[Das Jahr 1581]
 
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Anno domini 1582 mit gott angef..
A. 1582 den eirsten januarii ist, got hab lob, das funfte jar mines altertums angesclichenBd.5, S.193war montag dan Als min broder Gotschalk uffBd.5, S.193sontag nujarsabent sin Jacobs krenzlin mit den kirchmeistern und achten zirlich gehalten und fast an gutter speisen geobert war, hat er dissen mittag sin frunde im haus Weinsberg in der groisser stoben zu gast gehat, neben mir Herman, sin suster Marie, Catharin, Sibille, Jacob van Gusten, Peter van Weinsberg sinen son und Emma van Gusten sin snoir, Reinhard Balck, Tringin broder Christians frau, Henrich van den Steinen steinmetzer und Susan elude. Ich hab minen bleichart, auch geschenkten neuwen wein mit zum besten geben und sin frolich gewest. Swager Johan van Deutz war auch da.Bd.5, S.193broder Gotschalck hat disse kost gethain, Der wein ist fast deur, schadt zu vill und leist gutte geselschaft eitz nit so oft samen komenBd.5, S.193collation zu halten wie vormals. Uff den newjarstagBd.5, S.193alß eitz pleicht nach seir altem brauch ein frunt dem andern ein fruntschaft zu schenken und damit ein zukunftlich gluckselich newejar zu wunschen. Dieweil dan die frunde, agnaten und cognaten des haus Weinsberg vergadert sin gewest, wie auch Herman und Gotschalk, mines broders Christians sone, zu disch dieneten, sult ich als der allereltiste under innen jedem oder in (ge)samter hant ein newjar geben habenBd.5, S.193daß in nutz und gut were aber ich hab nit vil geltz noch gutsBd.5, S.194so kan ich in damit wenich zu hilf komen, aber ich hab nit vil geltz noch guts. Aber wie die predicanten und pastores toin, mogt ich etwas innen zu gedenckmal der leer mitteilen. In den kirchen haben (wir) aus der hilliger schrift hin und widder newe-jar bekomen. Ich aber will in ir eigen mirkBd.5, S.194oder zeichendrei Kreuzezum memorial zu gemode foeren, und zum newen jar gebenDie folgende Stelle ist mitgeteilt von A. Meister in den Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein, 1900, Bd. 69, S. 159.. Disses mirk ist also gestalt: ein lineaBd.5, S.194oder strich ligt unden, hat an jedem orte zur rechten und zur linken klein lineen durch gain, die zwei crucer geben. Mitten aber der ligender lineen zwischen den zwien crutzer geht ein uffrichtige linea, das oben auch ein klein linea oder strichlin hat, gibt auch ein crutzBd.5, S.194also daß sulch mirck oder zeichen drei crutzlin mitprengen, einß oben und zwei undenKreuzzeichen Disses mirk hat Gotschalk van Weinsberch min ancherBd.5, S.194minß fatterß fatter uff sinen wein- und beirfassen gereitzt und gebraucht neben sinem wapen, dem sparkle im weissen. Derglichen hat min fatter ChristianBd.5, S.194van Weinsbergh diss mirk auch uff sin weitballen, weinfaß und ander ware gemacht. Ich finde doch, das min ancher Gotschalk zum underscheit ein eichel drunden gemalt hat an einem orde. Aber min fatter hat uff sinem stempel ein , sol Christian beduden, darunden gemacht. Ich hab auch das mirk mit eim gebraucht, dweil ich Herman heisch. Min broder Christian plach auch eindrunden zo machen. Min broder Gotschalk hat das mirk im obersten strich mit eim G gemacht und in dem signet und uff fassen gebraucht. Min broder Iheronimus hat nit vil gebrucht, wollt es aber machen. Min sustern habens nit gebraucht, dan ire menner haben in der stat neben ire besonder mirk das swartz sparkle im weissen schilde gesatztBd.5, S.194nu haben min broder neben irem wapen diß mirck, wie kan ichs dan innen geben daß sie ein mal haben. Wan ich sulcher mircker hett van clarem ducaten golde, der einß ein pont swar wiege der wult ich in mallich ein geben zum newen jar [323'] sulches mogt innen etwaß helfen sie wurden es auch wol zu nutz anlagen. Aber so vil goltzs ist nit hie. Waß ich dan nit hab das hat der riche gott uberflussich, den bit ich daß er dem gemeinen hauß Weinsbergh und jedem haußgenoiß will geben daß in selich ist und besser dan roit golt edel perlen und gesteinß. Daß hillige crutz christi sie uber sie, behut sie vor allem boesen, sie innen zur rechten und lincken im namen deß fatters deß sohnß und deß hilligen geistes. Diß hillige zeichen wilches ewer merck vorbildet gebe ich euch zum newen jar dan durch christi crutz ist unß der himmel erworben. Darumb laist euch ewer mirck ermanen an daß crutz liden und sterben christi unser erlosers deglich zu gedencken und unß deß zu nutz zu machen.
Es soll euch ohn das ewer vorelter mirck und zeichen auch erinnern und ermanen das es ein dreifachlich crutz zeumet einß oben und zwei unden. Wie sie, ir und ich nit sonder crutz, iha nit einfeltich dan drifeltich jeder zit gewest und noch sint, iha daß ghein hauß, noch gesclecht noch menschs ohn sulch mirck und dreifachich cruz wol sin kan, so sullen mir und jeder von unß sich getroisten und gedultich sin ob im mehe dan ein crutz mehe dan ein lieden jamer und ellendt uberqueim. Dan disse welt hat den art daß nit ein crutz und liden allein kumpt. Und ist zu zeiten nutz gut und selich daß sulche crucer und liden dem menschen uberkomen, sol es dan also sin und moiß es also sin.
Ei lieber so laist euch ewer eigen angebornen crutzer mirck deß berichten deß erinneren und troisten, Von den drien crutzer steit eins mitten in der hohe, laist euch das ermanen, das got aus dem hohen himmel sinen einigen son herabgeschickt hat, das crutz vor uns zu tragen. Daher komt uns auch pillich ein crutzlin her, das uns von got uffgelacht wirt, gedultich mit im zu tragenBd.5, S.194dan mir sullen ehe gern sinen orden annemen und mit im crutzbroder sin, deß crutz und orden nit zu swar ist, Zur rechter siden hats auch ein crutz, das komt jedem von sinen kindern, frunden, gutteren und gluck her. Zur linken hats auch ein crutz, das komt jedem von sinen widderwirdigenBd.5, S.195fianden ungluck, von sinen bosen sitten, sunden, moitwillen, hinleissigkeit und derglichen herBd.5, S.195summa es ist daß crutz und liden oben und zu beiden seithen bei unß her, sie sin nit swer wan man sie leirt tragen gern und gewint sich in gedolt, greift einen frischen moit und verhoft alle zit einß besseren.
Dieweil dan unß mirck drierlei crutz und leiden vorbildet, so hab daß mirck zum neuwen jar, gedenckt dran und laist es euch zu troist und zur nutzlicher leer sin, behalt es, nimer sol euch diß neu jar gerewen. Von dissen mirck will ich folgenß uff den 3 tag maii und juventionis s. crucis mehe sagen, dan der tag ist von mir in minem testament zum hausfest zu Weinsberch verordnet. Da sol diß mirck weiters vißgelacht und zum weinsbergischen fest accommodeirt werden, biß dar hin willen mir es geleibß gott instellen.
 
Anno 1582 den 2 janva. umb diß zeit ist daß hauß Hensberch uff der Bach wilches ein portzhauß uff dem Weidtmart neben deß capittels Georgii hof und zwei zinßhausser hat verkaufft und in frembde hende komen. Dan Jacob von Widdich ein oberlendisch schiffman hatzs von joncker Wolffkeiln dem amptman zu Broil gegolten ,bei des voreltern, den van der Eren, Wolffkeln, Heimbachen es wolBd.3, S.120 [324] zweihondert jar gewesen wasBd.3, S.120 ,Und brengt die mennigt des folks sulche deurde in die heuser in Coln, das vil heuser von den alten gesclechten an fremden komen, dan sie eitz mit vil geltzs mehe nutz schaffen kunnen und renten gelten. Wiewol sich diss auch verandern kan, das sie zu andern zeiten nach den sterbden oder frit in den Nederlanden widder unwert kunnen werdenBd.3, S.120disser schiffman wirt vil geldes haben wilt daß portzhauß und der zinßhausser ein uff dem Weidtmart abwerpen und da zwei zirliche zinßhausser uff die stadt bawen. Werden eitz zur zit wol vil haußzinß gelten aber auch vil kosten. Und wirt die herlicheit dem hauß Henßberch mit inbawung der außfart benomen. Vormalß haben burgermeister drinnen gewont ich trag sorg es wirt vor eirst kein borgermeister drin wonen. Also werden doctor Wynandt Raidt und frau Magdalein Ryndorfs oder Schiltzs drauß getriben, die hurling waren die willn nuhe vor den prediger inTilgung: nicht lesbarir hauß zehen und minen neiffen Peter Weinsberch widder vißtriben dan zinßhuser sin eitz ubel zu bekomen.
 
Anno 1582 vom 2 ja. uff den 3 janvarii die nacht sin in Coln wol hondert klapper und ringe van den huißdhurren abgebrochen. Alß uff der Hoeportzn, Pannescleger, vor den Augustinern, durch die Sternegaß, vor sant Peter und in andern mehe gassn und straissen ,Es war die klein diefferei mehe lecherlich, dan schetlich. Etlich machten ein seltzam bedudung darvonBd.3, S.120der oder die deif sin noch nit bekomen.
 
