen sei doch iren kindern uff straf deß gutz zu Duren mir ein erliche verehrung zuthoin befollen alleß under dato do min selige dochter Tringin noch lang darnach gelebt ohn daß diß befelch verendert worden.
Waß auch mitler zit a parte zwischen dem herrn doctor Broich und Gotschalck Weinsberg minen lieben herrn swager und broder uff mittel wege gehandlet ist ohn noit zu erholen.
Wie man sich dan verduncken leiß daß ein vorige mitteln nit aller dingen ange___en sulten werden, will ich sei eitz lauther umb fruntschaft und fridens willen miltern
 
Nemlich also.
Do mir die tausent goltgulden zur leibzucht ohn alle widderrede gepurren und man mir dan nit gern 50 goltgl. jarlichs da von versichern wolt, so will ich einmal an gelde fharen oder renthen 500 goltgl. heubtsummen zum eigenthumb in stadt der leibzucht annemen, achten ich gliche vill stehet in der erbgenamen erwelong were hie zu lanckwilich die ursachen anzuzeigen.
So kan man mir gegen meiner seliger hausfrauwen befollener verehrong nit weniger zustellen dan den eigenthomb an der ander halbschit deß gutz zu Swartem, sin 250 daler, tragt jedem kinde nit 40 daler wie da von gutter bericht daß es den erben nit beswerlich ist geschein kan.
Sult mir dan auß dem waß ich miner seliger hausfrauwen geschenckt, den rinck mit dem [639] diamanten, die ubergulte kett, und die zwein gegossen guldin pfenninck dweil sei doch van mir herkomen widder zustellen will ich daß uberige geschenckte faren laissen.
Dan ist nur daß stritich kindtheil noch vorhanden da man mir dan ohn einige weitere disputation den rentbreif von 500 goltgl. am rhade, oder von 500 daler am zoll Andernach zum eigenthumb wudder fftranen, will ich hinwidder uff daß kindtheil so vill erb und erbrenth belangt verzeihen, wiewol es sich zum veirtheil nit erstreckt.
Waß dan die gereide gutter allenthalben antrifft dar in will ich mich auch fruntlich wie ich mich in den eirsten mitteln am ende erpothen er___gen, vorbeheltlich jedem sineß rechten da disse heubt____ gewonnen, funis
Nota. Disse mittel sin den in julii abgesilgen.
 
Anno 1573 den.7 julii Agneßn Gegermecherschn hillich mit _____ van Eck zum Roich uff gmein kosten gesclossen _____ und miner kinder doch Agneß ware mine ____frau h____ die hat in ___be____ hat groiß vertruwen zu mir vo_ der hillich anquam _an fridach solt etwaß haben gedachtlich moist in stat miner frawen vergutten d__ loin v________arkeit ir v_________ ____ __ were es auch zit vor der dheilungh sult sei __ etwaß ___ssen, und Agneß die sunst nemanß hat _______ geben wult queim viß den foisse ____ ehren dan vil heilich waren vorkomen ___ nemanß wolt etwaß vißspannen, derhalb ducht mich diß glegenheit mogt achtgenomen werden und dre___ draff umb soltz willen diß ir nit ubelerß widderfoere dan sei war van 35 jaren.
 
Anno 1573 den lesten junii starf die alte Engin Scloßmechersche in der Weberstrassn sei hat jr gut zu s. Johan und Jacob befollen den armen vißzuspenden so lang es duret. daß dacht mich solt widder ir gut meinong gescheit sin het lieber geschen daß es s. Jacob erblich angelacht wurde so plib es ewiglich den armen, lacht mich auch dargegen daß es ___ einm__ uißgespendt sult werden, leiß es richtlich verpieten und verhof es sal noch erblich angelacht werden.
 
Anno 1573 den 13. julii hab ich den stein uff miner hausfrauwen grab zirlich laissen mit wapen hauwen. Ir fatter, motter, man, kinder ligen alle darinnen, der wapen und min wapen steit mit druff und hat gekost 4 daler zu hauenBd.5, S.92.
 
[639'] Anno 1573 den 4. julii alß min steifkinder min zweite mitteln abgesclagen hat doctor Broich minem broder diß miteln montlich vurgesclagen mir vur zu halten. Man sult mir vur die tusent goltgl. leibzucht und gewonnen gutter einß geben 800 daler, oder neben den 1000 goltgl. leibzuchten 300 daler deß kindtheilß achten sei nichtz, oder wolt ich compromittern, waß dan erkant worde sult sei binden und mich nit ich sult alle zit frei pliben.
Diß drei ____ sagt mir min broder an, do sagt ich er sult sei widderholln, vur d__n doctor wa daß die meinong were sult er daß lest lesen daß geschach min broder fr___ __ ___ er nit also wie vurg. ges__ het daruf sagt der doctor, ___ wol an sagt men broder, so het ich daß dritte mit dem compromiß mehe dem anhanck _ daß sei mit dem spruch gebonnden sult sin. Ich aber sult frei pleiben, erwelt __lf doctor Broich daß hoirt wart er erschreckt sagt es were war, _____ also gesagt, aber ir het mich willen ___________ nit gemeinet daß ich daß beger sult haben, Conradt hat ich bei mir gedacht daß dritte het sich wol thoin laissen, ich h__ damit nichtz kunnen verleren, ___ ich alle zit frei pliben. Ich gleub d. Broich hab diß viß sinem heubt ohn die andern gethain und gemeint die v______ nit ingewilligt haben, focht es do umb siner ehren mit einem swanck auß. Alß mir min broder dissen abfal ansagt wart ich zornich und bedacht mich waß zu thoin were, dweil man so vistant haftich und listich gedacht zu handlen.
 
Anno 1573 den 7. julii hab ich doctor Broich folgende schrift zugeschickt und den kinderen die handlung ungeferlich uff vntpotten wie folgt,
 
Absagung.
Ich hab van minem broder verstanden weß sach diese mentliche rossen erbgenamen verglicht mir anzuzeigen, nemlich daß sei mir in stat__r tausent goltgl. leibzuchten sampt den gewointen und geworben guttern einß wolten geben achthondert daler, oder aber neben [640] den tusent goltgl. leibzuchten noch dreihondert dall., wan mich sulchs nit andtunde daß man dan scheidtzfrunde ernennen und die hand len laissen wolte etc..
Dar uff sage ich, vorhin hab man mir drei vermeinte mittel vorgesclagen, der man mir einß untfallen ist. Die ander zwei beduncken mich kein mittel sin, dan die leibzucht van tusent goltgl. hab ich so wert alß einß 500 goltgl. wilcher leibzucht haben sei sich nit zu beclagen dan ich selbst der dreifellich pfandt dar gegen uffgesatzst, so verhof ich waß gewonnen und geworben so mir mehe außpringen dan die ubrige 300 daler. Hie achten sei daß kindtheil uff 2600 goltgl. ubersclagen, und die befollen verehrong mir zu geben uff 250 goltgl. zum geringsten ubersclagen nirgen vor, und gewinnen ohn daß noch 150 dall. von wegen deß waß ich miner seliger hausfrauwen geschenckt. Derhalb danck ich in seir vur ire milte gunst. Und wil gepetten haben daß man mich nit allent halben in der stadt verunglimpfe, dan sei wissen doch wie ich hauß gehalten waß in zweiter ehe vorpracht an kleidong gastong spilen und sunst verthain. auch kunnen sei erfragen, ob ich in eirster ehe nit erobert, kein erb, erbzal und renth gegolten und daß gereide vermeirt, daß ich in zweiter ehe vil mehe het kunnen thoin wan der uberfhal abtragen und schaden nit so groiß were gefallen nit uff miner dan uff miner hausfrauwen seithen. Ob ich schoin met wol gelebt so hat min vorige hausfrau und ich auch wol und erlich gelebt und hat gessen und gnoig gelaissen, derhalb bedarf man sich nit so hoich verwondern daß ich daß gut zu Swartzem mit gegolten. Und ob es schoin etwaß besser ist dan der kauf pfenninck, so ist es doch ein sorglich gut und hat noch fast beswerneß und irthumb uff sich ich wurde auch die alige leibzucht ohn zweivel daran haben. Hie kunnen die erbgenamen balt sagen, es sei besser, kunnen sei daß erkennen so sulten sei auch erkennen den schaden den sei mir zum theil an den leibzucht lichen guttern zugefoigt an dem daß sei gebruch daß ich zu gmeinen nutz sult gekeirt haben, [640'] nachdem ich aber zweimail dem friden und fruntschaft zu gedeien gutliche mitteln vorgesclagen, und in den eirsten uber daß halb kindtheill, in den andern uber drei veirthentheil mich erpotten nachzulaissn und sulches in keinem gutten verstanden noch zu danck angenomen worden. Und ich vermirck daß man nichtz pillichs gegen mich erkent und mich vur einen gutten menschen helt, dweil ich dan nemans zu minen mittelen dringen kan, so will ich den obg. erbgenamen dieselben hiemit uistrucklich uffgesagt haben und hinforter uff minen freien foissen stain. moiß auch leiden daß ein jeder dem es geleibt sin best thoin, dan daß ich in scheidtzfrunde eitz bewilligen und die vill anlauffen und bemohen sult, und ich wol nit aller ding absclain, doch irer brauchen wan es nodich und mir etwaß besser dan noch zur zit gelegen ist, wie will ich besorg die erbgenamen wurden in der gutlicher handlong iren forthel soichen, und ich wurde es nuhe mehe zu vorigen mitteln nit verstain, dar zwischen sult mohe, arbeit, zeit und unkosten verloren und wenich uisgricht werden.
Und ist eitz an dem daß man zu beiden seiten druf bedacht sei wie die richtige und ingewiliigte puncten der heiratz vorwart am vorderligsten inß wirck zu stellen, anfecnklich bedunckt mich wil die noit erforderen daß man und die tusent goltgl. gulden zur leibzucht alß balde zustellt dan so lange daß nit geschieht kan die hauß haltung nit wol abgestalt werden und geit eim jeden kinde schaden druß deß ich nit beger wan ich daß min habt, besonder dweil minß sonß zit her andrinckt daß er verreisen moiß.
Zu dem ist auch richtich daß die gewonnen errongen und eroberte gutter und waß dar unden begriffen und clarlich alß scholt und interesse in zwei theil ertheilt werden und mir ein theil pleiben moge.
Willen auch die erbgenamen uff ire kosten ein neu inuentarium uffrichten oder daß alte examinern, und allen mangel in specie anzeigen deß haben sei macht vor beheltlich mir miner gerechtigkeit daran [641] glichfalß will ich innen den mangel auß minem inuentario auch anzeigen, da sei mir dan etwaß anmoetten wurden wil ich in gutten bescheidt geben auch so vill berichtz alß menschlich und moglich darthoin. Und ob disser und neigst voriger punct etwaß mohe worde nemen moist man sich umb richtigkeit willen getroisten.
Kan man sich demnach deß irrigen kindttheils und der verehrong die man mir schuldich ist fruntlich und leiblich verglichn sol mir nit zu widder sin, wie auch emantz daß recht mit mir dar umb nemen deß moiß ich gedolt tragen. Sult man auch thaidtlich etwaß anfangen dargegen wurde ich artzenei soichen, und will auch nodich sin daß disse zwein stoiß verglicht worden sult man sunst zu revlicher theilong gerathen. Und dieweil hie nitz ubereilt wilt werden stehet zu bedencken wie minem son Wilhelmo der wechfertich ist auch andern die deß iren begeren, und bedurfen mitler zit zu zu rathen und zu helfen seikleine Zeichnung
Min jong Borghart hat diß schrift in doctor Broichen hauß getragenn und sei hat innen ubel gefallen deß ich nit keren konth.
 
Anno 1573 den 10. jul. ist zeitung komen, das in Frankrich frit tuschen dem konink und den Hugonoten gemacht sei, fillicht, wie man sagt, umb sines broders Henrici willen, der umb das erledigte koninkrich Poln trachte oder eiz schoin zum konink daselbst erwelt warAm 9. Mai. Über die Verknüpfung mit der polnischen Frage vgl. u. a. Fr. v. Bezold, Briefe Joh. Casimirs Bd. 1, S. 112., dan die Poloni waren meisteils gut Hugonotischs oder evangelisch, damit gunst bei innen erlangt wurde. Ob der frit aber lang stain werde in Frankrich, mach die zeit erleren. Disser frit sult den 2. jul. getroffen sinDer am 25. Juni vor La Rochelle geschlossene Stillstand wurde vom König 'im Schloss Boulogne im Monat Julio' beurkundet und mit der Beglaubigung durch das Pariser Parlament vom 11. Aug. in Übersetzung als Zeitung in die Welt geschickt: 'Edict kön. Majestat', u. a. deutsche Ausgabe von Joh. Maier in Heidelberg, 1573, kön. Bibl. Berlin, Flugschriften 1573, 12..Bd.2, S.258
 
Anno 1573 den 13. jul. sol Don Fridrich, des Duca de Alba son, Harlem in Hollant uff gnade und ungnade ingenomen haben, dan die stat moist sich hongers halben ergeben, dan sei waren bei 3 firdel jars ungewarnt uberfallen und seir hart belegert und beschanzt gewest. Der prinz und Staten wolten sei da vorspisen, das was verspeht, und pleib der van Battenburch doit. Der Duc de Alba quam drin, verschonet der burger, aber Engelschen und Walen leis er koppen, vertrenkenBd.2, S.259.
 
[641'] Anno 1573 den 14. julii war min kunftich wonhauß Cronenberch und der steinwech uff dem berch vor dem hauß abgestoichen und gesteinwecht daß hauß auch binnen widder gestiffelt. Den 17.Tilgung: Maij; durchgestrichenjulii ist daß haußrait geschonet deß in 8 jaren nit gescheit waß und etlich zin gezeirt wart, deßglichen die kameren stoif bette mit iren twelen lacken kannen gemalden schartzen und stoillacken, daß eitz wol dar in zu wonen ware. Her zu waß mir min suster Sibilla die dißmal van irem man bei irer motter war seir beiredich und verholfen und hat sich also gar danckbar und behilflich gegen mich erzeigt. Und diß zit wonte ich noch zum Roich am Maltzbuchel aß und scleif da gingk doch ab und an.
 
Anno 1573 den 16. jul., alsbalt min swager Conrat Eck aus Denmark komen und des koninks deinst ab war und eiz vernomen hat, das zu Weinsberch wein gezapt wart, dan min broder war noch im zappen, meint er, es het sin frau Sibill angetroffen, und fillicht gedacht, da mogt er an gelt komen; quam dissen tag zu Weinsberch wie ein jonker mit sinem reisigen knecht und fragte nach siner frauen. Die was nau ein firdel stunden davor gewarnt, das sei sich uff seide magt und ins haus zu Cronenberch besclous. Er fant aber mines broders frau und broder an der kisten, das sei das gelt untfingen und sich des zappens allein underwonden, das er wol spurte, das es sin frau principalich nit anginge; doch soicht er sei allenthalben im haus vergeblich, satzt sich neder und leis sich wein vor sin gelt zappen, dess man nit weren kunt. Als der abent anquam, begert er, man sult im ein bet spreiten. Min broder sagt, er moist selbst zum Kluppel uff die Hoeporz gain sclaifen; min motter sagt, sei wolt in daran nit winnen, sin motter hett irer dochterBlos docht in der Handschr.nehe drunk wassers angepotten in sinem filfeltigen abwesen, so het er ir auch im verlitten winter ir glasfinster an der straissen mit gwalt zersclagen, dess were er noch unversonet. Aber er bleib die ganze nacht im haus sitzen undBd.2, S.259 [642] lacht sich zu zeiten neder uff die bank sclaffen; des morgens ginge er hinwech. Uff den veirten tag gab er ein supplication in rait und beclagte sich mit unnutzen worten diss und siner cleider, die min suster noch hatte; daruff wart in meiner suster nam auch mit unnutzen worten uber in suppliceirt, dan es galt eiz smehen dem einen wie dem anderen. Ein erbar rait befalch die sach iren clagherrn, die brachten sei beide gegenwortich, aber kunten wenich ausrichten. Darnach worden her Pilgrum, burgermeister, und her Geil und ander gutte herrn darzu verordnet, da worden beide parteien in her Geilen haus beschiden und die sach weit und breit verhort und entlich also verabscheidt, das Sibillen ire hantschriften widder zugestalt sulten werden, dargegen sulten Conrat sin kleider und leinwat auch uberliebert werden, das haus sult Conrat binnen jars verkaufen und Sibillen ir 500 daler heilichsgut verschaffen und minen kindern ir 300 daler bezaln, das min suster davan gefrihet wurde; auch sult sich Conrat siner hausfrauen herberge und swegerfrauen haus unthalden, und derglichen, wie das weiters in zitteln uffgezeignet ist und da zu findenBd.2, S.260.
 
Anno 1573 den 20. jun., umb diss zit hat Jurgen Kaldenbach, ein achter s. Jacob, in das frauwen-convent in der Butgassen im hoffgin an der straissen 2 kamern vur 2 frauen gebaut uff sinen budel, vurbeheltlich im der nutzung und zins sin lebtag; es hat in uber 100 gl. gekost; die kirchmeister haben im alte bort zum tag und alt glassfinster zum besten gebenBd.2, S.260.
 
Anno 1573 den 25. julii ist Trin die einige dochter Lenhardtz Maeß van Bracht in den zwen tuben neben Weinsberch der leste erb zu dem gestorben und wirt min broder Gotschalck eitz wol dar komen und pleiben dem es doch vur die fhar verfallen und an den eigethumb geschreven steit.
 
Anno 1573 den 26. julii waß Agnesen Gegermechersche bruloft mit Fridrich von Eill. Min steifkinder und ich gaben ir 20 daler und der mutter miner hausfreu sauck und rock, holfen ir auch zu 50 dalern die ich den 30. julii untfinge und den 7. augusti in beiwesen Jurgen Volckquinß uberzalt hab. Die vorige heilichs kosten und diß vurst. 20 daler hab ich viß dem gmeinen gelde verlacht.
 
[642'] Anno 1573 den 27. jul. starb ein widwe, die eirst Peter Vigenmont, raitzrichter, und darnach den licentiaten Clivium zur ehe gehat, hat kein kinder, war Johans Pastoirs dochter in der Strasbergassn, hat 2 broder, raitzhern, und min wirdiche frau s. MaximinenDie Äbtissin.war ir swester, einen broder und doctor beim pfalzgrabenDr. Gerhard Pastor, viel verwendeter pfalzgräflicher Rath, der u. a. grade jetzt zu einem Kurfürstentage nach Frankfurt abgeordnet wurde; bald pfälzischer Vicekanzler. Vgl. Kluckhohn, Fr. v. Bezold u. a.. Das gerucht gink gar geweltich und vur gewiss in der stat, die frau wurde ich haben, aber sei und ich wusten nichtz drumb. Darnach wurden mir fast heilichen anpracht, widwe und jonfern, benant und unbenant; ich gab jedem bescheit, ich were nit willens mich zu bestatten, wult also pliben in rauwen, got, minem fatterlande und frunden dienen und mich bei dem meinen behelfen; min alter hetz auch uff sich, min motter were mir frauen genoich, wem got min armut gunte, sult es haben, andern mochten doin, was sei wulten, ich were alsus gesinnet. Het ich kein kinder, so het ich broder- und suster-kinder, ich mocht doch ir uffwassen nit erleben, es mogt mir auch faelen, wan ich schoin bestat were wie bei fillen. So wurde mich auch neman ansehn dan umb fortels willen, ein jonge frauen mogt mir smeichlen und doch nit leber dan minen toit sehen, ein alt mogt druslich sin, es mogt sunst nit geraten, und wie gut die frau were, so precht sei iren last mit; ich het der welt im ehestait 25 jar gedeint, ich kunt mit gotz gnaden einsam ohn weib leben; doch het ichs nit verlobt, were aber min bedenken anders; und macht zu gedechtnis diss vers.
 
Versus.
 
Consilii memor esto boni de conjuge, celebs,
ut ferat omnis habens, qui non habet, abstineat;
commoda multa tibi si quisquam dixerit adfert,
innumera tecum quot fert incommoda secum;
conjugium cupide memini petiisse solutos,
cujus mox solvi sperabant vincula sero.
Sed dei non mei sumBd.2, S.260.
 
Anno 1573 den 25. julii hab ich mich mit minem sohn Wilhelmo und er sich mit mir uff sin anhalten nach fillfeltigem disputeren und orden endtlich vertragen, dan ich hab in siner motter eigen handt laissen sehen und lesen daß sei willenß mir seligen Tringinß kindtheil zu geben testamentz weiß, und daß sei die verehrong uff 50 goltgl. leibzucht geschetzst und wie sei mich vom schaden der inuenteirster wein anteirt wie ich dasselbich auch min dochter Lisbeth und Feigen Schiltz laissen sehn wilche ir handt die noch vurhanden ist wol erkant. Ich hab auch mit Wilhelmo die boich der recht umbgesclagen und die jura besigtigt und mit allen reden und pillicheit undericht daß im mit dem [643] vertrag ein groisser fride und forthel worde sin und beiprengen und lauth der vertragh den er mit eigner hant geschriben van worde zu worde wie nachfolgt
 
Vertrach.
Ich Wilhelmus Roß legum licentiandus dhoin mennichlichen kunth und bekennen daß ich neben minen sustern swaegern und broder auch suster kinder alß erbgenamen wilant der erenthaften und tugentsamen Wilhelm Roß und Drutgin Barssen eheluden minen lieber eltern den wirdigen hoichgelerten Herman van Weinsberch der rechten licentiaten minem steiffatter inhalt der heiratz verschribung zwischen im und miner lieber motter uffgericht vur min anpart schuldich sin die leibzucht von tusent goltgl. und halfschit von den gewonnen und geworben guttern, und dannoch waß im von dem sinen sol zugestalt werden. Dieweil aber ein irthumb von wegen seligen Tringin Roßn unser swester kindtheils untstanden, also daß er spricht dasselb gepurt im zum eigenthumb hinwidder sagen min mitgedeling mit mir es gepurt den erbgenamen zu und nit ime. derhalb dan etliche beikompsten gehalten, mittelen vurgesclagen und die gebrechen zum theil ingenomen sint, und die sach sich eitz dermaissen ansehen leist daß ich besorgen es sult ein swerer gerichtzhandel dar viß erwassen. Und nachdem ich nit gemeint sin mich umb viller ursachen halber mit minem steiffatter zu irren, und mir auch nit gelegen gegen innen gerichtliche zu procederen. Derhalb hab ich mich mit im fruntlich und leiblich vereinigt vertragen verglicht und transigeirt daß nemlich ich imme einmail vor all freiwillich wissentlich ungezwongen und unverfortelt doch mine mitgedelingen und ime damit an irem rechten gar nit zu krancken (öffnende Klammer fehltoder zu beschedigen) geben will und hiemit vißtrucklich geben zweihondert daler oder 26 rad. alb. vor jeden daler eigenthumblich zu keren und wenden wohin es ime geleibt, deß soil er Hermannus min steiffatter uff die alige und gansse heilichs verschribong alß uff die tusent goltgl. leibzucht uff ale gewonnen und geworben, eroberten und ersparte gutter, glichfalß uff daß alige und stritige kindtheil obgenenter miner swester Tringinß, uff sin inuentarium gut zu thoin (ausserhalb waß da von noch vurhanden) und uff alle ime von mutter seligen verheischen verehrongen und donationem, auch gereide und ungereide guttern so vil min sesche theil oder anpart dar an belangt, gutwillich verzeihen mich schriftlich und victrucklich [643'] van dissen allen und derglichen puncten quiterende, vorbeheltlich im doch nach lauth siegel und breif (ut ait) siner sinersichalfschit eigenthumbs und alige leibzucht wo im dieselbige leibzucht gepurt, an dem aligen Wolffs gut zu Swartzem und rentbreif oder hondert goltgl. zu Zulch. Und ob sache were ime derwegen, es sei waß es wolt nichtz vißverscheiden gereidt oder ungereidt (ohn min anparth deß besten geschenckten rings kett, und derer zwein gegossener gulde pfenninckgen, auch sunst etwaß anderß von silber, ingedoim, haußraeth miner lieber motter da bei zu gedencken jedoch diß alleß nit uber acht daler werth zu sein, durch scheidtz herrn, mine mitgedelingen oder andern auch ratione sequestri etwaß zuerkanth uberantwort und gegeben wurt, sol er nach vorghender bezalung der vurst. zwei hondert daler und gewontlichem interesse mir alß balde oder minem dar zu constituto, min sexste theil von obgenante puncten sementlich oder besonder (außgescheiden die im vorbehalten wie vurst.) widderumb her auß geben und sonder einich verzoch schaden oder verfortelongen zustellen noch dar an einige weitere ansprach oder quascumque juris exceptiones aufzuwerfen macht haben wie ich dan auch glichfalß globe und versprech dissen eitzgemelten vertrag oder transaction und gift fast und stede zu halten dargegen nit zu thoin oder zu thoin gestaden durch mich oder emanß anderß uff aller recht insprach und exceptiones auch uff unß inuentarium vur min anpartgut zu thoin expresse rerum roerende. Were derhalb auch sach er mehe oder min dan die obgenante zweihondert thaller mineß anpartz von obgenanten scheidtzherrn oder minen mitgedelingen erlangen oder bekomen wurt, darvon wil ichTilgung: keingewyn; durchgestrichengar kein schaden (wie oben) oder auch gewin haben, uistrucklich heir von protesternde. Zu urkunth der warheit hab ich vurg. Wilhelmus Roß disse auch vurg. transaction und zusage mit eigner handt geschriben und underschriben. Datum anno tusent vunfhondert dreiundsevenzich uff sampstach den 25. tag monatz julii etc.
Wilhelmus Roß legum licentiandus scripsi et subscipsi per attestor hac manu propria loco sigilli.
 
[644] Derglichen breif scheir in eidom effectu hab ich Wilhelmo under minem namen hant und unschriftsiceodem anno den 27. julii zugestalt, auch min siegel drunden getruckt, und ist nichts dar in verandert ab oder zugethain, dan allein im fhal ich mehe van sinen mitgedelingen wurde erlangen deß hab ich mich erpotten mit im zu verglichen daß er vur anderer nit zu beclagen hab. Diß concept hat Wilhelmus mit eigner handt geschriben ich uisgeschriben und man wirtz hinder mir finden.
 
1573 den 29. julii hat min sohn Wilhelmus van minem broder alß vormonder Eli sabeth Hornß 120, daler bar untf. und dar vur gelobt ihn verkauft 6 daller renth termino prima augusti jarlichs zu geben uff ein loiß. Diß verschribung ist under siner eigner handt beschein, da hat er gelobt verpfendong und verwarung, wie der breiffs inhelt hinder minem broder wesender und daß gelt hat er zum hoigsten gepitte in dan er moist es zu siner anstander reisen vur kleidung und allerlei notturft haben.
 
Anno 1573 den 5. augusti ist min son Henrich und sin frau Feigin Schilt widder van der Bach viß sinß swegerherrn hauß rosaw bei mich in den Roich gefaren ohn daß mir oder sei emans ein wort dar van gesagt, da hat sich Henrich besonder laissen anrichten und Feigin hat mit unß am gemeinen dischs gessen, sint also da sclaiffen und wonen pliben. Fillicht habenß min steifkinder also vur gut angesehen damit sei mich deß hauß da moidch mochten machen, er ist da wie brengen sei in van dannen, es sall mir am geringsthen getrotzst sin. Derglichen hat Henrich von Zaren jaren sinß swegerherrn hauß ingenomen mit sinem schaden do er bei unß wol het pliben zu agen und sinß swegerfrawe man und sei deß ganß mode gemacht daß war im gluckt, denck ich woltz auch her dhoin, deß er doch nit bedorft hat ich begert da nit lang zu pliben. Vide supra anno 71 den 18. julii fol. 251. So hilten unser mehr unser noch 7 personen da hauß daß kost etwaß Henrich und Figin, Wilhem und Tringin Broich, Elß die macht Borghart der jong und ich. Ein jeder wolt her sin deß wart ich moede, nemanß pragt etwaß bei wart viß gemeiner borssen gezert.
 
Anno 1573 den 8. augusti hab ich joncker Jude van zwein jaren siz 72, und 73 die fahr van hauß neigst Cronenberch bezalt, 3 rad. mr 5 rad. s. vur den rineschen, facit samen 8 rinsche gl.. Diß zalung ist im dhom geschein ohn quitanct presente Petro Schutz hohen gerichtzschriber.
 
[644'] Anno 1573 den 9. augusti her zu einen monat lanck sinter ich doctor Broich und minen kindern die gutliche handlung zum theil uffverkundigt hat, und mitler zit min son Wilhelm die sach heftich treib und vur siner reisen gern ein endt der sachen gesehen het und ich mich nit gern weiterß in wolt laissen, die kinder aber im rhaidt uber mich clagen wolten deß ich wol zu friden waß doch umb stai geschrei zu vermiden wolt hab ich minem son Wilhelmo zu gefallen ein gutliche beikompst unverfencklich zu handlen ingewillicht, deß sulten sei zwein herrn eirst nennen die sei laden mogten so wult ich derglichen dan auch zwen herrn nennen. Wie sei nuhe nach langem berade her Philips Geil und doctor Gotschalck Vrechen ernant hatten, hab ich dissen tag dieselben zwein herrn ernant deß sei dich nit versehen hatten, sagt weren sei in gut gnog so weren sei mir auch gut gnog, gedacht aber sei sin doch kein richter noch com_missarn so kunnen sei an minem willen nitz thoin, waß darf ich auch umb lauffen und ander bemohen ich sorg doch es sult wenich fruchtpars vißgericht werde. diß dede ich auch drumb daß min kinder spurten daß ich miner sachen geinen schein troge. Und alß min kinder die beide herrn willich gemach hatten, warß mir halbe arbeit ich bat sei auch dan sei solten doch folgen und unpartheich handlenn. so wart der 17 tag augusti bestimpt in deß vurst. burgermeisters hauß uff den Holtz mart zu erschinen, und gutliche handlung zu pflegen wulten auch die parthien einen oder zwein gutter frundt mitprengen daß sult zu innen stain. Darnach erbat und bericht ich her Lutger Hersbach lic. obersigler doctor Hilger Helman, licentiaten dnigel daß sei uff minem tag wolten stain, und sei waren willich, erkanten min forderong deß kindtheils auch vur pillich.
 
Anno 1573 den 10. aug. hab ich meister Henrich Brun glassworter van den 3 finster uff s. Hupert-leufen in dem capelgin zu s. Jacob 111/2 gl. curr. geben; die ein finster hab ich altfrens laissen zurusten van der alter finster der hilliger 3 konink, die unden in der kirchen plach zu stain, und in mins fatters und motter namen laissn machen; die finster mit der geburtChristi.und das klein finster uff das cloister zu sehen hab ich in minem namen gebenBd.2, S.261.
 
[645] versehentlich als 644 foliiertanno 1573 den 12. augusti hab ich viß dem keller zum Roich zwein zolest beirß van 10 a. samen laissen wecken und zu Cronenberch in den keller doin, dan ich hat nevlich im april gebrawen viß manem buddel van min ner gersten war mir nit gelegen alß balde druf zu bruwen. Ich moist auch da einen drunck beirß haben, sunst hat ich nit mehe da dan holtz und lohn gnog. Her uber clagten min kinder besonder Henrich und Feigin, doch leiß in noch zwein zolest ligen. mir hatten vur 2 aissen fleischs zum bonten Esel bei minem eidom Volckquin zu renthen gethain da von leissen sei unß nuhe und dan ein stuck rintfleisch zur noit folgen. Er und Drutgin min dochter waren seir zornich uber mich quamen nit zu mir, es waß noch ein wenich roitz weinß daselbst im Roich im keller und waß kertzn ein wenich holtz sunst nit mehe. Ich were wol van dannen gangen moist doch so lang pliben biß Wilhelmus verreiste daß umb 3 wochn zu thoin war.
 
Anno 1573 den 13. augusti hab ich mit Johan van Hallingen uff der Wierportzen tag und nacht gewacht, dan es lagen hin und widder ritter im stift Coln und zu Kerpen vur min anpart j dall. verzert.
 
Anno 1573 den 17. augusti war der angesatzste gutlicher tag zu handlen zwischen minen kinderen und mir. Den nachmittag in h. Geilen hauß erschinen umb die zweite stunde doctor Broich, scheffen Volckquin, Wy mar Hack, Laurenß van Blaitzem Henrich und Wylhm Ross und bracht doctor Johan Stephan iren advocaten und redner mit innen. Ich quam mit minem neiffen lic. Hersbach obersigler und minem broder und bracht doctor Hilger Helman vor minen advocaten und redner mit der lic. duissel war nit in der stadt solt mit dar bei sin gewest. Nu wart eß wol 4 uren wie doctor Vrechen quam, do satzsten sich h. Geil und d. Vrechen die sach zu verhoren. Und wart eirstlich die heilichs vurwart van wort zu wort gelesen, darnach tratten beide pertheien zu ruck, do forderte doctor Helman van minent wegen, eirst ein kindtheil van seligen Tringin Roß herkomen inhalt der clausel, zum andern tusent goltgl. zur leibzucht, zum dritten die halbschit der errongen und geworben gutter, zum veirthen den mangel mineß inuentarij. Her uff wichen die kinder ab sich zu bedencken. Und alß sei [645'] widder in quamen, sagt doctor Johan Steffen so vil, die tusent goltgl. zur leibzucht. Item die halbscheit der eroberter gutter. Item waß an minem inuentario mangelten etc.. da wulten sich die kinder wol recht in aller pilligkeit finden laissen, daß den drien puncten wol raidt sult frunden werden doch wisten sei nit waß erobert were aber so vill daß geforderte kindtheil belangten da kunthen sei sich nit inlaissen. Es sult die clausel auch von keinem kindtheil vermelden die wart nochmalß gelesen, und laut also
 
Clausel.
Solten aber beide eheleuth in stainder ehe mit ein andern elige kindere nit bekomen noch hinder laissen und dan einß der beider eheluth ohn vermechniß gift oder ufftragt vor dem andern thoidtzs verscheiden worde, so sullen die erben deß eirstverstorbenen dem lestlebentigem alle hab und gutter gereide und ungereide so es dem eirstverstorbenem oder ime in werender ehe erblich oder in ander wege angefallen (ausserhalb waß einß dem anderen zu sinem leib an klider oder kleinater geschenckt) wid derumb ohn allen indracht oder verhinderong zustellen und uberantworden. Dar zu von tusent goltgl. heubtgutz die leibzucht und abman zung sin lebenlanck neissen und gedeien laissen etc.
finis clausulæ.
 