Anno 1582 den 3 tag janvarii uff godestag ist min gebortz tag und fest gewest daß ich (gott hab lob und danck) min 64 jar abgelacht, eitz in daß 65 jar mines alters getroden sin. O her laiß es zu diner erhen zum ende pracht werden, doch her din wil geschehe und nit der min, da ich anders wil dan du wilß. Disser 10 tag von der geburt christi ist klarer und schoener gewest dan die vorige alle loiß tage dar in es naß trob und windich wetter gewesen keiner vißgenomen. Ich hab das fest uff den abendt zu Weinsberch gehalten die maltzit dar noch hartfleisch groinfleisch gebradt genoig vor handen, mit zweien frischen rheinfischen die angeneim waren gebessert. Unser acht die disse zit im hauß wonten jedem ein zucker koichlin geben, 3 quarten bleichertz minß gewaß, 1 quart weis weinß, 2 quarten rhaitzweinß geschenckt. Und sin alle acht frolich gewest, besonder gab daß verwonderunge und meher freude daß jeder van den achten an einem sinen genannen hat, wie das wanschaffen gewircket wart. Dan min broder und ich Herman saissen auff einer sithen neben einander gegen im uber saß Herman gegen mir uber saß Gotschalck unß broders son neben ein. Also saß minß broderß frau Elisabeth Hornß und die magt ir nicht Sibilla Schal an der dritter siden neben ein und gegen minß broders frawen uber saß min suster Sibilla Weinsbergh gegen der magt Sibilln saß Elisabeth Horn die nigte neben ein uff der veirther sithen oben uff der hangender stoben, mit paren inß westen oisten mitternacht mittag und schoickeirt zwerß gegen ein nit ein genanne glich gegen dem andern, glich als were diß mit vorsatzß beschein und waß doch wanschaffen also gehalten. Wir hiltenß dar vor in ganß Coln noch in ander stetten sult sich daß nit so eben zu getragen haben.
 
[324'] Anno 1582 den 3 janvarii hab ich in miner gerichtzsachen gegen die Voiß kinder im sale wegen Lantzelroder hofs beide commissarien den l. Broilman und l. Helman besonder jeden angesprochen und innen zu verstain geben daß ich nit eilte in der sachen umb unrawe und kosten zu verhutten, dan ich wust das die kinder selbst nit anhalten aber ire causidici. Der l. Broilman vertroist mich er wult mich nit uff kosten triben so vil im moglich were. Aber l. Helman sagt, er wult sich der sachen expuerern und abthoin, alß swebt die sach noch gemeglich.
 
Anno 1582 den 4 janvarii ist das heimlich gemach der veir zinßhuser in der Achterstrassen gereinigt und in ein kuil mineß hofs dar bei begraben. Hab den goltgreben geben 4 gl. current und 6 alb. zu verdrincken zu vor.
 
Anno 1582 den 5 ja. zur haußhaltung gehat drei fircken hab 477 lb. gewigen stehet daß lb. 43 h. ungerferlich.
 
Anno 1582 den 5 ja. der h. koninck abendt haußkoninck gekoren. Und ist Peter Weinsberg koninck und minß broders frawe Elisabet koninckin worden. Aber ist kein besonder konincksessen gefolgt.
 
Anno 1582 den 5 ja. ist Anthonius Wienhaiffen zur Blomen uff dem Altenmart wonhaft und gurdelmecher bannerher ein man uber 70 jar gestorben. Diß waß ein seltzam man hat drei alter frawen gehat und kein kinder mit innen. Alß im die eirste in der Becher gassn abstarb, treut er die zweite ein riche alte koichn beckersche. Da mit der die Bloim und fast gnog die leste handt zu wenden uberquam. Zum dritten nam ein einsicriche widwe uff dem Heumarckt auch ohn kinder. Damit richte er sin testament uff die leste handt zu keren und wenden. Lebten darnach seir ubel samen und hoffet einer uff deß andern dhoit. Er leiß daß samen uffgericht testament im schrein ligen, richt aber heimlich hinder ir ein codicil uff mit eigner handt dar in er eim rhade sin theil deß hauß zur Blomen und alles ander andern besatzst, doch den fondelingen etliche vil hondert dall. zu belagen drauß auch den 4 orden, besatzst den burgermesteren den secretarien, d. Conradt Betzstorf, scheffen Sittardt sinen executorn fast, und clagt drin uber sein frawe wie sie innen mishandelt. Sie hat vorhin wol etwaß gemirckt kunth doch nit dar hinden komen biß er gestorben war. Do wart daß testament im rhaidt offentlich gelesen. Die frau gestonde nit waß er uber sie im codicil geclagt, clagt mehe uber sin untrewe und rau leben. Sagt ir beider testament sie ordentlich uffgericht im schrin lege sult vorghain. Sie hett ire abenthur gestanden ir stundt alles gut zu. Daß codicil were von unwerde und bedroch, beger sich mit recht zu vertadingen. Aber ein rhaidt leiß alles juventrisern dweil aber kein gelt funden wart wie er im codicil angeben hat lacht man der frawen wechter inß hauß, die ligen noch drinnen. Und ist vil sagens in Coln von disser sachn. Mancher vermeint es sie ein ungetrawe handlung und sorglich wan mutva seu reciproca testamenten zwischn man und frawen gemacht worden und einer buissen den andern sult dan stillich sin dheil verandern und den andern betrigen. Etlich sagen es moge geschein. Ich gleubs, aber es sult etwaß uffgerichtiger zu ghain.
 
[325] Anno 1582 den 8 ja. hab ich neben minem gesellen Johan pastor zum Swartzenhorn minen eidt im rhade uff die roll alß rheinmeister gethain. Und folgenß daß gericht in der Weinscholen hilfen besitzen.
 
Anno 1582 den 8 janva. bin ich und min broder und sin hausfrawe min suster Catharin und ir man in der Reimmersgassen im conuent Marien betlehem gewest der motter und unsen bewanten und sustern mit kost und wein vereret. Und ist jedeß glach van unß funfen eilf mr. gewest. Ich hab auch Engin einen scheffenkoichn mitpracht.
 
Anno 1582 den 10. ja. breif geschickt zu doctor Tilman Ordenbach minem neiffen zu Strasbergh und dweil er mir vor hin geschriben hat umbzuhoren vor einen geschickten notarium dem wolt min g. her beschof zu Strasberg einen gutten schriber deinst im geistlichn gericht daselbst geben der jarß bei 500 daler sulte vißprengen. So hab ich minem neiffen ein jongen gesellenTilgung: ApAdolphum Fixium von Ellec notarium et studiosum juris uff anhalten und beger miner suster Catharinen und Sibilln mit allem bericht commendeirt, dan sie hatten einen heilich vor da diß condition zu erlangen were.
 
A. 1582 den 12. januarii sin zwein herzogen van Zwenbrucken, geborne pfalzgraben bei Rheine, hie in Coln bei Erzherzoch Mattheissen von Oisterich in der probstien s. Georgen gewest, und zum herzogen von Gulch, iren alten swegerherrn, gezogen, dem sinen reuen der abgestorbener furstinnen zu clagen, die noch zu Hamboch boifen erden stunde und zu Cleif sult begraben werden. Man sacht, sie wulten auch im lande mit helfen zusehen, das es sich mit der stat Aich und kreichsfolk nit verleif, dan der furst war sprachlois und eitz nit das fertigste.Bd.3, S.120.
 
A. 1582 den 13. jan. umb diss zit hat (sich) ein irtumb zugetragen, das die gwaltrichter, Gobbel van Zons und Die(t)rich Ploger, ein(en) vernoimden doctor in Coln vornamen und forderten die bois von im, das er die ehe gebrochen het. Er launte es und achte es vor ein smehe, begert bei eim rate besserunge sulcher smehe. Die gwelrichter nanten zwa hoeren, die in sulches anpracht hetten, die worden zu torn gesatzst, dem greffen geliebert, gepeinigt und sagten nit eigentlich, das der doctor plichtich were, dan es were am abent, doe es duister war, geschein. Die gweltrichter worden beruchtigt, als sulten sie umb ires nutz willen die hoeren zu sulchen falschem anprengen und bekennen anreizen, aber dweil sie diss nit bei kunten prengen, worden die dirnen folgens an katzs gestalt, einer ein oir abgesneden und beide mit roden uis der stat getriben.Bd.3, S.120.
 
Anno 1582 den 13 janva. noch frohe im fastabendt hat min broder Gotschalck und sin gesel alß haußmeister im Fischskauffhauß breif vom zolschriber zu Cube mit ingelachtem breif deß burggreffen zu Altzen bekomen. Da sie schriben und angeben diß man allenthalben in den heringen an den rogemer und melcher sclenglin und uncken vernemen, begernde [325'] bericht zu vernemen, waß das sin sult, ob er darin gehoirt oder nitt. Diss gerucht ist oben im lande uisgeschallen, das die herink in verdacht komen sin und nemans sie gelten wolt, dan sie ohn das seir deur waren, ein ton wart uff 13, 14, 15 daler gehalten. Vil schriben von Speir, Menz, Frankfort quam an die wirde und factorn an und van den kaufleut, die sich hart besorgten. Ja, hie zu Coln fant man das figurlin, wie sclenglin in heringen und buckingen, das disser bei villen burgern, bauren, arbeitzleuten, gesinde gescheut wart. Und quamen die herink und buckink in ein groisse verachtung. Ein rait nam den bericht in von den wirtenRpr. 32 f 259 (Jan. 19), f 260 (Jan. 22), f 265 (Jan. 29)., underkeufer, pecker, dreger, die bei iren eiden behilten, es sult gutt war sin, das ein rait hinuff an fursten und stet schreib und publiceirteBd.3, S.121aber der ein aß sie der ander nit. Und wuste dannest nemantz mit warheit zu sagen ob er sulche sclenglin mehe uffTilgung: daan der jaren dar in gesehen hatt. Also kunt auch nit vor gewiß gesagt werden das es drin gehoirt. Diß waren kein lebentige therlin dan figurger wie sclenglin irgens zweier finger breidt lengden waren blanck und formeirt eben wie sclenglin, Es keirt(en) sich aber die kaufleut und wirte noch nit hart an diss geschrei und hilten die herink noch fast hoich, wie sie dan auch in dissen kreichszeiden deur heruff pragt wordenBd.3, S.121.
 
A. 1582 den 14. jan. sol graif Wilhelm van Nassau, prinz van Uranien, den Brabendern binnen Antwerpen affgedankt haben, dan er innen bis herzu vorgestanden hatte. Und die sprach ginge stark, wie Brabant des koninks broder van Frankrich, den herzoch van Alanzon genant, vor iren herzoch ingewilligt und angenomen hetten, auch mit im des kreichs verglicht, wie sie sich gegen einandern halten sulten.Bd.3, S.121.
 
A. 1582 den 15. jan. ist zu Lutgen ein uffroir gewest, das die gemein die verhoigte beirzins nit wolt geben. Diss rumoir ist aber folgens durch insehens des bischofs gestilltBd.3, S.121.
 
Anno 1582 den 17 ja. ist unß swager Dreiß van Ninenhem wirdt zu Dormagen unden im dorp uff der westsiden der unß nichte enfgin Koppens zur ehe gehat und da van noch kinder, eitz an der wassersucht gestorben. Verleiß sin dritte frawe in leben. Und wiewall er gutte narong und landt hadde noch hat er fast scholt gemacht.
 
A. 1582 den 18. jan. ist der stat Aich der pass verlacht, das sie nichtz in die stat kunten bekomen und nitz drus brengen, dan heimlich und sorglich bei der nacht. Man sagt, der keiser sult diss dem herzogen van Gulch und bischoffen von Lutgin committeirt und befollen haben uiszurichten uis ursachen, das sie zu Aich calvinische burgermeister und ander herrn zu rait gekoren hetten. Der herzoch von Parma, des koninks oberster in den Nederlanden, hat kreichsfolk umb Aich ins rich gelagt, die den burgern werten und gelt uis der stat forderten, sunst wolten sie nit abzehn. Etliche geistlichen und catholische burger waren vorhin aus der stat gezogen, die sich uff den herzoch von Gulch vil vertroisten, der ohn das irtumb mit der stat hat. Also warn die van Aich ubel dran.Bd.3, S.122.
 
[326] A. 1582 den 19. jan. meister Heinrich Braun glasworter uff der Hoeportzn eilftehalf mark bezalt vor ein finster, die ich uff die stobbe in der kirspelsscholen uff dem Weidmart geben hab, wie doctor Crudener glichfals ein glasfinster neben die mein geben hat.Bd.5, S.195.
 
A. 1582 den 20. jan.Am 19. Jan. befahl der Rat drei Deputierten, sich dahin zu fuigen und den grunt zu vernemmen, quia senatus defensor'. (Rpr. 32 f 258 b.), sagt man, sulten die Jesuiten mit erleubnis des churfursten van Coln das cloistergin uff sant Marcellenstrassen zu s. Achatius an sich gegolten haben vor sex tusent daler, des die jonferen leib was, der sex drin waren, die sich nit samen vertragen kunten, die man in andern cloistern versorgen solt. Dechen Swolgen zu s. Andree hat den Jesuiten sin neu burs darbeiligende ingeben. Und hetten also eins gern zum andern bracht und geweitert, aber ein rait, der pastor Pauli, die Predicatores mogen sich etwas dargegen gelacht haben, das es noch stoltBd.3, S.122.
 
Anno 1582 den 23 ja. hab ich oben fol. 32 und darumb trint nit fonden von der weisen mines lachens, weinenß und ander sitten, drumb zeignen ich hie an, daß ich in der jugendt vil gelacht hab, auch duck mit proisten deß ich nit mich unthalten kunt. Hab doch nit gar hart oder hel dan stillich gelacht, auch gern im mittel alter, wie noch im alter zum theil heimlich auch stillich bei mir selbst wan ich an lecherliche dingen dacht sagt oder von emans hoirte das man mich fragte wes ich lachte.
Mit dem weinen und schrien, hab ich in der jugent zimlich gethain fogens heimlich in betroibniß und sterbungen, sunst im alter wenich, doch wan ich etwaß erbarmligs verzalte treinten mir die augen. Mit den henden hab ich im verzellen wegen und van mir sclainß vil an mir gehat. Bei mir allein selbst ghain reden und sprechen auch hardt wan ich bei nemans war, hart mit worten lachen, keiffen, darnach ich gedacht gut boiß lustich frolich oder zornich uber emanß oder etwaß war, floichte auch bei mir wol. In gutten sitten hab ich mich von jongs uff zimlich geubt und ohn rhum geredt nit boissen unloblichen brauch van sitten an mir, mit gain, stain, sitzn essen, drincken reinlich nit so griftich, mit gruissen wincken, ansprechen, conuersern, daß ich daruber nit clage. Doch wirt wol jedem min weiß oder sitten gefallen wie es eder vißlagen will. Einem sol ich zu ziten zu vill oder wenich sprechen, zu ernst oder luidt sinn. Wiewol ich im drunck nit zenckisch dan gern gespreich und frolich sin, daß minen beiden frawen frunden und gesinde wol gefallen hatt. Ich bin zu zencken und sclegereien nehe geneigt gewest.
 
Anno 1592 den 25 ja. conuersionis s. pauli ist es den vormittag druch stil wetter gewest und den nachmittag gantz clar schoin wetter. Deß sich das folck umb der boisser loißtag eitzs etwaß erfrewete.
 
Anno 1582 den 26 janvarii uberlacht waß sich im declarationboich uber minem testament, cap. 6, vers. 2, nu. 16, nu. 28, nu. 34 und anderß wa thut von den haußpatronen erfinden. Nachdem der hausfatter meher theils ein burgerlich man mogt sin, und von eim erbarn rhaidt der stadt Coln (dar unden daß hauß Weinsbergh gelegen) beschutzst und beschirmpt wirdt, so ist eitz addendo et declarando min will beger und befilch das er sich jeder zit fruntlich und ehrbiedich gegen bemelten rhaidt und rhaitzpersonen sol erzeigen, dweil ohn daß alß ein burger und inwoner dem magistrat der frier richtzstadt Coln treu und gehorsamheit schuldich ist zu [326'] leisten. Und damit der hausfatter und daß hauß Weinsberch deste balder und williger vor gewalt, unrecht, und beswernis beschirmpt werde so ist min rhaidt und sehen es vor gut an daß si alle zeit zwein besonders gutte patronen im rhade zu wegen und willich machen besonder einen von den seeß herrn vernoimpsten rhaitzbewanten sindicis und secretarien die ansehentlicher authoriteten und gutter erfarenheit sin den andern desglichen. Und verehren sie jarligs mit einem neuwen jar oder gedechtniß, uff daß man sie, wan es nodich ist frei ansprechen ireß rhaidtz und beistandzs gebruchen moge. Und ich ordineir und will daß der hausfatter sulche verehrong viß den gemeinen inkompsten deß hauß nemen und rechnen soll.
 
Anno 1582 den 28 janva. ist unse bewantin und mineß brod. Christians deinstmagt Gertgin van den Steinen an einen jongen gesellen und kremer Wilhem van Tor genant verheiligt. Der heilich ist zu Weinsbergh gesclossen worden.
 
Anno 1582 den 29 janva. hab ich gedacht wan ich verstorbe so sulte min broder Gotschalck oder hausfatter zur zit min erb sich miner verlaissenschaft, inkompst, renth und gutter gereiden und ungereiden annemen, uffheben, inbueren außgeben, bawen, pleiten, unkosten anwenden und daß rechnen und dar uber mogten sich min sustern neiffen und nichten ufflenden und meinen, er sulte es dergestalt und so kostlich nit angreiffen und meinten sie hetten gutten grunt foge und ursachen sulches zu weren. Der hausfatter aber meint waß er vor kosten mit repareren, mit pleiten oder wa mit es dem hauß zu gut queme anwente des were es viß minem codicill, testament, declarationboich, additionen und sunst wol befoigt. Derhalb sich dan zanck, hadder, unwil, strit begeben tuschen im und minen neigsten frunden oder der hausgnoissn und einandern, in dem fhal ist min gutter will, ordineir und befilch daß derhalb kein geschrei geferde getummel verbot noch gerichtzhandel auch kein supplicern oder clagen bei ein rhaidt oder bei der oberkeit geschein sol. Dan waß mißverstandtzs und irthumb vorleiffe der der sol van stundt an durch ein compromiß an die executorn mineß testamentzs und hausgnossen gestalt und in kurtzs durch zil und maiß ires spruchs untscheiden werden. Trift es bau oder reparation an so sollen sich die compromissarin mit wirck und amptzmeistern oder andern bawverstendigen berathen, trift es gerichtzhendel an mit fridsamen rechtzgelerthen und richtern, trift es etwaß anders an dar sie keinen verstandt uff haben sullen sie sich alle zit mit den verstendigen der sachen underfragen die dar in erfaren sin. Wie dan in minem declaration boich fol. 187 sub cap. 9, vers. 5, nu. 12, 13, 14, 15, von den compromittern gedacht ist worden. Wan aber der hausfatter oder beclagter willich were zu compromittern und sin zwein auß den executorn oder hausgnosen ernente und der off die clegere unwilligh weren so sol der beclagter mit sinem vornemen reparation bau pliten unkosten fortfarn biß sieKorrigiert aus: sichwillich werden. Sin aber die cleger ein oder mehe willich und ernennen zwein wie vorg. und der hausfatter oder beclagt. Unwillich so sol er stollen biß er willich ist. Sin sie zu beiden siten willich so sullen die willige compromissarien den sprach dhoin zil maiß und bescheidt inwendich veirzehen tagen oder naher (wie sie inwilligen) geben, daß jeder parthei wiß waß si dhoin oder laissen sullen, und wa gewant und gekeirt sult werden.
 
[327] Anno 1582 den 1 febrvarii haben die verordneten einß ersamen rhaidtzs den pastor ad s. Lupum dem capittel s. Cuniberti præsenteirt und angezeigt es were nevlich irer canonichen einer uff dem wege nach Rom gestorben deß canonicat were eitz in kraft des erhalten indulti apostolici zu behoif der pastorien ad s. Lupum ewiglich extinguirt und supprimeirt und angehalten daß sie hin gedachten pastor zur zit die fructus und inkompst unweigerlich wulten folgen laissen alles beswirniß und residentien frei. Das capittel Cuniberti hat sich wol hart gehalten doch zu lest verheischn zu pareren.
Hie ist anzumircken daß nuhe alle pastores in Coln, wilche in bulla apostolica provideirt sin im eirsten jar scheir alle frei ad fructus et proventus sin gerathen. Vißgeschiden der pastor Columbæ dem noch eine zu sant Revilien mangelt, das etwaß besonders ist. Und ob wol modernorum pastorum als Johannis ein canonicat Severini hat, pastor Apostolorum ad Apostolos, pastor Indulgentiarum zu sant Revilien, pastor Pauli vicariam ad s. Andream, und pastor Jacobi vicariam in Capitolio. So durfen si doch daselbst nit resideren oder besweirt sin dan sullen sulche benefitia nuhe fort an den pastorien der inkompsten halber pliben und umb der extinxion nit mehe benefitia genent werden.
 