Und bracht dargegen villerlei argumenten vor die ich in der eile nit an hab behalten kunnen, doch bedunckt mich sint die ar gumenten und glossen uff folgende meinong viß lauffen kan doch nit vur gewiß druf bestain mach mich irren, ___ 1. Anfencklich wan die clausel zu bedeuten daß dem lestlebendt daß kindtheil sult zugestelt werden, sult folgen daß dem lestlebendt alle hab und gutter so es dem eirstverstorben angefallen auch moisten zugestelt werden, daß nit were.
2. Deß kindtheillß were nit untwegen derhalb auch nit gemeint.
3. Sunst sult ein testament uffgericht sin vor scheffen und dar van disponeirt und inß schrein gelacht worden.
4. Sei sult sich inß schrein auch schriben laissen dieweil die anweldigeit gescheit were.
5. Were derhalb die clausel uff den ruckfall zu verstain umb deß wortzwillen (widderumb)schließende Klammer fehlt im Original [646] fehlt [646'] fehlt [647] zu stellen etc. daß dan vff den ruckfal zu bedenken were.
Auch scheinte es alß sult daß wort (angebrachte) uisgelaissen syn, alß, So sulten" align="absmiddle">die erben deß eirstverstorbenen dem lestlebenden alle (angebrachte) hab und gutter widderumb zugestalt werden.
7. so were auch nit zu vermoitten daß sei im in casu non existentium prolium sc___ mri. menj daß kindtheil vermacht het, dweil sei in casu existentium sich deß kindtheilß begeben.
8. uff daß wort (so es) sagt er auch etwaß de pronomine habs nit so genam behut ten kunntn waß er damit gemeint.
9. deß sult auch hie pactum fut__ successionis sin und de jure ut invation nit gelten.
10. den folgenden 5. oder clausel ansatzende, und sol der lestlebendt damit etc. diß wordt (da mit) hat er angezogen alß sult es zu ruck fallen und da mit abgetheilt sin, also daß es uff daß kindtheil nit, dan uff die 1000 goltgl. sich referern sult und relativum sin.
11 doctor Glaser het die heiratz verschribung con____rt und het die clausel von dem kandtheil mit verstanden, wie er daß hoich beie___en wolte, dar an sich referernde, diß vurst. hat doctor Stephani in contrarium vorpracht ungeferlich min oder mehe so vil ich daß verstanden.
 
Alß mir unß dar uff under dem abtretten bedacht hatzs d. Helman nit alleß kunnen behalten oder annotern. Und alß mir _______ sacht er, es sult der l. Duissel daß wort gethain haben were aber verreist, er hab nit vollen bericht in der eil wan man ir unß die puncten ordentlich leiß uffzeichnen oder unß in schriften zustellen, weren sei lichlich ab zu lenen.
 
In deß sich doctor Vrechen dar in sagt es were schade, off es nit eilt meinem were daß die sach compromitteirt worde, dan dar vil van der sachen sult disputeirt werden daß kunth hie nit geschein, daß gehort an ein ander ort oder es moist durch ein com promiß oder sunst durch ander mittel wege geschein. Dar uff solten sich beide parthien bedencken, daß theten sei, und alß mir unß berathen hatten sagt doctor Helman, ich kunth in kein compromiß bewilligen, doch wult ich dem friden zu gut [647'] an dem erforderten kindtheil 500 daller nachlaissen, verhoffende die kinder wurden sich deß bedanck. Dar gegen sagt doctor Stephani sin partheien hetten sich auch bedacht. Und sagt wan der licen. Weinsberch van allem sin handt walt abthain und uff sin forderongen verzeien, so wolten sei im einmal vor die leibzucht der tusent goltgl. und daß erobert geben 800 daler einß, von wegen deß geforderten kindtheils wisten sei sich nit zu vertragen. Daruf sagt doctor Helman ich het die leibzucht van 1000 so leib alß einß 500 daler, daß wart dar umb gesagt, da man die kinder der leibzucht abgewest weren so hetten sei beß zur theilung kunnen geraten sunst uren die _ 500 zum eigenthumb wol anzumaenen gewest. Ich gedacht aber auch die leibzucht der 1000 goltgl. brecht jarlichs 50 goltgl. in wer weiß ich mogt noch ein gut zit leben und behilte dan alle forderungen frei, und sazt d. Helman fernerß waß hetten dan 300 dall. gegen daß gansse kindtheil und halfscheit deß eroberten zu bedeuten. vruhe feil eß in den abendt umb 8 uren, war dunckel und regnet seir, daß die herrn sagten, es wurde nacht, beide partheien sulten sich beß bedencken biß uff ein ander mail. Also waß der tag geleist, und im heimghain wart ein jeder wol naß also gar seir rechnet es.
 
Anno 1573 den 21. augusti ginck ich zu doctor Helman, gab im 3 daler uff die handt, do sagt er, wie doctor ____ch gestern bei im gewest were, und het in uff sin meinong berichten willen und sult mir zu dem compromiß rathen. Dar uff im d. Helman geantwort, er het sich schoin resolueirt und erkleirt, daß Weinsberch besoigt im rechten were, und kunth deß nit thoin. Und sagt zu mir e____ d. Broich in sinen sachen gar affectvoiß und begert d. Helman weitern bericht von mir, do sagt ich im wie die sach in der wairheit ge schaffen were, und wie sei sich von anfang zugetragen, nemlich, wie ich min hausfrau zur ehe solt haben, sagt sei, ir kinder hettenTilgung: vorde; durchgestrichenvormonder, mit den sult ich handlen waß die deitthen und machten mit mir deß wult sei zu freden sin. So hab ich mit denen gesprochen und mit doctor Michel [648] Glaser irem eidomb vill vonTilgung: denn; durchgestrichender gewonheit in Coln, da alleß van den kindern uff die eltere sturb gehandlet. Dargegen sich d. Glaser lachte, die gewonheit widderfechte, ich aber die selb vertadingte, dan dar an waß do zu beiden seiten fill angelegen. Dem doctor ginck die sach zu hertzen der die elste dochter Beilgin hat und verhof deß zu geneissen, und sich vor schaden zu hoetten. Er bereitte sich mit dem ander vormonder Henrich Kruyskamp und Jurgen Volckquin, und concipierten ein heiratzvorwart nach allem irem wolgefallen. Und alß die besclossen zit hart her antrange im fastabendt, schickt mir d. Glaser potten leiß mich dieselb lesen. Ich begerte, er sult sei mir zu hauß folgen laissen daß ich sei mit moißen ubersehen mogt. Er sagt er wult sei nit umb getragen haben. Ich bat er sult sei mir mit geben, ich wult sei bei manß glaub nemanß sehen laissen, ich wult sei im binnen 2 stunde widder zu stellen. So gab er sei mir von 11 stunden biß 1 stunde zu besigtigen. Ich uberlaß sei und faste so lange satzst in margine die wort dar zu, ohn vermechniß gift und ufftragt etc. und pracht sei im widder und leiß sei mir gefallen aller ding wie sei concipeirt war. Den andern tag wart unß heilich gesclossen den abendt umb die 7 stunden und wart daß concept in beiwesen beider sitz frunde bei miner hausfrawen warn do die ander frunde bei miner hausfrawen warn und unser warten. Und die heilichs vurwart wart nochmalß bewilligt wie eß stunde und der boichstabe vißforte. Und wie der eß vifforte hab ich verstanden daß die erlfhel zu beiden seiten dar in begriffen sulten werden. Alß uber den andern tag ist daß concept befollen zu ingrossern und min hausfrau hatz gelesen und gesagt wie mirß zu freden weren so were sei es auch zu friden und hatzs mit eigner handt underschriben und mir andern haben sei besiegelt, und folgenß ist einß in daß scheffen schrein gelacht, und ist also dar bei pleiben.
 
Nuhe wil es nit dar an ligen waß d. Glaser eitz wurde sagen wie erß verstanden dan eß mach umb lanckheit der zit abgefallen sin, so kan man auch eitz nit sagen wie esTilgung: nicht lesbar; durchgestrichenmin hausfrau verstanden, die bekommert sich nit vil damit leiß es bei dem concept und boichstaben pliben. Aber es licht dar an wie ich es verstain hab und noch verstain, oder wie eß daß recht nach der litter versteit. Es wil an miner steifkinder und irer doctoren Glasern nit gelegen sin, die lagen es viß wie es in deint, und nimmen es an da eß in dienet waß in aber zu gegen ist dar machen sei gloiß uff irß gefallenß. Were ich eirst abgestorben und daß mittler zit mir etwaß erblich angefallen were, wie daß wol het [648'] geschein kunnen in der sterbte, so sult es minen kindern die allerbeste clausel in der gansse heilichs verschribung sin. Nuhe aber sich der fhall anderß zugetragen zehen sei in einen zweifel daß doch in sich clar. Machen es unpillich daß doch pillich ist. Und ist doch die glicheit dar in gehalten, dan es war do noch ungewiß wem von beiden werender ehe etwaß erblich anfallen mogt, und wer der eirste sin solt, war sei die clausel einem saur untreglich soiß gut oder boiß so war sei auch dem andern, an jeder seithen moist man abentur stain, gewin und schaden erwarten. so war d. Glaser ein erfarner churfurstlicher rhaidt war immer kein kindt wust wol waß er schriben und concipieren sult, so man doch weiß, und offentlich sagt er hab sei concipieirt. Er leunet auch, und nemanß kan sagen daß ich daß concept gestalt hab.
 
Wie auch die clausel im boichstaben uisforet also ist auch domailß die meinong gewest, und daß hat auch rede und pilligkeit uffTilgung: nicht lesbar; durchgestrichensich, dan darumb worden die tusent goltgl. zur leibzucht und nit zum eigenthumb vermacht, daß sich mein frunde und miner hausfrawen kinder diß heilichs und gegen wortigen schadenß nit zu beclagen hetten, doch daß der lestlebendt auch dannest noch einige hoffnong und troist het daß er deß eirst ableibigenTilgung: etwaß; durchgestrichengutzs etzwaß zum eigen thumb geniessen mogt, so ist daß uff die zukunftige erbfel bei werender ehe angesclagen. Und daß war der effect von der stat Coln gewonheit drumb ich mit d. Glaser vur dem heilich vill disputeirte.
 
Sulten nuhe die absurda, undeinliche und unpillige dingen in der heilichs verschribungen angesehen und uff der kinder seithen erwogen werden so moist man es auch uff miner seiten gruntlich besehen wie sweir und unpillich sei uff miner seithen ware.
Zum eirsten da gesatzst, waß in der eirster ehe erobert errongen und gewonnen sullen den kinderen der eirster ehe allein frei ledich zu vor viß geburren, und die kinder zweiter ehe da von gentzlich uisgesclossen etc.. Wer woilt deß vor pillich erachten, daß sich die mutter im gereiden eigen sult gemacht haben da sei frei war, und deß gereiden nullo jure vel statuto abstante alß die lestlebentige mechtich war zu keren und wonden ir noitturft nach.
Zum andern da geschriben, sei hab der kindttheil begeben wa sei in zweiter ehe kinder zillen wurde daß sulche uff die vorkinder und nit uff die nachkinder sterben sult etc. wer wult glaben [649] daß min hausfrau und ich daß in gewilligt sulten haben, wan die vorkinder alle uff einß gestorben weren, dasselb sult ein joncker sin worden und die nachkinder schraffler.
Zum dritten, da mir samen kinder gezilt hetten und in zweiter ehe gewonnen, daß gewinn solten die vorkinder halb haben, so quemen lucra secundi matrimonii halb zu den vorkindern und nit hin widder, daß widder recht und pilligkeit were.
Zum veirthen, waß einß den andern werender ehe geschenckt sult deß eirsten erben pliben etc. war diß parenthesis nit zum unfriden und ungunst deinstlich. Die frawen haben gern vil geschenckt, so durft ich es nit dhoin, sorgt dweil sei __tich kranck war und vur sterben mogt ich sult es quidt werden, was dan hadder und unfridt dar viß untstanden ist.
Zum funften ist es nit unpillich daß die parenthesis mit dem geschenckten gehalten solt werden, und nit die gunst clausell, so daß ein doch am andern hengt.
Zum sexsten, im pfall kein kinder zweiter ehe vorhanden sult daß gewonnen und erobert nach deß eirsten absterben alß baldt den vorkindern halb zukomen und der lestlebendt sult der leibzucht sinß egen gewinß nit gebruchen, wer sult dan vil lust haben zu arbeiden, hat min hausfraw wol etwaß mehe dan ich so hat sei ___ kinder den ich keinß hab. Nuhe sol nit angesehen werden waß mir ut supra oder minen steifkindern zu widder ist, dan waß mir zu beiden seiten dem boich staben gemeiß freiwillich angenomen und besiegelt haben, quod ___ semel placuit amplius displicere non potest, sulten mich die widderwertige puncten binden, so moisten min steifkinder auch gebonden sin, oder die heilichs vorwart moist ganß zu neit werden, und moist mir die halfschit von allen gereiden und waß darum zu achten nach stat und lant rechten zu komen, waß baussen Coln loißrenth ganß und gar.
 
Doctor Helman sagt hirnach, er het auch etwaß uffgezeichnet waß d. Stephani gegen die clausel excipieirt hette, dargegen wolt er bedacht sin waß zum neigsten zu replicern were ich sult auch druf bedacht sin, und sin also von einandern gescheiden, doch folgte hernach lang kein gutlicher verhoir b_g mehe, dan die herrn hatten zu allen seiten zu schaffen, daß es in einen bestandt quam.
 
Anno 1573 den 23. augusti ist man mir uff der kirspelß rechnong s. Jacob schuldich pleiben 56 gl. currentz. Und die kost wart uff der scholn uff dem Weitmart gehalten, da waß der neu pastor her Lambet mit bei unß.
 
[649'] Anno 1573 den 26. aug. hat ein rait der stat Coln mit allen reten und veirundveirzigen vertragen, das ein jeder burger neben gewontlicher ufforender zinsen von jedem foder trankweins sult geben 3 radergl.Vgl. Erläuterungsband.. Ich moist bekennen, das es pillich were, das der rich als der arm geve, es wurt aber ein harter appel sin zu beissen und beswerlich ins wirk zu stellenBd.2, S.262.
 
Anno 1573 den 30. augusti hab ich minen nachparen am Maltzbuchel zum Roich vur und etlichen hinden uff dem Lichof die lest geschenckt sei zu gast gehat und tracteirt, vur kost 9 gl. verthain, 4 fi. weinß und 1 fi. raitzweinß. Min kinder waren zum deil zornich wolten nit bei mich komen noch inß hauß min drunck schenckt in Wyllm _____dern ____ die letz im aissen bei sinem swager hack die sei quamen.
 
Anno 1573 den 1. septemb. bin ich zu s. ____________ _____ gewest, da hab ich ein firdel weinß geschenckt und mine dochter Brigitten 1 raitzeichn zur letzn.
 
Anno 1573 den 3. septemb. ist min sweg__ Feigin schilt nach Franckfort verreist und den 17. septemb. min son henrich ir nach, den 8. septemb. hab ich d__ leb_woll miner tochter Lisbeth Wymmer Hacken frau zu aissen getruncken dan sei war kranck daß sei nit kunth vißgain.
 
Anno 1573 den 7. septemb. begunte ich al gemach viß dem Roich min boich kleider (öffnende Klammer fehltund waß ich dan uff miner camern daselbst hatte) in min hauß Cronenberch zu schicken dar ich von alterß min ander haußraidt und ingedoim hatte. Ich hab also stillich vur und nach viß gefaren und nichtz dan waß min ware mit genomen, alle miner hausfrawen kleinoter ingedoim hausrait hab ich alleß im Roich gelaissen wiewol wol etwaß silberß und anderß het mit kunnenTilgung: nicht lesbar; durchgestrichennemen dar zu ich wol befoigt were gewest. Wolt deß doch nit dhoin, woltz mir nit nachlaissen sagen. Got weiß off ichs danck werdt haben, dan etlich waß doch van gemeinem gelde gegolten, so bliben auch miner vorfrauwen kleider alle da und etliche ander dingen die min warn und alleß waß ich miner hausfrau an klinaterTilgung: nicht lesbar; durchgestrichengeschenckt hatt.
[650] Anno 1573 den 8. septemb. hat min son Wilhelm Roß sin testament gemacht und mir 10 daler besatzst dan er moist nuhe in Italiam verreisen. Den 9. septemb. hat er mir ein handtschrift zugestalt dar in er mir hondert daler besatzst hat, sed ultima voluntas est ambulatoria es inutabilis.
Er hat auch den licen. Ryndorf und emondum colidanus am hohen gericht volmehtich gmacht in sinem abwesen alleß zu handlen, doch daß emondus in arduis nitz ohn minen rhaidt doin sult.
 
Anno 1573 den 9. novemb. ist daß heimlich gemach in Vuylappelßhauß neigst Cronenberg gereinigt und in den keller an die side zur Bach wartz begraben worden. Diß war kein besonder noch gemein thorn mit dem Backhauß thorn wie man mir sagt, dan es sult ein maur im keller vormails uffgefurt sin tuschen der und deß Backhus maur sult daß heimlich gmach stain. Also geit diß hauß nit uff deß Beckerß thorn auch geit Cronenberch nit druff, deß hat man zu gedencken wan der thron im Backhauß zu fegen were, daß er steur gethain wolt haben.
 
Anno 1573 den 10. septemb. hab ich miner motter 2 hemmel in die kuch geschenckt kosten 5 gl. uff daß auch ein bissen van minen weghen da were, dan ich wurde balt zu ir komen.
 
Anno 1573 den 11. sept. ist min son Wilhelmus Ross mit noch 3 Colnischr kinder, Haickstein, Pastoir, Volkquin, verreist zu pferde alle feir, eirst uff Frankfort und da von in ItalienRoss hatte zuvor sein Testament gemacht, Hermann 10 Thlr. zugewandt.. Mir haben den morgen die letz samen gedrunken; ich hab im ein sonnenkroin und ein richzdaller van 18 batzen geschenkt und im das gleide mit allem gesinde bis uff den Judenbuchel vur s. Severinspforz getain. Sin meinung war uff Paduam bei Venedich zu reitenBd.2, S.262, also lang moist ich umb Wilhelmi willen kost im Roich halten, sunst were ich lang van dan gefaren, der magt hat ich lang vur diß angesagt die wost auch eitz einen newen deinst, die hat alleß gestiffelt und geweschenn daß sei auch woist in zugain. Den abendt aß ich noch im Roich.
 
[650'] Anno 1573 den 12. septemb. bin ich eirst zu Cronenberch gefaren, den morgen hat Elß die magt jonfer Tringin Broichs und mir alleß uberlieber inhalt miner seliger hausfrauwen zittel ingedom haußrait ir linen werck, und min jong hat ir daß hauß helfen von oben herab biß unden viß keren. Und alß mir ein kurtze maltzit gehalten ist Elß die macht in iren deinst gangen, Tringen Broichs zu irer moenen Lisbet min dochter zu aissen uff den Heumart, Wilhm war verreist, Henrich und Feigin zu franckfort, er nach ich die sclussel _____ und etliche ___der zu ____ und _______ borchardt _____ jongen _____ bei mir beheilt in deinst zu Cronenberch _____ ____ und aß den abendt eirst mit miner motter und suster Sibillen und irem gesinde, und ________ abendt doch widder mit minem jongen sclaiffen und etliche machten darnach dan da war noch alleß zu verwarenn biß es geliebert oder van den kindern angenomen were und was ginck alleß zu Cronenberch und waß noch min im Roich bestalt ich das also wart kuch und kost zum Roich gesclaffen __ waß doch kein proviant noch vurrhaidt an fleischs botter holtz __h_____ __ sin wenich kertzen, ein halb a. weinß und zwei flaß beirß, so hat ich nuhe noch broit im Backhauß im vorrhait zwen zulest beiß, ra___ffer etliche koln holtz und schantzn gnog auch die ____ hemmel ich wolt auch ein aissen und kirchen gelten so wolt ich gein gekochs vur mich besonder haben, verglichte mich mit miner modern daß und ich mit minem jongen samen wulten disch halten einen vur sei und ir dochter Sibil und mich den andern vur die jongen Herman Gottschalck Borchart die macht und foigen van Numart, diß waß unß haußhaltung vur eirst, den tag durch waß ich zu Cronenberch uff miner schriffkamer und wa ich dan vur eirst in thoin und zu stifflen hatt. Godt geb mir gnade und waß mir selich ist in dissem hauß.Es macht mir die veranderong des haus und wonong auch etwas veranderong des gemoitz, dan ich hat kein hausfraue und irtumb mit iren kindern zu gewarten; doch greif ich einen moit und dacht, ich were eiz auch wolBd.2, S.262.
 
[651] anno 1573 den 18. septemb. haben mine steifkinder dissen tag angefangen daß inuentarium im Roich van miner hausfrawen guttern uffzurichten. Und hatten vurhin den licentiaten Ryndorf und Jonem Tolle zu mir geschickt und begert ich wult mit da hin komen und gutten bericht thoin, daß ich dan gern dede. Ich hat vurhin an Jurgen Volckquin geschriben und bergert, dweil mir swerlich feille alle abendt da hin sclaiffen zu gain er sult mit den anderen sprechen, daß die gutter im Roich uffgeschriben wurden und dann wol verwart. Tholle waß der notarius. Ich protesteirden daß ich da mit von minem rechten nit gedacht abzustain dan mir daß vorbehalten wult haben. Do schriben sei daß silber gescheir und kleinater eirst uff und namen die scholt boicher da vur. damit ginck der 18 und 19 tag fritag und saterstach umb. Sontag und montag s. mattheus wart gefeirt.
 
Anno 1579 den 21. septemb. war ich uff Theiß Schilten banneressen uff dem Numart da war auch licentiat Ryndorf.
 
Anno 1573 den 23. und 24. septemb. volln zogen sei daß inuentarium und brachten es zum ende under deß quam Henrich und feigin van Frankfort. Und ich gab in bericht van breif siegel scholt und mangel was mir kundich was. Wie sei aber nach inhalt deß alten inuentarii etlich breiffe nit fonden wolten sei vas mir wissen wa die weren. ich sacht sei wurden unverloren sin. Ob ich sei sei dan hett. Ich sagt deß kunth ich bei dem inuentario nit sagen. Ich sagt nit jahe auch nit nein, dan sei wurden sich wol finden, sei weren bei miner zit auch nit im Roich gewesen. Edoch nam ich den licentiat Ryndorf zu ruck sagt im es were mir nit gelegen bei dem inuentario zu bekennen. Ich wult im aber eitz dar halten wie ich den breif van 400 goltgl. zu Oede an Ducker oder Haitzfelt kinder minnicht lesbarauch den breif van 500 daler van zol zu Bon. Item einen breif van 500 goltgl. am rhade. Item einen breif zu Duren an Harper van 100 daler allet heubt summen und dan den breif van lande zu Swartzem und Zulch nuhe were mir dar an gelegen dan er wist daß ich van den 1000 goltgl. [651'] noch nitz het noch van minem andern forderongen gewissicheit sult ich nuhe die breiffe van mir geben und eim jeden nachlaissen daß sult mir ungelegen sin, man wurt mir nit einen heller wonschen. Diß were die ursach daß er auch wist wa die breif weren. Es wult aber d. Broich und Volckquin habenTilgung: seiich sult die breif inbringen. ich sagt dar zu wurden sei mich nit zwingen. doctor Broich sult auch alleß inprengen waß im gepurt. Deßglichen Volckquin sin 500 daler scholt. Do quam Jurgen und ich hart mit worten zu schelten drewen scheir zu sclain an ein andern. Aber sei moisten mir die breif laissen sei sulten mich eirst zu freden stellen dan sulten in die breif ungeweigert sin. doch quam die mailtzit her an daß mit samen aissen und drinken jeder swich da von still und gedacht deß sine uß. und alß daß inuentarium volendet waß begert ich daß sei mir nuhe erleuben wulten achter der nacht in minem hauß zu sclaiffen alle dingen weren nuhe uffgeschriben sei mogten es nuhe fort an verwaren. Wie sei dan auch den andern dach alle haußrendt uff min sclaifkamer sclossen und hingen ein plaiister dar vur und siegelten alle ander kisten und schaffer zu da waß innen waß. Und Henrich und Feigin hilten do daß hauß fort innen und wonten da.
 
Anno 1573 den 22. septemb. hat mir m. Barthel meler min neu kamer im gadum zu Cronenberch angefangen zu malen mit eim knecht und jongen und hat sin den lesten septemb. fertich gehat. Ich moist im geben 14 gl. current noch dem knechten drinckgelt und an wein 19 alb..
 
Anno 1573 den 5. septemb. alß daß inuentarium zum Roich fertich waß und der abscheidt genomen. Man sult mir den mangel anzeigen waß dissem inuentario weniger were dan im vorigen und da von ein extract zustellen. Wiewol ich deß nit zu thoin schuldich were so wult ich es doch frunt [652] licher weiß anzeigen waß mir bewost vor beheltlich mir mineß rechten. Und alß ich dissen morgen uffstonde hab ich miner sueren Feigen etliche sclussel ingestalt aber die vam hauß vur und achter und miner schreif kammer mit mir genomen. Auch 2 silber schalen uff miner kamer gelaissen. Und angezeigt daß ich noch ein bedt im Wyngart het. Und bin darnach zu Cronenberch auch pliben fort hin nachtz schlaiffen. Also daß ich eitz die wonung an der Hoeportzen gehat da man mich finden mogt.
 
Anno 1573 den 23. septemb. hat min eidom Laurens van Blaitzem und min dochter Aletgin einen vertrag mit mir uffgericht. Und daß ist also zo komen.
Wie sei in noten waren und von etlichen zu pfenden vergolgt waren leissen sei mich bitten, und begerten auch montlich und schriftlich van mir ich wult in doch umb hondert daler helfen sei wulten funf dar van verschriben. Ich sagt, daß wer swerlich zu thoin dieweil sei kein abgesondert erbgutt er___de e____den kunten vur der dheilong deß ___de nemanß doin. Auch sult ich in verhelfen und dan nit endtlich n__ in vertragen sin und nit in irthumb haben daß kunth ich nit thoin. Sei batten gliche heftich. Die ______ wolt in nit __roit laissen und man wurde in deß ______ untsetzn ich sult den vertragh und verschreib nuhe so fast stellen alß ich stellen. Sei wulten mich gnogsam verwaren. So bat ich main broder daß im doch 100 daler van unssem pflegkinde Lisbeth Horn zugestalt mogten werden jarlichs 5 daler renth termino remigii dar von zu verschreiben. Demnach leiß ich ein concept einß vertrags und verschreibung stellen und uff dissen 23 tag septemb. vur dem notario Wilhelm Walbeck und Barthel Mele_ und Herman Scloßmecher gezugen ___ desselb verstendtlich und bedenklich vurlesen und haben es also ingewillicht. Da von ich ein instrument begrt, darnach haben sei beide Laurentz und Ailgin daß concept mit eigener handt underschriben.
[652'] Und waß die meinung deß vertrags daß anfencklich der licentiat weinsberch 500 goltgl. an der stadt den renthbreif uff Anthonium Barß sprechende behalten sol oder einß 500 daler dar vor haben wie es im geleibt zum eigenthumb in stat der leibzucht van tusend goltgl..
Zum anderen sol er daß alige Wolffgut zu Swartzen in stat deß gewonnen und geworben gutz allein zum eigenthumb behalten, dar uff Laurent und Aletgin renuncirent.
Zum dritten sullen im der Rynck mit der groisser diamanten, ie gulden ket und zwein gegossen guldin pfenninck wider zugestalt werden.
Zum veirten sullen im 500 daler oder der rentbreif van 25 jarlichs am zol Andernach sinß gefellenß in stat seligen Tringinß kindtheils zum eigenthumb werden.
Lestlich sol man im von den mangel sinß inuentarii und alle ander forderongen an dem silber oder ander gereiden gut teren vur die vererong etwaß schencken zu siner husfrawen gedechtniß.
Und haben fort uff den mangel ireß inuentarii und alle forderongen gegen jnnen verzehen sind also samen verglicht.
Disse vorst. puncten haben obg. Laurens und Ailgin so vil ir antheil beroret angelobt bei iren eiden fest und stede zu halten dar gegen nit zu handlen und in uff orten da daß macherbsrecht sich gepurt ferner zu verweren uff straiff und peen irß patrmonij. Und da dar gegen gehandelt wurde in anpartr alleß vurst. jure re_entionis durch den licentiaten an zuhalten.
Darnach in selben instromento stait daß sei zu ehren Lisbeten Hornß recht und redlich verkauften funf daler renten ter mino remigii zu bezaln vur hundert daler. Und hab in underpfande gesatzst ir Ailginß aligeßpatrimonium gereideß und ungereideß vur ir anpart und ungetheilt theil. Und im fal pension nit zu rechter zit bezalt wurde umbzusclain anzu halten die underpfende deß orth oder zu arrestern etc.. Und gelobt sei Lisbet nach der [653] dheilung in specie zu verwaren, da die deilung aber binnen jarß nit geschege, alß dan an jedem orde uff ir ungetheilt theil in schrinen und sunst verwarong zu thoin, willen auch die underpfende weiterß nit versetzn obligeren alieneren ohn consent und willen d. gelden, daß gelt 100 daler haben sei dissen 23. septemb. auch untf..
 
Anno 1573 den 26. sept. hab ich minen kindern eppel und truben geschickt uis minem wingart und untpotten, besonder Drutgin Volkquins, wa sei dan seir zornich und bois uber mich sin woltWegen der Erbschaft., so wolt ich uber sei nit zornich noch bois sin; ich het noch nitz van in, sei hetten mehe des meines, die siegel und breif het ich allein; anders kunt ich nit zu sprach komen, der kunt nit brauchn. Den andern tagtags in der Handschr.so starb ir dochterlin Entgin, ich wolt dar schenken sin gangen, aber sei wolt dess nit gestattenBd.2, S.262.
 
Anno 1573 den 28. septemb. bin ich mit miner sustern Marien zu s. Reinolt im cloister gewest bei irer dochter jonfer Marien und ir den wein geschenckt.
 
Anno 1573 den lesten sept. bin ich uff der Santkuylen in der batstoben gewest mit minem jongen Borchart und hab 5 kop laissen setzn, 1 im nacken, 2 uff den armen und zwein uff den beinen, hab doch wenich gebloit. Das ich auch hinforter vil bloitz mit koppen oder adersclain laissen sult, achten ich mins altershalb hinforter nit so nodich sin, wie vorhin. Dan ich bin eitz nit follich uber leib, den tag vur tag wert ich magerer, bin eitz balde 56 jar altBd.5, S.92.
 
Anno 1573 den eirsten octob. hab ich noch funf schaif oder hemmel gegolten in die kuch die min motter half und ich half bezalt hab daß stuck 2 gl. 15 alb. current.
Dissen tag macht ich ein register dar in sult min suster Sibilla tag vur tag schriben alle außgab und untfanck waß motter außgeben und waß vißgeben zur haußhaltung die nuhe gmein war, wan dan daß jar umb were sulten mir regnen waß jeder außgeben und unß nach aller pilligkeit dan samen halten. Aber ich hat nit dan mich und minen jongen zu bekostigen. Min motter aber hat min suster Herman und Gotschalck irß sonß kinder Feigin [653'] irer dochter uff den numartz kindt, die magt Ennen, und Johan ein arm scholergin umb gotz willen ingenomen. So hat sei drei mail mehe folcks dan mich die ich al da funden hab.
Mir machten auch die ordnung wein zu drinken also: mittags drunken mir beir, den abent leissen mir ordinarie nit mehe dan ein half quart weins holen, dan er was deur, galt eiz 6 alb.Nach einer Angabe Ws. zum 11. Okt. stieg der Wein sogar auf den Preis von 7 Alb.; aber min broder dede uns vur eirst etwas fortels, dweil min motter irs alters halber wein moist drinkendrink in der Handschr., die 76 jar alt war. Also haben mir die haushaltung angefangen uff ein versoichen und ferner verglichongBd.2, S.263.
 
Anno 1573 den 3. oct. ist Herman, mins broders son, in schola Laurentiana ascendeirt ab ethimologicis ad grammaticosVgl. oben S. 250.. AberBlos ab in der Handschr.Gotschalk war nit darzu geschickt und befalch der meister, er moist eirst uff der particularschoil bess leren. Das was des meisters s. Jacobs scholt, der ein frau getrut, die kinder nit wol geleirt hat. Doch wolt man in ein hantwirk leren laissen und uff die Deusche schoil doin, dweil er kein lust zu studern hatBd.2, S.263.
 