Anno 1582 den 1. febrvarii vor und nach ist ein schoinmecher und sin hausfrawe jonge elude in daß hauß zur Trappen an der Hoeportzn gegen minem hauß und stoben neigst. Cronenbergh uber gezogen wonen und ire schoin drin gemacht und feil gehatt, wie ire namen sin sol folgenß in maii uff sontag nach jubilate angezeignet werden. In dissem hauß hat meister Herman Velbart scloßmecher uff lichtmessen vor zwien jaren sin leben geendigt und sin hausfrau anno 80 im november desselben jarß beide ohn leibs erben oder haben daß hauß Jaspar van Mulhems frawen und steifdochtern besatzst sampt allem irem goede die habenß etwaß gebutzst und do es bei anderhalb ledich gestanden dissem schoinmecher ohn zweiffel deur gnoigh verkaufft wiewol es lehngut war von den jonferen zu sant Agathen vor einen erflichn zinß lederlich mit breiffen außgethain. Disser schoinmecher gehoirt nuhe zu der memorien Barbarn von Gladbach die zu sant Peter und zu Cronenberch jarß uff montag nach jubilate biß her zu gehalten ist, und fort an gehalten sol werden.
 
Anno 1582 den 3 febrvarii uff s. blasii tag hab ich mich mit minen primariis agnatis etwaß bekommert. Daß sin eitz min broder Gotschalck van Weinsbergh und dan mines verstorben broders Christian von Weinsbergh deß jongen elige shone Herman und Gotschalck nach mir und minem broder iren tauffpatten genant. Dieweil nit dan einer under innen uff ein zit nach mir hausfatter zu Weinsberch und min erb kan sin, als wie sich einer gegen den andern halten und schicken soll, der im ampt deß hausfatters ist gegen die oder den die ader der nit im ampt ist. Dan ich wunsch und beger daß sie sich sonderlich leib under ein andern hetten sich gansse treu beweisten und allen irthumb und unfruntschaft vermiden, und daß umb deß hauß und namenß ehren und beforderung willen. Deshalber wult ich innen gern gutten rhaidt und leer geben und mittheilen, wan ich es recht treffen mogt und das sie mir ader minem rhaidt und leer auch trevlich [327'] folgen wulten, wie ich dan der gansser hofnung sin das sie mit allem fleiß dhoin werden. Der allemegtiger gott will in auch sine gnade erzeigen und sinen seghen geben das sie es das durch deste beß dhoin mogen. Minen broder Gotschalck hab ich ernent vor den eirsten hausfatter nach mir und soll es sin wa er mich uberlebt. Minem broder Gotschalck aber hab ich minen neiffen Herman und tauffpatten substitueirt und undersatzst also wa min broder vor mir sturbe soTilgung: lsol eitzgemelter min neif und tauffpat Herman mir glich folgen und hausfatter werden. Sturb aber min broder nach mir und Herman dannoch lebte so soll er ime folgen und glich nach im hausfatter und min erb werde doch alles mit beschide mines codicilli und ander additionen. Nach minem neiffen Herman aber er sturb vor oder nach minem broder so sol min neif Gotschalck vorg. im folgen den ich im eitz substituere und undersetze in kraft disser erclerung und addition daß er nach Herman sinem broder ob der vor im doitlich abghain wurde in sin stadt tretten und alß dan wan auch min broder nit mehe ist von mineß testamentzs executorn zum hausfatter erwelt werden und keinß wegs ubergesclagen oder jeman von den secundariis agnatis oder primariis aut secundariis cognatis im vorgezogen oder vorgesetzst werden. Und soll also der orden under minen primariis agnatis ghain, dan ich hof und vertrawe zu gott das er sie erhalten und behutten wil, wa dan min broder nach mir hausfatter wirt sin so lang were wol gerathen daß min neif und pat Herman sin und des hauß Weinsbergs notarius und schriber were dan zu andern zeiten hab ich minen swager selichen Petrum Alsteden dar zu verordnet der ist nuhe getorben, so were es Herman so mere alß ein frembder, umb deß willen daß er nachfolger sin sol also deß haussachen hulfe erfaren verhandlen und ordinern wie daß declarationboich da von vermelt. Nachdem auch min seliger swager Peter Ordenbach umblauff den ich zum uffsehner deß bawß verordnet ut fol. 211 et fol. 134 pa. 2 im declarationboich vorlangs gestorben, so setzs eitz in sin stat minen neiffen Gotschalck und will daß er neben einem executorn mit baumeister deß hauß sin sol und dar uff in sonderheit sehen und gut achtung haben doch alleß gutter maissen und mit bescheidenheit, dan er wirt es wol dhoin kunnen dieweil er das zimmerampt geleirt und dar uff verstandt hat, wie dan Herman der wol schriben und rechnen geleirt und sunst studeirt und sich geubt hat sin orth auch wol verwaren wirt. Nuhe ist min rhaidt das min broder wan er hausfatter ist sich vorsetz alß weren min und sin neiffen Herman der elste shon und Gotschalck der jongste sohn deß hausfatters und hauß Weinsbergh. Derhalb soll er in geneigt und behilflich sin wie ein getrewer fatter sinen kindern beforderlich sol sin, nit mit gelt oder gut viß dem sinen dan mit rhaidt, ermanung, warnung, sprechen ghain und stain und sin sinsicin zu gutten bestetniß wonong kleidung, narung, underhaltung, behilflich, und troistlich, und machen friden tuschen sinen sohnen und iren frawen und frembdenn. Unse neiffen Herman und Gotschalck sullen sich auch gegen minen broder iren oehmen von wegen der agnation friheit und deß hauß gepurliche liebe, und ehre bewisen, wie pillich dan er der elste ist und hausfatter, vor im uffstain in vorlaissen ghain, sitzen, stain, reden, nit vorede [328] schimpfs spotzs gegen im sin, gegen sin wort wan es nit vill uff sich hat nit her auß fharen noch sich streben dan im wichen und etwaß nachlaissen. Da es aber vil antreif da sullen sie in gutlich fruntlich berichten oder durch andern berichten. Summa innen vor iren fatter und heubt deß hauß erkennen, also daß andere haußgenoissen und frembden deß ein gut exempel von innen nemen mogen. Auch sullen sie im deinsthaftich und in sinem alter und anligen troistlich sin.
Glichfalß sullen Herman und Gotschalck mine neiffen und sohne deß hauß wie sie broder sin broderlich und leiflich under einandern leben gutte gunst und verstentnis undereinandern haben. Einer dem andern nit zu stoltz zu streng zu gutduckendt sin, einer uber den ander nit zornen noch haß tragen dan sich alß balt versoenen, auch nit durch andern oder ir frawen zum zorn reitzenn. Einer dem andern nit abgunstich noch achterstichich sin ob schoin einer vor dem andern etwaß mehe gnaden van got het, mehe glucks, ehren, gutz, narong verstandtzs, geschicklicheit, tugent, sitten, dan darin solt er sich erfreuwen dem daß absehen und im folgen. Einer sol dem andern nit anmothen noch vom andern etwaß begern oder in hardt zum schaden besweren, sonder sol einer dem andern dhoin wie er wulte daß im geschege, er sie wie er wolle hausfatter oder nit hausfatter.
Da sich aber zutroge daß min broder abginge und min neif Herman hausfatter wurde so sol er sich rechtschaffen gegen sinen broder Gotschalck halten alß sich min broder sin ohme vorhin gegen innen gehalten hatt, oder gern gehalten gwest were, und gern hett ob er sturbe und kinder leisse er sich gegen sin kinder hilte. Und sol in vor sinen rechten lieben broder, vor sinen und deß hauß nachfolger, und sinen vertrvuten heimlichen besondern frunt halten und oft zu sich fordern und rhaidt mit im halten, und im sunst behilflich und forderlich sin im nitz beswerlich uffladen.
Hinwidder sol in aber sin broder min neif Gotschalck vor den hausfatter erkennen, im alß dem elsten und von des hauß wegen ehre, trewe, und fruntschaft beweisen, in nit verachten dan vertadingen, auch laissen vor gain, stain, sitzen, sprechen, im wichen im mit gutten soissen worthen fruntlich und sanftmodich zusprechen antworten und im begegenen, im siner hausfatterschaft amptzs und erhen nit mißgunnen noch dargegen murren, und da es ein ander dede daß weren, und gedencken ob er schoin selbst nit hausfatter ist daß er doch der neigste nachfolger soll sin vor allen andern minen agnaten und cognaten haußgnossn und frembden, da hin es von mir het gnant mogen werden und innen beiden vermacht worden.
Sie sullen auch beide daß hauß Weinsbergh bei dem hausfatter laissen und ir theil eigenthumbs dran behalten und uff ire kinder laissen sterben wie recht stockgut kunthn sie und iren frawen sich auch samen verglichen daß sie die beide heusser Cronenberch neben Weinbergh bewonten in der gestalt oder ander gestalt wie sie selbst eitz sehen daß min broder und ich eitz dhoin und vertragen sich, und troden also in unse foistappen und stadt. Eia wie loblich und genoiglich daß were. Ecce quam bonum et quam jucondum habitare fratres in unum. Aber da das geschein sulte, moisten sie under ein rechtfertich sin, einer moist deß andern schaden nit begeren noch dem andern zu kloi__ sin. Einer moist dem andern auch nit zu nawe oder gefharlich nachrechnen [328'] dan ein klein nit ansehen noch achten. Wer kanß so nawe alle treffen, da die gefhar groiß ist daß ist die fruntschaft klein. Doch tref es etwaß merckligs an da hat man sich goderterlich samen zu verglichen. Irer beider intention und zil sol da hin gericht sin, daß sie insonderheit die eigenschaft deß hauß alß zunamen Weinsberch und wapen sparklee swartz in dem weissen ewiglich unsterblich bei der wononongsicagnation zu vor darnach bei dem geblode unser fetter erhalten.
Dis geb ich euch in kurtzem dißmall vor gutten rhaidt und ein leer wie ir euch under einandern fruntlich leiblich und broderlich halten und richten sult. Ich hof min rhat und leer sol nit so hoich nodich sin. Ir werdt euch bei euch selbst alß die vernunftigen und verstendigen wol richten und zu halten wissen.
 
Herman von Weinsbergh lic. declarando et addendo ___.
 
Anno 1582 den 7 feb. fhar von Foelix und Weingart in der Achterstrassen dem rectori Suffrido in der Cronenbursen 8 rader gl. fharn bezalt de terminis pascæ et remigii anno 81 fellich gewesen.
Wie diß fhar im schrin stahe ob gl. stahe oder 32 marck, under waß jarn und ob es eben rad. gelt moiß sin weiß ich nit eigentlich. Man hat im schrin Severini darnach zu soichen. Der rector hat noch 2 gl. gefordert, ich hab sie nehe bezalt, haben etwaß anhancks mit dissem eibe. Vormalß plach sie einer Peter van Zonß van sinem hauß in der Strasbergassn zu bezaln. Man plach vor malß auch nit mehe dan 8 gl. current zu geben. Es kom irthumb oder kein irthumb hie von so hat man doch dar nach zu gelegener weil zu vernemen.
 