Anno 1573 den 5. oct. und umb den trint ist der Rhein diss zit jars unerhoirt hoich gewest, das uber halb Rheingass-pforz hoich stundeBd.2, S.263.
 
Anno 1573 den 9. ocotb. einen aissen gegolten vur 42 gl. current, den hab ich allein bezalt, die beckersche neben miner motter war mir van kornß schuldich die hatzs in minem namen dem veschriberssicverricht. Min motter hat keinen aissen gehat, daß fel galt 5 gl. cur..
 
Anno 1573 den 11. ocotob. wart zu Gyndt am hoiffe wein uffgestechen die quart vor 7 alb. daß an 30 jarn nit gehort war, dan da war der hoigste preiß 6 alb. und daß wart verpotten. Hernach folgten mehe und den preiß, dan es wart ein spat herbst.
 
Anno 1573 den 12. ocotb. hab ich angefangen truben zu lesen in der Achterstraissen. Er hat fil gesiept war doch saur und dunne. Ich leiß es lang uff den trabern stain wolt es roit machen, es ferbt doch wenich, alß ich den 20 ocotb. mit dem keltern gethain hat, wart deß wein ungeferlich 2 foder scloich uff wart deur, dan der weisse herbst wolt sich gar nicht schicken.
 
[654] anno 1573 den 13. octob. hat Agnes Eck swager Conradt Ecks swester und widwe Johan Hasselbornß eineß fleissigen erlichn kaufmanß iren knecht zur ehe bekomen. Wonte zum Hachtbonen Marportzn daß sei mit Hasselborn gegolten und wolgebaut hatte.
 
Anno 1573 den 14. oct. ist Henricus DresiusIn der besonderen kölnischen Litteratur wird sein Name nicht genannt, in den Akten begegnet er häufig, auch seine Wittwe wird erwähnt. Die juristische Schriftsteller-Thätigkeit des Mannes galt dem Strafrecht, der Summa des italienischen Juristen Azo; hierüber Stintzing, Gesch. d. D. Rechtswiss. Bd. 1, S. 45 u. ö., legum licentiatus, der Azonem restitueirt hat, in sinem eirsten raitzgank gestorben, und war diss der zweite licentiat nach mir, der in menschengedenken zu rait gesessen hat, dan Johan Helman hatt wol repeteirt pro licentialicentiat in der Handschr., war noch nit actu promotus licentiatusBd.2, S.263.
 
Anno 1573 den 18. oct., umb diss zit mach der graff van Bushu, stathelder in Hollant und admiral uff der sehe, bei Amsterdam van den Geussen gefangen und zu Dort verfort sinW. wiederholte hier wohl nur eine gleichzeitige Notiz aus seinem Kalender, die er nach mündlicher Erzählung von Kaufleuten gemacht hatte. Wahrscheinlich um den 18. Okt. hatte er die Nachricht von Bossus Niederlage auf dem Zuidersee, am 11. Okt., eingetragen; das erste Gerücht mag Hoorn, wohin Bossu wirklich abgeführt wurde, mit Dordrecht verwechselt haben. W. unterliess es, seine kurze Aufzeichnung aus Zeitungen und Liedern, die in grösserer Anzahl vorhanden sind, zu ergänzen. Das spöttische Klagelied Bossus s. bei Van Lummel a. a. O. S. 170.Bd.2, S.264.
 
Anno 1573 den 18. octob. ist min swager Johan Jambus in der Saltzgassen und min broder Gotschalck bei unß zu gast gewest da haben mir beratsclagt daß es geraten were daß mineß broderß son Gotschalck vor allen andern ampten daß reimsnider ampt sult leren dar an hinc kremerei und kaufmanschaft da mit sei tage fort wurden sin steiffatter Johan Paulus sult daß inß wirck stellen daß gefeil minem susteren.
 
Anno 1573 den 21. octob. bei meister Goddert Alsteden ________ im sale mit minem broder und swager und suster uff dem Numart zu gast gehat west. Da wart die abredt zwischn sinem son Peter Alsteden sentenciaris in aula und miner suster dochter Elsgin van Dutz abgeredt, daß er sin effecium sult bringen sei 150 dall. heilich gut an die junge leuth wie gesacht hatten den heilich scheir selbst gmacht, den 23. octob. haben sei bei miner motter gewest die innen besigtich.
 
Anno 1573 umb den 4. nov.W. verschrieb sich: octobris, hatte aber kurz zuvor schon Familiennachrichten vom 21. u. 23. Okt., die oben im Texte nur angedeutet sind, gegeben. In den ersten November-Tagen liess sich Salentin in Zons nieder, vgl. über die ganze Frage Lossen, Der köln. Krieg, Vorgeschichte, S. 186-199. Ws. Verwandter, der kurf. Rath Dr. Glaser, nahm an ihr thätig Theil.mach erzbischof Salentin das scloss und stat Zons heimlich ingenomen haben, in meinungen, das vur die churfursten zu behalten; sagt, es het sich lang selbst geloist. Aber den 19. dec.W. schrieb abermals falsch: octobris.mach das capittel es widder durch iren capitularn, einen van Saxen und LaubenberchHerzog Friedr. von Sachsen-Lauenburg., laissen innemen. Das stait noch also im zweifelBd.2, S.264.
 
Anno 1573 den 25. octob. hat mich d. Wisselß broder burgermeister zu Greit im hauß zum Grein uff der Hoichportzen sampt etlichn nachparen zu gast mit den ich frunschaft gemacht, aber d. Wisselß broder handelt vil mit mir van der kirchn sachen s. Jacob daß ich daß best wult doen, dan der doctor hat 300 daler sin kleider dar besatzst und einen irthumb mit dem widdenhof s. Jacob.
 
[654'] Anno 1573Tilgung: 2den 27. octob. hatz 3 tag nach einandern hart eiß gefroren und ist doch balt druf lindt wetter worden.
 
Anno 1573 den 30. octob. hat min motter ein fercken vur 7 gl. 12 alb. laissen gelten und bezaln, dan sei hat luste dar zu.
 
Anno 1573 den 1. und 2. nov. 4 beginen uff miner seligen hausfrauen graff s. Laurentz gehat, ein 12 pontkertz, 4 zweipontkertzn druf laissen setzen und uff den stolen vur sei, ire eltern, man und kinder, wie auch vor min furfrau laissen bitten. Die graber selbst visiteirt, die graber s. Jacob auch belucht, den 2. zu Carmeliten zu gast gewest, wie gewontlich 1 ratzichn verzertBd.5, S.92.
 
Anno 1573 den 3. nov. Gotschalck, mins broder Christians son, bei meister Wilhelm Walbeck in die Weberstraiß uff die dutze schoil getain, lesen, schriben, rechnen zu lerenBd.5, S.93.
 
Anno 1573 den 3. novemb. hat man den heilich mit Peter Alsteden und Elsgin van Dutz zum Aren uff dem Numart gesclossen da zwein disch frundt waren.
 
Anno 1573 den 7. novemb. sint Herman und Gotschalck minß broder Christians kinder in der weinscholen daß sei elich in Coln geboren ingeschriben, ir hergin Johan van Dutz und ir oehm Johan van Dutz Hemersbach waren bescheiden bliben doch viß also daß ich selbst weiwol ich rheinmeister waß und min suster Maria gezugen moisten sin daß unß zugelaissen wart. Und sei sint geschriben Herman van Weinsberch und Gotschalck van Weinsberch deß jongen und Catharine Hemmersbach. Wan sei nuhe wein haben mogen sei zappen.
 
Anno 1573 den 8. nov. haben die kirchmeister und achten s. Jacob minem broder Gotschalk und Elisabeth Horn zur leibzucht und nach in dem hausfatter oder inwoner zu Weinsberch erflich ein dubbel-stoilEin Kirchenstuhl für zwei Personen.vur s. Catharinen-elter neigst dem spendhaus vergunt; dess sult er den und die finster laissen machn und eins 50 daler der kirchn oder armen verordnenBd.2, S.264.
 
Anno 1573 den 8. novemb. ist Hanß Galln und siner hausfrawen auch 18 daler leibrent vur 200 daler van kirchmeistern verkauft.
 
[655] anno 1573 den 9. novemb. hab ich ein neu verdingkniß mitTilgung: MSuchteln moissen machn daß ich im moist 42 daler zu sagen dan er sagt Merg Luchelgin min pflegkindt were tauff. Vide min rechenboich.
 
Anno 1573 den 10. nov. uff s. Mertins abent war min broder und sin frau bei uns und das mail war kein neu wein in Coln feil; man sacht, es weren die trubenstruben in der Handschr.an den stocken pliben stain oder er were sunst nit zu drinkenBd.2, S.265.
 
Anno 1573 den 11. novemb. alß ich alles zu Cronenberch wal gebaut so dochte nit der kachel ove im klienen stoifgin dweil ich deß meistheilß gebruchen moist und mir daß beste und stilligst gemach war van der strassn um nach bei miner motter hauß hab ich durch Engel Blomerß anprengen einen isern oven der uff dem heumart am newen hauß abgelacht waß krouffe bekomen umb 4 ½ daler wor wal 8 dall. wert hat den dar gesatzst und kost nach doch mit kachelen und uffsetzen wol 9 dall. ungerlichsicdaß waß nir den winter ein gut gemach.
 
Anno 1573 den 13. novemb. hab ich die schell vom berch vur dem hauß Cronenberch dar durch und durch den hof inß hauß zu Weinberg geleit. Dan wan ich bei miner motter uber disch saß und nemanß zu Cronenberch die stunt waß hoirt man kein klippern, dar umb moist es sein. Und hat dieselb zu leiden vil mohe genomen und wol etwaß gekost an machloin drait kett und sunst.
 
Anno 1573 den 13. novemb. dieweil ich diß jar nit mehr zu Cronenberch gedenken zu bauwen. Will ich hie die rechnong machen waß ich dissen somer biß her zu dar in verbaut hab, wie folgt.
Item ao 73 den 16. junii vor 3 Eigelstein die kar 5,5 mr. rader 2 alb. schail gelt. Summa 4 gl. 12 alb.. Item 4 mald. kalks daß mald. 1 gl. zu besclain, dri karrn sandeß mesgelt forloin van 3 karn zeilstein
Summa facit 6 gl. 16 h..
 
Item anno 73 den 22. junii vur 3 karrn zeilstein die kar 6 mr. vor schailgelt 6 alb. drinckgelt 4 alb. forloin 14 alb.. Item 2 karn samtz 13 alb.. Item zwa stein manden 3 alb.
Summa facit 5 gl. 19 alb..
 
Item den steinmetzer ein fi. weinß facit 18 alb.. Item den 27. junii van kalk zu besclain und geschenkt
Summa 12 alb. 6 h..
 
Item vur 4 mald. kar 5,5 mit dem mesgelde
Summa 4 gl. 10 alb..
 
Item vur 2 steinmetzr jeden 11 alb. tagloinß und zwein opperknecht 8 alb. tagloinß. Diß wech facit 4 tag,
Summa 6 gl. 8 alb..
 
Item den 1. julii vur 2 karn sandes 14 alb..
Item van etlichen ponden blei und wesselgelt an ein kall facitgestrichelte Linie1 gl. 2 alb. [655'] . Item den 4. julii vur 3 steinmetzer 1 jong 1 oppknecht jeder einen tagloin. Item dem zimmerknecht 2 tagloin
Summa 3 gl. 2 alb. 6 h..
 
Item vur den menninger durpelstein vur Cronenberch 3,5 foiß,
Summa 21 alb..
 
Item deß zimmermanß knecht vur hin van der straissen, gaddomß dhur und benck zu machen, 4 tagloin
Summa 1 gl. 20 alb..
 
Item den wirckluden die 30 p geben Dsibillen waß waßsicsei dar zu vertacht
Summa 18 alb..
 
Item vur 1 kar sands und 0,5 lb. leimß summa 8 alb..
Item den 10. julii foirloin vom kalck und den zu besclain
Summa 9 alb..
 
Item dem zimmerknecht 6 tagloin und 1 quart weinß daß er fleissich war,
Summa 2 gl. 22 alb..
 
Item Barthel, meler vur s. Peter, van der Cronenberch truben, bletter, rol, schrift, vur das haus zu malen, summa 2 gl. 2 alb.
Item dem dreisler van 8 stolger in das haus am portail zu drienBd.5, S.93den 16 ___ juli
Summa 1 gl. 4 alb..
 
Item van 1,5 mald. kalcks mit dem mesgelde
Summa 2 gl. 10 alb..
 
Item dem wegmecher vam berg zu steinwegen und die trap zu richten
Summa 4 gl. 12 alb..
 
Item mister Derich zimmerknecht 6 tagloin und 1 q. geschenkt
Summa 2 gl. 22 alb..
 
Item 28 augusti m. Christgin Zymmerman 5,5 bort bezalt. Item 2 par rilen. Item 1 groißbort zur dhur am hauß. Item 30 foiß des holtz
Suma 6 gl. 12 alb..
 
Item steinmetzerß jonge nochgestrichelte Linie8 alb..
Item den 25. septemb. van strotten und erdt dorf zu rumen dem foirman verdingt
Summa 2 gl. 4 alb..
 
Item ult. sept. dem vurs. meler van kamer zu malen, summa 14 gl.
Item des melers knecht und jongen drinkgelt und vur wein, summa 19 alb.Bd.5, S.93.
Item m. Henrich van Ham und m. Engel beiden steinmetzgeren vam verdingten giffel 12 dall. und vur 4 q. oli 4 pont minigen
Summa 27 gl. van der beckerschn van Neusser bern untf..
 
Item m. Arndt steinmetzer van morter
Summa 17 alb. 6 h..
 
Item 9 novemb. van isern aven zu foeren
Summa 5,5 alb..
 
Item 11 novemb. den oven uffgesatzst vur stovenleim,
Summa 1 alb..
 
Item meister Engel van Oven uff zu setzen 2 tagloin vur floitz morter
Summam 1 gl. 1 alb..
 
Item iser drait zur schellen 5 alb.. Item vur corden 3 alb.. Item meisigen drait 1 gl. 1 alb.. Item tagloin
Summa 1 gl. 1 alb..
 
Item alß dach die kacheln uffgesatzst worden vor morter und drinckgelt
Summa 5 alb..
 
Item noch van m. Henrich Steinmetzerß zittel van 3 tagloin _ 4 quest, 2 emmer floitz
Summa 2 gl.
 
[656] Item 19 novemb. m. Herman scloß mecher inhalt sinß zittelß uff bezalt, dan er hat min iser verwirck. Ich hat auch hartzsteinß und bloß gnoch kregen
Summa 12 dall. m. Herman vurß.
 
Item bruckenmanß dochter van 3,5 centemer van isern oven den ch. 1 daler ungegelt 10 alb. und morter
Summa 10 gl. 4 alb..
 
Item brwer gaffelknecht van kacheln, leisten zogstein, leim, magloin
Summa 4 gl. 23 alb..
 
Item meister Henrich, glasmecher, van den finster im gaddumb, kamer und sunst zu Cronenberg, wiewol mir min broder ein geschenkt, summa 10 gl. 6 alb.Bd.5, S.93.
Item dem steinmetzer noch etwaß zu stoppen an der oven piffen kalck tagloin
Summa 7 alb..
 
Item dem scloßmecher und 2 sclussel zu cronberg
Summa 4 alb..
 
Summa summarum waß dissen somer biß diß 73 jar auß zo cronenberch verbaut ist facit in all.
gestrichelte Linie 145 gl. 1 alb..
 
Anno 1573 den 14. novemb. hab ich umb diß trint ein fesgin oder kindtgin better minem broder der es mir lang vor hin bestalt hat mit 6 dalern, 6 alb., 2 h. bezalt daß auch zur haußhaltung quam.
 
Anno 1573 den 14. novemb. hab ich Johan Tholle antwort zugeschriben uff werbong von wegen der copien die min steifkinder van lande zu swartzem van mir begeren laissen. Sei bekommerten sich hart damit und stunden fast druf min hausfrau sult alle zit zu in gesacht haben ich het es vor sei gegolten haben. Und driffen vil an mit fragen und vernemen also daß ich besorgt wan sei die copei hetten, solten sei der gebruchen und vil disputerens druber machen. Ob es nuhe min hausfrau gesagt hab weiß ich nit, wa es aber gescheit hat sei daß und mehe dingen wol umb fridlebenß und gunst tuschen iren kinden und mir gesagt auch schriben laissn, daß sich dannest anderß befonden. Sunst hat sei seir wal gewist, daß mir daß gut samen van beider gelde gegolten hatten und daß die breif hinder mir waren. und were nit gleublich oder zu vermoden das sei so kloick und scharf waß daß sei die breif nehe gesehn oder gelesen het da sei stetich ginge und allen breiffen und [656'] missiven stifflen. Drumb schreif ich im dissn tag ein antwort daß er die kinder solt lassen sehen und lesen, und lauth also.
Gunstiger lieber frundt Tholle, so vil vre werbong der begerter copien antrifft mogt ir denen die uch gesant anzeigen. Ich het wol mogen leden dieselb begert were ehe dan min son Henrich bei dteinder gutlicher handlong minen pechter zu Swartzem verpotten mir etwaß zu liebern, und befollen den pacht in den roich zu prengen. wie er glichfalß zu Duren und zu Gulch gethain mag haben und also der orther wie hie zu Coln ein geschrei gemacht. nuhe ich ichsicaber spur daß ungutlich gehandlet, besweir ich mich die copei mit zu theilen, sei wurden der fillicht auch nit glaub zu stellen, ohn daß sei innen noch zur zit nodich. Wa doch emans van frunen den heubtbreif begert zu sehen oder zu lesen sol im zu guttem bericht nit geweigert werden. Es hat aber sulche meinong mit den gut zu Swartzen. ich hab dasselb allein van den provisorn s. Jacob gegolten und bin damit beleiret wieich auch zu vor ein zit lanck dir lehndreger gewesen, deß hab ich min selige hausfrawe mit dar an laissen schreiben und dem lestlebendem die alige leibzucht vorbehalten. Und wan ich auch ableibich wurde mogen miner hausfrauwen erben den halben theil deß eigenthomb bekomen so fern der lehnher daß gut zu versplissen gestatten wulte sunstden halben theil deß kaufpennincks etc. mit beger dweil sei mir den halfman uffrustich gemacht sei willen in wissen laissen daß er inhalt breif und siegel bezale. Dan da man ungutlich handlen wulte moisten sei mir auch nichtz verargern.
Diß hat in Tholle kunth gethain oder lesen laissen wiewol ich Tholle auch anbot die breif lesen zu laissen. Wie mirß Christgin er halfen ansagt daß Henrich da were zu perde gewest, hab ich im die breif auch vurprach und vorgelesen etc..
 
Anno 1573 den 17. nov. hat min suster das gelt vur die reukleider zum Ancker getragen, summa 37 gl. 12 albus. Diß gelt hat mir min son Wilhem geschenk, das ich mich mit im sult vertragen, undBd.5, S.93 [657] was vur 91/2 ille, de ill 15 mr. Aber es befant sich im boich van 10 illen, die mir uffgesatzst waren, so moist ich noch 7 mr. 3 alb. uis dem minen darzu toin. Also hab ich den reumantel nit darvan bracht, wan mich Wilhem nit bedacht het, dem ich deß dank sageBd.5, S.93.
 
Anno 1573 den 19. novemb. war ich mit minem broder Gotschalck zu Airsberch am schrin wolt sich an daß hauß zu zwein Dauben neben Weinsberch van wegen einer anweldnheit newlich beschein an den eigenthumb deß hauß laissn schriben. Meint er were vur hin nit dan an die fhar geschriben. So befandt sich daselbst daß er mit siner frawen anno 64 den 2. maii schoin an dem eigenthom und an 12 rin. far gulden stunde, also waß die leste andweltigkeit uberflussich beschein.
 
Anno 1573 den 17. nov. uff dinstach war die brulofft Petri Alsteden und Elsgin van Dutz herlich und zirlich nach irem stade gehalten. Den morgen war der kirchgank und worden zu s. Aposteln ehelich samen geben. Den abent das hoichzitlich mail zum Aren uff dem Numart, hatten veir dischs frunde wol besatzst, und geschach uff beider eltern kosten frei. Den 25. nov. hat meister Lenhart Arnhem, des brudegams halbbroder, die brut und brutgam mit mir und meinen partien kostlich zu gast und hilt mit kinttauf das malBd.5, S.93.
 
Anno 1573 den 27. novemb. hab ich funf fercken gegolten, daß stuck vur 10 gl. 6 alb. facit 51 gl. 6 alb. diß hat min moder half und ich half bezalt.
 
Anno 1573 den 28. nov. ist das gebonne boven dem offen orde im gange s. Jacob heimlich und unverwarter sach durch Jurgen Kaldenbach und Hans Gall, zwein achten, gelacht, das wol mehe dan 20 jar offen gestanden hatte. Das capittelVon S. Georg.wolt es den kirchmeistern nehe gestatten und sei wolten es auch nit zumachen zu trotzten; do es zu war, das verdraus das capittel gar ubel, aber das kirspel kan nuhe van einer leufen uff die ander gain, das eirst nit geschein kunte, und mogen mehe s. Hupert-leufen gebruchen. Wan das capittel nu fertich ist, mogen sei das gewolf machen, wie sei toin sulln; die bort und balken komen dem kirspel zu nutz, es steit eiz da. Es lachten sich etliche vornemenBd.2, S.265 [657'] canonigenSo.dargegen, aber Beil van Dusseldorf, des dechens magt, ein dicke unschemel person, starb den 29. nov. under dissem bau, damit was der dechen bekomert. So was der scholaster her Holthusen krank, der auch samt noch einem canonichn, pastor zu FreissemFriesheim., balde darnach storben, also das nitz darwidder geschach, dess die kirchmeister zufriden warnBd.2, S.265.
 
Anno 1573 den lesten novemb. leiß mich jonfer Anna von der Reck alte amptfrau zu Monhem durch Johan Steprat bezalen, 32 daler de do. letare anni 72, und 32 daler de do. letare anni 73, summa 54 daler und ich bedurf deß geldtz seir wol.
 
Anno 1573 den eirsten dec. hab ich mit dem licentiaten Ryndorff communiceirt von wegen der 50 gl. cronen, die Wilhelmus, min son, zu Venedich uff min vertroistung uffgenomen; dan Hans Gal, der sei uberschriben, wolt bzalt sin. Ich leiß Ryndorff als dem volmechtigen die breif lesen, so mir Wilhelmus den 24. nov. aus Padua zugeschickt hat. Ryndorff wust kein gelt uffzubringen, dweil kein deilong beschein und Hans Gal wolt profors bezalt sin. So half ich Ryndorff umb 80 dall. van Lisbeth Horns gelde, 4 dall. rent termino Christi darvan zu geben. Davon gab Ryndorff einem scheffen besiegelten kaufbreif, under verpfendong Wilhelmi teils sines patrimonii pro indiviso. Diß dede ich Wilhelmo in den noeten zu deinst, auch umb mines glaubens willenBd.5, S.94.
 
Anno 1573 den 7. decemb. hat Feigin Schiltz mineß sonß Henrichs frau ein dhoit kindt gebert im hauß zum Roich.
 
Anno 1573 den 11. decemb. ist der vertrag gemacht mit Johan Numart und Drutgin der halber suster Lisbeten Hornß von wegen deß sexsten theils am hauß Erenfelß uff dem Steinwech. Ist im verkauft vur 185 daler jeden zu 26 rad. alb. deß ist die heuck quidt gesclagen. Und sol von dem einen hondert daler 5 daler fhar uff dem hauß abloislichTilgung: halaissen stain. Aber die 85 daler sal er half johanis und half christi zukunftich bar bezalen. Die verwarong ist folgenß am hohen gericht und im schrein beschein.
 
Anno 1573 den 12. decemb. ist Niclaß engelß gnant baumeister zu Vreishen im [658] heassen uff der Bach gestorben, der solt min suster Sibil von Conradt Eck gehathaben. Waß auch ein voreidt gesel, hat dar nach sin dritte frau dan er hat 4 frawen gehat. Deß andern tags starb sin broder der geracht wart. Waß cano nicus Georgii et pastor in Vreishem beide noch nit alt dan starcke menner.
 
Anno 1573 den 13. decemb. hat min suster Maria und ir son h. Christian Ordenbach brutgam und brut Alsteden und Elsgin sampt deren frunden erlich zu gast, dantzsten.
 
Anno 1573 den 15. decemb. ist Christgin der halfman van Swartzem zu mir komen und mich ein manongs breif vom official lassn sehen, den im min kinder geschickt. Laut also.
Officis cure colonien. etc. ad justa. pnid. Wilhem Henrici Gertrudis Alheidis et Elisabethe Roß legitionem nateratium liberorum 4 Wilhem Roß ist Gertrudis Barß con negion wiulß irrtum et adherentum agentium. Moneatis honist. Christian zu Swartzem colonum regum ut infra quigue dies post vram monationem dicits agentibus de certis pensionibus et dedinctibus cassis et insolutis satisfaciant, alioqui etc. nisi etc..
A tergoEinfugungslinie hinter der vorherigen Zeilebenedick 3 ot. si___ zu fragen nach den rodendreger. und Churstginsicsasse mir weiderß sin joncker der her von Mugenhusen wolt nit gestatten daß geistlicher breif dar gain sulten. Diß ich doch nit weiß, aber ich nam daß mandat oder manonger breif van im sacht ich woltzs im ab schaffen. Und hab minem procu. daselb geschickt richtlich inzugeben und also zu proponeren.
Sutorius per Christiano do swartzem monito et cisato ad instanciam Henrici Roß et Drutginæ Volckqiunß aliorum adherentum comparet petens actionem edi non aio. perrogandi jurisdictionem nisi quatenus de jure ad hoc astrictus de expresse prestatur sed sultem deliberandi an solicere vel contendere forum declimare vel se in tromittere debeat, etc.. Darnach bin ich cm den halfen interuenieirt und ist doch uff mines procurator anhalten vnd dem ge__ntheil nitz gehandelt, daß der halfen ab instrancius indicialiter ist endlich absolueirt worden.
Wie aber der halfen dißmal kleinmodich war oder auch gern wat newß gesehn het, sacht er vur hin het in Henrich und Volckquin bekomert und den doch laissen van stundt an fallen und in nuhe in den sal geladen. Er besorgte vur weitern komer. Ich sacht er sult zu freden sin ich wult alzit burg vur in werden und in schadloiß halten. Leiß in die heubt breif sehn und sacht er sult mir die pacht lieberen und gab im nachfolgende hantschrift.
Ich Herman van Weinsberch licen. doin kunth und beken, nachdem min steifkinder den erbar Christgin Hilgerß son zu Swartzem minen pechter in daß geistlich recht vor den herrn [658'] officila zu Coln citeirt und geladen daß er innen die pachten sult lieberen und dweil ich berichtet daß deß ortzs kein geistlich breif gain sullen, und daß Wolffgut ohn daß ein frei man gut ist und under die man von letzen zu richten gehort wan mir dan gedachter Christgin mit erleubniß deß edlen und erentfesten jonkern Wilhem Golstein herrn zu Mugenhusen etc. minß gepietenden lehnherrenß wie ich ganß deinstlich von siner herlichkeit erleubniß begern diß alige pachten diß jarß libern wirt, daß ich Christgin vurß und sin erben alß dan vor wegen aller forderongen wilche sich min steifkinder derhalb vermessen in allen rechten vertadingen und schadtloiß halten will.
Zu urkunde der warheit hab ich Herman van Weinsberch disse verheischong mit eigner handt geschriben und min signet unden dar an getruckt. Datum anno 1573 den 15. deß monatz decemb..
Nota de verbo ad verbum excrisse et tradidi Christiano colono anno 73 den 16. decemb..
Diß und alle handlungen zwischn mir und minen kindern hab ich oben fleissich angezeignet und wilß geleibs got fort an thoin. Im fhal da ich sturb daß min erb und nachkomen da von bericht mogten haben. Dan wan ich einß dhoit sin werde ich uff diß ellendich erdrich nit widder zu zu komen und sei berichten.
Waß aber im sal in disser sachen gehandlet mach man in deß notarii Burichs prothocol uff laissen soichen und die termin extrahern. Und dunckt mich haben min kinder her uff litespendentiam zum theil selbst in sal gemacht.
 
Anno 1573 den 19. decemb. alß mir min kinder den halfen zu Swartzem angefertigt hatten so hab ich irem halfen bei Gulch uff der Mersen Herman der in jarß 12 mald. kornß pacht galt geschriben, wie min heilich vurwart vißfurt daß ich ein theil an sinem haif hett. Neimlich seligen Tringin Rossen korntheil daß sibende malder daß sulte er mir liebern oder in halten und mich ansprechen. Aber er ist nit komen noch mir etwaß bracht. Es waß mir auch noch nit gelegen an dem orde daß goit in verpot zu lagen, drumb zu lauffen und vil zu vertoin.
Dan man moiß allet mit profit zugericht ghain der deß zu thoin hat. Die sach, die platz, die widderpart, und alle umb stendeTilgung: voansehen.
Hec dico vobis ut, etc..
 
Anno 1573 den 21. decmb. ist uff s. thomaß tag Jacobus Omphalius uff deß swartzenhus uß zu rhade erwelt, da bin ich mit frolich gwest und den wein geschenckt, den christabendt ist er im rhaidt urthelßmeister worden. Ich hab auch uff 6 gaffeln den wein geschenckt.
 
[659] anno 1573 den 22. decemb. hat man daß gericht in der weinschoelen gesclossen und bin binsicvan minem rheinmeisterTilgung: abampt mit joncker Jaspar Kannegeisser abgestanden, hab deß schriberß frawen 2 raitzeichn zur letzen geben sunst hab ich kein kosten getriben, hab an presentz daselbst 48 gl. current verdeint ohn waß ich im rewen versumet. Auch sol ich noch uff der fritags kameren 5 rad. gl. untf..
 
Anno 1573 den 24. dec. uff Christabent offergelt umbgespent im haus
miner mottergestrichelte Linie2 raitzeichen
miner suster Sibillengestrichelte Linie1 raitzeichen
Herman van Weinsberchgestrichelte Linie2 rader alb.
Gotschalck van Weinsberggestrichelte Linie2 rader alb.
Feigin van Dutzgestrichelte Linie1 rader alb.
Ennen der magtgestrichelte Linie12 alb. current
Borchart minem jongengestrichelte Linie2 rader alb.
Johan dem armen jongen in husgestrichelte Linie1 alb.
dem offerman s. Jacobgestrichelte Linie6 alb. current
Conrat Bartscherer vam schern und offergelt 6 alb.Bd.5, S.94.
 
Anno 1574 den 25. decemb. christach min hoichzit s. Jacob im widdwen stat gehalten. jetz war der orgelmecher s. Jacob im wirck spilte doch uff eim pastif durch die festage den 28 decemb. bin ich mit minen sustern bei minem broder Gotschalck zu gast gwest da mir daß kindtgin weigeten, in hauß zum Kluppel uff der Hoeportzn.
 
Anno 1574 den 30. decemb. quam der licentiat Ryndorf bei mich zu Cronenberch und confereirten mit mir van den irrungen mit minem kinderen den er scheir allen zugethain war, dan sin frau und Wymmer Hacken vorfrau und Henrich Roß frau waren drei swestern, und er und Volckquin waren beide scheffen und geselln, so waß d. Broich auch ein bischofs man, und war Wilhelmi minß sonß volmechtiger. So redten mir uch van Wolffgut in Swartzen daß ich daß eirst vur doctor Glaser gegolten hat und wie sin hausfrau min dochter starb leiß erß triben kunt es do nit bekonden, so het ichs an mich gegolten, nemanß anderß het mit den kirchmeistern gehandlet. Er sagt, sei heilten hoich daß es vil besser were dan der kaufpenninck. Ich sagt, wan daß were so mogt ichs so pillich mit geneissen alß die kinder die nit einen foiß drumb gangen oder ein wort gesprochen hetten, mit vil anderm bedencken bei dem Wolffgut. Do leiß ich in die breif lesen daß sei uff mich und min hausfrau heilten und dem lestlebenden zur leibzucht allein, er besach [659'] den breif und siegeln mit fleiß und woltz den andern ansagen wie erß gesehen und gelesen het. Von kindtheil retten mir auch fill. Vom gereiden inuenteirten alß gelde, wein, doicher, und anderß mancherlei und seir vill, also daß ich gedacht, und spurte daß sei einen groissen argwon uff mich hetten, dan er moveirte allerlei alß ob ich deß geltz vil genossen und daß Wolffgut da von bezalt het, daß ich doch van minem gut bezalt hat. Sunst meint er umb den schonen runck het und pfenninck were nit vil wircks zu machen. Viß allen reden kunth ich wol mircken daß der sachen nimmer im grunde rhaidt sult sin, die kinder moisten viß dem argwon und gefasten bosem vermotten und suspition uff mich anderß solt in nimmer sagen sin, in moiß bericht und rechnong vur die augen gestalt werden wa daß gut pliben were, wiewol ichs nit zu thoin schuldich war. Darumb bat ich in er sult befordern daß mir der mangel deß eirsten inuentarii zugstalt worde wie der abscheidt nach dem inuenteren war, und daß het sich unß lang verzogen, daß globt er zu thoin und scheden also van einandern.
 
Anno 1574 den lesten decemb. ist nemantz den abendt bei miner motter und mir gewest dan min suster die jongen und gesinde sint under unß frolich gewest mit wein und koichn und haben daß alte jar also besclossen. Got geb unß ein selich neu jar,
Telosin griechischen Buchstaben
 
[660]
 
Anno 1574 mit got angefangen.
 
Anno 1574 den 1. jan. hab ich zu Cronenberch gewont und das neu jar mit gotz gnaden angefangen, predich, mess, vesper s. Jacob gehort und nitz getain van arbeit, dan das ich einer meiner partienIn Rechtsstreitigkeiten vor dem Rathe.etwas geschriben hab, das moist den andern tag im gericht sin. Hee mois ichich fehlt in der Handschr.nuhe etwas anzeigen, wie ich min dietam und ordnong mines lebens eiz halten. Ich hab min dormitorium und sclaifkamer erwelt, die heimlich ist, nit an der straissen, dar man zu Carmeliten und s. Jacob die urklock und die geziden wal hoeirt luden; ich sclaif uff dem groissen bedde, min jonge Borchart Lintlar uff dem kleinen. Den morgen zwischen 5 und 6 uren roif ich in an, so steit er uff, macht mir ein feur an uff der sclaifkamer oder macht mir min stoblin warm, darnach es mir gelegen ist. Dieweil ich mich dan antoin und werme, macht er die bedde oder toit, was es zu toin hat. Darnach gain ich sontag und hoichfestags mit im zu kirchen oder ich nem etwas wirkelsdachs fur, studeirstudeirt in der Handschr., less, schrib, advoceir, solliciteir oder was ich zu toin hab; darzwischen ist der jong zop bei miner motter, ich es nimmer vor mittag. Wan es dan 11 uren schleit, so leist man mich roifen, so kom ich bei min motter uff die mittagmailzit, ich bekommeren mich mit keinem kochen. Da essen mir dan hartfleis, alzit groinfleisch, botter und keis, zu zeiten gebrait, fischtags herink, darnach stockfisch oder anders, was sich schickt; drinken die malzit, besonder abentz, min motter und ich neben dem beir ein halb quart weins, zu ziten etwas mehe, und duret die malzit selten ein ganse stunde; min motter, suster und ich an einem dischs, das ander gesinde alle samen am andern dischs, und haben uns sprach samen. Wil ich auch emans besonders vur mich zu gast laden, das selten geschicht, das toin ich wol in minem gemach. Als die malzit gehalten, gain ich etwas im haus, hoff oder stoben spacern, darnach zu minem studio und wirk uff min schreibkamer oder stoblin oder gain, wahin ich zu toin hab. Den nachmittag es oder drink ich nimmer, es queim dan emantz zu mir, dem ich eren halben moist schenken, oder ich queimBd.2, S.265 [660'] uff die gaffel oder in geselschaft. Den abent halten mir widder das abentzmail eben wie den mittag glich umb die seste stunde, und ich zech eben so stark als den mittag. Min motter, die dandan dan ebenso.umb 4 uren ir malzit gehalten, drinktdrink ebenso.aber ein gleslin weins oder drei mit; selten ist sei spader, und wan es 7 uren oder zum lengsten 8 uren scleit, eilt sei zu bedde mit den scholern Herman und Gotschalk. Mir andern bleifen noch uff in der stoben, winters, somers, im hoff oder sunst 2 stunden bis zu 9 uren; darzwischen helt man sprach samen oder doit jeder sin gescheft. Zu 9 uren scleis ich min haus zo und laissen minen jongen eirst sich ins bet lagen, so lang bleib ich uff miner sclaifkamer oder stoblin, gain darnach allein zu bedde und ist min gebruch nit, das mir der jong oder emans die hosen uistrecktBd.2, S.266.
Die nacht durch sclaif ich 4 stunden gemeinlich den eirsten sclaf dar nach zu zeiten widder etliche uren, zu zeiten nichtz, zu zeiten sclaif ich 5, 6, 7 stunden, mach doch min wasser zwei oder drimal dar zwischen, sclaf nimmer im hembt nimmer mit brennennden licht, und der jong irret mich nit vil im sclaiff. Den morgen frohe macht mir der becker zit verdreif den ich sclaif boven den backoven. Es irren mich wol widderwertigen dingen sclain sei aber balde durch ander gescheft viß dem heubt und bedunckt mich wan ich nit gehangerich were und besunder den abendt ___ stuck eisse es sultTilgung: nicht lesbar; duchgestrichenmir wol bekomen.
 
Anno 1574 den 3. jan. bin ich mit der gnaden gotz 56 jar alt gewest.
Hab min krentzgin s. Jacob der kirchmeister und achten in stat mines gebortzfest gehalten. Es waren bei mir zu Cronenberch uff der stoben doctor Mertin Krudener, Gerhart Rommerskirch, Gerhart Lutzekirchn, kirchmeister, Lenhart Mais van Bracht, Jurgen Kaldenbach, Gotschalk, min broder, Wilhem Euskirchen, Johan van Lennep, Sixtus van Hilden, Hans Gall, die achten zur zit, aber Wilhm van Swelhm war krank. Der pastoir und caplain, scholmeister gehorten nit darzu, worden auch nit geladen. Der offerman half aber zum disch dienen, und eirst worden angericht mit drei stuck hartzfleisch, zu seiten pannkoichn. Darnach mitz 3 stuck groiß gebrait, zu seiten drei oder veir honer, oliven, zulest mitz keis, botter, zu seiten eppel, nußkoichnBd.5, S.94 [661] und was deß mehe wasBd.5, S.95
 
Zedel der unkosten.
It vur einen stump und lommet, wegen 32 pont, das pont 2½ alb. facitgestrichelte Linie3 gl. 8 alb.
It vur ein hamelspistel im selben kauf facitgestrichelte Linie10 alb.
It vor einen hasengestrichelte Linie1 gl. 2 alb.
It. vur 4 honergestrichelte Linie1 gl. 8 alb. 6 h.
It. var 1 quart haselnusgestrichelte Linie5 alb.
It. brait birrengestrichelte Linie3 alb.
It. vur ein firdel eiergestrichelte Linie3 alb.
It. vor olivengestrichelte Linie5 alb. 9 h.
It. vor ½ pont carwegestrichelte Linie5 alb. 6 h.
It. vur negelgestrichelte Linie3 alb.
It. vor ein quart essichsgestrichelte Linie2 alb. 3 h.
It. vor wissen zuckergestrichelte Linie4 alb. 6 h.
It. vor hupengestrichelte Linie3 alb.
It. vor 4 knorßelkoichngestrichelte Linie8 alb.
It. vor ander dingen vergessengestrichelte Linie7 alb.
It. vur weck und gemengt broitgestrichelte Linie14 alb.
It. 4 firdel gmeins weins, die qrt.gestrichelte Linie7 alb. facit 4 gl. 16 alb.
Summa was bar ausgeben worden
 
facit 13 gl. 12 alb.
Noch wart darneben zum teil vertain und angericht
Item 3 fleschen raitzweins
It. ein schinck It. ein borstkern
It. ein zong It. ein scheffenkoich
It. holtz, koln, kertzn. It. vur 7 alb. glaser zu brichn
Hergegen hab ich einen goltgl. ex fabrica zum besten, facit 10 mr.
It. nit dan 6 glach oder quarten bequam ich, facit 6 mr. 3 alb.
 
Summa receptorum 4 gl. 3 alb.
 
Also stehet mich diß krentzn ungeferlich wol Summa 6 daler.
 
Deß hab ich es an 7 jaren nit gehalten dan a. domini 1566 den 1. decembr.Bd.5, S.95.
 
Anno 1574 den 4. januarii waren min eidom und dochter Ailgin und Laurentz bei mir zu gast. Moisten heimlich bei mich komen umb Jurgen Volckquinß und Henrich Roß willen die druber zornich worden.
 
Anno 1574 den 6. jan. uff der hilliger drei koninktag hat mir jonker Frantz Haitzfelt zu Broichhusen im Gellerlant bei Bracht zwein termin geschickt, einen 20 goltgl. de termino omnium sanctorum a. 72 fellich, den ander 20 goltgl. termino omnium sanctorum a. 73 fellich. Suma 40 goldgl. Diß rent ginge min kinder wol an, aber dweil der ein termin bei stainde ehe gefalln war und mir mit zuquam vur erobert gut, und ich alle funeralia verlacht hat, die sich weit erstreckten, hab ich diß gelt uff regnong behalten. Er schicktBd.5, S.96 [661'] einen hasen, derhalb hab ich den knecht den abent zu gast und die nacht beherbergtBd.5, S.96.
 
Anno 1574 den 8. januarii uff welchen tagh miner seliger hausfrawen achte monstonde gehalten ist Johan Tholle von wegen miner steifkinder zu mir komen und zwei extracten zweier inuentarien mir uberantwort. Daß ein war van den mangelen deß eirsten inuentarii umb die zit do ich min hausfrawe bequam uffgericht waß eitz weniger an gelde, weinen, doichern, silber gescheir kleinater kleider linenwa_, hausraidt ingedoim befonden dan daßmal uffgeschriben were. Daß ander waß nach absterben miner hausfrawen durch die erbgenamen in irem inuentario funden daß vor hin im eirsten nit da gewesen. Und dweil am eirsten inventario den erbgenamen vill sult mangelen und restenn begerten sei gutte bericht und erstattung. item zudem dieweil min hausfrawe ein statliche inkompst gehat, ob dan nichtz erobert were. Item ob nit ein rentboich vorhanden gewesen. Auch sacht er ob ich voir den halfen zu Swartzem in ternemiern wult, ob im sale ob die sach nit in der gutlicheit und ohn richtlichen proceß mogt gestolt werden biß man den bericht angehort und sich verglicht het. Ich sagt, so vil die extracten antreif wult ich dieselb ubersehen und so vil moglich bericht dr___ thoin alles ohn gefhar, ich het aber wol beiden kunnen daß ich sei ehe bekomen het, dan es het sich wol 14 wechen verzogen dar tuschn were vil vißgericht. Zo vil die stellung betreift, dweil man bei gutlichem abscheide in her Geilen hauß, und auch uffTilgung: zu; durchgestrichenzit deß inunetarii bescloß genomen uff der steifkinder seiten unfruntlichs understanden zu Swartzem zu Duren und Gulich, wolt ich mich auch bedencken waß mir zu thoin stunde.
 
Anno 1574 den 10. januarii hat der kelner van Broil Alstedenß swager brut und brutgam alsteden und Elsgin Dutz domailß in siner wonong uff s. Severinßstraß zu gast da war ich mit beider seidtz fruntschaf den ganssen tag frolich. Der alte m. Godert Alsteden der fatter war noch kranck und geracht war nit da.
 
Anno 1574 den 11. januarii joncker Hofflus fhar 13 rad. mr 5 rad. s. deß verlitten jarß bezalt, recepit et quitavit m. Johan Ercklenß sin volmechtiger ut dixit.
 
[662] anno 1574 den 12. januarii ist Joh. winant Moir der vormailß min gesell und ritmeister mit mir war, im hauß zum Pallaß bei sant Marien in capitolio in got verstorben.
 
Anno 1574 den 13. jan. hat min broder dem lic. Ryndorff zu behoif Wilhelmi Roß 80 daler geleibert und die besiegelte verschribong van 4 daler rent vor Lisbetgen Horns dargegen untf. Van dissem gelde hat Hans Gal 68 daler 1 ort bekomen, also das min glaub nuhe uisgefrihet ist; das uberich hat l. Ryndorff zu verwarenBd.5, S.96.
 
Anno 1574 den 14. januarii hab ich minen jongen Borchart van Lintlar nach Swarzhem geschickt die pacht von halfen zu _______.
 
Anno 1574 den 15. januarii hat mir suster Maria Ordenbachs sich endlich mit Goddert Koppen van Ichendorp und Elsgin de sach___golten landtz halben endtlich verglicht daß er vur d_____el morgen zu Dormagen haben sal 376 daler deß sol im die woning einß _____en hauß oben uff der Bach gegent werden wie min suster weiß daß sulchs gehandlet ____r mir ist noch endlich kein bescheidt gma___ deß kan man sich vergl___ daß laut __ zu motterß und unser aller behoff gegolten sin, wie si wissn.
 
Anno 1574 den 22. januarii hat Churstgin halffen zu Swartzem mir geliebert 8 malder roggen uff die pachtEinige Tage vorher hatte Weinsberg seinen Dienstjungen zum Halfen geschickt, die Pacht einzumahnen, fol. 662., clagte, es were miswass gewest, wolt quit gesclagen haben. Ich sacht, wa sich der mißwas befonde, wolt ich doin, wie ander herschaft. Diß korn war zu Weinsberch uff das haus getragen, wie das vorige in miner zit alle, sagt, er wolt noch 4 malder balt brengen, kunt nit mehr gebenBd.5, S.96.
 
Anno 1574 den 22. januarii ist miner suster Catharinen kindt Gotschalck van Dutz hinder s. Mertin bei der steinmetzer gaffel ein wage uber daß leib gefaren. Ist doch darnach genesen uber lanck.
 
Anno 1574 den 24. januarii hat min broder Gotschalck brut und brutgam Alsteden mit den frunde mich mit zu gast gehab.
 
Anno 1574 den 25. januarii uff s. Pauls bekerong tag ist droif wendich witter etwaß regens gewest.
 
[662'] Anno 1574 den 27. jan. sin gar vil schoner kostlicher kleinaten, die uff eim brede vor den hilligen drei koningen im doim hinken, gestolen, sulten vil tausent guldin wert gewest sin, darunden ein onich, ein stein, mit eim angesichtWohl ein Onyx mit antikem Kameo. Über die den h. drei Königen dargebrachten Kostbarkeiten vgl. Floss, Das Dreikönigenbuch, Köln 1864, bes. S. 103 u. 129 ff., groisser dan ein palm in der hant, uberaus kostlich, perlen so grois wie kirsen und ander vil kleinater van edlem gestein und ringen, von vil koningen, fursten und herrn vor alten zeiten dahin geschenkt. Ein rait hilt die pforzen an der stat 10 oder 12 tag zu und wart ein jeder uisritender oder gainder besigtigt; es worden etlich unschuldich angetast, etliche verdacht und gingen allerlei reden umb, aber man kont es nit gwar werden. Man sagt, den warsegern weren 300 daler angepotten zu schenken, wan sei rait wisten, aber man wart nit gewar; wie es noch faren wirt, weis gotBd.2, S.267.
 
Anno 1574 den 28. jan. hab ich min nicht Elsgin die brut und brutgam Peter Alsteden nit brutgweisDoch wohl ein Fehler: man wähle zwischen 'brutsweis' und 'brutgmeis'.zu gast willen laden, umb allerlei ursachen; aber darvor hab ich innen geschenkt hausrait in die kuch an zinwirk, als schotteln, 71 P samen, machten zu gelde 25 gl. curr. 3 alb., das was in nutzer dan ein tag freudeBd.2, S.267.
 
Anno 1574 den 30. januarii starb her Laurenß Holthusen scholaster s. Georgen coloniensis ein richter curtisan. War dem kirspel altzit hart zu gegen.
 
Anno 1574 den 2. febr. oder umb den trintWieder steht hier das Datum des Tages, an dem W. von dem Ereigniss Kunde erhielt. Die Zeitungen, die über die Niederlage der Spanier am 29. Jan. in der Ooster-Schelde unterhalb Bergen op Zoom veröffentlicht wurden, und die Lieder, in denen man die Schlacht besang, hat W. bei Seite gelassen. Da er die grössere Ansammlung der spanischen Schiffe bei Bergen op Z. nicht erwähnt, wohl die bei Antwerpen, so ist wahrscheinlich, dass er sich den Erzählungen anschloss, die durch die kölnischen Kaufleute in Antwerpen vermittelt wurden. Zeitungen s. bei Weller a. a. O. n. 422-424, 426 und kön. Bibl. Berlin, Histor. Flugschriften 1574, 1 u. 2, Lieder bei Van Vloten, Nederlandsche Geschiedzangen Bd. 2, S. 106 ff., Van Lummel a. a. O. S. 195 ff.; Quellen und Litteratur über die Vorgänge wie sonst.ist ein gewaltich schiffstreit in Sehelant bei Mittelborch gewesen, dan der neu gubernator des koninkskonink in der Handschr.van Hispanien in den NederlandenLouis de Requesens., und stathelder in Meilan gewest, der in des herzogen van Alba stat war komen, hat ein gewaltige schiffung vur Antwerpen mit geschutz, proviant und aller krichsrustung zurusten laissen und wolt Mittelborch, das in groissen hongersnoeten was, speisen. Und wie sei anfoeren, haben sich die Statten van Hollant und Selant mit dem princen und irer schiffongUnter dem Oberbefehl Boisots.uffgemacht und daffer samen gestritten, darin die princischen oblegen und den schiffstreit gewonnen, davonBd.2, S.267 [663] sei und alle Geusen groissen moit und hoffnong erlangt, nemans sult in uff dem sehe vil beschedigen, dan des gubernators schiffmacht war geswechtBd.2, S.268.
 
Anno 1574 den 3. febr. uff s. Blasiitag sint min sustern, broder, Peter Alsteden, sin motter und frau mit miner motter frolich gewest, die sei untfangen, und ist der Blesius also gejagetBd.5, S.96.
 
Anno 1574 den 3. februarii im conuent in der Reimersgassen gewest. Da miner dochter dweil sei koninckin war den wein geschenckt mit andern und hat mich ungef. 6 gl. gekost in all.
 
Anno 1574 den 10. febr. ist min swager Conrat Eck mit 2 pferden von graff Lodowich van NassauNausaw in der Handschr., des princen broder van Uranien, uff Coln komen; der hat einen zog vor handen und min swager sult proviantmeister sin oder ein ander befelch haben. Der ruter soll auch vil zu Lins und Weis ubergefarn sin uff Kerpen, das sei ingenomenW. spricht von den Truppenansammlungen und Vorbereitungen für den Zug Gr. Ludwigs in die Niederlande, dessen Schicksal auf der Mooker Heide sich entschied. Der Kölner Rath machte 'die gefarlicheit der jetz furstehender kriegsemporung und kriegswesens, so sich uff dem Huntzruck, in der Wederauwe, item uff dem Westerwalde und anreinenden ortern ereugen', seit dem 15. Febr. zum Gegenstand ernster Besprechungen; um dem 'Übel', dass Gr. Ludwig Köln berühre, zu begegnen, wurden militärische Vorkehrungen getroffen, die Stadt zur Vertheidigung gerüstet; mit dem Erzbischof wollte man sich ins Einvernehmen setzen, den Bürgern wurde wieder verboten in fremde Kriegsdienste zu treten, aber die Geistlichkeit verweigerte abermals eine Beisteuer zu der Vertheidigung der Stadt; vgl. die Auszüge aus den Rathsprotokollen im Erläuterungsband. Zu dem Übergang über den Rhein bei Linz vgl. Groen a. a. O. Bd. 4, S. 327, zu den Zettelungen zwischen Gr. Ludwig und Alenon Fr. v. Bezold, Briefe Joh. Casimirs Bd. 1, S. 128 ff., über die Theilnahme des Pfalzgrafen Christoph dessen Brief aus Kreuznach vom 15. Febr. bei Kluckhohn, Briefe Friedr. d. Frommen Bd. 2, S. 624 ff., über die Verbindungen zwischen den Nassauer Grafen und Erzbischof Salentin Lossen, Der köln. Krieg, Vorgesch., S. 200-220, bes. S. 217 ff., im allgemeinen den ganzen 4. Band von Groen van Prinsterer..Bd.2, S.268
 
Anno 1574 den 12. februarii hat mir min suster Catharin etliche scheffen koichen laissen backen vor einen gutten frundt vur 2 gl. 15 alb..
 
Anno 1574 den 14. febr. minen eidam Wymmar Hack vur sinen diener Reinhart den tag geleist, 11/2 daler geben, im somer auch vor sin magt Trin 1 dalerBd.5, S.97.
 
Anno 1574 den 17. februarii hab ich den bericht so ich unvergreiflich uff die mangeln deß inuentarii miner hausfrawen gutteren zu thoin verheischen Joanni Tholle zugeschickt, der in den kindern miner hausfrawen fort uberantworten solte und wolte. Er ist zimlich lanck worden und hab doch nit dar vor hin kunnen komen. Daß original rein concept hab ich hinder mir behalten die abschrift wilche m. Wilhelm Walbeck gar zeirlich verfertigt da ich vom abschriben bei 2 daller geben, hab ich uberschickt. Es war auch nodich daß sei gemagt wart, so kunnen sich min kinder, auch min erben dar viß berichten, und mag groislich dar zu dienen daß sei verstain mogen wa hin die gutter komen sin und ich derhalb deß [663'] argwonß mogt unthaben werden, sunst het die sprach nimmer ein endt wa ist daß gut pliben, und hetten sich alle zit drumb bekommert nimmer het daßTilgung: eyn; unterstrichenein ende, nuhe mogen sei es so oft besigtigen alß es in beleibt,
 
Effect deß berichtzs.
Anfencklich verzelt ich wie die steifkinder van mir bericht und erstattung der mangeln deß inuentarii begert, auch ob nit von den statlichen renten ein rentboich vorhanden, und von der jarlicher uffkompt etwaß erobert und angelacht were, und zeige ursachen an war umb ich den bericht zu thoin nit schuldich were, dan der kinder vormonder dweil mir nitz geliebert noch befollen in administrern ich auch bei dem inuenteren nit gewesen noch daß gesehen het, doch wolt ich den bericht nit pflicht halben, dan viß lauther fruntschaftlichem, und mit umb deß grundeß willen, zu er___en ob etwaß erobert und waß daß were, auch den gefasten argwon abzu lenen.
Folgen nuhe die capittel der anhengung aller mengeln und war an den were, dar uff ich dan bericht gethain, wie folgt.
An silbern und ubergulten gescheir mangelt.
An ringen und edlen steinen.
An gurdelenn. Diß kleinnetter haben sich meistheilß fonden, etlich.
An paternostern die kinder bekomen.
An gelde. Nota und sult im alten inuentario sich befonden haben summa 1059 dall. 21 alb.. Dargegen sult im newen inuentario sich befonden haben nit mehe dan, summa 107 daler 11 alb..
An breven und siegeln. Nota. Hie hab ich angezeigt daß ich nehe rentboich gesehen min hausfrau oder kinder betreffende.
An schulden. Nota waß inkomen oder nit.
An linenwirck.
Nota zum theil versclissen und
An kleideren verklidt waß nit vorhanden.
Von tuchern etc.. Nota. Die wullen doicher sulten sich ertragen haben summa 647 dall. 21 alb.. Etlich were verkleit, daß uberich gelt het ich nehe untf. oder mit wisse gesehen.
Waß an essen speiß etc.. Nota. Ich hab mehe dar pracht dan da fonden. Ist alle verzert.
An zinwirck.
An kuffirwirck und haußraidt.
An andern hausgeraidtz mangeln. Nota. Diß ist meistheils vurhanden, die bestatte kinder haben auch etwaß bekomen.
An weinen etc.. Summa der wein im gulden [664] Horn 56 foder 4 alb. 17 fi.. Facit zu gelde 1847 daler ungeferlich. Item zu dort 20 foder. Facit zu gelde 755 daler ungeferlich
Summa aller weingestrichelte Linie2602 dall., 36 alb., 4 h..
 
Nota. Bei dissem capittel ist ein lanckwiliger bericht geschein, dieweil alleß gelt dar unden komen, newen under die firnen, firn under die newen verbrochen, van der unkosten und groisten schaden, wer sei meisteilß ingalten und verhandelt war daß gelt hin komen, wer die lesthe wein gegolten, Hassleborn, beide Volckquin, winant etc. zu 1468 daler 6 alb. 8 h. daß sich der schade zu 528 daler ertragen van fulwin, dranckwin, zinsen, frucht, fasbender vom verleuß, von den weinen zu dort und dem schaden, wa daß gelt hin komen und angelacht sei, und derglichn vil.
 
An rommelen etc. verkauft daß gelt vis.
An borten etc.. verbaut etc..
Darnach folgt der bescloß der sachen und mangelen der sich nach der kinder anzeige daß sei zu erhallen begert
Summa 2987 alb. dall. 26 alb..
 
Diß lauth nuhe wonderlich und sult einem die augen wol uffthoin, darumb eigt es zusehenß und sorgtragenß der ein widwe mit kindern truwet, aber schoin wol fleissich alle dingen verwart und uffzeignet. Ich kan nit warheit sagen daß ich bei stainder ehe miner hausfrawen geltz und war vur mich nit mehe in aller der zit dan einß 100 daler gebraucht, darumb hab ich uff ein rechnong verdacht moissen sin waß ehe in komen, nit vorhanden zu sin eracht und widder ausgeben worden, dan etlich ist an renth gelacht, etlich den kinder vur heilichs gut und kosten geben geleint, vur vor schaden abgangen etc..
Ende deß berichtz der mangeln.
 
Bericht uff die jarliche inkompsten.
Hernach hab ich den vollen bericht gethain waß min hausfrau jarlichs inkomenß gehat waß inkomenß gehat, waß sei vur kinder, uberfall beswerniß gehat und ich kein kinder, wie es die 7 jar under dem Rhaithauß und die 7 jar zum Roich mit der haushaltung zugangen sei, und hab hie van auch einen sonderlichen tractat dar an gehencktverzierter Punkt.
 
Rechnong.
Hernach hab ich ein rechnong darnach geschriben, die recepta und innam vur sich und die eppositel und außgab auch vur sich, nit daß ich daß unfangen vor min person oder durch mich vißgeben, dan allein [664'] angezeigt waß bei miner zit untfangen und in komen und vißgeben sei. Und ist mir hie diß min gedenckboich und ander anzeignongen zum groissen nutz gerathen, sunst dweil es mich nit principalich anginge het ichs nit uffgezeignet wan ich nit gern geschriben het und ist hie zu vernemen wie eß mit barem gelde und van ablosen, verkauften erfschaft, weinen, doichn rommeln scholt gefaren. Und kan viß der rechnong auch erfaren werden waß vur errongen und erober gut zu erachten und mir half zokomen sall inhalt der heilichs vurwart.
Diß sunt die posten der recepten und untfangs.
Item an barem geldegestrichelte Liniesumma 1059 daler 21 alb..
Item vam hus zu Aichgestrichelte Liniesumma 400 daler.
Item van heussern under Kestern summa 300 daler.
Item abloiß van Altenberchgestrichelte Liniesumma 369 dall. 12 alb..
Item van Duren abloißgestrichelte Liniesumma 50 daller.
Item von ertzbischof Alofgestrichelte Liniesumma 147 dall. 31 alb. 6 h..
Item van Wilhen doichgestrichelte Liniesumma 647 dall. 21 alb..
Item van weinengestrichelte Liniesumma 2602 daler 36 alb. 4 h..
Item van rommelngestrichelte Liniesumma 61 daler
Summa in allgestrichelte Linie5647 daler 17 alb. 10 h..
 
Der posten aber expositorum und außgaben ist fast mehe und fil uber 80 hie zu lanckweilich zu erzellen, dar unden waß uff minen hausfrawen seiten man schuldich war diß nit inuenteirt ist, geit da von ab on zweifel gehort in die exposita. Item der schade an den weinen. Item waß angelacht, an renth, an die kinder, unde sunst uff irer seiten allein. Nichtz steit dar in van wegen miner daß viß gegeben sei. Und sullen sich die exposita und waß under die vißgab gerechnet ertragen
Summa in allgestrichelte Linie7585 dall. 41 alb. 8 h..
 
Also sol mehe under die außgab komen sin dan under dem untfang, daß dan zu den errongen gewonnen und geworben guttern gehorich,
Summa facitgestrichelte Linie1948 dall. 23 alb. 10 h..
 
Diß rechnong bescleiß also daß sich min kindern dar viß berichten willen, und wa sei dran zweiveln und etwaß anzeigen worden, dar nach wil ich weiters versoichn und sei berichten mit beger mich vom uberigen alß balt zu contenteren und zu vergnogen.
 
Nach disser rechnong vurst. hab ein tractait dar an gehenckt von 10 oder 12 puncten die ich noch zu forderen mehe het alß vurst. sich wol ertragende ungeferlich ubersclagen,
Summagestrichelte Linie1600 daler min oder mehe
 
[665] ohn seligen Tringinß kindtheil, ohndie tusent goltgl. zur leibzucht, ohn den mangel mineß inuentarii und ohn daß errongen, allß wie oben.
 
Anno 1574 den 19. febr. hat Wilhelmus graff van Nassau und prinz van Uranien die lang belegerte stat Mittelborch, Armuyen und das ganse eilant Walckern in Selant ingenomen. Dan der Hispanischer heubtman Dragon hat sei mit sicherm geding in der uterster hongersnoit uffgeben. Den hat erOranien.los geben gegen etliche gefangen herrn; das kreichfolk mit irem seitenwer darvan laissen zehen und innen das leben geschenkt; die burger vur leib und gut uff 3 tonnen goltz geschatzt; die geistlichen, nachdem sei alle breif und siegel, ir kleinater und kirchengutter uberliebert, hat man sei des lantz verwisen; und sult der fremder nationen und kaufleut war und gutter 30 tonnen goltz wert sin gwest, das auch da angehalten. Diss mach ein kostlich ort sin, ohn wilche die sehefart uis Hollant, Selant, Brabant, Flandern nit sol bestehn kunnen, und ein sicher ort vur die Geussen, rebellen, vertriben und fluchtigen, darin sei der prinz als generail-stathelder des koninks van Hispanien soll beschirmenBd.2, S.269.
 
Anno 1574 den 21. februarii _n Laurenß Fasbender an der Hoeportzen _ minem hausgeseiß in Vuilappelß huß zur Bach zu s. Jacob ein kindt zur tauffen gehaben.
 
Anno 1574 den 22. febr. im fastabent uff den montag hab ich umb zitverdreib und geselschaft und trunk zu miden mich selbst abcontrafeit und die gestalt miner personen, angesichtz und leibs angezeignet, do ich alt war 56 jar, wie nachfolgtW. giebt zunächst die Masse aller Körpertheile an und liefert eine ganz genaue Beschreibung derselben, Bl. 665, 666, die indess zu der Erkenntniss des Typus gar nichts beiträgt und hier unterdrückt wird. Die Vertiefung in diese Einzelheiten, die gewiss bezeichnend ist (vgl. Fr. v. Bezold in der Allgem. Zeit. 1887, Beil., n. 102), äussert sich in ihrem bleibenden Werthe noch stärker in der Beschreibung des inneren Wesens von W., die oben ungekürzt wiederholt wird..Bd.2, S.269
 
Statura, lengst und dickte.
Diß zit war ich hoich drei colnische illen gerade sol nit aller 1 finger breidt faelen, so fern die ill hie nit verendert wirt. Item der halß van den uren uff die scholter 1 fi. illen ungerlich lanck. Item der arm mit den utersten fingern 5 fi. lanck. Item van der heuft biß uff die erdt 2 illen 1 finger hie rechenen ich 4 finger uff ein half fi.. Item mit der knescheiffen uff die erdt daß bein lanck 3,5 firdel. Item der foiß ein halb ill min 1 finger. Item daß heubt ist umb her mit dem snoir gemessen mit der stirnen 1 ill min 1 finger dick. Item der halß 2,5 fi. dick. Item im smalen van leib under dem gurtel 1,5 ill min 2 finger breit. Item uber die huft 1,5 ill 2,5 firdel. Item oben umb die borst und rucken 1,5 ill 1 fi. dick. Item die bei sin oben am leib 3 firdel und 3 finger dick, die breden 2,5 firdel 1 finger, glich am smalen boven dem foiß 1,5 fi. 1 finger dick, dan ich war eitz mager. item der arm boven der hant 1 fi. under 1 finger breit.
 
[665']
 
Vom heubt und angesicht.
Daß heubt war nit so gar ront allenthalben, oben uff der hirn schalen etwaß ungelich da die plat pleigt zu stain hatz ein wenich holle dar hinden etwaß vißstande und buletich. Daß angesicht war etwaß lengelich do nit zu smal auch nit follich, noch dicke backen, war einferbich weiß oder bleich nit zu seire roitlich. Item die stirn war nit gar groiß noch vurtragende,Tilgung: ob; duchgestrichenhat wenichTilgung: nicht lesbar; durchgestrichenrontzelen, daß vorheubt waß eitz kall doch vur boven der steirnen mit gar wenich und dunnen harger. Item die naeß waß nit zu smal noch spitz dann mittelmeissich van groisden, hat im mitten ein meissich hovergin, oben zwa rontzel mit etwaß deupten in die stirn gainde, unden hat die naiß neist den backen zwei kleiner dickger mit sclougger umb oben underscheiden und unden zu beseiten van den backen eitz gar nitz oder wenich roitlich wie unden an den backen. Item die augen stonden nit seir her ausser waren auch nit groiß, die rengelger dar innen waren mehe in blau geferft gesprengt swarze klosgin zimlich groiß, daß weiß im augen war nit so schoin, in den winckelger daß fleischgin etwaß roit, mit swartzen harger. Item die auchbraben etwaß her viß staindt mit folligem swartzbrun haren van den winckeln der augen etwaß zum backen hin in scleuger, uff beiden seiten zwerß. Daß angesicht und backen ist umb deß bartz willen zimlich bedeckt dan under und deipper dan die naiß hat man die backen nit gesehen. Item der mont ist nit groiß gewest noch weit die lippen mehe dun dan dick zimlich roit, die ubberste lip hat man wenich gesehen dan der uberste bart hingen etwaß druben der selten gekurtet wart.Tilgung: J; durchgestrichenDie anderste lip sag man beß mit ein weinich dar unden angesichteß weiß nit so breit alß die lip sunste sach man noch kin noch underbacken noch haltz under dem bart. Item daß har hinden umb daß heubt war uber den kamp geschoren war doch nit krouß dan sclecht zart duß hargin hinden in den nacken herab, war swartzs wie maußfarb, eitz mit greissen harger fast gesprenckelt, doch sach man van weite daß greiß nit wall. Oben dweil ich uber die plat kaelle war schein daß heubt vur zu oben meistheil nackt und bloiß und swal daß machten der groisse bart mit aber zu beseiten sag man daß har vom heubt. Item der bart ginge rorendt vamheubthar her ab daum breit zwen den oren und backen da breiten er sich fast langs die backen her ab daß er wol ein firdel illen oder span langk under daß kinne ginck, oben hinck der knevel dar rorent van den naßlochern under und in den anderen bart, doch [666] nit mit langen stertzen wie wol der knevel nimmer gekurtzst wart, der groisse bart war wal wat krauß aber gar wenich doch follich und verloir sich underwertz daß er sich gespalten deilte wart unden an den spitzen zu zeiten gekurtzst sunst woiß er inß rau doch umb den haltz worden die floch har mit der scheren abgethain. Er waß vur zu und eitz von fern noch muißfarb inß greiß zu sehen aber oben zu seithen etwaß greiser dan er war wol halb greiß unden doch an den spitzn brun anzusehen dan binnen zum haltz zu war er swartzer. Item die oren waren bloiß und nit groiß unde mit keinen angewassen dan hangenden lepger. Item wie wol daß kinne vor dem barde nit gesehen wart so waß es doch nit groiß noch lanck noch besonder gespalten. Item der halß waß mittelmeis siger lengden nit kurtzs, noch dick vur zu scharf mit eim uistainden spitzigen beigin vur der gurgeln, duckte ein klein wenich daß daß heubt wan ich uffrecht stunde etwaß uberginge. Item die zende sag man wenich nit so weiß wie vormailß waren eitz unglich und unden rostich. Ich hat sei aber noch alle im monde, kunth eitz uff der rechter seiten nit gebeissen.
 