Anno 1582 den 11 feb. Geirtgin van den Steinen unß nicht heudt brut mit Wilhem van Tor kremer tag geleist 1 konincks dall. vor min neiffen Herman und Gotschalck zwa zinnen schotteln gekost 14 marck 2 alb.. Disse jonge leutger hoer ich haben an gelde und zin wol 100 dall. erobert.
 
Anno 1582 den 12 feb. minen neiffen und diener Herman nach Vernich geschickt an Wilhem van Metternich minen pachter zu Swartzem, dem geschriben dweil van zwien jarn noch restanten bei 16 mald. kornß und 4 daller pension mangelten. Wa im dan nit moglich mich eitz zu bezaln so sult er zu mir komen mir etliche stucker landtzs zu pande setzen wie es umb leben und sterben zu ginge. Er hat mir ein stuck landtzs zu Vernich van 2½ morgen gesatzst wilt mir da von einen schein am forderligsten zu schicken. Wolt aber selbst nit zu mir komen.
 
Anno 1582 den 15 feb. ist joncker Carl van Lathem her zu Curte und Nugarten der biß her zu ein firdel jarß zu Weinsberch gelegen hertzogen Mattheisen von Oisterich nachgezogen, und alles wol bezalt und noch ein kist mit kleider hie gelaissen zu verwaren.
 
Anno 1582 den 15 feb. hab ich ein boich locos communes alles richtzs abscheide und constitutionum gegolten alß vur 6 gl. current. Ich hat vor etlichen jaren min richßordnung so lange verleint daß ich irer quidt worden sin. Und kunth mich nit langer behelfen moist widd. ein haben. Aber dweil in dissem boich alle materien einer meinong und artz an ein ort samen vergaddert sin hab ich diß locos comes leber dan die richtzordnong, dan alles was da in ist ist auch hie in vißgescheiden die anfenge und besclosse und namen der hern und gekanten. Die richtzordnong dienten hie bei wol aber kost mich zu vill, mach sie uff ein andermal dar zu gelten. Alle richtztage komen die newe abscheide doch dar zu.
 
[329] Anno 1582 den 20 feb. hat joncker Johan Peil den burgermeisters herrn Peils und n. Wasserfaß eliger sohn die miner vorfrawen bloitzbewanten waren, heudt joncker Hermanß von der Erhen licentiaten dochter zur ehe genomen.
 
A. 1582 den 22. februariiMotley: The rise of the Dutsch republic III S. 396. Am 19. Febr., cathedra Petri, hat man dominum Franciscum, herzogen von Alanzon, konink Henrici 3 von Frankrich einigen ubrigen broder, zu Antwerpen vor ein markgraffen und herzogen von Brabant herlich und triumphirlich ingefurt, gehuldet und gesworen in gegenwortigkeit der gesanten aus Engelant, des princen van Uranien und vil herrn von den Staten. Der neu herzoch hat gelt geworfen, golden und silbern, uff einer siten sin biltnis, uff der andern, die sohn im wasser, drumb geschriben stunt: fovet et discutit. Es sin im vil carmina zu ehren uffgesclagen und ist des ortz, wie man sagt, ein grois frolocken des folks gewesen. Aber des folgenden tags mach er haben miss gehort und den Staten den religionsfriden und restitution der geistlichen und adels vorgesclagen, wilches zu beiden siten allerlei bedenken gemacht. Etliche haben auch gesagt, man sult den Franzosen nit vertruwen. Folgens sagt man auch von andern provincien der Nederlanden, die sich an dissen herzogen gesclagen hetten, und noch weiters sclain worden. Nuhe hatt vorwar disse handlung ein weit uffmirkens, dan helt der herzoch sich getreulich bei den Staten, dweil er mechtich und ein nachfolger des koninks in Frankrich ist, so wirt der konink Philippus von Hispanien nit balt mit friden zu sinen nederlendischn erblanden geraten. Wa aber der herzog umbfelt, so willen die Staten ubel stain. Wurden die Staten auch dem herzogen zuwidder sin, so ist sorg, das sich Hispanien und Frankrich samen (tun) wurden und den Nederlanden wirks gnog geben. Sult der herzoch auch mit toit abgain, so sult sich ein wonderlich veranderung zutragen. O, ihr herrn von Hispanien, wie habt ir so ubel zugesehen! Euere straif(bar) geiricheit hat nit vil gutzs beipracht! O edel haus von Oisterich, die gutiger art ist ubermeistert van andern worden! O wehHs. wie.colnisch, guligs, clevischs, ja trerisch lant disser neuer nachparschaft! Ich trag sorg, mir sulln es mit uff dem hals moissen tragen. Es wil ein anfank kreichs, uffroirn, verenderung viller dingen sin. Der her helf!Bd.3, S.122.
 
A. 1582 den 22. febr. am morgen sin fast ruter und knecht zu Kerpen komen von Geller, da 14 heuser und haiffe verbrant her Johan Iven, canonichen daselbst, umb 1400 daler geschatzst, fast bauren gefangen und hingefort, perde und zerat mitgenomen, auch 2 canonichn, und sulchen schrecken gemacht, das die hausleut da nit durfen pliben wonen. Haben etliche tage in der kirchn gesclaiffen und wacht gehalten. Zu Moerait darf auch nemans pliben. Ferdinandus Lopes erhelt sich uff dem burch zu Kerpen, fordert die leut in und vermach sie doch nit zu beschirmenBd.3, S.123.
 
Anno 1582 den 22 feb. sin wir erbgenamen bruder und sustern zu Weinsberch samen komen in meinong unse sachen und mangeln zu ubersclain und auch in regnen und ist dißmal nit vil vißgericht. Wiewol mir inwendigh funf jaren nit samen gerechent oder dergestalt samen gehandlet hatten. Waß aber gehandlet wart traf an, item die pachten kornß van Dormagen und bleben swager Dutz und suster Merie unß veiren zu [329'] Weinsbergh per rest ungeferlich 9 mald. kornß schuldich pliben gegen den bau der zinßhuser uff der Bach stain. Item die 6 marck von neuwen kamp zu Dormagen soll von anno 80 und 81 Johan Kort zu Zonß durch swager Dutz mit 5 mr. und suster Merie mit 7 mr. bezalt werden. Item die 5 rad. gl. pension an Even Hermans kinder staint noch viß von anno 76, 77, 78, 79, 80, 81, zu bezaln und under unß zu deilen. Item von den ubrigen 5 dall. pension zu Andernach so swager Dutz und suster Marie jeder von Bach haben 42 alb. 10 h. etc.. Item vom verlachten turcken schatz zu Dormagen etwaß weinß in die kirch daselbst uff parschabent, waß broder da von her viß kompt. Item wer den restantTilgung: nicht lesbarder 1½ mald. kornß vom alten kamp zu s. Andre bezaln soll. Item wer j. Ruyschenberg. Item Even Hermans erben bezaln soll.
So plibt noch ungesclicht stain der irthumb der unbezalter hoener und unkosten zu Mertinshoven. Item mit neif Goddertzs sachen van Ichendorp und haußzinß da er wont. Item von newen pachtzittel des gutzs zu Dormagen unß zu geben. Item mit der kirchenfinster zu Dormagen die ich meistheils bezalt hab. Item vom nachparschatz zu Dormagen den mir veir unpillich bezalt.
Disse puncten sin clarlicher uff einen zittel angezeignet, den mach man zu bericht her uff besehen.
Dissen abendt sint wir suster und broder bei einandern pliben und frolich gewest. Aber nit alle gliche frolich, dan suster Marie hat fast beswerniß im hertzen.
 
Anno 1582 den 25 febrvariisicist ein licentiatus juris wie er sich vißgab uff dem Hontzrucken in mines swager Johan van Dutz und suster Catharinen hauß gestorben und zu prediger begraben worden. Disser schein ungerferlich 50 jar und mehe alt zu sin. Lach bei in zur herberge uff sin eigen kost hilt, keinen knecht noch gesinde, lebte nevlich mit essen und drincken, und fevrong. Solt von Utricht sin. Verbargh sinen stant und vermogen, dan folgens wie er dhoit waß sagt man er were von guttem gesclecht und dhomher zu Utricht. Und hat einen burger Dortmunde uff dem Fischmart befilch geben wie er kranck was und balt dar nach starb, was er nachleiß sult er nach sich nemen und siner motter und broder zustelln. Es ist inuentriseirt, und man sagt (wie es auch min nigt Elsgin Alsteden im hauß gesehen und ubersclagen hat,) er sult an barem golt gelt ketten ring nachgelaissen haben zwenzich tusent goltgl.. Und hat armlich darbei gelebt und ist den winter durch verfroren. Wult kein holtzs gelten, hoft es sult balt friide in den Nederlanden werden.
Wie mir minß broders frawe die zeitung von sulchen schatz eirst anzeigte, sprach sie, und spot miner wan ich verstorben were, sult man auch so vil tusent gl. hinder mir finden. Ich clagte mich alß wie der her gethain hett.
Ich antwort ir, es gut, und auch nit gut. Es wult umb gutter frunde und der armen willen das es war were. Aber das man mir sult nachsagen das ich ein gitzs und wolf were und von gelde nit hett durfen leben, armen frunden die handt nit gereckt, daß were mir leidt. Sie wist min kauffmanschafft woll, daß ich nitzs feilß het nit wocherte umb mangel des heubtgeltzs. Waß ich von minen eltern bekomen, waß irthumbs ich mit minen steifkindern vil jar gehat, und daß [330] ich fast last hett, moist daß best mit miner suster Sibillen und broders kinder dhoin, mit hauß halten were alt, und moist teglichs bawen und lappen, den frunden und nachparen zu liebe und leide sin. Stat gaffel kirspelß last tragen, fhar und ungelt bezalen, kunt auch eitz wenich verdienen.
Sie und die leuth die mochten meinen waß sie duchten und ungewiß weren. Ich kunt mit warhit sagen waß ich vor gewiß hilte doch betroibt ich mich deß nit daß man mich vor rich hilte. Bin ich es schoin nit an golde silber schetzn so bin ich doch rich damit daß mir gnoigt.
Hie sie wissich und kundich und man wirt es auch gewislich nach minem dhoit befinden, daß ich kein schatzs von golt, silber, warre werden nachlaissen mogt ich kein scholt machen oder irthumb nach mir verlaissen. Ich dancken got daß er mich nehe mit gelt und schetzen beladen hat, wie auch nehe min lebenlanck an gelde oder noitturft mangel hat liden laissen, dan mich im mittelmeissigen wesen mit ehren gesontheit und guttem hertzen suß lang hat gnedigst erhalten. Und bit er wil biß fort zu minem ende mir kein richtumb noch armut an vergencklichem gut laissen werden.
Diß schrib ich derhalb mit in warheit, daß man nach minen dhoit minen broder oder minen erben nit dar vor ansehen sol, alß hett ich vil verlaissen oder er vil genossen. Dan dar in will ich in und sie untschuldigt haben. Beger nit mehe dan waß ich inhalt mines copienboichs und ires inuentarum nach laissen werde daß sulches zu behoif mines testamentz trevlich gekeirt und gewant werde.
 