Van dem leib und andern gliedern.
Daß leib war uffrichtich gestalt, hat breide scholteren, gein vißgande hoich borst, der rucken war etwaß holl, den ruckstranck foilt man stondt nit so weit auß, smal in den lenden, die huffen stunden viß, weiß uber leib ein zarte haut, gein har vor der bort dan under den armen, der bauch war nit uisstunde, die armen hende, finger, und negel alleß lanck und smal die hende binnen zart wie seide, die schunken nit groff van fleischs noch auch die bein allent halben und die foiß nit hoich noch uberich langk. Und wie wal diß sich gegen min alter zugetragen so bin ich doch vormailß folliger allent halben van leib gewest, und glidmaissen vil starcker, und gerader wiewol ich zimlich gerade gain und strack uffrichtich,Tilgung: bynn; duchgestrichenbeginnen aber ein wenich mit dem heubt zu ducken wan ich sitz oder ghain. Ob daß aber van alter und unvermogenheit sich zutrage oder van vil bucken sich zutrage weiß ich eigenlich nit. Es mach wal zu beiden seithen herkomen. Ich kan auch noch wol binnen anderhalb stunden ein meil wechs gain, auch wol etwaß arbeiten wan ich deß mehe gewon were, [666']
 
Von den malzeiden und gebrechn deß leibs.
Im angesicht hab ich gein zeichen locher oder sproissel, hinder dem heubt am top ein zeichn von eim steinworf, uff der lincker scholtern von eim verwoisten sweren war breit lanck und hatten harlin innen. Daß geseicht waß eitz bloet ohn brill kont ich kein groisse noch klein schrift lesen noch keineß angesicht uber 40 foiß weit ohn bril noch daß urweiser erkennen, und fur dem lincken augen swebt mir lang zit her ein swartz kloitzgin. Von der kailheit deß heubtz ist gesagt, daß gehoir der orhen war nit allerdung volkomen. die sprach war verstentlicher und harter dan in der jugent doch nit seir grof noch zart, vormailß plach ich mehe gebrechs im monde und uff der zongen zuhaben dan eitz. Die zende staint gar unglich im monde sint eitz nit seir schoin. Der athem ist eitz zu zeiten etwaß starck doch nit alwege gib starckem essen die scholt. Lichtlich bin ich deß snopffs und hoisteß vehich drumb drach ich winterß ein slapmutzgin stetich, abendtz ruchelen ich in der borst wan ich inß bedt nidder lige sunst selten nacht oder tag. Ich kan nit anderß wissen dan der mage sei gut er verdeuwet zimlich wan er nit uberladen ist, also weiß ich auch von den inwendigen gliddern nit anderß dan daß seigut sein. Uff dem rucken hab lange zeit ein klein wartzgin gehat. An der rechter seithen hab ich einen ober bruchlin van jongs uff swerlich getragen und nemantz vermelt dan miner hausfrawen, hat kein noit dan wan ich unrau hat mit ghain reiten stain arbeiten under der verdeuwung sunst nit, drumb hab ich steitz einen gurtel uber die latz gespannen mit eim pollen bezwongen, mehe mit smertz und snaden in den hupfen, herumb hab ich steitz vorzu besclossen samarien getragen. Sit pena pro delictis. Uff dem rechten daumen oben hoich stundt ein blanck zeichen von einem stompen ritswerde herkomen. An beiden beinen oben den knehen am dicken, und unden neben den braten stunden breite, blancke malzeichen vormalß von groissen sweren tempore pestis da verpliben. Sunst sint alle glidtmaissen gesont und nit ungestalt gewest, wa aber die malzeichen und gebrechen her untstanden sin, sol vorhin zum theil sich wol befinden.
 
Von den inwendigen gebrechn und gnaden.
Min gebrechen und sunden zeich ich mim bitzfatterSo für: bichtzfatter, Beichtvater.an; schadt nit zu vermelden etwas, dweil nemans ohn sunde lebt. Ich bin moedich, glorioss, ehrgirich von namen, nit uff der gassen, hab wenich hoverdei in kleidung, tragt nach der lankwiliger memorien nach dem doit und arbeiten stetich, minen fatterlichen stam herlich zu machen, den namen und wapen Weinsberch zu erhohen das allermeist, sunst auch ehr inzulagen, gut gerucht zu behalten, bin dochBd.2, S.269 [667] etwas verbachsam. Ich bin neulich und sperlich, mehe aus unvermogenheit der inkomtz dan van geirheit, doch zu den eren reck ichs dar. In groissen sachen und forderongen, min amter, mich selbst und min frunde betreffende, lais ich nit gern vil nahe, halte lang hart, und mit gutte bin ich mehe dan mit stolz zu uberwinden. Wolgestalte schone frauenleut hab ich lust zu sehen und die boese beger ist arger dan der wil und wirk. Ich bin wol vor eirst etwas ungedultich und zornich, aber lais es balt triben und schaff, das ichs uis dem sinne balt sclain, dan bin ich sanftmuttich und gedultich, doch irren ich mich selten mit denjenigen, damit ich deglich umbgain, bin sunst aber scharf im zorn mit worten, unthalt mich des sclains, und ob ich minen fianden wol iren tag mocht leisten, so bin ich doch darin bedachtlich und doin es nit sonderlich. Den fremden, damit ich unwil hab, kom ich nit lichtlich in geselschaft. Eiz ess und drink ich gern gemein gutte speis und drank und gnoigt mir damit wol, bin leckerhaftiger nit begerlich, kan der seir wol untberen, doch mois ich alle malzit sat sin, kan und plege nit vil daran abzubrechen und felt mir das fasten swere. Ich gain wol zu kirchn, hoir gern predich, aber bitte nit so fleissich noch vil, bekommeren mich wenich in der hilliger schrift, dan mehe in weltlichen zitlichen dingen. Ich bin wol barmhertich und mitleidsam, aber doin nit gern vil darzu. In der geselschaft bin ich frolich und sprech vil, hoir gern neuwe zeitung, gib andern auch gern gehoir und recht, wan es mich nit antrifft und zuwidder ist. Im rait ret ich nit fil ongefragt, es were dan noit und daran gelegen; sunst bin ich van natur blode und dan seir koenne, wan ich erzornt oder gereizt werden. Sunst bin ich minen frunden, nachparn, kuntzluden und jedermenlich guderteiren behilflich und beiredich, mach gern friden und sehn gern zank verhoit. Swarmoit und trurigkeit kan ich nit lang haben, fint rait, das ichs uis dem sin sclain. Ich kan mich mit smeichlen und bitlen gar nit behelfen, ich beger von nemans vil, ich gib auch nemans fil. Vertoinligkeit misfelt mir seir, ich verwar das min gern, besweir iderman neit. Ich verstain gern alles ins beste, lag es also uis, bin nit straifbar noch wraiggeirich. Ich halt gern maneir, ordnong und brauch, doch corrigeir ich gern misbrauch; floich, smehe und lastern selten, ich were dan erzornt. Mit lugen kan ich mich ubel behelfen, wan sei nit gar heimlich sin. Ich bin wol stanthaftich und toin gern recht, noch bewecht mich die parteilicheit. Dem geistlichen stande bin ich gunstich, mois in loben, aber irem misbrauch, list, geirheit, hoichfart gram. Den arbeiter hab ich leib und hutten mich selbst darvor, und soich eiz nit dan rau und restich leben. Disse dingen kan ich nit alle erzelln uff einmail, mach zum teil gescheit sin und fort geschehen uff andren orten.Bd.2, S.270 [667']
 
Von der kleidungen.
Wan eman abgemailt oder contrafeit wirt, so ist neit allein das heubt und leib zu treffen, dan auch sine kleidoung, was er umb, uff und an gehat. Darumb were die wol nodich zu beschriben. In der stat trage ich stetich ein wullen bonet, oben ront und plat, unden auch ront mit eim steifen rande, zweier finger breit, mitmin in der Handschr.eim snoir umbbonden; ist besweirlich die bonet zu beschreiben, dweil ein fazun nit lang besteit; somerzit trach ich sei uff bloissem heubt, steit hoich und man suit die ohren blois; winterzit hab ich ein siden oder flawel sclepgin oder klein motzgin, das die oren bedeckt, drunten. Das hemt ist gekruist oder gefronzelt, geit bis an die oren, vor offen gappent, das der bart zwischn beiden kanten des hemtz hengt; den krachDes Hemdes., wie hoich er ist, wirt bedeckt vom krach des baltrocks oder samarien. Also ist eiz die tragt, plach nitNämlich: früher.zu sin. Ich trag lang rock, wullen, gefodert mit swarz romaneisch, martern und fouwen, damasken und samit; die statrock haben hinden absclech, breit und mit zwein kanten gefeirt; die ohn abscleichabscheich in der Handschr.bis underunderder ebenso.die knehe zu halben braten lank. Ich drag darunder damasken, kamlot, worsten, wullen samarien, gefoedert und sclecht, sonder mauen, mit gefronzelten stuchen, oben hoich vur dem hals offen van der borst herabe zu bis oben seir nach an die knehe scheif gainde, sint undenwert bordeirt mit listger oder ohn die. Min wambismauwen sint sclecht enge umb den arm, vur etwas kruis, flaweil, atlas, damast, taffet, groffgrin, worset, alles swarz, doch wol etlich danet, sanguinen; die mauwen suit man nit weiters bis an und hinder den ellenbogen, darhinden stant die gekruiste mauwen des langen rocks, der lang affhangen mauwen klein smal hat, so lank als der rock hangende. Min hosen sint swarz wullen, sclecht gemacht, on schurzoung, snidt, durzuch, ungebonden unden oder oben dem knehe. Die schoin sin hoich oben zu, leder und trippen, winters trag ich zu zeiten tuffeln. Wan ich reu und leit von ersterbnis trog, plach ich uber einem sclechten wullen rock ein wullen zeppen-kogel zu tragen; eiz trag ich einen langen mantel scheir uff die fois mit eim ronden filzhoit, darumb ein wullen zeppen. Sunst trug ich teglich ohn reuwen wol einen kurzen mantel und hoit im regen oder wan ich uis der stat zouch. Einen gurtelteschn, metzer verborgen under der samarien. Im finger indiceZeigefinger.einen signetzrink oder mit eim turkiss einen und ander rink samen. Trog die lederen henschen winters angetain, sommers vur einen gebruich in der hant vur hantspil. Also was eiz min kleidung und tragt, vurmals plach sei anders zu sin zum teilBd.2, S.271.
 
[668] Anno 1574 den 23. febr. war es lest fastabent, den haben min motter, min suster Sibill, die kinder und gesinde vor uns allein frolich gewest und umbbracht, wie auch der h. dri konink abent mit dem konink zu erwelen, das nemans mehe dan got bei uns wareBd.2, S.272.
 
Anno 1574 den 27. februarii swegeren Feien Ripgin gnant uff Beien hab ich 3 daler 17 albus 4 h. min drittheil irer leibrenth vom lande zu Neuß de termino cathedra petri bezalt.
 
Anno 1574 den 27. februarii von Christgin van Swartzen noch 4 mald. kornß pacht bezalt sint nuhe samen 12 mald., die 4 mald. restantz sulten bleiben stain in bedencken es klagten mißwaß ich wolt mich befragen.
 
Anno 1574 den 27. februarii mit Michel Lutgin under dem Rhaithuyß gewacht das es lagen noch ruter zu Kerpen.
 
Anno 1574 den 28. febr. haben die kirchmeister s. Jacob sich mit den truhendern seligen Engin Sclossmechersch in der Wefferstraissen gehandlet, das sei das dritteil der gutter zu s. Jacob vur die armen bequamen und 3 daler erflich drumb gulten und ein spende van 3 tagen im jar machten. Diss, wa es wal getain, ist durch mich allein zu wege pragt mit mohe, sunst were das gelt uisgespendt, so lang es geturet het, were nehe belagt worden. Heibei sint gewest jonker Arnt von Siegen der mittel und Marx Beiwech, beide kirchmeister, die ir anpart unbelacht leissen uisspenden; das uns ist noch vorhanden und mach ewich pliben. Wa ist das ire? Nach komen auch armenBd.2, S.272.
 
Anno 1574 den 3. marcii ungeferlich in der wechen nach invocavit in der fasten haben min steifkinder heimlich zu gefaren und die gereide gutter waß der im Roich am Maltzbuchel war alß gelt silberwirck, kli noden, kleider haußraidt und alleß ingedoim undereinanderen getheilt ohn daß sei mich darzu beroiffen und war meisttheilß gescheit ehe ich es gewart wart. Die ringh, ket, gegossen guldin pfennigen und waß ich miner hausfrawen geschenckt alleß mit getheilt. Haben auch min kamer dar zu ich den sclussel noch hatte uffgebrochen und 2 schalen die ich da noch in verwarsamheit und weß da noch ware [668'] auch nach sich genomen. Es waren noch im hauß die kleider so miner vorfrauwen gewest ob die dar mit gedeilt sin weiß ich nit. es war noch ein bedt in minem wingart schickten zu mir wolten daß auch habenn, aber ich sagt, mir moisten eirst sprach samen halten, also daß sei mir in der deilong nitzs ausmachten van allem da ware da bei ich miner hausfrawen het gedencken mogen nit ein sticknailde, wiewol allerlei da ware bei miner zit ingegolten da der eigenthumb dannest mir half zuquam. Ich hat auch noch die haußsclussel vam hauß hinden und vor und noch nitz begeben oder irgen uffverzeihen,Tilgung: he; durchgestrichensei hatten sich auch mitTilgung: h; durchgestrichenmir keineß puncten verglicht oder untscheiden, so wenich deß richtigen alß deß unrichtigen, deß minem alß deß iren. Sei sin hongerich druf gewest und wanß noch mehe were. Ich gleub disser rhaidt wirt im fastabent bei dem wein gesclossen sin, oder sei moissen so grummich sin worden uber den bericht und rechnong die ich innen nevlich zu geschickt hab, daß in die ubel angestanden und sich dar vor nit gehut hetten, daß die sachen also geschaffen weren, oder sunst der zorn und abgunst moiß sei dar zu bewegt haben. Und haben doch nitz besonderß vil bekomen an gelde hat einer nit uber zwein daler bekomen, daß silber war daß best. Henrich Roß war min ket gefallen Wilhelm Roß min beste rinck und gulden pfenninck einen daß ich mich vom licen. Ryndorf nit versehen het dweil er sin volmechtiger waß und wost daß Wilhelmus uff die klinater sinß theilß verzeigen hat. Alß ich nuhe eigentlich vernam daß diß alleß also zugangen und mir noch in gutlicher handlong vur h. Geilln burgermeister und j. Vrechen stunden die noch nemanß uffgesagt ware, und ich so vill arbeit und vleiß bei dem bericht angewant hatte und ehe himmelfalls mich versehen het, kunth ich mich nit gnog verwondern, gedacht auch waß wilt du dar umb antriben daß ist geschein daß wirt ubel bei zu bringen sin, es ist [669] hin wech komen, es wirt auch wol vißpliben, wan du schoin seir zornich wurdeß und vil antribs so hilf es doch nitz uberall. So leiß ichs gewerden, hat wol allerlei gedancken, doch moist ich gedolt haben. Min frunde waren zorniger drumb alß ich ichsicsagt daß hilf nit, man magh es an eim anderen orth widder soichen wa man kan. Ist es schoin troitzich und unhoff lich gehandlet daß moiß gelitten sein werden sei rich dar bei, wol und gut, alß haben sei eitz deß meinen da ich deß iren etwaß nach gemeinem brauch sult gebessert sin, so were es mir noch leidt daß ich etwaß uisgetragen het dar uber sei mogten clagen. Got mach mir auch helfen. Ich bin in der ehe mineß deinst quidt worden dar uff wol ein mensch het kunnen leben, diß schade kompt nuhe dar uff godt sei gelobt. Ich hab noch etliche breif und siegel hinder minTilgung: h; durchgestrichenwie fellich daß ich nit jedem darf nachlauffen, hetten sei dieselben ohn zweivel weren sei auch zu der dheilong der erbgutter geschritten und hetten mir nit einen heller gewonst. Ich magh besehen kan ich mich dar an zum theil erholen wiewal daß besweirlich fallen wirt, doch ersehn ich mich sei sulln dannest der breif ubel untrathen kunnen. also fint man wirk, der sich under steifkinder sticht; ich hab mich alzit wol mit in gehalten, bin eim jeden zu deinst gewest, diss ist der dank; doch ich mach es gegen got verschult haben, besser diss dan ein argert, ich acht diss vor ein kleins; ja in disser deilong triben sei noch den narren und ir gesinde sacht zu minem gesinde, es ginge ein geist im haus nacht und tag und verfierten sei, und do was es glich under der teilong und gereppelDer Sinn dieser Worte ist mir nicht ganz klar.; ich kan ubel gleuben, das ir gesinde sulchs van sich selbst erdichtBd.2, S.272.
 
Anno 1574 den 6. marcii sol Limborch van graff Lodowich und Henrich van Nassau mit den reuter und knechten, die vorhin uber Rhein gezagenVgl. S. 268 Anm. 6., belegertZu ergänzen: worden sin.; des pfalzgraben son einer mach auch darzu komen sin undBd.2, S.272 [669'] des koninks van Hispanien kreichsfolk ist oft uis Mastricht gefallen und mit in scharmutzelt und ist vil schadens mit brande und verderben der leut gescheinW. hielt sich in diesem Abschnitt vornehmlich an den Anhang der oben S. 269 Anm. 1 genannten Zeitungen (Berlin, Flugschr. 1574, 1 u. 2), nur dass er das richtige Datum derselben, 8. März, wohl in Flüchtigkeit abänderte und die Erzählung überhaupt stark abkürzte..Bd.2, S.273Ergänzung am Rand: Nota. Biß her zu hat j. Johan Jud__ erlagte pesionen am Hohengericht untf. und daß ger____ qiteirt, wolt e____ nit mehe 3 mark 5 ___ untf. an goltg. ha____..
 
Anno 1574 den 8. marcii war die tagzit am Hohen gericht do hab ich joncker Judde die 4 rinsche gl. nit erlacht, sint pliben stain.
 
Anno 1574 den 9. marcii hat mich min swager Bruno Bingius uff sin repetition in jureVgl. Bd. 1, S. 182.geladen; woltNämlich: ich.nit dar gain umb d. Broichn und lic. Rindorfs willen, das sei mit bei der deilongDer Hinterlassenschaft von Hermanns Frau.waren gewest, die auch dahin solten komen, das ich nit mit in durft sprechen, dan ich wolt mich eirst bess bedenkenBd.2, S.273.
 
Anno 1574 den 10. marcii sin 1000 elmen sant forte ulmi vel popule zu Dormagen zum eilften mail gesatzst, jedes hondert da van hat gekost 2 gl. cur. 7. alb. jeder hondert zu setzen 10 alb.. Item noch ist oben ein neu f_____ zu Dormagen abgesondert undersclagen und gebawt mehe legerß vu machen und bedt zu setzen, off vil folcks van unß darzogen. Und hab folgenß minen broder vur min 4.thn theil und anpart den 16 tag maii von elmen bar gere___lacht und arbeitzloin geben und bezaltgestrichelte Linie10 gl., 17 alb., 6 h. inhalt sineß zittelß.
 
Anno 1574 den 12. marcii hab ich an minen sweger Frantz Harper burger zu Duren mit dem furman Claß Stroit geschriben, und im verzalt wie die sach zwischen minen steifkindern und mir geschaffen were, daß sei unfruntlich und widder unsse heilichs vurwart handleten, dieweil er ___ unß jarlichs 5 daler pension gebe van 100 daler heubtsummen und daß lantrecht dem lestlebenden die loißrenth alß gereidt gut zu eigneten, were min beger er sult mir die schinen pension zustellen dan der breif und siegel were nit bei den steiff kindern. Auch daß er mir untbotte off sei die 50 rinsche gl. an der stat Duren uffgehaben hetten, und nennete mir etliche mombaren zu Duren, wie sich die sach anß recht verlauffen mogte etc.. dan ich gedachte eitz wie und wa ich min haer zum theil widder mogt hoeln und wolt es an etlichen orthen versoichen, sunst hetten sei mich vor einen verzagten veracht. Und uff minen breif hat mir min swager widder geschriben under dem dato den 18. marcii und vermelt daß min son Henrich Roß da gewesen und die erschinen pension geholt, wa ich die breif hinder mir hette und wult im zehen [670] daler schencken wolt er mir 90 daler geben und den breif an sich nemen, auch hetten die burgermeister nemanß die rent an der stat willen bezalen er brecht dan breif und siegel so hab er die statrent verpotten, der procuratorn einer heisch Michel sasert het im zu Duren und kamergericht gedeint und obgelegen, bescheidt begerende. Dar uff ich den 29 marcii im zugeschriben, wa er mir hie im Coln vor dem 2 maii 90 daler sampt 5 daler pension worde erlegen wult ich im den breif in sin gewalt stellen etc.. Under dem dato den 30. marcii hat er mir nochmails mit minem statboitten Evert Vuyler geschriben, wa ich mit den 90 dall. zu friden wult sin ohn pension so wolt er der nachkomen hat Henrich die pension nit sult sei eitz nit haben etc. da bleib es dißmal bei. Und den 22. aprilis man uff donnerstag vur gotztragt quam er selbst zu Coln und besach die breiff, und siegel, die in miner zit nemlich anno 1560 den 23. novemb. uffgericht waren. und hilten doch nit uff mich, dan uff min hausfrau und ir kinder wiewol es van uistainder scholt her komen dem lestlebenden zustendich daß hetten min kinder also zu wegen pracht daß sei zu irem behoif allein geschriben, an Johan Harper und Ailheitgin uff ir hauß zu Duren uff dem Vehemart uff ein abloiß mit 100 daler sampt der pension nach belauf der zit. Und finge der breif an, wir Reinhardt van Vlatten erbschenck und landtdrost etc. und endett tusent vunfhondert und seszichsten jare. Alß er diß gesehen, macht er den abscheidt mit mir er wolt uff benente zit die 90 daler gegen den besiegelten breif erlagen, des sult ich uff min geregtigkeit verzeihen am uberigen waß sin eltern und er mehe van alterß schuldich were daß ich dede, dan es troge nit so vil. Also sin mir van ein andern gescheiden.
 
Anno 1574 den 13. marcii hab ich ein alt gerichtz sach von 14 jaren in eirster und zweiter instancz recht hengich zwischen herrn Johan Maeß und min swager Johan Lutzekirchn vertragen und durch einen spruch ______ daß lutzekirchn bannerher und dem herrn Johan Maeß burgermeister vur heubt_______ ___esse und gerichtzkosten 16 daler sult geben, halß di___ß und half die herbstmiß, damit alleß gesclicht.
 
Anno 1574 den 14. marcii ist Mergen Luchelgin zum Wildenman under Wapensticker der grindel van dem laden uff daß leif gefallen sin da von es einen bruch untf. aber ist folgenß geheilt worden. Vide min rechenßboich.
 
Anno 1574 den 16. marcii 200 britzn in minem wingart gegolten daß hondert vur 2 gl. current und den 19. marcii 700 ramen daß hondert vor 1 gl. 9 alb..
 
Anno 1574 den 18. marcii waren des herzogen van Zwenbrucken gesante herren hie, sulten zum fursten van Gulich umb eins heilichs willen zehen, der folgens die zweite dochter bequamVorverhandlungen zu der am 27. Sept. 1574 geschlossenen Ehe zwischen Prinzess Anna (geb. 1552) und dem Pfalzgr. Philipp Ludwig v. Neuburg (geb. 1547), Sohn des Pfalzgr. Wolfgang von Zweibrücken, Stifter der Neuburger Linie. Die Gesandtschaft wird der Erläuterungsband berücksichtigen., wie vor 2 jaren der herzoch von Pruissen die elste dochterW. meint die Unterzeichnung der Ehepakten zwischen Marie Eleonore (geb. 1550) und Herz. Albrecht Friedrich von Preussen vom December 1572, daher '2 Jahre'; die Trauung fand erst am 14. Okt. 1573 statt. Über den geisteskranken Herzog s. Allg. D. Biogr. Bd. 1, S. 310 ff. (Lohmeyer)..Bd.2, S.273
 
[670'] Anno 1574 den 22. tag marcii hab ich angefangen die alte statmaur in minem stoblin zu Cronenberch zu brechen. Das stoblin war fast enge, das man nit wol einen dischs drin kont haben oder sich gewegen; so hab ich die alt maur 2 fois laissen abbrechen und die stob so vil weiter machen, und dan noch deifer in die maur hinin ein steinen schaff lassen brechn und machen, und hab doch das oberst van der mauren onuisgeheult laissen pliben, dweil die balken druff lagen. Diss alt maur war iserhart, das 2 oder 3 steinmetze bei 10 tage daruber moisten brechen, mit isern beisseln und iseren sclagen mit groisser arbeit, dar vil karrn scrotten und keien uis sin komen. Auch hab ich das hulzen finster-gescheils am haif zu Weinsberg zu van 21/2 fois hoichden und 2 foissen seir nach breite uisgenomen, das voirmail an das ort, wie ich van minen eltern alzit gehoirt, gestollen und heimlich gemacht sin, stunt seir hoich am balken der stoben rorent. So hab ich diss eizige steinen gescheils und finsterwirk mit einer trelliger hoher und weiter gemacht mit willen miner motter und doch gelobt einen schein van mir zu geben, im pfal das haus Cronenberch nit bei minem gesclecht wurt pliben, so sult man es gar zomachen oder wie es zufoeren gestanden; doch hoff ich, das beide, Weinsberch und Cronenberch, bei einanderen werden pleiben. Vur diss finster hab ich unden ein anricht gemacht und oben ein schriffdischgin, dar ich min besonder wesen kunt haben und mit eim stoil hoich daran sitzen, so kunt der ander disch zu decken und essen gebraucht werden. Dan ein jeder baut gern die gemacher nach sinem handel, hantwirk und noitturft, so ginge es mir auch. So leis ich auch ein anricht in den winkel machen, darin kunt man under der trappen uff die dur kicken und uis der hant drin setzn, dweil das stoblin klein was. Es zounten mich auch die steinmetzer ein messigen pennink, klein, gar rosterich, das man naue zwei bildergin druff sach, und hetten das mitten in der mauren fonden, das so alt sult sin, als die maur were. Auch hab ich gegen des stoblin duir ein ander dur ins vorhaus laissen machen, damit fremden, die zu mir komen moisten, nit durch die kuch alzit durften gain. Ich habhab fehlt in der Handschr.dasselb stoblen auch folgens laissen weissen, malen und rusten und ein schoin finster mit minen und beider minen hausfrauwen wapen darin machen, und ein schel geleidt bis ins haus Weinsberch, off ich emantz vam gesinde daher gern hetteBd.2, S.273. Diß stoblin waß mir gar wol gelegen an [671] beiden heussern, im mitten scheir, war heimlich van den gassen und bequeim besonder bei winter zit und kurtzen duistern tagen, und daß hat ich mir vur min winter gemach vißerwelt. Und hat mich gekost wie nachfolgt,
 
Nemlich.
Item den 30. marcii vur ein kar zeilsteingestrichelte Linie1 gl. 9 alb..
Item foirloin van den zeilsteinengestrichelte Linie8 alb..
Item vur 2 karren sandesgestrichelte Linie16 alb..
Item van 3 mald. kalcks, daß mald. 32 alb., facit 4 gl..
Item foirloin van kalckgestrichelte Linie8 alb..
Item 3 mald. zu besclaingestrichelte Linie9 alb..
Item vor meßgeltgestrichelte Linie2 alb..
Item noch ein kar sandeßgestrichelte Linie8 alb..
Item vur ein half pont leinßgestrichelte Linie2 alb..
Item den 3 april dem steinmetzer, und sinem 13,5 tagloin den tag 11 alb. dem jongen 3,5 tagloin den tag acht alb. summa facitgestrichelte Linie7 gl. 8,5 alb..
Item dem zimmerman 6 tagloin facitgestrichelte Linie2 gl. 18 alb..
Item noch dem zimmerman geschencktgestrichelte Linie8 alb..
Item noch dem zimmerman 5 tagloin facitgestrichelte Linie2 gl. 7 alb..
Item dem zimmerman geschenkt vur fleißgestrichelte Linie8 alb..
Item vur ein nusbumen bortgestrichelte Linie1 gl. 4 alb..
Item den 17. aprilis zimmerman 3,5 tagloin,gestrichelte Linie1 gl. 4 alb..
Item 22 april. zimmerman 2 tagloingestrichelte Linie22 alb..
Item van 16 karrn scrotten wechzuforngestrichelte Linie2 gl. 8 alb..
Item den 20. maii mittenrich steinmetzer van 26 foiß haetzsteinß an die finster und schof den foiß 4 alb. und 3 zeller, summa facitgestrichelte Linie4 gl. 2 alb..
Item 27 maii an Curstgin Zymmerman bzalt vur 21 foiss schecht den foiß j alb.. Item 4 foiß maurlatz den foiß 2 alb.. Item 26 foiß maurlatz den foiß 14 h.. Item vur ein len 2,5 alb.. Summa facitgestrichelte Linie3 gl. 9 alb. 10 h..
Item vur 15 dennen bort dat st. 8,5 alb. __ 5 gl. 7,5 alb..
Item etwaß zu pleistern vur tagloin, federlatzen neil haer samen facitgestrichelte Linie20 alb..
Item dem meler zu malen 3,5 dalergestrichelte Linie7 gl. 14 alb..
Item noch vur etlich farb und unkostgestrichelte Linie15 alb..
Item die glasfinster hat gekostgestrichelte Linie5 gl., 6 alb..
Item m. Herman Scloßmecher und vom iserwirck im stoblin summa facitgestrichelte Linie7 gl. 1 alb.,
Summa in allgestrichelte Linie60 gl. 20 alb. 4 h..
 
Ohn den isern offen mit den kalchen, der vur hin in den andern bau gerechent ist.
 
Anno 1574 den 23. marcii ist min broder Gotschalck seir kranck worden, hatz in der borst gehat, ob eß von kelten und unordnung komen sei. d. Kolenberch gab doch gutten troist und er moist purgern und abstinern, und uber 14 tag wart es besser.
 
Anno 1574 den 23. marcii hab ich einen statbotten nach Duren geschickt mit 2 quitancien die rent an der stat zu manen aber der burgermeister lacht es uff den schriber were nit bei handen. Aber min swager Harper schreif mir die herrn wulten keinem gelt geben er brecht dan die original breif dar. Aber ich hab den burgermeistern auch geschriben und daß gelt anzuhalten gepetten.
 
[671'] Anno 1574 den 23. marcii ist Tringin, ein dochter mines fettern Conrat Hersbachs und Greitgin Woist eluden zum Hollender uff der Hoportzen, geboren und den lesten marcii zu s. Peter geteuft worden. Ich war zu gast gepitten, quam doch nit, aber ich hat mich vorhin erpotten, die hende zu weschenBd.5, S.97.
 