Anno 1582 den 26 febrvarii wolt meister Thomas van Wulfradt ein vernoimder zÿmmerman in der Witzgassen uff die Sÿgge zehen hultzer zu gelten haf fast gelt bei sich. Und wie er zu Weiß uber Rhein fhoire hat sich der nache oder schifflin nutz von ein andern gethain. Der fherrer und funf frauwen sin viß geswommen an das lant komen. Aber meister Thomas ist im Rhein verdroncken, und nach etlichen tagen gefischt und zu Coln begraben. Min neif Gotschalck Weinsbergh zimmerknecht ist den zwiten tag daselbst ubergefaren solt zu Lustorf an deß præceptors neuwen hausse arbeiten, und ist doch gelucklich uber und abgefaren.
 
Anno 1582 den 28 feb. umb disse zit hat Johan Oickhoffen am Numart genant der Falck daß hauß zum Roich am Maltzbuchel mit dem hindern geheusse am Lichof von minen enckeln doctor Fridrich Broichs kindern und eim zimmerman Herman genant der es vor hin an sich pracht vor zwentzigste halb hondert daller an sich gegolten. Und mach folgens circa 22 marcii dar an geschriben sin im schrin Martini. Also ist nuhe diß hauß binnen 9 jaren sint min hausfrau Drutgin Barß gestorben in die zweite handt verandert worden.
 
Anno 1582 den 28 feb. uff eschtag hab ich funf clausterlin mit iren sclusselin zu der neuwer hauß kisten zu weinsbergh gegolten.Ergänzung am Rand: Mit l. Helman in Voissn sachen gesprochen.Der waß ein wie ein [330'] eichel geschaffen solt zum underscheide vom pastoir s. Jacob mitten gehangen werden. Die ander veir sin ront wie belle mit kerfer 1, 2, 3 4 an den hencken und sclusslin gezeignet zwei die forderste vor die zwein canonichen. Die ander vor die zwein kirchmeister alle funf min executorn, haben 7 marck gekost. Ich hab auch funf verschiden hultzlin dar an laissen drehen, daß seßte vor den hausfatter an dem sclussel zum principaln scloß. Und ob die funf claustergin nit starck oder bequeim gnog weren mach ein jeder executor ein anderß in die stadt hangen. Disse sin vor eirst gnogsam dweil doch nit vil goltz oder geltzs in die kist wirt komen. Die hultzlin haben 8 a. gekost.
Diß dienet anders nirgen zu dan zu gutter custodien und wissenschaft aller executorn. Ich habs alles inß wirck gestalt ob es sunst nach minem absterben so balde nit wurd geschehen.
 
Anno 1582 den 1 marcii ist die witibe her Bartholt Heimbachs burgermeisters einß sohnß herrn Peters van Heimbach burgermeisters zu Coln uff der Brucken haistich gestorbersicires fatters fatter heisch her Johan Hup war burgermeister irer motter fatter her Alof Rynck war burgermeister gewest.
 
Anno 1582 den 2 marcii minen neiffen Herman zu Wilhem van Metternich uff Vernich geschickt die sach zu befordern wie oben 12 febrvarii stehet, wie er gethain. Und hat in der widderkompst zur Vegeteschen uff dem broeler wege gesclaiffen.
 
A. 1582 den 3. marciiVgl. Meyer: Aachensche Gesch. I S. 485.sin keiserliche majestaten commissarii und der 4 churfursten bei Rheine gesanten hie zu Coln gewesen und tuschn den zweipartischen herren von Aich gehandlet, auch in sachn der munzen, wie die zu reducern were, aber noch wenich uisgericht. Und hatten die Colnischn und Gulischn ein boises vornemen zur reduction und absetzung des verlaufenen geldes vor, das sie anhilten, man sult die rader albus van 24 heller uff 28 heller uffsetzen, die gulische und neuisser schillingspennink van 6 heller uff 7 heller setzen. Aber ein rat zu Coln lacht sich hart darwidder, wolt das keineswegs inwilligen. Es sult hie zu Coln in der stat wol gehalten sin worden, aber nit im colnischn oder gulischn lande also der nutz und narong uis Coln innen zu getriben sin.Bd.3, S.124.
 
A. 1582 den 5. marc. hat ein rait zu Coln publiceirt und uffgesclagen, die herink mit den figuren der sclenglin were nit bois, ein rait hilt sie vur uffrichtich, also aissen sie vil und vil aissen sie gar nitBd.3, S.124. Mir zu Weinsberch auch nit. Und galt eitz die thon 8 daller uff montag nach invocavit. Da sie vor hin 12 dall. gegolten hatten. Die herinck quamen van oben her ab widder van den nachparn von Siburch koninckstorf und vil orther widder, die fasbenders knecht tagloner binnen und baussen Coln wolten lieber kantert und druge broit essen dan dansicherinck. Ob ein rhadt umb irer cronen und reputation, oder den Nederlanden kauffluthen und wirthen zu gut sulchs publiceirt hat weiß ich nit vil keirten sich nit dran.
 
[331] A. 1582 den 8. marc. hat her Lutger Hersbach obersigler und die sementliche Hersbachs erbgenamen, min neifen und nichten, iren eltern und brudern und sustern so verstorben zu gedechtnis und eren in stat eines epitaphii und gedechtmals eine hubsche glasfinster zu s. Jacob uffen s. Catharinen altar gegeben und setzen laissen, darin der eltern biltnissen mit iren wapen und iren kindern, geistlichen und weltlichen, eirstes graidz abgemailt sint, wie dasselbst zu sehen ist. Dissen ansclag hab ich dem obersigler vor anderhalbem jar geben und im einen patroin uff papir ingeschickt, auch meister Henrich Bruin den glasworter ingerust, der es gern befordert, also ist es zulest ins wirk gestallt, dieweil disse van der cognation secundariae waren und die motter das wapen Weinsberch fuirt und mit iren sonen und enkeln zum teil daselbst begraben lach, war in diss umb ein kleine kost, dweil sei rich waren, gut zu machen.Bd.5, S.195.
 
A. 1582 den 10. marc. ist erzbischof Gebhart von Coln, churfurst, mit sinen reten und den stetten zu Bon gewest, da den rait reformeirt, etliche ab- und angesatzst, auch den vaigt drin gesatzst, das die regnongen vor im gehalten sullen werden, und sin also halb eigen worden, da sie frei waren. Dissen irtumb hat der wirt im Gronenwalde seir zugericht, und kunnen es die burgermeister und raitzpersonen auch wol machen, wan sie mit der stat inkomst und steuern nit trulich handlen. Sie sin dem wirt in die sware kosten und dem churfursten in die straif erkent. Diss ist etwas ehrletzich von eim gestiger uff dem mart abgelesen.Bd.3, S.124.
 
A. 1582 den 9. marc. hat der hauscomtur zu s. Catharinen, her Inenhaifen und ich in gegenwortigkeit unser zimmerleut zu beiden seiten die lein gezagen zwischen der Dutzscher herrn und minen weingart, dan mir geburte ein neu britz zu machen, und befand sich, das min britz an einen orde voran anderhalben foiss uff ir erb stunde, die vor vil jaren also gestanden, die ich im eitz wichen moist wie pillich. Ich moist im auch einen nossboum an der kanten mines haus abhauwen, wehe auch von minen appelboum zwein groisse heister sege, die uber sin erb hinken. Ich wolt keinen unwillen mit im haben. Also hab ich halbschit der britzen uff der seiten neu gesatzt, auch das keltergin etwas reformeirt und hat mit parcelen gekost wie nachfolgt. Item bei meister Johan Zimmerman uff der Hoeportzn geholt 10 britzen post, das stuck vor 9 alb. Item 8 stuck latzen, halten samen 204 fois, den fois 7 h. Item 11 laden bortger, das stuck 5 alb. Item 125 britzen, ohn die ich selbst hat, 11 mr. Item forloin vom vors. holt in die Achterstrass 1 alb. 6 h. Item dem wingarter die locher zu den posten zu graben und ander sin hilf 14 alb. Item 400 britzeneil das hondert 6 alb., item 50 reilneil, item 100 bonneil samen 1 gl. 14 alb. Item ein stuck schechtz zum kelter, der fois 2 alb., facit 13 alb. Item minen neifen Gotschalk zimmerknecht, der min meister diss wirks war, 4 tagloin, facit 2 gl. 4 alb.Bd.5, S.196.
 
A. 1582 den 9. marc. bin ich ex parte d. regentis Jesuitarum in actu magisterii gewest. Da hat man gar kein herink, noch buckink angericht, dan instat derselben gebackfischs. Ich hab uber disch doctoris KnoiffBd.3, S.125 [331'] und des burgermeisters van der Gawe, eines gar gelerten mans, juditium uber die herink erfragt, die beide dahin stimpten, quod esset corruptio quedam, ein ungewonlich gebrech, dess man in menschengedenken nehe vernomen hett. Folgens bin ich ex parte affinis Kruisskamps, (der) baccalaureus artium was de bursa Laurentiana, in actu magisterii gewest.Bd.3, S.125. Da hat man hering bucklinck und backfischs zu glich eirst angericht. Ich hab aber nemans fonden oder do gesehen der herinck oder bucklinck hett gessen dan die bucklinck hatten daß gebrech so wol innen als die herinck diß waß den 14 marcii godestach nach reminiscere. Und bestunde der herinck do von 8 daller uff 6 dall. 5 dall., und 4 daller abzusclain, Man sagt, die Hollender hetten ire alte diener und verfarene auch uber das gebrech der herink laissen examinern. Ich haltzs darvor, wa es mit dem salzn oder anders versaumt ist, so werden sie dem uff ein ander jar vorkomen, wa es menschlich ist, sunst ist es unser sunden straif, wie kan mans dann bessern, dan got zu versoenenBd.3, S.125.
 
Anno 1582 den 11. marcii uff sontag reminiscere hat min broder Gotschalck vom verlitten 8 tag marcii sin geburtzs fest gehalten zu Weinsberch uff dere stoben. Ist 50 jar alt geworden, hat sin sohn Peter sin hausfrawe und kindt geroiffen, die portion gebessert wein geschenckt und sin alle im hausse frolich gewest.
 
A. 1582 den 13. marc.Erzbischof Daniel Brendel starb am 22. März.sol der hoichwirdigste her Daniel Brendel, erzbischof und churfurst zu Menz, gestorben sin, der den Jesuiten sesszichtausent goldgulden zu verordnet hat, ein verstendiger, ansehentlicher churfurst, dess man sich seir beswerte umb des angesetzsten richztags willen, dan Coln und Treir hat auch neu herrn, die nehe uff richztagen gewesen sin. Item es sol auch pfalzgraben Lodowigs hausfrau, ein lantgreifin von HessenElisabeth, Tochter Philipps des Grossmütigen, starb am 14. März 1582., der zit gestorben sinBd.3, S.125.
 
Anno 1582 den 13 marcii ist auch daß kindtlin Marie Balcks acht monat alt zu Lewenberch uff der Hoeportzen gestorben. Und den 14 marcii am morgen zu Crutzbroder bei sinen hergin Peter Ordenbach begraben worden. War mines swager Rheinhart Balcks und Feigin Ordenbachs elige dochter. War ein swechlin kindt lang gewest, hat von anfangk nit vill gesogen, wie sie sachten, und hat sich swager Reinhart des seir betrobt dweil sin hausfrau auch kranck war.
 
Anno 1582 den 13 marcii ist min suster Catharin uff dem huntzrucken so kranck gewest an irem wintbruch daß sie zu bedde gelegen ist.
Und min suster Marien ist auch fast betrubt und ellendich gewest daß ir dochter Feigin Ordenbach nit widder gesont wart, wie haut und bein mager waß, an den artzst vil lacht, sie mit dem man noch in der kost hat und wenich troistes. Also daß mich mehe vor disse zwa sustern sorgt alß vor mich selbst, dan sie groissen last wurden laissen. Got will in helfen und troisten und unß alle.
 
A. 1582 den 14. marc., sagt man, sulte zu Berge in Norwegen wol zwei tusent huiser abgebrant sin. Glichfals sie zu Geresheim im bergschen lande ein grois brant gewestBd.3, S.125.
 
[332] Anno den 14 marcii hab ich minem steifsohn Wilhemo Roß der rechten licentiaten sin eirstgeborne dochter Catharin die vorhin den 9Korrigiert aus: 12marcii in der Burgerstrassen geborn eitz zu sant Laurentio uff der tauffen helfen heben. Die goden min mitgefatterschen waren sin swegerfrau Catharina Hack widwe Eiflers dieselb gaf uff der tauffen einen guldin kop, daß war mir nit gelegen. Die ander Elisabet Roß Wymmar Hacken frau min steifdochter gab auch im budel weiß nit wie vill.
Ich gab einen gulden stucks budel kost mich 2 gl. 6 alb. dar in ein gulden schiffnobel ein alte engellot, ein sonnen croin, einen dubbel colschn rad.d ein torners, ein alten rad. alb.. Item der hevelschen 6 alb.. Also kost es samen gerechent.
 
Summagestrichelte Linie26 gl. cur. 21 alb..
 
Anno 1582 den 16. marcii hab ich ein obligation und hipothecation in schriften und vom scholtiß zu Vernich bekomen die mir Wilhem van Metternich min pechter zu SwartzemTilgung: zu geschicktuntfangen. Darin er mir bekent van zwen jaren alß 80 und 81 terminis martini 16 mald. kornß restanczs pachtzs und dan noch 4 dall. pension de po remigii von anno 81 von des haifrechten zu Swartzm schuldich zu sin. Globt die zu gelegenen zeiten zu bezaln, und setzst mir ein stuck landes zu Vernich van 2½ morgen zu Underpande neben Brunß erben, und miner 3 firdel einß gelegen, mich dran zuerholen. Sub dato anno 82 den 3 marcii vor Peter Geilenkirchn scholtiß der es auch allein besiegelt vor Johan Assenmecher scheffen zu Vernich und Johan Kolhuß und Churstgin zu Swartzem alß nachparn und zugen geschin der scholtiß und Wilhem habens beide mit eigner handt und schriben.
Diß hab ich vor eirst also angenomen dan ich weiß daß er ubel bezaln kan, moiß mir aber und der scheffen siegel wan es uff ein gelt gerechent wirt 2 dall. jarß off 2 goltgl. zu verschriben, mach im druff lagen daß es vom hondert 5 geben daß ist van 40, 2 gebe, dan sunst wirt es langsam mit siner bezalung fallen.
 
A. 1582 den 18. marc. uff sontag oculi ist her Wilhelm, prinz von Uranien, graff zu Nassaue, binnen Antwerpen in sinem hoff von eim HispanierJuan Jauregui. W.'s Bericht geht wohl auf die allgemeinen mündlichen Erzählungen, nicht auf gedruckte Zeitungen, zurück, sonst hätte er nach seiner Gewohnheit auch die Eigennamen des Thäters und der Mitwisser angegeben.durch den kop geschossen, doch noch nit gestorben. Man sagt, der deder were frei zum hoff ingangen, strack zu dem princen der glich het willen uisgain und het im mit der rechten hant ein breif kussent presenteirt, in der linken hant aber ein kleinets vuirroir under sinem hoit verborgen getragen, das stark geladen ware und uff sinen kopf geeuget und los getruckt und were im das loit under dem kin (in) und zum backen widder uisgefaren und einen oder zwein zende hingenomen, die zonge nit sonderlich geletzst, etliche wolten, die rache were schedlich getroffen und ubel zu heilen gewesen. Disses schoss mach der prinz gefallen sin, und hab der teder sinen pungart darzu geruckt und den princen willen erstechen. Als des princen trabanten diss ungewarnt ungemach vernomen, haben sie mit helparten und rapiren zu den teder gestochen, und wiewol der prinz das gewert, so ist der teder doch doit gestochen uff der walplatzen. Und dweil der prinz den Staten und burgern van Antwerpen ganz angenem und wert ware, auch der herzoch von Alanzon, neuer ingefoirter herzoch von Brabant binnen AntwerpBd.3, S.125 [332'] lag, ginge ein grois argwon und geschrei uber die Franzosen, als wan es verreterei mit innen were, also wan der prinz den herzoch nit untschuldigt, es hett sich ein groisser ufflauf in der stat begeben, aber die Franzosen moisten glichewol do kein gewer tragen. Als disses etwas gestillt und man den teder noch nit gekent, hat man in uff den markt doit gescleift und jeden besigtigen laissen, do haben innen etliche gekant, das er ein Hispanier were und in eines hispanischen kaufmansGaspar Anastro.haus binnen Antwerpen vil und duck uisund ingangen, derhalb man des kaufmans haus von stunt an besatzst und ingenomen, der kaufman aber war vor drien tagen, als er vil scholt gemacht, darvongezogen, sinen casseirAntonio Venero.und diener und magt (hat man) gefangen. Die magt war unschuldich, der casseir solt bekant haben, wie man sagt, neman wiste von der sachen, dan veir allein, der konink van Hispanien, sin kaufman, ein predigermonchDer Dominikaner Anton Timmermann. Vgl. Wenzelburger II S. 511.und er der casseir. Der monch ist auch alsbalde gefangen, mach das auch bekant haben, der bussemecher, der das vurroir dem teter verkauft und stark geladen hat, ist auch gefangen, der sol sulcher dat auch unwissent sin, den teder (hat) man van stunt an in veir stuck gefeirtelt und uffgehangen. Diss zeitung wart van stunt per post allenthalben gescriben und kunt getain, auch das geschicht uff ein kufferformWohl der Stich Hogenbergers.gemacht und getruckt, her zu Coln feil bracht und verschickt. Uber etliche tage hat man den casseir auch gefirtelt, darnach den predigermonch examineirt, wie man sagt, der sult des teders bichtzfatter sin gewest und innen dess bericht, er sult den princen umbbringen, er wurt unsigtlich werden und der tait uff uis der trabanten henden allerding frei, ungeletzst darvon komen. Und wie der monch uff dem schaffot vor allem folk bekent, der konink het das bestallt, hat in der scharfrichter mit eim strick gewurcht, darnach auch gefirtelt. Von dissen geschichten ist vil sagens gewest. Und man kunt lang nach etlichen wechen kein gewisse zeitung bis uff heutigen tag haben, ob der prinz toit were, oder ob er noch lebte. Hie in Coln uff der bursen uff dem Heumart geschagen vil wettungen, aber es bleib etliche wochen verborgen, wiewol sich geistlichen und weltlichen, frunt und fiande, vil darmit bekommerten, aber es mois uffs lest doch noch eins an tag komen, dweil man dess alle eins ist, das er zu Antwerp geschossn und leiblich vorhanden gewesen. Ob aber sin leben oder doit bois oder goit sie, das weis got. Ich lais es die verstendigen und unaffectionerten erwegen und richten. Und wirt sich befinden.Bd.3, S.126.
 
Anno 1582 den 18 marcii mit Peter Rhaidt schartzeweiffer in beiwesen mineß broderß von wegen sineß wonhauß daß ich Paulus hauß uff der Bach neve gehandtlet. Ich clag daß ich mehe fharen und reparation dhoin dan ich dar van bekomen iha moiß noch zulagen. Er clagt daß hauß moist gebaut sin, es verfiele. Ich fragt wa van daß geschein sulte dweil er nach verlauff deß geldes weniger jarß drauß gebe nemlich 26 gl. current dan vor zwentzich [333] jarenTilgung: dochdo hetten 12 dall. 26 gl. goltgl. weren rad.d gewest die eitz 33 gl. gulten. Mir geburte von verlitten jaren ein erstattung und von kunftigen jaren besserong da von es ohn minen schaden gebesset und gebaut wurde. Aber es kunth daßmal nitzs drauß werden, dan der abscheit wart gemacht. Wan er in die franckfordert miß zoge sult er minem diener und neiffen Herman daselbst ein forthel mit der kost und herbergen thoin und 2 dall. an oberlentzer munzen verlagen. Auch uff dem Bacharacher mart mit dem frunden daselbst deß bawß halber sprechen, dabei pleib es dißmal.
 