Anno 1574 den 27. marcii haben min steiffkinder Joannem Tholle notarium zu mir geschickt und fragen laissen ob ich noch in gutliche handlung wult verstain so wulten sei derglichen sich finden laissen. Dar uff ich vor bescheidt geben ich het mich nichtz weniger versehen dan daß sich min kinder bei unabgesagter gutlicher handlung dermaissen trotzich mit der dheilung der gereider gutter sulten gehalten haben. Nuhe es aber geschein wereTilgung: we; durchgestrichenkunth daß nit anderß sin es moist geschein pliben, wiewol ich aber weinich hofnong zu irem glauben hinfort het, wan sei mir aber die tusent goltgl. zur leibzucht die vichtich sein mit der abnutzung jarß 50 goltgl. eirstlich zustelten und versicherten alß dan wolt ich mich bedencken waß zu thoin were. Sunst kunth ich daß richtige mit dem unrichtigen nit vermengen laissen, etc.. Diß wolt er in ansagen. Uber etliche tage darnach schickten sei Tholle widder zu mir, zu erfaren, ob mir nit gefallen wurde daß die forige herrn her Geil und d. Vrechen dar in mogten handlen oder ob man andern sult ordinern jeder sult einen gelerten und burger nemen, nach unserm gefallen oder die zwein herrn sulten viß sich zwein zu sich nemen. Ich gedacht es wirt ubel foiß mit foiß zu fangen sin. Ich wolt es ganß abgesclagen haben gedacht auch laiß es noch anhalten, mitler zit mocht daß an harper loß werden, daß ich ein wenich in die hendt bequeim. Und sagt, es deinten gein andern zu der handlong dan die deß rechten erfaren weren, wa sei nit in der beider licentiaten Schoipmannum oder Dusselium willigen wulten einen van in, dan es moist nit dan einer sin man kunth zwein oder mehe nit samen pringen ohn beswerniß, so mogt man den licentiaten Ryndorf darzu gebruchen der woist van der handlong und waß puncten der richten weren die kunth er verstain und die ander [672] parthei underrichten. Und wiewol ich wost daß er uff die andern seide hinck, und ich eitz unlustich uff in war daß er mir die vorhabende deilong nit verkundet het, noch dannest dacht ich, laß in handlen, es wirt doch jeder nit anderß doin dan im leib ist, etc. daß nam er auch an innen zu vermelden.
 
Anno 1574 den 30. marcii quam jonfer Odilia Rink zu mir in min haus, verzalt mir allen irren irtumb und gelegenheit, nam rait, was sei toin und laissen solt von wegen irs broders, irs fatters testament am schrin mit dem canzler OlisclegerHeinrich Bars, gen. O., klevischer Kanzler, vgl. das Register.und probst Rink zu Cleff, irem ohmen und neifen, begert allerlei van mir zu schriben, zu sollicitern und uiszurichten, sagt, sei wolt balt widder zu mir komen, bleib also bei 3 stunden bei mir sitzen. Nuhe hab ich mit disser jonfern an 30 jaren nehe gesprochengesproch in der Handschr.oder in irer geselschaft gewest, dan im verlitten herbst im cloister zu s. Reinolt, da ich mit andern frunden min nicht Merg Ordenbachs visiteirde, da sei in der kost war. Sei was bei 50 jar alt, noch frei, unbestat und war doctor Johan Rink ir fatter gewestEine sehr angesehene Bürgerfamilie, deren Mitglieder in den öffentlichen Angelegenheiten häufig hervorgetreten waren.. Das sei also zu mir quam, das macht mir allerlei gedanken; wan ich do willens gewest were mich zu bestatten, ich wult sei gefriet haben, aber es mogt ir unmere sin gewest. Ich richte etliche dingen irenthalben uis, sei gesan doch keines bescheitz, so leis ich es auch darbeiBd.2, S.274.
 
Anno 1574 den 2. apr. uff fritag vur Palmarum sin die dri glaisfinstern sant Jacob uff s. Hupert gewolf und leuf ingesatzst, die hatten mir suster und broder gegeben. In der eirster stunt ich mit minen beiden hausfrauen in einem park oder halfschit und min swager seliger Peter Ordenbach umblauf in der ander halfschit mit miner suster Marien und iren kindern. In der ander stunde an einer seiden min swager Johan van Deutz und suster Catharin und ire kinder van der ander siden, min seliger broder Christian und Catharin, sin hausfrau und kinder. In der dritten stunde min broder Gotschalk mit sinen beiden frauen und min swager Conradt Eck mit miner susteren Sibillen. In der veirter stunden zwein kirchmeister mit iren frauen und kindern und waren gar schoin gemacht, unse drei finstern stunden bei 50 gl. currentz geltz, min halffinster stunde mich 3½ daler. Min broder Gotschalk, min suster Maria und Sibil und ich bezalten die halffinster vur minen broder Christgin, wolten den nit uislaissenBd.5, S.97.
 
[672'] Anno 1574 den 5. apr., circa palmarumPalmsonntag war 4. April, jenes Datum, 5. April, ist richtig., ist gestorben der hoichwirdiger her, her Johan graif zu der Hoy, bischof zu Munster, Osnabruck und Paderborn etc., ein gelertr man, vormails keiserlicher camerrichter zu Speir gewesenVgl. vor allem Lossen, Der köln. Krieg, Vorgesch., S. 223 ff., auch Keller, Die Gegenreformation in Westfalen und am Niederrhein Bd. 1, S. 281 ff., der sin beide broder an die widwe und einige dochter des dollen graifen, vom kreiz verjagt, bestatt hat und also die graifschaft Ritberch und mehe herlichkeiten an den stam van Hoy geprachtZwiefacher Irrthum Ws. Bisch. Johann hatte keine Brüder, sondern nur zwei Vettern am Leben: Gr. Otto von Hoya war Gemahl von Agnes, Wittwe Gr. Johanns von Rietberg ('dolle graif', gest. 1564), durch den die berüchtigte Rietberger Fehde entstand; Gr. Erich v. Hoya war Gemahl der ältesten Tochter von Johann und Agnes, Irmgard, welche nach Erichs Tod Gem. Gr. Simons VI v. der Lippe wurde (1578). Irmgard war aber nicht die 'einige dochter', sondern hatte eine Schwester Walburg, die später (1581) Gr. Enno von Ostfriesland heirathete. Hierüber und über die Besitzverhältnisse vgl. Häberlin, Neueste teutsche Reichsgesch. Bd. 9, S. 604-612..Bd.2, S.275
 
Anno 1574 den 11. apr. min parschen s. Jacob gehalten; da hat man allereirst uff der neuwer orgelen gespilt. Den montag zu parschn hat der pastor her Lambert den nachparen die parscheier nit geben, wie breuchlich. Den dinstach zu parschen aber hat m. Gerhart offerman dem pastoir, kirchmeistern und achten im sprechhaus s. Jacob parscheier, hartfleisch, gebrait und keis uff sinen budel angericht, wolt nitz darvor haben; doch wart der wein bezalt, jeder kirchmeister 2 quartBd.2, S.275.
 
Anno 1574 den 14. apr., als graff Lodowich, des princen broder, mit dem kreichsfolk uis dem lande van Limberch und Falkenberch uff Nymmagen zo gezogen sin und bei einem dorf MawichMook, östl. von Grave., zwischn zweien wassern, gewesen, haben des koninks van Hispanien heuptleut dissen godestach zu parschn under sei gesatzt und gesclagen, den gansen hauf zertrent. Min swager Conrat Eck was auch darvan geflowen, aber gefenklich zu der GraffeGrave, de gr. in der Handschr., ein stetlin, gefort. Wa graif Lodowich und Henrich van Nassau, gebroder, und der jong pfalzgraf bleiben, kunt nemans gewiss sagen, solt aber wol pliben sin und nit erkent wordenFür die Schlacht auf der Mooker Heide, die in Köln das grösste Aufsehen erregte (s. u. a. das angebliche Schreiben des hansischen Syndicus Dr. Heinr. Sudermann bei Kervyn a. a. O. Bd. 3, S. 416), an der der Schwager Eck selbst theilnahm, brauchte W. keine schriftliche Quelle. Die dürftigen Angaben sind richtig. Bekannt ist das spurlose Verschwinden der beiden Nassauer Grafen; über die Gerüchte von dem Schicksal Pfalzgr. Christophs vgl. Fr. v. Bezold, Briefe Joh. Casimirs Bd. 1, S. 134 Anm. 1.. Und das gerucht gink stark, Eck were auch erschossen, etliche sachten, sei hetten in sehen fallen, das doch nit wareBd.2, S.276.
 
Anno 1574 den 18. aprilis, quasimodo in der Reimersgassen im conuent zu gast 2 ratzeichn verzert und Engin ein zeichn geschenckt, und der motter daß jargelt van Engin 10 daler bezalt.
 
Anno 1574 den 19. apr. quam der licentiat Petrus Rindorf van im selbst zu mir, machte ein bla ursach, ob ich Wilhelmo schriben wolt, das kunt er mir eiz verschaffen in Italiam; ich sagt ja, do finge erer fehlt in der Handschr.an zu fragen, ob ich mich auch widder verandern und in den ehestait begeben wult. Ich sagt, mein vornemen were anders nit, dan das ich im widwestant bliben wult, doch het ich den ehestant nit verlobt. Er sagt,Bd.2, S.276 [673] sunst wist er wol eine frau vur mich, die ich haben mogt. Daruff ich antwort, ich begerte nit, das er mir emans nennen wulten, wan ich schoin ein furstin haben mogt, so were ich nit gesinnet mich zu verendern, und verzalt im vil ursachen und bewegnis. Er nant mir d. Vrechen, were elter als ich und het ein jonge frau genomen, desglichn d. Cronenberch medicus. Ich sagt, es gult mir gliche vil, was andern deden, quot capita, tot sensus; die hetten auch den fortel mit der haushaltung nit, als ich mit miner motter und suster het. So lobt er min meinong und sagt, wan sin gelegenheit also were, wolt ers auch toin, und das pleib dabei. Ich fragt in, ob er sich auch der handlung zwischn minen kindern und mir underwinden wult; er sagt, es mogten etliche wol leiden, etliche sagten im nirgen van, so wolt er sich auch nit selbst hinin dringen. Ich hat ein auch uff in und schickt im doch den breif an minen son zu uberschicken, aber er rouch auch meus, leis den breif ligen, gab mir in folgens widder, sagt, der bot were schoin hin verreist gewest, besorgt sich villicht, es sulten Uriae breif sin, dan er wist wol, das ich umb der deilong noch nit zufriden warBd.2, S.276.
 
Anno 1574 den 20. apr. ist min fetter Tilmannus Ordenbachius, der zu Friburch, zu Dole und Valencie studeret und daselbst in der Provinzn doctor utriusque juris was worden, durch Paris und gans Frankrich und van dannen uff Antwerp zu Coln komenBd.2, S.277.
 
Anno 1574 den 21. aprilis ginge daß gerucht starck der koninck Carolus in Franckrich were erschossen, war ein vurspoick.
 
Anno 1574 den 24. aprilis haben min steifkinder Johannem Tholle widder zu mir geschickt fragen laissen ob ich moicht liden daß Henrich Krudener neben dem licentiaten Ryndorf in der sachen mogten handlen, oder her Gerhardt Pilgrum rentmeister. ich sagt, die beide herren weren kein rechtzgelerten so were Krudener mineß eidombs Volckquinß fetter und wult sich nit schicken, auchTilgung: wer; durchgestrichenhetten her Pilgrum und Krudener zwa swestern. Wan man uff sulche ansclege wult handlen, so wolt nichtz viß der sachen werden. Mich duchte daß der licen. Ryndorf alleinTilgung: han; durchgestrichenab und an handelte were gnoigh, es wult doch uff ein geben moissen vißgain, ein jeder wist waß er doin sult, leiß in also van mir scheiden.
 
Anno 1574 den 25. aprilis, uff sontag misericordia, zu Crutzbruderen uff der kirmiß gewest frolich mit vil herrn und frunden.
 
[673'] Anno 1574 den 28. aprilis beir gefast 29 a. in den keller zu Weinsberch. Diß beir stunde bei 77 gl.Tilgung: deß; durchgestrichenmit maltz weinß 7 mald. samen mit hoppen bruholtz zinß und allen kosten. Diß gebrew, beirß hab ich allein bezalt und zur haußhaltung gethain. min motter hat noch 10 a. firnß beirß ungeferlich ligen, deß hat ich auch vorhin viß dem Roich 10 a. bracht waren schoin viß.
 
Anno 1574 den 29. aprilis ist her Michael Neolarius van virschen caplain s. Jacob, und vicarius s. Georgen, nach groisser quaelen gestorben und s. Jacob begraben worden. War wol 17 jar ein gewonschter caplan gewesen.
 
Anno 1574 den 28. apr. ist wilant Drutgin Barssn, miner hausfrauen, jargezit zu s. Laurenz gar erlich und zirlich gehalten worden mit vigilien, vil missen, 5 wasskerzn und 4 begeinen uff dem grab. Diss kosten, wie begreffnis, begenknis, 9 monstunden, wax und alle funeralien hab ich verricht, wiewol min kinder ein 12 pont wasskerz, die ich bezalt, uis der kirchen geholt und heim laissen tragen und behalten, und hat gekost, wie hernach folgt:Bd.2, S.277
 
Funeralia unkosten.
Item den eirsten maii uff den stoiln zu bitten, 2 alb..
Item vur die dodenladegestrichelte Linie3 gl..
Item her Henrich caplain von berichtengestrichelte Linie8 alb..
Item dem offerman vam berichten 6 alb..
Item den jongen uff den reu mit hoit und zu rusten 1 gl. 14 alb..
Item 4 mannen den reto zu bittengestrichelte Linie16 alb..
Item 3. maii zu 6 kirchn zu bittengestrichelte Linie11 alb..
Item uff dem begrefniß 78 present. jeder ein van 3 alb., summa facitgestrichelte Linie9 gl., 18 alb..
Item den 4 orden jedem 10 mr. facitgestrichelte Linie10 gl..
Item den longbrodern samen auchgestrichelte Linie2 gl. 12 alb..
Item dem dodengrevergestrichelte Linie18 alb..
Item den armen vur weckengestrichelte Linie4 alb..
Item vor daß sidendoich s. Mertingestrichelte Linie9 alb..
Item vor daß wullendoichgestrichelte Linie4 alb..
Item vor 3 quarten weinßgestrichelte Linie15 alb..
Item dem pastor Martini viß dem kirspel zu begraben 10 mr..
Item dem offerman auch der ursachengestrichelte Linie12 alb..
Item vur luchter, crutz, wirochsfaßgestrichelte Linie7 alb..
Item der offerman hat 2 presentz verlachtgestrichelte Linie6 alb..
Item daß crutz vur der lichen zu tragengestrichelte Linie8 alb..
Item 8 selentroister tortzen zu halten am gebeirß jedemgestrichelte Linie5 alb. facitgestrichelte Linie1 gl. 16 alb..
Item den 8. menner zu offerengestrichelte Linie4 alb..
Item den sustern zu offerngestrichelte Linie3 alb..
Item uff dem predichstoil zu bittengestrichelte Linie4 alb..
Item 5 maii uff dem begenckniß s. Laurentz vor vigilien und commendaciengestrichelte Linie17 alb..
[674] Item vor daß geludegestrichelte Linie6 alb..
Item vur daß silber crutz Laurentz zu tragen 8 alb..
Item vur daß crutz uff dem gebeirßgestrichelte Linie6 alb..
Item van wullen doich uff daß gebeirßgestrichelte Linie4 alb..
Item van flaweln balcken Laurentiigestrichelte Linie6 alb..
Item daß gebeiß uff zu setzengestrichelte Linie6 alb..
Item daß wirochsfaß und wirochgestrichelte Linie3 alb..
Item vor Conradt selentroisterß arbeitgestrichelte Linie6 mr..
Item uff dem begenckniß 19 qvart 4 alb. 8 heller uff der Hoeportzen zum Lewen geholt fcitgestrichelte Linie3 gl., 16 alb..
Item pingstag uff den stolen zu bittengestrichelte Linie8 alb..
Item den gaffelknecht van reu krochn und pet heurgestrichelte Linie10 alb..
Item trinitatis uff den stoeln zu bittengestrichelte Linie3 alb..
Item beiden gaffelknechten samen 1 dall. facitgestrichelte Linie2 gl. 4 alb..
Item den h. sacramentztag zu bitten uff den stolen 6Tilgung: nicht lesbar; durchgestrichenalb..
Item den beginen uff dem grab und bei der lichen zu ligen 20 alb..
Item 26 maii eirste monstunde zu sant Laurentz vur den choir facitgestrichelte Linie17 alb..
Item vur 18 presentz jede 2 alb. facitgestrichelte Linie6 mr..
Item van breifgin zu bittengestrichelte Linie2 alb..
Item den beginen offerhellergestrichelte Linie3 alb..
Item den beginen vur die kostgestrichelte Linie1 gl..
Item den beginen daß sei 6 tag unser seliger frawen gewart und sunst gedeint hatgestrichelte Linie12 alb..
Item suster Hilging noch geschencktgestrichelte Linie16 alb..
Item uff der monstunden 5 qvart winßgestrichelte Linie1 gl. 1 alb..
Item den dodengraeven vam grab zu zu murengestrichelte Linie7 alb..
Item 22 junii uff der zweiter monstunden hat suster Hilgin in der kirchn verlachtgestrichelte Linie2 gl., 6 alb..
Item den beginen vur kost und weingestrichelte Linie1 gl..
Item suster Hilgin pilgerfart nach Aich offergestrichelte Linie6 alb..
Item vam grabstein m. Gilliß mit umbschrift und wapen zu hauwen 4 daler facitgestrichelte Linie8 gl. 16 alb..
Item 24 julii vur die dritte monstondtgestrichelte Linie7 mr. 3 alb..
Item vur der beginen kostgestrichelte Linie1 gl..
Item van 2 tortzschn alß unß frau berichtgestrichelte Linie1 gl. 16 alb..
Item 30 augusti die veirthe monstunde zu verkundigen 1,5 alb..
Item vur die veirthe monstonde 3. septemb.gestrichelte Linie7 mr., 3 alb..
Item vur der beginen kostgestrichelte Linie1 gl..
Item die funfte monstunde zu bittengestrichelte Linie1 alb..
Item den 9. octob. die 5 monstundegestrichelte Linie7 mr. 2 alb..
Item vur der beginen kostgestrichelte Linie1 gl..
Item dem caplan van breifgin zu bittengestrichelte Linie6 alb..
Item uff aller selen tag s. Laurentz zu bittengestrichelte Linie6 alb..
Item vur die commendatiegestrichelte Linie6 alb..
Item vur 4 luchterngestrichelte Linie6 alb..
Item vur officianten und beginen zu offern,gestrichelte Linie13 alb..
Item van 12 missen uff graf zu weiengestrichelte Linie12 alb..
Item s. Jacob zu bittengestrichelte Linie3 alb..
Item den sustern uff dem graf die kostgestrichelte Linie1 gl..
Item suster Hilgin umb gotz wil zu gebengestrichelte Linie2 alb..
Item 2 decemb. van der 6 monstunden samen 3 gl. 1 alb..
Item 3 januarii die 7 monstunde summagestrichelte Linie3 gl. 2 alb..
Item zu verkundigen vorhingestrichelte Linie3 alb..
Item die 8 monstunde samengestrichelte Linie3 gl., 5 alb..
Item parschtach uff de stolen zu bitten 2 alb..
Item 25 aprilis die jargezit zu verkundigen Laurentii et Martini samengestrichelte Linie4 alb..
[674'] Item uff dem jargezit vur vigilien missen presentz offer beginen kost, zu bitten, summagestrichelte Linie3 gl., 15 alb..
Item dem pastoir s. Jacob vom register 1 daler, 2 gl. 4 alb..
Item mit Peter Kertzemecher gerechent daß an wap durch daß mit tartischn verthain samen 30 gl., 6 alb., 6 h.
Summa in allgestrichelte Linie124 gl. cur. 10 alb..
 
Zu gedencken ob ich wol nach dhoit miner hausfrawen etlich gelt untf., so hab ich doch ohn die funeralia mehe vißgeben. Da von man bescheidt in einem zedel mit 4 blettern in quarta forma finden soll, dar viß man sich wol wirt berichten. Diß verzeichniß mach man soichen und verwaren, dan wa ich mich mit minen kindern nit vertragen werde deß ich mich nit versehen so ist dar an gelesen, off ich moicht in noch wol ordentlich inß rein schriben, darnach es eben kompt. Also hatzs leider zogangen. Requiescat in sancta pace.
Nuhe steith zu ermessen wer die funeralia tragen sal min kinder oder ich.
 
Anno 1574 den 2. maii ist min fetter doctor Tilmannus Ordenbach mit minem broder siner motter, und broders frau bei unß zu gast gewest hat unß d. Ordenbach verzalt wie es im ergangen waß er gesehn und gehort het.
 
Anno 1574 den 6. maii sint etliche hundert hispanier vur Kerpen geruckt daß die geussen in hatten, die sich gewert haben und moisten die hispanier dweil sei gein geschutz hatten und auch an dem orth gein groisse kosten anlagen wolten abgezogen. Und ist doctor Rosenberger ein geboren colner min gaffelgnoiß vom princzen zum amptman da hin verordnet sin.
 
Anno 1574 den 7. tag maii hab ich mith rhaidt doctoris Hermanni Collenberch angefangen zu purgern, hab den dach 5 stoilgenge gehat den andern tag 7 stoilgeng, die er mir selbst nach dem er mir min wasser besigt zu vor angezeigt hat. Ich war nit kranck dweil ich doch eitz im mei mit vil schaffen hat, wolt ich miner selbst etwaß acht haben. Also schreib er mir.
S. p. forti et gravi expurgatione diopus non habet, sint ein interiora viscera facultatibus vitali et naturali inseruientia satis bene disposita, in primis venis levi quedam inchoata obstructio quæ ad spinam dorsi et renes sese extendit, hinc et subinde in dorso gravitas quedam est que uni vel alteri potioni detorsoriæ facile cedet, quarum [675] primam crastino mane sumendam ad vestras edes mittam hoc sero et sumendi formam, qui detulerit, docebit; pro primo ferculo velim semper parari hordeum decorticatum ex jure bovinarum vel verrinarumvernerinarum in der Handschr.carnium connatum cum pugillo florum muscatarum, nam nostram intentionem juvabit plurimum. Valeat tua dominatio. Officiosissimus Hermannus Kollenberg ________________Novesianus doctor.
Alia: S. p. Venerabile domine, licentiatus sumat presentem potiunculam crastino mane hora quinta tepefactam, aceto ad odorem munitus, a cibo, potu, sumnoD. i: W. solle sich vor dem Wiedereinschalfen hüten.et sudoribus abstinendo, et si que egeruntur, ad meum adventum servari velim, ut ex eis tanquam ex actis, quid ulterius factitandum, decernamBd.2, S.280. hes val 5 reverentia, val
Hermannus Ketteb. nevesis med. ord..
 
Von dem gebrech im rucken da er mir van schreib hat ich keinen mangel. Ich folgt sineß rhaitz er quam und sach die matern hat vil schrepselß. Darnach gab er mir ein busgin mit confortatiff, etlich tag zu geneisen, darmit hat das sin ende. Es kost mich 1 daler, noch 1 raitzeichn, und rechnet mir vur die drenk und confortatiff 11 mr., aber ich plach es zu andern zeiten naher zuzukomen. Wie der armen, wa in so geholfen sol werden!Bd.2, S.280.
 
Anno 1574 den 10. maii hab ich von minem son Wilhelmo breif viß Italien bekomen den 16 aprilis in Padva antenoris dateirt. ich hat im den 16. marcii weit und breit von der dheilong geschriben und fast geclagt uber den l. Ryndorf daß der ___ndo scludarp sinen mitvolmechtigen und mir daß nit vermelt hatte. Und were sorg dar bei daß nit auch die deilong der erbgutter vur sich ginge ehe jmme sin heilichs gut uisgemacht worde daß er dan eim jeden moist nachlauffen, wa er aber unß alle drei vol mechtich machten einen baussen den anderen nit zu thoin, wolt ich sinen nutz trevlich schaffen. Dar uff schreib er mir eitz bescheidt und macht Ryndorf scledanum und mich coniunctum volmechtich, verbaut, einer sult baussen den andern nitz handlen und da von schreib er mit eigner hant ein besonder volmacht die in minem breif lag, die sult ich den andern beiden vorlesen, wie ich dede, und nam mich siner sachen an. Diß verdrauß min steifkinder ubel wie ich vernam, und wolten deß gar nit gedulden, und leissen alle dingen berawen, waren zornich uber Wilhem daß er sich mit mir eirst vertragen und eitz volmechtigh gemacht het und wolten im da von schriben.
 
[675'] Anno 1574 den 11. maji wart doctor MauritiusM. Seidel, vgl. unten zum 8. Juni 1576, Anm. Aus Anlass seines Todes forderten die 4 Dekane der Universität noch vor dem Begräbniss vom Rathe, dass der gefangene Student Peter Ruhrort, 'der sich mit einem geringen diebstal vergessen', ihnen vacante rectoratu ausgeliefert werde; der Rath gab ihn frei, aber auf 6 Jahre musste Ruhrort die Stadt verschwören, Rathsprot. Bd. 28, Bl. 72', 74., medicus et viduus, pro tempore rector universitatis, ad Minores gar herlich mit 16 tortischen, den 4 orden und ganser universiteten begraben; hat dasmail vur s. Columben gegen dem widdenhof uber gewont, war doch nit in Coln promoveirt, dan recipieirtBd.2, S.280.
 
Anno 1574 den 14. maii ist Henrich Berck borggref under dem Rhaidthauß der in min stat dar quam zu sinem groissen gluck, und mit alt gesell Herman Volberch zeichen schriber von bruwen oder malen zu Cronenberch zu mir komen und viß fruntschaft den raitzwin geschenckt, und frolich gewest.
 
Anno 1574 den 15. maji ist Conrat Eck, min swager, zu Coln ankomen, war mit 300 daler ranzont und des gefenkniss erloust, wie man sagt, solt am kop verwont sin; mach den 19. maji nach Dillenberch gezogen sin und doch balt widderkomenBd.2, S.280.
 
Anno 1574 den 15. maii hab ich her Caspar Eller dechen s. Cunibertz comissario in sachen zwischen Agnesn Wolff widwe Voiß und mir presenteirt und 2 daler geben, mit pit sin __w_de wolt fleiß ankeren.
 
Anno 1574 den 18. maii hab ich gebadet uff der Santkuylen und kein kop gesatzst oder gescherft, dan ich gedacht daß bloit bei mir zu halten, dieweil ich zu minen jaren quam.
 
Anno 1574 den 23. maii ist Elisabetha Himmelgeist widwe Peter von Langenberch boven Mauren ir hauß zum Hirtz gegen s. Mertinß kirch uber oben abgebrant biß uff daß eirste gebonne daß gepleistert waß. Sei hatzs alß balt widder angefangen zu bauwen.
 
Anno 1574 den 26. maii hat min fetter doctor Tilmannus Ordenbach in kraft der commission die er von ertzbischof Salentin vißpracht sin jurament im Salgericht gethain und ist daselbst advocatus curiæ colonien. et assessor domini officialis worden.
 
Anno 1574 den 30. maji, uff pfingstag, ist Carolus 9., konink in Frankrich, gestorben, und im sol vergeben sin, wie man sagt, und man hat von sinem doit vil zufor gesagt. Sin elster broder Henricus, konink neulich in Poln wordenwaren in der Handschr., durch das nachfolgende war veranlasst., da er eiz war verreist und gekronet, solt auch konink in Frankrich werden, wie das gerucht gingeIn dem Bericht über seinen Prozess mit dem Pächter in Walldorf erwähnt W. auf Bl. 676, dass Peter Stois, Zöllner zu Andernach, am 4. Mai zum Münz-Probationstag in Köln gewesen sei..Bd.2, S.281
 
[676] anno 1574 ult. maii ist der proceß zweischn Churstgin Ziilmans halfen zu Waldorf oder Derstorf am Vurgeburch uff dem Rossen gut etc. und mir im Salgericht alle gemach angefangen. Dan alß mir min steifkinder die unhoblichkeit mit der dheilong im mertz bei noch stehender gutlicher handlong erzeigt, hab ich auch etwaß moissen anfangen daß sei es nit dar vur ansehen sulten daß ich verzagt den moist ganß fallen laissen, wie groiß das sei parthien und frunden waren, doch alleß mit bescheidenheit und recht, anderß nit. Und ha___u__b verlitten den 4. maii Petern Stoiß zolner zu Andernach der daßmal zu Coln uff dem prolation tag war angesprochen, ob er mir die 25 daler renth wult folgen laissen. Dar uff er gesacht d. Broich het sei auch gesonnen, do bat ich in er sult es nit in unguttem uffnemen ich wult im die bezalung inhibern laissen, deß leiß er geschein. Denselben tag hab ich im und Alof von Geresheims frau zu Buderich under Kestern der ein inhibition viß dem sall von herrn offocial her Johan Kempiß doctor insinnern laissen. Dar nach den 9. maii bemeltem Christgin am crutz zu Waldorp. Und hab gegen dissen alleinTilgung: zu; durchgestrichenmit weitern citationen etlich mail procedeirt und fortgefaren in valuis und daselbst biß ich ob men responsionem super ______lis pro subsistentia folgens in den bau bracht, mit den andern hab ich etwaß gestolt, umb der ursachen daß ich gern im sale letispendentiam gehat da es dan auch ordentlicher nach recht zu gehet, daß ich durch den halfen zu Waldorf zu wegen kunth bringen der under der jurisditien saß, der zolner aber under der treischn jurisdition. Gegen Alof frau under Kestern durft ich nit procederen. Ich besorgte mich sei sulten mich cum literis citern laissen, und die sach an daß Hogericht zehen da sei Volckquin Ryndorf Bruck und ander gefatter und doctor Broich in zweiter instancien hatten oder ander weltliche gerichter da sei h. Geil, her Mulhem her Pilgrumm her Maiß, Krudener, Siburch, pastor Volckquin, bedberch _ etc. die alle richten waren und innen bewant und swagerlich, wiewol Alof frau den haußzinß minen steifkindern bezalt und contrauenitirt hab ichs doch mit ir noch pliben laissen. Diß ist dissen mei also gehandlet und folgens etc..
 
Anno 1574 den 2. jun. quam der neu scholmeister s. Georgen zu mir, sagent, er het verstanden, der scholmeister s. Jacob Hattingius wolt die schol verlaissen, da es dan den kirchmeistern gefellich wult sin, wolt er beide kirchen wol gnogsamen bedienen etc., ich wolt es den anderenBd.2, S.281 [676'] anzeigen. Diss ist uis zank mit dem pastoir mit den kirchmeistern, dem scholmeister und offerman s. Jacob untstanden, also das das kirspel umb ir geregtigkeit der scholen, drumb sei mit dem capittelVon S. Georg.am rechten hingen, sult komen sin. Der pastoir wolt ein officium und miss in der kirchn haben, dess sich die kirch uis vil ursachen beswirten; drumb wolt der pastoir abstain und den wingart im widenhof nit laissen uffmachen, dan er wist, das er ein zulauf des folks umb sines wolpredigen hat, dess er sich erhobe. So leis ich den wingart in namen der kirchmeister uffmachen und vergont dem scholmeister den garten zu besehen und zu gebrauchen. Do hengt sich der offerman an den pastor und der gunt in dem offerman und magt in uns widderspennich und hilt in da bei. Drumb dankte der scholmeister ab, das uns gar eiz nit nutz war, und solliciteirten vil umb die schol, auch dem scholmeister s. Georgen. Als aber die kirchmeister die gerechtigkeit allein an das capittel nit wolten prengen laissen und durch underhandlung des scholmeisters s. Georgen bei dem capittel GeorgiiGeorgi in der Handschr.nit zu wegen pracht mocht werden, das communis schola mit zweien scholmeistern oben dem gange zwischen beiden kirchen zu machen were, da jeder kirch gliche erwelong und recht an hett, wart dem scholmeister s. Georgen abgesagt. Do schickte das capittel den kirchmeistern ein inhibition uis dem sal, sei sulten lite pendente keinen neuen scholmeister erwelen; der ursachen moisten die kirchmeister mit m. Henrico Hattingio handlen, in zufriden stellen, das er pleib. Die prognostici hatten vil van dissem kreigsparn und practicksen jar geschriben und es fant sich hie in dissem kleinen. Got behutte Coln!Bd.2, S.281.
 
Anno 1574 den 4. junii umb dissen tag ist der licentiat Ryndorf bei mich zu Cronenberch komen und angezeigt min eidom und sin swager Wymmar Hack und ander van den kindern weren wol geneigt mit mir in der fruntschaft zu handlen. Wa ich dan auch also gesinnet wolt er sich der sachen wol undernemen und dhoin so vil im moglich were. Ich sagt, dieweil ich mich deß vur hin erpotten het, were ich deß noch zu friden leiß __ wein holln, und communiceirten etwaß van der sachn, da bei bleib, wiewol ich wol gespurt hat daß Volckquin und andern nit vil nach dem friden tragten, wolten es doch versoichen.
 
Anno 1574 den 6. junii uff gotztragt, zu sant Apostoln war ich zum Aren uff dem Numart bei minem swager Joahn van Dutz und suster Tringin mit andern frunden zu kirmiß und frolich.
 
[677] Anno 1574 den 7. jun. bin ich bei dem jonker Arnt von Siegen, bannerherrn, in sins fatters, her Arnt von Siegen ritters, haus uff dem Holzmart uff sinem banneressen mit als ein bannerher essen und frolich gewest, und der jongste Arnt von Siegen, des bannerherrn einiger son von 21 jaren ungeferlich, deinte mit zum dischs, wie die edelleut zu hoff plegen zu toin; dasSo für: dasmal.waren 3 Arnten, fatter, son, enkel van Siegen zugegenBd.2, S.282.
 
Anno 1574 den 8. junii hab ich breif in Italiam zu minem son Wilhelmo geschickt, und im geclagt wie min rinck und gulden pfennigk eins_ im zugetheilt were widder den vertrach und andern die kett und ander klinaten die ich miner hausfrawen geschenckt het, auch wie sin silber durch Ryndorf verkauft were und im daß gelt zugeschickt, da man wol andern rath het finden mogen, etc..
 
Anno 1574 den 12. junii ist der knode zu Arsberch getheilt worden und ich hab alß ein amptman da selbst 3 gl. cur. 1 albalb. im knoden krigen.
 
Anno 1574 den 15. julii starb Johan von Lennep uff der Oberbach war ein achter und provisor zur zit s. Jacob tuschn 70 und 80 jaren alt. In deß stat ist am 27 junii Gerhart von Hoven alter wirt zu Gulch eitz wirt zum Mullenstein zum achten erwelt.
 
Anno 1574 den 20. junii hat die gesellschaft des Swartzenhauß Stephan Kolf von Coblenß in stadt Sixti von Hilden den man siner alter unvermogenheit leiß sitzn deß rhaidtzs uff joannis erwelt.
 
Anno 1574 den 22. jun., umb diss zit hat doctor Petrus Steinwech, des raitz syndicussyndici in der Handschr., die widwe wilant doctoris Frederici Achtii zur ehe genomen, war ein gar glicher heilich, gliche alt scheir, gliche vil kinder, jeder drei, dan er hat auch vurhin her Angelmechers dochter zur ehe gehatBd.2, S.282.
 
Anno 1574 den 28. jun. hab ich ein ploim bloitz uisgespouwen, weis nit, ob es uis dem heubt, borst oder longen komen, aber das heubt dede mir diss zit wehe. Ich hab nit uberflussich diss zit gelebt, aber es war eiz ein hitz des somers, sass stedich lesen im Tito Livio, deutzIn deutscher Übersetzung., darin ich geracht und nit druss kont komen, wie ich in auch gar uislass on uffhorenDas ergänzt W. auf Bl. 678': 'also leibten er mir'.. Dem stilsitzn und starren und hitz gab ich die scholt. Es ist mir aber mehe vor 10 jarn, vor 7 jarn widderfaren; dess gnass ich uber etliche tag, do ich uffhort lesen und mich etwas koilete und sobrierte; dan in den seiten hat ich auch smerz, das ich swach was zu gain. Also ist das allet ein ermanong, das der mensch swach ist und sterblichBd.2, S.282.
 
[677'] Anno 1574 den 29. junii hab ich van swager Harper zu Duren breif uff min voricher tagschriben bekomen, da er sich untschuldigt daß er dem abscheidt mit der loesen nit komen sei, were die ursach daß sin swager Jurgen Volckquin und Henrich Roß zu Duren weren komen und alle pensionarien vor gericht bescheiden laissen und verpieten daß sei nemantz renth bezalen sulten oder wat van sich geben, mogen auch daß inuentarium und heilichs vorwart, vur gericht laissen lesen, derhalb hab er umb irthumbs willen den anscheit nit kunnen halten sunst were noch willich. Datum anno 74 den 28 junij. Min kinder bringen die heilichs verschribung dar und halten die nit. Vide supra den 12. marcij.
 
Anno 1574 den 1. julii umb diß zit ist min fetter dominæ Chstisianus Ordenbach canonicus zuglich kelner und presentmeister daselbst worden, daß vor hin nit mehe gesehen ist.
 
Anno 1574 den 2. julii visita. mariæ hab ich die zwein geburtz breif Hermanni und Gotschalci der jongen minß broder Christianß kinder hie in Coln frei und ehelich geboren weren laissen sigelen, daß auch ir fatter, anher, und vranher und ir ohemen daselbst gaffelbroder rhaitzherrn und bannerherrn gewesen und alle in irem sneheweissen schilde drei swartzer klebletter und einen swartzn sparren gefort hetten. Disse breif ist zwein glichlautende besiegelt, der sei in und auß Coln zu beweiß irer eheliger geburt erlicher herkompst und burgerschaft gebrauchen mogen.
 
Anno 1574 den 3. julii ist Churstgin Halfen zu Swartzhem mit carden Wilhelm zu mir komen in der kirchen s. Georgen und gesagt, sei weren den mogen bei Jurgen Volckquin und Henrich Roß gewest, ob daß wanschaffen oder uffsetuch gescheit sei weiß ich nit, und wie Volckquin van in verstanden daß ich die pacht bekomen were er seir zornich worden gescholten und gesprongen uber sei gedreut und gesagt ich were deß tufels da ich ginck, hetten sei willen bekummern, so wolt er mir keinen pacht mehe liebern und sagt mir daß landt uff. Ich sagt wie doit ir so, wa ir bekomert werdt will ich ur burge werden und uch schaidtloiß halten. Ich hab euch doch im sale dahin ir van in geladen wurt daß abgetragen und vur euch interuenieirt und ursach und min recht willen vertadingen. Iha sprach er, sie sagen, ir motter hab in gesagt, daß landt gehore innen zu. Dar uff sag ich vch daß landt gehoirt unß beiden zu und dem lestlebendt die alige leibzucht, so ist sei so wenich ein [678] evangelistin alß ich. Die warheit wirt sich selbst finden, dem sei wie im wol er het ohn daß landtz genoich, sagt diß landt uff, und disser man sult es wol pachten. Ich sagt, so nim ich die uffsagong an, und liebert mir dan die pacht deß wolt er nit dhoin, wal sagt, so mogen mir unß zu beiden seiten bedencken und scheden also. Ich laiß mich beduncken Churstgin hab sich unserß zancks nit betrobet dan verhofft er sult daß landt umb einen lichtern pacht van innen oder mir bekomen haben, die bawern sint auch scleun.
 
Anno 1574 den 4. julii hat Gerhardt Rommerskirchen kirchmeister sin kost der beikompst oder krentzginß gehalten dar ich mit den andern und achten frolich gewesen.
 
Anno 1574 den 5. julii ist min swager Johan van Dutz und min suster Maria zu Dormagen gezogen haben den Arnt ingedain van dem newlich gegolten landt dar sei wal gefarn sin, und irer beider kinder, mit miner sustern Catharinen und Sibillen haben sei visiteirt Alsteden war auch da irer ein groisse anzall. Ich solt auch zu in komen sin aber min broder und ich hatten den andern tag 6 julii unsern neiffen Alof van dusseldorf son zugesagt dar mir uff der bruloft moisten sin. Mir sulten ohn daß bosen leger zu Dormagen fonden haben.
 
Anno 1574 den 7. julii diß wech hat min broder die finster s. Jacob unden neigst dem sprechauß gefeirt laissen machen und ein schoin glasfinster und einen schonen dubbeln eichen manß und frawen stoil dar laissen setzen, und diß orth verzeren daß sunst ein dunckel ort waß und hat in diß samen bei drissich daller gekost.
 
Anno 1574 den 9. julii bin ich mit den sementlichen frunden bei minem fettern hern ChristinosicOrdenbach uff s. agilolphi tag ad Gradus marie in sinem hauß den ganssen tag frolich gwest.
 
Anno 1574 den 15. julii bin ich den ganssen tag zu Augustinern frolich gewest da hat mich min alter jong Jaspar Hackenei oder hofstat zu gast geladen der dissen tag ingekleidt wart. Ich hab 3 ratzeichn da verzert. Raro lucratur qui cum monachis epulatur.
 
Anno 1574 den 16. julii ist min swager Johan van Dutz wullen und barfoissich gegangen der 60 jar alt waß. Ich dhoin es im nit nach. Gott helf mir anderß.
 
Anno 1574 den 17. julii hab ich den isern wage balcken gegen Evert Hermeshaven am halgericht im Gurtzenich mit urthel und recht gewonnen, die im Conract Eck on minen wissen verkauft hatkleine Zeichnung.
 
[678'] Anno 1574 den 18. julii ist Henrich Hontum uff der Underbach zum achten erwelt worden s. Jacob in stat Wilhelms von Swelhm der alt und geracht waß.
 
Anno 1574 den 21. julii hab ich totum livium patauinum die romische historiam mit lesen zum ende pacht, wilchen ich diß jar umb oistern angefangen hat. Und do ich drin quam kunt ich nit uffhoern ich het in außgelesen also leibten er mir.
 
Anno 1574 den 24. jul. ist doctor Cronenberch, medicus vor s. Laurenz wonhaftich, gestorben, hat ein jonge frau neulich ein jar gehatt; villicht drumb genomen, das er verhofft kinder zu zillen, und ist im gefaelet. Er war neit 60 jar alt und wust wonderlichen rait zu geben, das man in vor den gelertsten arzt hilt. Aber ich hab irer mehe gekant, die nit alt sin worden, wie vernoimtveroimpt in der Handschr.sei waren. Quin medice curas te ipsum, sed statutus est terminus, quem preterire non licet, finis medicinae est, ut adjuvet pervenire ad statutum usque terminum, non ultra progredi. Dieweil er aber ein jonge frau uff sin alte tag genomen, ob das uis vorsatz beschein, das er einen senfteren toit mogt haben dan Seneca, oder ob es casu aus blinder leibt geschein sei, weis ich nit. Es hat mir aber im widwestat ein bedenken gemacht, ob er weislich gedain und ob ich weislich oder narrisch in glichem fal handlen wordeBd.2, S.283.
 
Anno 1574 den 25. julii s. jacobs tag hab ich bei d. Krudener den mittag gessen und er und sin hausfrau haben mir ein gulden regal angedrongen widder minen willen drumb daß innen mit rhait etwaß behilflich gewesen.
 
Anno 1574 den densic27 julii ist joncker Johan Scheiffart van Merade her zu Bornhem und Brenich zu Coln in der Ryngasse zum judden gestorben, und statlich zu Bornhem gefort und begraben worden.
 
Anno 1574 den 28. julii ist swager Jaspar Westenberch nach Venedich verreist dem hab ich breif an minen son Wilhelmum mit geben und im geschriben daß mir Volckquin sin swager mit Tholle untpotten, er min son het sin volmacht mir geben widderroiffen und d. Broich in min stat genomen, wiewol ich deß nit gleub kunth, so erß dan gethain und sin sachen trevlich uisgericht worden were mir leib.
 
[679] anno 1574 den 29. julii haben min steiff kinder min swegern Gertrudt Roß under Keste ren und ire kinder an daß Hohe gericht geladen und fordern schichtung und deilong der erbgutter die noch alle ungetheilt bei miner zit waren ohn daß gut zu Waldorp. Do quamen und huchelten ire kinder zu mir dieweil ich mit den minen noch uneinich ware.
 
Anno 1574 den lesten julii ist min broder von wegen miner motter die ein urthel am Hohngericht gewonnenTilgung: daß; durchgestrichenzum Schricht pfenden gewest, dan Evert Hermeshoven solt die fhar bezalen inhalt der medong deß er nit dhoin wolt, und dieselb sampt 18 gl. unkosten doch erlagen moist. Auch hab ich die isern wage inhalt deß urthelß den 5 augusti bekomen.
 
Anno 1574 den 2. augusti angefangen daß stroen tag in der achterstrassen zu rusten hat mich 7 gl. 16 alb. gekost.
 
Anno 1574 den 3. augusti ist min broder und sin frawen mit irem gesinde in minem Wyngart frolich gewest dar sei mich mit zu beroiffen haben.
 
Anno 1574 den 4. augusti und 6 augusti hab ich zwein breif glichlautende beide den 5 julii dateirt bekomen, dar in mir Wilhelmus min son auß Padva Italie schreibt wie im drei mal von hauß besondere und dannoch uff den __z__ll_ ein gemin general schriben zu handt sei komen daß man uff sin anhalten fillicht umb meineit und Emondi halber zu keinem endthandel noch deilong komen kunth und innen auch filfeltich bedencklich mir oder emendum dabei zugestatten, derhalb er sich uff andere wege schicken moist oder sei moisten rhaith finden ohn daß er einige verfortelong von innen durft besorgen wolten sich recht und redlich halten, dweil er dan bei verlerong ewigerKorrigiert aus: aller; durchgestrichenfruntschaft mich und Emondum moist ir volmacht revoceren, bidt er im sulchs nit in argem uffzunemen, dan es were im uberauß leidt, bewert daß gleublich. So vil die keineter antrif so ich siner motter geschenckt wolt er sich dem vertrage gemeiß halten und dar vur erstattung sinß theillß dhoin, mit einer angehenckter ander limiteirter volmacht da zu sinem schaden die dheilong geschein wurde, daß Emondus und ich dan ohn consent doctor Broichs und licen. Ryndorps daß inlibern und verhindern sulten etc.. Diß haben die andern zu wegen pracht, aber ad quodZeichnung.
 
[679'] Anno 1574 den 6. aug. hat Conrat Eck die finstern s. Jacob gesehen und hat vil wort gegen den pastoir, kirchmeister und offerman gemacht, das man in darin und bei sin frau gesatzt; er wolt dess nit leiden, das man in und sin wapen dar setzte. So hat min suster Sibille die halb finster uisnemen lassn, ehe er sei zersclogen, und mir haben den glasworter zu im geschickt, fragen laissen, ob im das ernst were, und er hat mit vil unnutzen worten bejahet; derhalb hat man in und sin wapen uisgetain und min suster allein dar gesatzt etc. Het man in eirst uisgelaissen, so het er noch mehe villicht crimineirt; diss was im zu eren on sinen schaden beschein. Aber narren sin auch leutBd.2, S.283.
 
Anno 1574 den 8. augusti bin ich mit minem broder und unsers broders Christians zwen sonen mit mines broders naturlichen und minem jongen nach Dormagen gezogen spaceren, gingen dahin und leissen uns proviande uff einer schurgkarren dahin foeren. Mins broders son Herman hat mich lang gepetten, mir sulten doch einmail dahin zehen, das ich im gelaif hat. So begert ich auch einmal die elmen zu sehenIm März d. J. hatte man wieder 1000 'elmen, sunt forte ulmi vel populi' pflanzen lassen, fol. 669'., dan ich was in drien jaren nit da gewest, und was also zu einer zit der Weinsberger manstam alle uis Coln. Zo Dormagen waren wir frolich und gingen den dritten tag widder nach Coln. Da begegenent uns mins broders frau und min suster, gingen bei iren neifen, den halfen zu Mauenhem, der uns mit wein und roummilch tracteirde, und brachten den abent zu hausBd.5, S.97.
 
Anno 1574 den 12. aug. haben pastoir und kirchmeister s. Jacob dominum Gervasium Drilensem vor einen caplan angenomen und im nit de jure vel incorporando der capellaneien das officium s. Anne ad beneplacitum et revocationem zu bedienen befollen, davon protesterende, dan das offitium ader missa s. Anne ist frei, gehoret dem caplan nit zuDieser Messdienst konnte nämlich, wie eben gesagt ist, Gervasius wieder entzogen und einem andern übertragen werden, er war nicht mit der Stellung dieses Kaplans von selbst und untrennbar verknüpft..Bd.2, S.284
 
Anno 1574 den 19. augusti umb diß zith hat der dechen Cuniberti commissarius in sachen zwischen Agnesn Wolffs und mir einen adiunctum assessorem haben, so sin der licentiat Medendorp und doctor Schenck mit beider parthien willen adiungeirt. Wie aber die sach geschaffen darf ich hie gedencken nit al schriben. Die acta werden daß clair anzeigen.
 
[680] anno 1574 den 25. augusti ist der licentiat Ryndorf zu mir komen und angesagt wie die sementliche min kinder eitz ingewilligt daß er sult in der sachen handlen, und begert zu wissen wie die handlung anzugreiffen. Auch zeigt er an wie daß doctor Broich in min stat von Wilhelmo vol mechtich gemacht were min mandatum und befelch revoceirt. So vil den eirsten puncten antreiffe sagt ich, nachdem ich etliche mail mitteln eirst vorgesclagen der man nit hab willen anne men, so duchte mich sei moisten auch etliche vorsclain, sunst sult aber vergeblich gehandlet werden, dan ich wist daß sei nit gern zu gericht gingen so moisten sei wol umb fridenß willen daß zum geringsten doin. Belangende den anderen puncten, sagt ich, wan ich der volmacht absin, verdeinen ich dan keinen danck so darf ich auch keinen undanck verdienen, so wult ich aber daß dannest Wilhelmo sin sachen trulich verricht wurden. Ich sagt im nit daß mir die zugericht revocation schoin kunth gethain were. Er hat gemeint und die andern alle ich sult seir zornich dar uber sin worden aber nam mich deß nitz an. Doch wolt Ryndorf diß alleß an die andern gelangen.
 
Anno 1574 den 26. augusti, hat min broder sinen naturlichen son viß dem hauß gain hatten etwaß irthombs samen. Er gingk hin war ein weil zit uff der scholen s. Marien auch bei miner motter und mir die in scholten und machten doch uff daß lest die soene.
 
Anno 1574 den 29. augusti ist min mir uff der rechnong sant Jacob nit weniger schuldich pliben dan am vorigen jare.
 
Anno 1574 den 1. septemb. hat min swager Johan van Dutz und min suster van 4 morgen gegolten landtz zu DormagenTilgung: d__; durchgestrichendie sei selbst ge baut und besehet bekomen 13 mald. kornß unge ferlich daß mald. galt eitz 3 dall. aber die haber hat nitz geben.
 
Anno 1574 den 4. septemb. hab ich mich verfoeget zu dem licentiato Ryndorf in sin hauß under Sexzehn haussern da er gegen burssn montis over wonte. Und hab in aller vorgelauffener stritiger puncten halber zwischen minen kindern bericht in auch fruntlich bewegt und gepetten er sult die sach in der gutten mit fleiß helfen [680'] verglichen und vertragen deß wurde zu beiden seithn ehr und danck haben, wiewol er wie pillich den kindern seir zugethain und geneigt were, so zweifelten ich doch umb unser beider elterTilgung: l; durchgestrichenund unser selbst kuntschaft und fruntschaft were er mir auch nit ungeneigt. Ich wolt im vur sin mohe und arbeit alsuche verehrung thoin daß mich vur keinen undanckparn sult halten edoch so fern die verglichong geriethe, sunst wolt ich frei pliben. Dar auß er dan wol spurte daß ich zum friden geneigt ware, so verheisch er widder allen moglichen fleiß anzukeren.
 
Anno 1574 den 6. septemb. sin die eppel im wingart in der Achterstrassen diß jar nit aller ein malter gewesen und in alß 3 birren.
 
Anno 1574 den 9. septemb. hat min jong den morgen an der straissen dhur am berch zu Cronenberch fonden daß emantz einen menschen dreck uff daß scloß getruckt und ein papir druber gekleft hat. Wer es gethain ein bidler oder ander, waß gestalt und meinong weiß ich nit.
 
Anno 1574 den 11. septemb. hab ich van Duren breif untf. da mir swager Harper schreibt, daß er dem abscheith nit nachkomen sei Volckquinß und Roß die es verpotten ursach. Wa mir es noch geleibt sult ich dahin selbst komen mit dem breif und quitancien und untf. 90 daler und 5 daler pension deß remeißmissen oder sult emantz dem ichs vertruute mit dem breif da hin schicken etc.. Daruf ich im schrib minß behaltz were der abscheidt daß gelt sult in Coln erlagt werden, dweil nuhe die welt vol aller listigkeit were durft ich den breif nit hin viß bringen oder schicken, wart daß gelt aber binnen acht tag nach remigii in Coln gelacht sulten die rentbreif in sin gwalt gestalt werden ohn bedroch, achter dem tag wolt ich frei blibenTilgung: nicht lesbar; durchgestrichensunst stunde ich in gutlicher handlong were doch nit gewiß ob sei gerathn wurde dar umb durft ich daß gelt untf. da mirß einß wurden mogt ichs gegen sei verschuldenm etc.. Dissen minen breif hab ich durch die magt zum guldin Rynge vur s. Thoniß uberschicken laissen, hat kein bescheit druf vernomen wiewol der angesatzste tag verlauffen, weiß nit ob min breif zu recht komen oder anderß drin gefallen, ich hab auch nit mehe drumb angehaltenkleine Zeichnung.
 
Anno 1574 den 12. septemb. bin ich uff der Hoeportzen zum Kluppel mit minen sustern zu gast und frolich gewest.
 
Anno 1574 den 14. septemb. ist der licentiat Ryndorf zu mir komen und gesagt, die sementliche erbgenamen weren bei einandern gwest [681] und hetten sich deß verglicht, sei wulten mir mallich und jeder van innen sexen geben vur die tusent goltgl. zur leibzucht und waß ich weiterß zu forderen het hondert und zehen daler, summa 660 daler, darzu sult ich daß Wolffgut zu Swartzem min lebtag geneissen und wan ich nit were wulten sei minen erbenTilgung: 15_; durchgestrichen250 daler geben und daß alich gut also behaltenn. ich sagt die tusent zur leibzucht acht ich nit geringer dan 500 daler, es ware gewagt wirck, so het ich nit dan 160 daler vur daß kindtheil und ander forderongen. Auch kunth ich gar nit verzeihen, uff den halben eigenthomb deß gutz zu Swartzem und der rent zu Zulch inhalt breif und siegell, doch wann einer parthien erben ir halfschit verkauffenTilgung: sul_; durchgestrichenwulten, sult sei der andern parthien vur einen benanten penninck verlaissen oder zu geben und nemen gesatzst werden etc.. Diß wult der licentiat an die andern prengen. Uber etliche tag darnach quam er widder zu mir und gab gar gutte wort. Sagt ich het gein kinder und het gnoig, sei aber hetten kinder und bequemen teglich kinder, und einß theilß were sei fast zu ruck komen. Ich sult mir sagen laissen, sei wulten mir vur alles geben 800 daler, und daß gut zu Swartzem min lebtag laissen an sich zu loesen mit samen mit 250 daler wan ich nit were etc.. Dar uff ich vur bescheit gab, ich were in gotz gewalt, ich mogt mich auch bestatten und kinder zillen, daß etliche zu ruck gezert, deß hetten sei von mir nit gelert. Ich het sei oft zu sperlicheit ermant, hetten sei mir gefolgt were deß clagens ohn noit, sei sulten sich nevlich beholfen haben wie ich gethain, wan sei noch vill hetten were sorg dar bei. So were ich auch mit den tausent goltgl. zu freden daß ich die zur leibzucht geneissen mogt, daß eirsthe jar were schoin umb het mir 50 goltgl. kunnen bei prengen, ich begert doch van innen nitz ander dar vor, so ginge innen an den 800 daler so sei gepotten der rechnong nach ab 600 daler waß hetten dan 200 daler gegen daß kindtheil van seligen Tringin uff 2600 daler taxeirt zu bedeuthen, auch queim mir van den errongen und erobeten guttern die halfscheit van 1948 daler etc. zu gut, ohn die andere forderongen und die verheischene miner seliger hausfrawen verehrong die sei jarlichs uff 50 daler leibzucht schatzsten. So were es mir gar nit zu thoin daß ich uff daß gut zu Swartzem sult einigs wegs widder breif und siegel zu ruck stain. Dar uff sagt Ryndorp, o hohe, o hoe, so were man noch weit van ein andern, dar uff hetten sei die rechnong nit gemacht, daß wult noch ein beswerlicher handel sin. Iha sagt ich, also, wurt sich die rechnong befinden, die sulten sei vor die hant nemen, waß sei ablenen kunten queim in zu gut, und were dannest der punct deß eroberten auch richtich in der heilich vorwart, so [681'] wult ich im auch nit verhalten, waß biß herzu hailbar gewest, und dannest dar widder gehandlet were, nemlich Laurenß van Blaitzem und Ailgin min eidom und dochter hetten sich mit mir vertragen. Dieweil sei aber die ring, kett, gulden pfennigen widder den vertrag helfen theilen, besorgt ich sei wurden weiterß grieffen, ich het in zu vor gesagt sei mochten es gefolglich zuerkennen heben ich wultz auch thoin hetz aber biß herzu nit gethain, etc. und laß im die artickel deß vertrags vur, und leiffen auß uff Wilhelmi vertrag doch uff ein ander weise. Diß hat er noch nit gewiß. Sagt er wult es alleß den andern zu erkennen geben, schede dißmail also van dannen.
Uff ein andermail quam er widder und sagt, er besorgte die sach wurde ubel willen gerathen, dan sei achten die forderong deß kindtheils nirgen vur. Wan ich die errongen und eroberte gutter wult fordern, so het ich miner hausfrawe willen sex tusent daler willen brengen dar uff ich mich bestat, da mit het man vill kunnenTilgung: bu; durchgestrichengewinnen wa die weren, so het min hausfrau auch gesagt, daß Wolffgut zu Swartzem were van irem gelde gegolten mit bit ich wult es bei dem vorigen erpieten laissen pliben, so gestonde Laurentz auch nit daß er sich mit mir vertragen het etc.. Dar uff ich kurtzlich sagt, ob sei daß mit dem kindtheil nirgen vur achten, so achten ich es vur gewiß sei wurden so wenich richter druber sin alß ich, daß ich mich uff sex tusent daler bestat sult haben, stunde nit in der heilichs vorwart, wa sei es mit emanß gleublichs kunten beweisn daß ichs gesagt, wult ich drumb leiden. Ob daß Wolffgut viß irem gewere gegolten, daß kunth in nitz helfen am eigenthomb befonde sich doch daß contrarium in der regnong wa die inuenteirte wein, gelt, und gut pliben. Ob Laurentz leunte oder nit, wust ich nit, daß instrument notarius und zeugen, und irer beider hant und subscription wurden es wol beweren. Da mit waß der tag auch geleist wiewol vil reden dar zwischen leiffen, hie zu lanck zu verzellen.
Nach wenich tagen quam er widder zu mir, sagt, die sich neit mit mit vurhin vertragen hetten wulten mir anderhalb hondert daler jeder geben dar zu daß gut in Swartzem inhalt breif und siegel geneissen laissen. Und sult einer uff den andern verzeihen und in meliora forma verwaren. Ich sagt daß het nit vil mehe dan daß vorige uff sich, deß kunth ich auch nit dhoin. so sagt er wie dan der sachen zu helfen were daß sei die breif van mir mogten bekomen damit sei zur dheilong geraten mogten. Dar [682] uff antwort ich, wan sei mir vorhin daß interesse van den tusent goltgl. wurde geben biß uff dissen tag und von der leibzucht caution stellen, auch vur 4000 goltgl. caution die gewiß und realis cautio were, wult ich in zu gefallen sie siegel und breif laissen folgen. Daß leiß er sich nit ubel mißfallen, sagt er wult es innen anzeigen und bescheidt druf bringen begert aber ich wult mich mitler zit dan bedencken waß ich dhoin oder laissen wult und kunth daß die sach den einen odern andern wech sich schicken moge. Ich sagt daß wult ich thoin, dan waß were nodich lang vergeblich zu handlen. Ich begert auch er sulte werben daß ich die tusent goltgl. zur leibzucht vor eirst bequeme, die weren doch allerding richtich. Dar uff sagt er, daß kunth ich selbst wol gedencken daß sei mir daß swert da mit ich mich were wurde nit in die hant geben wurden. So hoir ich man wilt mich viß smachten und ich sol gepfandt zu hof komen. Doch sagt er ich sult mich uff mittel bedencken, er wolt es alles anzeigen. Diß wart dissen september ungeferlich gehandlet.
 
Anno 1574 den 21. septemb. alß der breif da minem broder der dubbel stoil s. Jacob vur sich und sin hausfrau zur leibzucht und den hausfatter zu Weinsberch (öffnende Klammer fehltso lang der es begert) fertich was und besiegelt solte werden, erhob sich viß irthumb deß pastoirß, scholmeisterß offermanß halber, daß der kirchmeister etliche nit siglen wolten, man sagt innen dan in specie 25 daler zum bau zu belagen, deß man nit thoin wolt, und bleib daß also in bedencken, daß quam viß abgunst und muter er zu deß pastoirß der sinen willen wolt haben und etliche kirchmeister an sich gezogen hat.
 
Anno 1574 den 23. septemb. begert min dochter Elisabeth Hacks dweil sei swanger war gekrude truben van mir. Do schickt ich ir und Drutgin Ailgin, Feigin allerlei truben und eppel viß minem wingart. Min suster meint dweil etliche zornich weren sulten sei die nit angenomen haben, aber sei behilten sei.
 
Anno 1574 den 25. septemb. waß es jarich daß ich nach absterben miner husfrawen eirst zu Cronenberch gesclaiffen hab und nuhe ein ganß jar mit gotzs gnade daselbst gewont. Got gib fort sin gnadt.
 
[682'] Anno 1574 den 29. septemb. truben in der Achterstraissen gelesen dar ich diß jar 4,5 a. bekomen, daß fodermaiß galt wol etwaß, in minem teglichen smalen rechneboichlin findt man wie ich jar vur jar den zehnden bezalt hab, die qvart roitzwinß galt eitz 4,5 alb..
 
Anno 1574 den lesten sept. hab ich uff beger miner sustern Marien her Goddert abt von Altenberch angesprochen und geworben umb ein stat im cloister, dan ir son Petrus Ordenbach, der canonicus ad Gradus Marie war, hat nit ordineirt werden mogen in subdiaconum, also das er an 5 jaren nit capitular mogt werden oder zu residern komen; drumb wolt er ein monich werden und hat eirst das cloister Heisterbach vor, doch wart im diss Altenberch vor andern commendeirt. Aber der abt sagt, man het in zum besten, er wolt es an das convent gelangen, er sagts vur sin person zu. Do waren min suster und fetter frohe, mogen sich aber noch besinnenBd.2, S.284.
 
Anno 1574 den 1. octob. hab ich gerechent alle dinge gegen einandern dhoit mit miner gefatterschen der beckerschen neben Weinsberch, also daß sei mir schuldich bleif in all summa 71 gl. 9 alb. die sei noch schuldich bleibt.
Nota ich hatte ab a. 1573 den 12. septembr. biß a. 1574 den 1. octobr. mit minem jongen allein vertain 29 gl. broit uff den kirfern und hab dissen tag ein neu kirf gemacht, jeder snit helt 12 alb.Bd.5, S.98.
 
Anno 1574 den 3. oct. sol Leiden in Hollant von den princischen und Statten und Geussen gespiset und untsatzt sin mit gewalt, das des koninks folk van Hispanien, davon sei belacht, abgesclagen und verlaufen sinSo viel nur über die heldenmüthige Vertheidigung und Errettung der Stadt!.Bd.2, S.284
 
Anno 1574 den 5. oct. binin in der Handschr.ich in aula doctorali gewest, da die herrn Joannes Duisselius, Martinus Snellius und Hieronimus Kriptius ir doctoirsessen gehalten, da mich Jurgen Volkwin widder den arm stousOffenbar wegen des Theilungsstreites, in dem sie lagen., do er mir im Quatermart begegnetBd.2, S.284.
 
Anno 1574 den 6. octob. ist der licen. Ryndorf abermailß zu mir komen und gesagt unser swager Wymmer Hack het im hart angelegen er sult doch der sachen ein ende machen mit mir. Und fragte weß ich mich bedacht het unserm lesten abscheidt gemeiß, und redte allerlei van den sachn. dar uff ich im vur bescheidt gab, ich verneim daß er es trevlich meinte und fleiß ankeirte [683] aber bei den andern were kein ende zu machen einer steifden den andern und fillicht die sich noch nit mit mir vertragen da wult einer nit baussen den andern etwaß thoin, damit verleif sich die zeit. Da mit er dan auch nit vergeblich lang uff gehalt und bemohet wurde, wult ich im endtlich min meinong anzeigen weß ich zu thoin und zu laissn gemeint were, dar uber ich keinen heller wurde nachlaissen, nemlich, dieweil mir Wymmer Hack und Lisbet min eidomb und dochter altzit fruntlich gewesen, und min son Henrich die meiste sunde nit dede, auch Tringin und Alof Broich unschuldich were und ireß vormunderß nit misgelten sulten, wult ich dennen vergunnen sulchen vertrag wie min son Wilhem mit mir uffgericht het ader aber wie Laurenß und Ailgin min dochter edoch mit dem interesse zu beiden seiten, dar unden sulten sei die chur haben, aber dweil Jurgen Volckquin sich wenich zum friden schickte und er es auch nit achte, stunde hart druf er het recht, kunth ich mich mit im noch zur zit nit vertragen ich moist dan eirst weisser werde oder er, waß recht were. So fragte Ryndorf ob daß min entliche meinong were. Ich sagt, iha, ich kann nitTilgung: nicht lesbar; durchgestrichennaher komen dan Wilhelmi vertrag oder Aletginß wilcher in geleibt. Also schede er van mir wolte es den andern ansagen, durft es aber Volckquin nit ansagen. Alß umb diß zit der halfen zu Waldorf im ban war arbeit doctor Broich und sin kostgenger der licen. Kamphusn und Lullinck heftich im gericht und solliciteirten bei dem herrn official selbst, daß er mogt absolueirt werden wie sei dem halfen fillicht verheischn, aber ich solliciteirte dar gegen daß er nit absolueirt worde protesterden es sult nichtz in der sachen geschein die acta weren fertich. Mitler zit gepeirten Ailgin und Lisbeth kinder und Hack zapte wein daß die handlung in einen bestant quam, und noch still ist.
 
Anno 1574 den 7. octob. hab ich 8 hemmel oder schaif gegolten daß stuck gleub ich vur 10 mr. 3 alb. darzu hat min motter bezalt 10 gl. und ich 11 gl. daß stuck van den fellen galt 13 alb. daß gelt hilt auch min motter zum mart. Diß gedenck ich dar umb daß min sustern spurren mogen, waß ich bei der haußhaltung thoin.
 
Anno 1574 den 12. oct. umb diß zit die jarliche kostrechnong ubersclagen, dan ich hat a. 73, do ich mit miner motter anfinge gmeinen dischs zu halten nit besser gewist, wie man bericht der gemeiner haushaltung mogt haben, dan das ein jarregister uffgericht wurt, wie dan geschach, und wart a. 73, den eirsten octobr. angefangen, darinBd.5, S.98 [683'] min suster Sibilla tag vur tag zum mart und vur essen speis uisgeben wart, auch holtz, koln, fleisch, herink, stockfisch, eier, gemois groiß und klein, und wart das register geendigt diß jar a. 74 den eirsten oct., und befant sich, daß min moder diß jar ohn broit, beir, wein, etlich hartfleisch und etlich botter uisgeben summa 89 daler, 36 alb., 6 h. Dargegen hab ich vor min person zur gmeiner haushaltung diß jar uisgeben, ohn die eirste faß beirs, und was ich in sonderheit uff krentzgin und sunst an wein und insonderheit vur mich uisgeben summa 101 daler, 29 ubersclagen. Deß hat min moder, suster Sibillen, Herman, Gotschalk, Feigin und Enne, die magt, auch meisteil Johan, das arm jongelgin. Ich aber hab nemans dan den jongen Borggart gehat. Und ist widder diß jar prima oktobr. ein neu register angefangen wordenBd.5, S.98.
 
Anno 1574 den 16. oct. Herman, mins broders son, in bursa Laurentiana angefangen zu leren grammaticam Henrici Uranei Ressensis rectoris EmbricensisH. Uranius aus Rees hatte 55 Jahre gelehrt, war Rektor des Gymnasiums in Emmerich, starb 1572; vgl. Dederich, Annalen d. St. Emmerich S. 311. Zu Ws. Emmericher Schulzeit vgl. oben Bd. 1, S. 72 ff., mines alten scholmeisters. Das jar da befor hat er grammaticam DisputeriiDespauterii Syntaxis war in Köln i. J. 1523 erschienen.geleirt, das in verdross, doch soll Uranei lichter sin, und der regent sagt, es sult in nit gereuwenBd.2, S.285.
 
Anno 1574 dn 17 octob. umb diß zit sin beide Herman und Gotschalck minß broderß sone uff heubt und uber daß ganß leib plackelich und schelbich, und haben fast sevren.
 
Anno 1574 den 18. octob. hab ich in aula seu curia colonien. ad cam. _ colonum in Waldorp sutorium coram kop constitueirt und hat die sach gegen den im swagh gewest.
 
Anno 1574 den 19. octob. sin beide n. Hasseltad Gradus mariæ canonicus und n. Swirtemensis canonicus s. Georgii doctores theologiæ promoveirt worden.
 
Anno 1574 den 20. octob. 15,5 mr. halben schatz zu Dormagen vur min moder verlacht, den man dem hertzogen von Gulch zu bestetneß siner dochtern moist geben.
 
Anno 1574 den 22. octob. hab ich einen aissen in die kuch vur 22 daler gegolten, sol die beckkersche die mir schuldich ist vor mich bezaln, daß fel hat 5 gl. 6 alb. gegolten wilche min suster untf. und behalten zu verrechnen.
 
Anno 1574 den 25. octob. hab ich min codicil oder fideicommissum vor einen vorrhaidt geschriben uff papir vor eirst und besiegelt, dar in ich min motter und sustern der leibzucht und [684] ire kinder ein zit lang aller miner gutter uff vurgeinde conditiones und gedinge versorgt off ich ableibich wurde daß min broder irenthalben alß ein hausfatter kein gefhar durft erwarten den die frembden wol anschrecken werden. Wa ich aber erlebe magh ich dasselb codicil etwaß beß corrigern, diß hab ich vur eirst gethain, zur noit und in der eill. Es wirt sich hinder mir laissen finden widderholen es und bestetigen es hiemit, mit beger daß fast und stede zu halten und megen sich mit dem bescheide der leibzucht erfrewen, deß eigenthomb haben sei sich doch nit zuTilgung: best; duchgestrichenbeclagen dweil der van einß jederen geblode nit untzogen, sult aber zersplissenn werden alß dan sult es balt villicht in frembde hende komen und vergessen werden. Die redlich und bescheiden sin werden es selbst bekennen und minen ansclag loben.
 
Anno 1574 den 26.16. in der Handschr., blos Schreibfehler, wie schon die Stellung des Abschnittes zeigt. So schrieb Ennen, Gesch. d. St. Köln Bd. 4, S. 711 auch W. nach, obwohl er die Akten kannte.oct. hat sich ein ellender pfal und ungluck zugetragen in der Jesuiter bursen uff s. MaximinenstraissenDiese Erzählung ist von Ennen a. a. O. z. Th. wiedergegeben worden. Lossen a. a. O. S. 155, 156 macht auf den ausführlichen Bericht in Brauns Städtebuch und auf den Neudruck des i. J. 1575 veröffentlichten Rathsberichtes bei Reiffenberg, Histor. soc. Jesu ad Rhenum infer., Mantissa S. 56, aufmerksam. Dieser bietet aber nur die kürzere Ausfertigung. Die längere, welche einen Theil des Zeugenverhörs aufnahm, dieses selbst, das die peinlichste Vorsicht des städtischen Rathes in der schwierigen Frage beweist, und andre Akten über den Fall wird der Erläuterungsband zusammenfassen. Weil 'der casus fast gros und dergleichen unerhort', so behielt der Rath den Mörder zunächst in seinem Gewahrsam und lieferte er ihn nicht dem Domdechanten, der das begehrte, sogleich aus; der Rath war misstrauisch, er wollte die Untersuchung 'richtig' führen, forderte auch die Todesstrafe, die Vollziehung derselben am Orte der That und die Degradirung des Priesters. Konst. v. Lieskirchen, Rentmeister, der mit der Angelegenheit sogleich betraut worden war, empfing später mit Matern Cholin vom Rathe den Auftrag, den amtlichen Bericht über den Mord nebst der Leichenpredigt in bemerkbarem Gegensatz zu andern Darstellungen zu verfassen und durch den Druck bekannt zu machen., das ein wansinniger Jesuita, ein prester, der vor eim jar sinner dolheit halber gefangen gewesen und einmail mit roten durch rait der arzt gestrichen, uff einen dingstach, wie die schoeler alle aus spilen waren mit etlichen iren meistern, grimmich wart und ein broitmesser und ein halb scheir zu henden bequam und pracht in einem firdel stunden drei, die oberste heubter, umb ir leben. Eirst foir er uber den ministrumNik. Faber., wie sei in nennen, gab dem ein doitwonde in das linke mengin; darnach patern Leonhardem! L. Kessel von Löwen., ein alten man, ein toitliche wonde ins weiche under den rippen hinin, das sei beide van stunt an sturben. Als das doctor ReitziusJoh. von Reidt, Dr. der hl. Schrift und Regens der Burse; über beide letztere vgl. Lossen a. a. O. S. 173 ff., daran das meist gelegen und eins burgermeister richer son, neif und swager was, von dem besten gesclecht in Coln, erhort, leif er zu und wult den menschen steuren. Damit gab der dol mensch dem einen doitstich mitz in die borst; der wolt noch bichten, starb doch uber kurz uff dem bett. So war doctor AchtiusFriedr. Echt.ungeferlich mit darbei. Wie erNämlich Pesch.den sach, das er weltlich was, sprach er zu dem: wilt ir mir helfen, und schointe dess, do er ja sagt; aber der koch quam zulaufen und ergreif in im leib, das er kein gwalt mehe hat, dem gab er einen stich off drei ins heubt und leib, doch keinen toitlich, der bleib leben und die nachparen und geweltrichters diener hilten und fingen in. So er daselbst bei denBd.2, S.285 [684'] doeten lichnamen und uff dem torn gefragt und examineirt wart, bekant er frei, er hetz getain, sei hetten die heubten samen gestechn und in willen fangen und geisselngeissel in der Handschr., er kunt auch nit zu gehoer komen, so het erer fehlt das.babst und keisers magt und het sei getoit, sei wurden aber wol widder uffstain, er were auch zweimail toit gewest und widder erstanden. Wie er gefragt, ob im her Reit ehe leit getain, sagt er nein, und her Reit were eiz bei im gewest und gesagt, es were gut mit im. Nuhe ware mancherlei reden und gedanken, aber man kunt nit anders vernemen, dan das er dol were. Darnach wart er dem doimdechen geliebert, da er noch sitzt. Uff s. SimonJuden tag28. Okt.worden die 3 herrn, alle drei zuglich, begraben, die zwein zu s. Maximinen, her Reit zu s. Paulus zu sinem fatter. Die universiteit gink mit, ich auch, und war ein herlich begrebnis und ein welt van zuseher und je 8 studenten trogen ein lich. Disser her Reit het wol ein groisser prelat und her mogen sin, aber er hilt sich demoitich, sclecht, unverweislich, predigt meisteil und lerte die scholer, war der eirste regent, der die burs uffpracht, war redselich, geleirt und ein gutten exempels. En quomodo perit justus, quasi non sit deo dilectus. Got weis alle dink!Bd.2, S.286.
 
Anno 1574 den 29. octob. oder kurtz dar nach ist mit dochter Ailgin einß kindtz gelegen deß glichen min dochter Lisbeth die dannest stetich kranck ware.
 
Anno 1574 den 30. octob.Tilgung: hat; durchgestrichenist mir daß halb mald. kornß renthn zu Neuß van Henrich und Beilgin Spornß van 7 jaren alß van anno 68, 69, 70, 71, 72, 73, 74, termino remigii noch unbezalt achterstendich durch iren eidom Arndt Langenfelß zum Bockel uff der Nederstraissen zu Neuß mit gelde bezalt worden 6 gl., 2 alb. vur daß mald.. Vide min rech enßboich fol 166 hie vonn weiterß.
 
Anno 1574 den 2. nov. aller selen tag solt ich nach altem brauch zu Carmeliten den mittag gewest sin, aber ich moist bei m. Goddert Alstedens frauen schenken gain, der den 2. oct. gestorben war; und ich hab wol zu s. Laurenz uff dem stoil vur mine hausfrauen laissen bitten, aber geinBd.2, S.287 [685] kerz uff das grab s. Laurenz laissen setzen. Das haben min kinder bestalt, wilche die kerz von 13 ponden uff dem jargezit heim hatten tragen laissenVgl. oben S. 277.. Ich besorgte, setzt ich ein druff, die mochten sei auch holen. Aber zu s. Jacob hab ich die graber beluchtBd.2, S.287.
 
Anno 1574 den 6. nov. hat der pastor gegen die kirchmeister s. Jacob vur dem probst her Arnolt van Bruwiler in der probsteien s. Georgen getaget. Der pastoir hat bei sich den licentiaten Hartzem, der im sin wort dede, und war die meinong, dweil der pastoir neit wol kunt zukomen, man sult im mit Pfenninks missenVgl. Bd. 1, S. 134 ff.zu steur komen. Aber ich dede das wort vur die kirchmeister und sagt, man gebe dem pastor, was die vorigen gehat hetten, die miss im zu geben besweirt man sich, und man hat dem probst in geheim die ursachen vermeltvermalt in der Handschr., warumb man im kein miss kunt geben. Es fielen allerlei reden, doch wart der tag uff ein andere zit ingestelltDasselbe wird im December wiederholt, Bl. 687, und im nächsten Januar, Bl. 690'..Bd.2, S.287
 
Anno 1574 den 9. novemb. bin ich uff Johan Walraiffens banneressen gewest daß uff dem Quatermart gehalten wart.
 
Anno 1574 den 10. novemb. uff s. mertinß abendt sint min moder und ich mit unssem gesinde allein frolich gewest.
 
Anno 1574 den 11. novemb. kunth man in Coln nit wol firn wein bekomen und galt 7 alb. die quart seir sclecht win, deß newen weinß galt die quart 6 und 7 alb..
 
Anno 1574 den 12. novemb. waß min broder nach Houf gezogen wolt da wein golten die waren allet verkauft. Er galt noch etliche Oberlainsteriner hie am kranen umb 75 daler daß foder nit kostlich.
 
Anno 1574 den 15. novemb. hat min broder und ich alß vurmonder Elisabetn Hornß die interesse und schaden van Engin Kemperß widwen Hornß vur den urthelßmeisteren widder angefangen, dan sei wolt sich in der guthen nit finden laissen.
 
Anno 1574 den 16. nov., dri tag nach einandern, den morgen umb 3 und 4 uren, do van naturen kein monat oder licht gescheinen, ist es so licht uff den strassn gewest als scheir im tage; min suster Sibilla sagt, sei hetz gesehn, und was in der stat vil sagens davonBd.2, S.288.
 
[685'] Anno 1574 den 20. nov. hat ein foder weins von dissem herbst uff der Moseln gegolten 70 daller und allenthalben nit vil weniger under 60 daler, dan es war nit halber wein gewassn, und dieder in der Handschr.kaufleut fielen mit der mennigden druff, die vil bares geltz hatten, das sei uffgegolten worden, dan das laut war weit und breit. Die firn wein waren nau feil und galt davon ein foder in Coln 100 daler, das etwas gut was, auch 120, 130, 140 daler, wie sei verkauft sinBd.2, S.288.
 
Anno 1574 den 21. nov. sin min broder und ich essen gewest bei doctor Krudener, dar ich ein flesch raitzwins geschickt. Den 23. nov. samen uff dem licentiat-essen uff dem Quatermart, beide van dem licentiato Brunone Bingio, unserm swager, beroifen, dem ich 4 raitzeichen geschenktBd.2, S.288.
 
Anno 1574 den 25. nov. angefangen unsen wein vom herbst a. 73 in der Achterstraissen gewassen uber disch zu trinken; der firn weiswein, den mir bei broder das jar durch geholt, was zu teur. Disser win was etwas sclecht, plomp, nit saur, und min motter drank in gern. Sunst galt die quart neus roitz weins 41/2 alb. und das foder etliche und 40 daler; min broder hat min gewass uff den kauf bekomenBd.2, S.288.
 
Anno 1574 den 26. novemb. haben mir 4 fercken vur 60 gl. gehat, dar zu gab min motter 40 gl. ich 20 gl..
 
Anno 1574 den 29. nov. ist her Philips Geil, alter burgermeister, am geswer des halz, wie man sacht, gestorben, und den 1. dec. herlich, auch mit der universiteit als provisorDer Universität. In diesem Amte folgte ihm gleich Gerh. Pilgrum nach, Rathsprot. Bd. 28, Bl. 185' vom 16, Dec., zu s. Briden bei sin eltern und frauwen begraben, dar ich mit ginge, und man gab presenz. Er hat gewont uff dem Holzmart, war ein verstendich, sanftmodich, fruntlich, ansclegich man und gut uff der gemeinde seiten, der sin burgermeisteramt vur andern umb siner tugent und nutz und ehr, die er in zeitn, do das korn nit zu bekomen war, erlangt, do er ein ursach was, das diss umbligende landen uis Coln gespeist und getroist in iren noten wordenBd.2, S.288.
 
Anno 1574 den 30.'31' in der Handschr.nov. uff s. Andres tag was min nicht Feigin van PolhemPolhelm das.mit mines broders frauen zu s. Revilien in derBd.2, S.289 [686] predigen gewest und gehort: sehe, mir haben alles verlaissen und dir gefolgt, etc.Ev. Marc. c. 10, 28., ginken darnach samen zu Marien-Betlehm in Reimersgassen-convent; da bat es mit gefalten henden, man wolt es da innen laissen pliben sin lebtag und got dienen. Min suster war nit gern daran, doch leis sei es dasmail dar etliche tag zu pliben und sich zu bedenkenBd.2, S.289.
 
Anno 1574 den 1. decemb. verlacht vur Gotschalck mineß broder Christianß van Weinsbergs sohn 2 daler daß er ein ganß jar in der Weifferstraissen bei m. Wilhem Walbeck schriben lesen und rechnenn geleirt. Nemanß kirde sich dar an vißzugeben, so hab es uff beger miner moder dar gelacht uff ein lanck widdergeben.
 
Anno 1574 den 2. decemb. breif von minem son Wilhelmo Roß ausser Padva Italie den 18 octob. dateirt bekomen dar in er mir nochmalß volmacht in quo casu leist. Und zeigt an er hab die vorige volmacht uff verlerong ewiger fruntschaft moissen widderroiffen etc.. Doch erpeuth er sich den vertrag mit mir uffgericht zu danck außzurichten, und sult doch mit der pension etwaß gedolt zu haben. Auch schrib er wie sich reise sich uff Bononien und Rom wurde zutragen. Ich sult im nit schriben biß uff weitern bescheidt daß ich verneme wa er were.
 
Anno 1574 den 4. decemb. hat mir Christgin Hilgerß man pachter 9 malder roggen geliebert van Swartzm sagt ert wult daß rest auch balt bringen, und hat mir fort daß gut uffgekundigt.
 
Anno 1574 den 5. decemb. hab ich gekratzst ein stucklin weiß rost alß sandicht stein daß mir bei 4 jaren uff dem hinderstenden backzant an der rechter seiten unden im monde gelegen hat daß ich lange zit her uff der seiten nit kunt kewen, und nochz daselbst nit wol. Und wiest der rost mehe an zenden die eitz alt werden. Aber daß gebiß an der lincker seiten ist noch gut daß ich gern kursten van broit essen und da beissen kan.
 
Anno 1574 den 6. decemb. haben die krichmeister s. Jacob mineß broderß breif vom stoil vur sich und sin hausfrau zur leibzucht und dem hausfatter und inwoner zu Weinsberch so lang er daß begert verseigelt.
Wie der breif breifsicin minem copienboich fernerß viß weist.
 
[686'] Anno 1574i den 7. decemb. bin ich mit mineß sonß breif zu dem licei. Ryndorf, gangen im angezeigt wan er gelt in Italien schicken wult wie daß zughain sult, und im 4 raitzeichen geschenckt daß er biß her zu zwischen minen kindern und mir gehandlet wiewol nitz uisgericht were. Dan sint dem 6 octob. hat ich nitzs vernomen uff daß er sin arbeit nit alle vergeblich ange want und mich sunst undanckbar schetzsthe. Do sagt er mir es weren nochwol etliche van den kindern zum friden geneigt da ich glichfalß also were wolt er fernerß handlen. Ich sagt daß mogt er dhoin.
 
Anno 1574 den 10. decemb. ist Johan Kalkop van Wanloe bei mir gewest und 5 goltgulden bezalt van zweien halben jarn de anno 1573 und anno 1574 dominis andreæ van 5 goltgl. renthn die min hausfrau jarlichs zu Wanloe renth fallen hat. Ich namß uff rechnong an und quiteirden dar van.
 
Anno 1574 den 10. decemb. ist der licentiat Ryndorf zu mir komen und gesagt, die veir kinder Volckquin und Drutgin, Hack und Lisbeth, Blaitzem und Ailgin Henrich Roß und Feigin wulten sich mit mir verglichen und vur die tusent goltgulden zur leibzucht geben nach anpart einß 600 daler oder jarlichs _50 goltgl. leibzucht wehe sei deß sich bedencken wurden. Und vur daß kindtheil und gewonnen gutter und alleß ander jeder eitz 80 daller einß. Und wulten mir daß gut zu Swartzem gantz zur leibzucht und halb zum eigenthumb laissen dir 5 mald. kornß zu Zulch auchTilgung: zum; durchgestricheninhalt breif und siegel etc.. Dar uff ich sagt es were nit under die hondert daler vur jeden zu geben zu handlen gegen daß kindtheil und gewonnen gutt. Doch dweil sich die sach eitz anleiß sein zum friden moiß ein concept gestalt werden zu beiden siden besigtiget daß nemanß verforthelt worde. Es leiß sich Ryndorf hoeren doctor Broich worde sich alß vormonder nit vertragen. Ich sagt dar geb ich nitzs umb ich mocht liden daß der und andern unwilligen daß recht nemen. Doch war unser abscheidt. Ich [687] sult daß concept stellen und im daß uberliebern zu lengen und kurtzen, uff daß nitz im vertrag versampt wurde dar auß folgens neuwer irthomb untstunde.
 
Anno 1574 den 11. decemb. widder in der Probsteien vur dem probst in deß kirspelß sachen getaget. Der pastor hat sinen licentiata Hartzem und die kirchmeister d. Duissel, und begert der pastoir noch ein officium oder miß, deß die kirchmeister nit in willigen wolten. Doch erpitten sei auß irem seckel beilage zu thoin mit sampt den achten und nachparschaft so lang es in geleibt. Der probst nam daß an und erpout sich auch etwaß zu geben. Diß solt man an die achten ge langen umb den probst bescheidt laissen wissen. Aber der pastoir hetzs lieber auß der kirchen gelt zu gesagt haben.
 
Anno 1574 den 12. decemb. sprachen die kirchmeister s. Jacob den dechen sant Cunibertz und licentiaten Ravenorth an daß sei gemach in derTilgung: sahn; durchgestrichensachen tuschen dem capittel s. Joriß und schol meister s. Jacob deden. Der probst sult drumb begrutzt werden die sach uffzunemen. Dan die beide herrn waren commissarii vom official gesetzst und namen sich an daß urthel were schoin fertich, wiewol die kirchmeister uff ein beurthel warteten und ire acta noch nit presenteirt hatten. Also stolten die beide herren etwaß.
 
Anno 1574 den 17. dec. ist dem geweltrichter Jacob van Bedber uff einen abent, wie er zimlich beschenkt, sin rechte hant van eim geweltrichters diener, Johan Duvel genant, in einem zank under einandern abgehauwen, henkt doch noch an eim stuck felgin; und der diener verleif, wiewol er sich gedacht zu untschuldigenBd.2, S.289.
 
Anno 1574 den 18. decemb. gab ich daß concept einß vertrags zwischen minen kindern und mir dem lic. Ryndorf selbst zu gestalt. Dar in alle stoissige puncten scheir narrative und weß man sich scheir verglicht, geroirt ist, dar in ich den 4 kindern die sich mit mir verglichen wolten jedem [687'] ein hondert daler vur die leibzucht und auch ein hondert vur daß kindtheil und gewonnen gutterTilgung: eyn; durchgestrichenjedem ange satzst, und dan mit den andern puncten und weiderß wie daß concept extendeirt mitprengt. Ryndorf hat hie und da etwaß angezeignet und corrigeirt, sagendt er wolt mit den kindern dar auß conferern, waß nuhe drauß weren wulte, hab ich zu vernemen.
 
Anno 1574 den 22. decemb. umb diß zit ungeferlich ist daß heimlich gemach in den zinßheussern in der Achterstraissen gereiniget worden. Daß haben die 4 haußleuth uff ire kosten moissen bezalen dieweil ich sei nit verhoigden. Und haben dar van den goltgrebern 11 marck und 1 fleschs winß geben wie sei sagten. Aber die goltgreber haben daß gewolfgin weiter uffgebrochen dan idt waß und schaden gethain daß sei die materi mit schuppen auß mogten sclain und nit auß putzen durften wie vormalß waß gescheit. Und haben die britz uffgebrochen und ein koul hart dar bei in den hof minß wingartz geworfen. Vide anno 1566 den 4. feb. ists auch gereinigt, da weist es noch weiters zu ruck.
 
Anno 1574 den 21. decemb. uff s. thomas tag hat mich ein erbar geselschaft der gafeln uff dem Swartzenhauß zum rhaitzherrn erwelt. Und solt diß uffs neut min veirther und von alters min siebender rhaitzganck sin. Und daßmail wart Henrich Duissel zum veirundveirzigen erwelt, dessglichen wart die neu ordnong, alle halbe jar 2 beisitzer zu erwelen, der jeder einer 1 radergl. geben sult, ingewilligtVgl. den Erläuterungsband.und worden daruff Sixtus van Hilden und Henrich Steinhausen vur ein halb jar und Dierich Herzoch und Gotschalk van Weinsberch vur ein gans jar gekornBd.2, S.289. Und wart mir uff dissem churtag der wein zu ehren geschenckt van nachfolgenden herrn und frunden.
 
Wein geschenckt uff s. thomaß tag anno 74 eirst van den herrn und brodern uff der gaffeln.
 
Peter Attendargestrichelte Linie3 fi..
Brun Barthelgestrichelte Linie3 fi..
Iacob Omphalusgestrichelte Linie3 fi..
Stephan Kolfgestrichelte Linie3 fi..
Doctor Arnolt Rosenberchgestrichelte Linie4 fi..
Anthonius Kloichgestrichelte Linie3 fi..
Diederich hertzochgestrichelte Linie2 fi..
Franciscus Kirchofgestrichelte Linie4 fi..
Bartholomeus hertzochgestrichelte Linie2 fi..
[688] Henrich Steinhuyssengestrichelte Linie2 fi..
Iohannes Schutzgestrichelte Linie3 fi..
Melchior Bispinckgestrichelte Linie3 fi..
Ioncker Dierich Saßgestrichelte Linie4 fi..
Iacob de Vischergestrichelte Linie3 fi..
Wilhelm de Wolffgestrichelte Linie2 fi..
Dierich Blaferbergestrichelte Linie1 fi..
Sixtus van Hildengestrichelte Linie3 fi..
Otgerus Steinweghgestrichelte Linie2 fi..
Peter Ollergestrichelte Linie1 fi..
Vit Salßmangestrichelte Linie1 fi..
Herman Dresanus kranschribergestrichelte Linie1 fi..
Rutger Aldekirchengestrichelte Linie1 fi..
Johan Kritgestrichelte Linie2 fi..
Henrich Ernstgestrichelte Linie1 fi..
Ioannis finechengestrichelte Linie1 fi..
Christgin Melendonggestrichelte Linie1 fi..
Johan van Sulß seilspennergestrichelte Linie1 fi..
Derich Seilspennergestrichelte Linie1 fi..
Neliß van Disternichgestrichelte Linie1 fi..
Herman Buddenbendergestrichelte Linie1 fi..
Iohan Bremißgestrichelte Linie1 fi..
Iohan Schenckartgestrichelte Linie2 fi..
Viatrius Graifgestrichelte Linie2 fi..
Peter van Aichgestrichelte Linie1 fi..
Johan van Zyndorpgestrichelte Linie1 fi..
Lic. Bernhardus Omphaliusgestrichelte Linie4 fi..
Lic. Arnoldus Hesiusgestrichelte Linie4 fi..
Petrus Vollebensgestrichelte Linie4 fi..
Iacob van Bachemgestrichelte Linie1 fi..
Theviß Dunwaltgestrichelte Linie1 fi..
Siluester Muddergestrichelte Linie1 fi..
Simon von Zonßgestrichelte Linie2 fi..
Johan von Dunwaltgestrichelte Linie1 fi..
Iohan Buddenbendergestrichelte Linie1 fi..
Henrich Duisselgestrichelte Linie3 fi..
Ioannes Katz van Cleifgestrichelte Linie2 fi..
Eckert van Wulfratgestrichelte Linie1 fi..
Derich Azem van Beverfordtgestrichelte Linie4 fi..
Ignatius organist Severinigestrichelte Linie1 fi..
Hermannus Georgius Rondorfusgestrichelte Linie2 fi..
[688']
 
Geschenck der ander herrn und frunde baussen der gaffelgeselschaft.
 
Die frau auf Weinsberchgestrichelte Linie6 fi..
Johan van Dutz zum Aren Numartgestrichelte Linie4 fi..
Gotschalck van Weinsberchgestrichelte Linie6 fi..
Gerhardt Peilgestrichelte Linie2 fi..
Henrich Backhovengestrichelte Linie2 fi. doctor Mertin Krudenergestrichelte Linie2 fi..
Gerhardt van Monhem offermangestrichelte Linie2 fi..
Sibilla van Weinsberchgestrichelte Linie4 fi..
Peter van Rhadegestrichelte Linie2 fi..
Herman Volberch zeichnschribergestrichelte Linie3 fi..
Borggreif uff Beiengestrichelte Linie1 fi..
Lodowich Minau goltsmidtgestrichelte Linie2 fi..
Ioncker Johan Leefdhailgestrichelte Linie2 fi..
Herman Velbart scloßmechergestrichelte Linie2 fi..
Peter van Eeil Hoeportzgestrichelte Linie1Tilgung: nicht lesbar; durchgestrichenfi..
Laurentz schoinlepper Hoeportzgestrichelte Linie2 fi..
Laurentz faßbender Hoeportzgestrichelte Linie2 fi..
Henrich Engelskirchengestrichelte Linie2 fi..
Iohan van Ernerfelde schidenmechergestrichelte Linie2 fi..
Henrich van Netteshem beckergestrichelte Linie1 fi..
Gerhardt Lutzekirchen kannegeissergestrichelte Linie1 fi..
Maria van Weinsberch zum Lewen Hoeportzgestrichelte Linie6 fi..
Her Christian Ordenbachgestrichelte Linie6 fi..
Doctor Tilman Ordenbachgestrichelte Linie6 fi..
Henrich van Ham steinmetzergestrichelte Linie2 fi..
Johan Paulus Saltzgaßgestrichelte Linie4 fi..
Johan Duisbergh zum Kampgestrichelte Linie1 fi..
Jaspar Dusseldorp Lintgaßgestrichelte Linie2 fi..
Fridrich van Eilgestrichelte Linie1 fi..
Tilman Aldenhovengestrichelte Linie1 fi..
Iohan Oickhovengestrichelte Linie2 fi..
Arndt Maeßgestrichelte Linie1 fi..
Her Gerhardt Pilrgrum burgermeistergestrichelte Linie1 fi..
Johan Hemmersbach Staljangestrichelte Linie2 fi..
Marx Beiwechgestrichelte Linie1 fi..
Doctor Johan Duysselgestrichelte Linie2 fi..
Derich Plogergestrichelte Linie1 fi..
Iohan Kriptzsgestrichelte Linie1 fi..
Gerhardt Rommerskirchngestrichelte Linie2 fi..
J. Gerhart Angelmechergestrichelte Linie1 fi..
Wilhem van der Sargestrichelte Linie1 fi..
Henrich Beck borggreifgestrichelte Linie2 fi..
Elsgin Ordenbachs alte umblaufraugestrichelte Linie2 fi..
Johan van Mulhem loergestrichelte Linie1 fi..
[689] Peter van Bing dhomsmidtgestrichelte Linie2 fi..
Licei. Bruno Bingiusgestrichelte Linie2 fi..
Christian Korth Hertzestraßgestrichelte Linie2 fi..
Scheffen Georgen Volckquingestrichelte Linie2 fi..
Henrich Roßgestrichelte Linie2 fi..
Dioniß Leefdhalgestrichelte Linie1 fi..
Jacob van Bedbergestrichelte Linie1 fi..
Maternus Colinusgestrichelte Linie1 fi..
Arndt Brun melergestrichelte Linie1 fi..
Paulus van Alftergestrichelte Linie1 fi..
Iohan Peil van Neußgestrichelte Linie2 fi..
Iohan Weienhovengestrichelte Linie1 fi..
Henrich Brun glaswortergestrichelte Linie1 fi..
Henrich Portz Lyndtgaßgestrichelte Linie1 fi..
J. Lodowich Heimbachgestrichelte Linie1 fi..
Mertin Lutzekirchengestrichelte Linie1 fi..
Peter van Hilden Maltzbuchelgestrichelte Linie1 fi..
Mattheiß van der Kettengestrichelte Linie1 fi..
Wymmar Hackgestrichelte Linie3 fi..
Michel Lutgeßgestrichelte Linie1 fi..
Arndt Eigelsteingestrichelte Linie1 fi..
Engel schartzeweffer Hoeportzgestrichelte Linie2 fi..
Wilhem van Grevenbroich beckergestrichelte Linie1 fi..
Iohan van Gladbach bussemechergestrichelte Linie1 fi..
Wynandt van Keiserswertgestrichelte Linie1 fi..
Christoffel van Reil zum Rade Ryngaßgestrichelte Linie1 fi..
Jaspar van Mulhem fleischewer hergestrichelte Linie1 fi..
Peter ter Lain der jongegestrichelte Linie1 fi..
Iohan Lutzekirchn under Kesterngestrichelte Linie3 fi..
Iohan van Hilden steinmetzer hergestrichelte Linie2 fi..
Wilhelm Paulus under Kesterngestrichelte Linie3 fi..
Peter Kyffe zur Cronen Schildergaßgestrichelte Linie2 fi..
Peter Alstedengestrichelte Linie4 fi..
Iohan Duyssel Smirstraßgestrichelte Linie1 fi..
Petrus Christianigestrichelte Linie1 fi..
Peter van Wyler zu Neilgestrichelte Linie1 fi..
Derich Holtzwilergestrichelte Linie1 fi..
Gobbel van Zonßgestrichelte Linie1 fi..
Matthiß Wulfradtgestrichelte Linie1 fi..
Frau Gertrudt Roßgestrichelte Linie2 fi..
Frau Cecilia Kruißkampsgestrichelte Linie1 fi..
Joachim van Aich schartzeweffergestrichelte Linie2 fi..
[689'] Wilhem van Numerichgestrichelte Linie1 fi..
Henrich van Berchem fleischewergestrichelte Linie1 fi..
Derich van Lyndtla schartzeweffergestrichelte Linie1 fi..
Henrich Krudenergestrichelte Linie2 fi..
Wynandt zum Schiffgestrichelte Linie2 fi..
Johan Walraifgestrichelte Linie2 fi..
 
Summa in allgestrichelte Linie271 fi. jeder fi. 6 alb..
 
Anno 1574 den 24. dec. uff christabent des raitz ingegangen und bin dissmail zum veirtenZum vierten Mal.urtelsmeister und commissarius in appellationsachen worden und wiewol ich nuhe dreimail uff der seiten zum platzRathhausplatz.zu uff der hoher bank gesessenIm Raths- oder Senatssaale im Rathhausthurme., so haben mir doch die burgermeister befollen uff der jonker bank zu sitzenBd.2, S.290.
 
Anno 1575 den 25. decemb. den christach min hoichzit s. Jacob gehalten und die christhillige tag ohn alle gasterei gewest.
 
Anno 1575 den lesten decemb. daß alte jar besclossen. Bin mit miner motter suster Sibillen dem gesinde den abendt allein in stillen frolich gewest. Got verlene unß allen diß kunftigh waß unß selich ist.
 
Telosin griechischer Schrift
 
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[Das Jahr 1576]