A. 1582 den 20. marc.Meyer: Aachensche Gesch. I S. 486., als der stat van Aich der pass lange belagt was, das sie wenich in oder aus mogten prengen, und ire gesanten von der keis. majesteten und commissarien ve(r)zoglich bescheit erlangten, sin sie dissen tag uff ein borghaus Kalkhoiffen, nit weit van Aich bei der colner straissen gelegen, gerauscht, das ingenomen und verbrant, 14 lantzknecht, des von Parma folk, so druff lagen, gehangen, jonker Johan vom Meraede, her zu Hoffbur, dem es zugehurt, mit siner frauen gefenklich in Aich brachtBd.3, S.127disse und sin vorelter plagen die 13 rad. mr. 5.s.b uff Cronenberg erffharen zu haben die ich von mister Johan Erklens vur funf jaren gegolten. Hernach balde ist der pass den van Aich eroffnet, off sich der von Parma und herzoch van Gulch einer weiterung mit den richsstetten und infal ins lant besorgt haben.Bd.3, S.127anno 1582 den 22 marcii umb disse tage ist mÿster Henrich von den Steinen steinmetzer viß dem hauß zu zwien Tauben neben Weinsberch in sin gegolten hauß in die Sternegasß gefaren wonen des mir alle frohe waren, dan er versperte die gansse platz deß ortz vor Weinsberch und der Bach daß es gar enge und benaut war.
Und alß balde fore meister Johan bartscherer (der neben dem backhauß neigst Weinsbergh wonte) dar in, dem es min broder vermeit hat daß er den alten Lenhardt Maeiß van Bracht und Neilgin sin hausfrawe inhalt deß vorigen vertrags bei sich laissen sult. Disser hilt daß hauß reinlich und vil anders und zirlicher dan der steinmetzer der tag und nacht drin bolderten.
 
Anno 1582 den 23 marcii umb 7 vren vormittage uff einem fritag ist daß kindt und tochter Elisabetha elige dochter Petri van Weinsberch und Annæ van Gusten in irem der zit wonhauß vor den Prediger geboren. Und folgenß uff den 2 aprilis am abendt do es haistich kranck wart im hauß christlich geteufftt. Mines broderß frau Elisabeth und Juliana Bruwilers sin die godden gewest, ich der tauff patt. Und hab der motter folgens geben ein groin flawil budel van 13 alb.. Item drin ein halb rosennobel, item ein sonnen croin, item einen alten goltgl. item einen gegossen silbern penninck kost 9 mr., item ein silber mistel. Item ein rad. alb., item ein raitzichn item der henelschn 6 alb. folgens der wartzfraen 6 alb..
Diß zu samen gerechent zu currentem gelde. Facitgestrichelte Liniesumma, 16 gl. 10 alb. [333'] bei disser Elisabethn Weinsberchs fallen etliche zweifelhafte fragen vor, die dan wol einer declaration und addition bedurfen. Eirstlich, ob die elige kinder enckel und nachkomen von den naturlichen uneheligen secundariis agnatis unzerbrochener eliger lineen untsprossen vor elige cognaten und cognatinnen zu erachten. Dar uff declareire und addire ich, daß sie ausserhalb des hausfatters ampt in andern geringen freiheiten und forthelß deß hauß vor cognaten gehalten sullen werden und mit den secundariis gauderen, besonder dar umb daß sie von minem fatter Christian abgestigen seint. Zum andern ist die frage, ob kein agnat er sie ellich und ex primariis oder elich oder naturlich ex secundariis agnatis vor handen der zum hausfatter zu erwelen were. Und dan einer vorhanden were manß kunne van einß naturlichen agnaten dochter enckel oder nachkomen elich untsprossn, ob derselb den eligen cognaten manßkunne ex primariis oder secundariis agnatis seu cognatis in der chur einß hausfatters vorzusitzen. Dar uff declarere und addere ich, nein, keineß wegs. Dan min elige cognaten manskunne sullen den allen vorgezogen werden so lang der einer in leben ist wie die gradus mines testaments verordnet und min declaration ferners viszforet nemlich daß die primarii cognati von minem fatter Christian untsprossen. Und in mangel der alle die cognaten von den Hersbachen und Kuckelman abgestigen den den allen van deß naturligen agnaten dochter herkomen vorghain sollen.
Zum dritten wirt gezweiffelt und gefragt, ob alle agnaten und cognaten primarien und secundarien verstorben und nit mehe weren oder zu verhoffen. Und alß dan weren von eim naturlichen agnaten abstigende manßpersonen einer oder mehe vorhanden die ire lineam von sulchem naturlichen agnaten elich van eligen beibrengen kunten. Ob der einer manßkunne alß dan den frembden licentiaten in den rechten zu Coln promoveirt in der hausfatterßs chur und wail vorzusetzen. Hie sult mich danest der vorg. abstigenden von den naturlichen agnaten dauren dweil sie vom agnatischen geblode abgestigen und ire afkompst nit dan mit dem naturlichen agnaten durch mittel eineß frevlinß gebrochen sult vißscleissen und die frembden innen vorsetzen. Ich will wol dem uneheligen wesen geinen gunstigen zustandt dhoin aber in dissem pfall beger ich declarando addendo, et fideicommittendo daß disser eliger abstigender cognaten von eim naturlichen agnaten herkomen nach allen minen primariis et secundariis agnatis et cognatis den frembden licentiaten mineß fatters und fatters fatter geblode in der abstigender linien in der chur einß hausfatters zu Weinsbergh mines erben sullen vorgesatzt werden und gefrihet sin in kraft disser miner eigener handt, die licentiaten so frembt sin, die sin auch wer sie willen.
Waß forthelß aber die elige abstigende vorg. von einem uneheligen agnaten im hauß Weinsbergh haben sullenn, daß befelle ich dem hausfatter und executoren zu bedencken und zu specificiern nach aller pillichkeit doch daß es minem testament nirgen in zu widder sie, (Hermanus a Weinsberch lic. ___ et subssht.
 
[334] Anno 1582 den 24 marcii hat man den tag annuntiationis mariæ uff dissen sampstag anticipeirt und gefeiret ob er wol uff sontag lætare den 25 marcii solt gehalten sin. Und ist mir und minen mitgedelingen der termine zwee renthen van 25 dall. erschinen. Und stunde die renth zu Andernach vom verlitten jar 81 noch zu bezalen.
 
A. 1582 den 27. marc. als mir min leiendecker meister Christoffel Cronenberch, Vuilappell und Thorn bestigen hat, so hat in min broder auch vor einen leiendecker angenomen, dan sin leiendecker meister Jaspar von Herft hat in zwei jar versaumt, das Weinsberch mit sinen drei dachern nit bestigen ist, da er eitz in arbeit ist und wirck findt. Ich hab minen broder drei reiss leisten geleint, wird sie mir widder bestelln. Darnach mach der leiendecker in die Achterstraiss komen, da wirt er auch wirck finden umb des Dutzschen neu wingarts haus, das kurtzlich gesatzst und mir etwas schadens getain, so will ich auch das stroen-haus vor an der strassn mit leien decken, hinden zu mit stroe. Paulus haus sol Peter van Raidt und Joachims haus er selbst, beide schartzeweffer, auf der Bach laissen deckenBd.5, S.196.
 
Anno 1582 den 29 marcii bin ich in einer geselschaft gutter herrn und frunde gewesen, daselbst ist vil gespreich gefallen van den executorn und truhender der testamenten. Wie es allerlei mit innen zuginge wie sie sich mehe soichten dan daß sie fleissich und getrevlich die lesten willen vißrichten. Wan sie keinen forthel und nutz dar van wisten oder hoften oder etwaß last unrawe oder arbeit hetten oder widderwertigkeit sich besorgten so dheden sie sich der execution ab, und verzeigen druff. Und nanten sie tasten mit zu, oder sie rechten es den armen meinte ire brachia und armbogen, weren mehe ire eigne truhender dan der testatorn. Und derglichen schimpf reden und wort gingen fast umb, die mich do seir irreten bekommerten und besweirten. Und gedacht bei mir selbst ich hab min testament declaration codicil und vil uffgericht vil geordnet vill befollen, und laiß doch an gelde und barschaft wenich, hab auch minen executoren mit vill zu verordnet und besatzst derhalb mogten sie auch nit vil uff min testament und ire execution achten und halten.
So hab ich mich doch deß boichlin an min executorn erinnert wie ich sie dar in deß meisten last unthaben den minem broder uffgelacht, und auch so vil wege zu irem forthel angezeigt alß ich hab kunnen thoin. Wie da von oben fol. 150, pa. 2 in fine, et fol. seq. sub anno 1579 den 28 7b. in dissem boich senectutis zu sehen, daß will ich hie erwiddert haben, versehen mich nit daß sie zu hart besweirt sullen werden. Hoffen und bitten auch sie willen daß best thoin und underhalten min lesten willen nit umb geltzs noch gutzs willen dan umb christlicher truwen, alß sie gern ire leste willen gehandthabt und exequeirt hetten.
 
Anno 1582 den 28 marcii sult Gerhardt Voiß sin hauß am haif neben der cronen im winckel auch verkaufft haben, wie man sagt. Und doch widder sagt daß kunt nit also lichtlich geschein, dan es were breifgut, der sustern fast besweirt, und het den zinß von dreien jaren zu vor uffgehaben, doch dem sie wie im wulle ist es nit gescheit so ist groisse sorg da bei, es wurde noch wol geschehen.
 
[334'] A. 1582 den 31. marc. sin mir etliche sprichwort miner voreltern in den sineBd.5, S.197und gedancken gekomen.Bd.5, S.197die ich vor vil jaren gehort, erwiddert, und erfrischt hab. Und dieweil dieselben zu gutter haußhaltung und narong (dar zu ich sonderlich gefallen trage) nit undeinlich sin, wil ich irer etliche hie anzeigen, ob fellicht emantzs der sie list oder hoirt dar durch gebessert mog werden.
Zum ersten sol min anherBd.5, S.197fatter min proavus paternus daß ist min vranher Frobenius von Weinsbergh dan ich bericht daß Frobenius und Frowinus ein name sie sunst heisch er gewontliche weise . War eyn eliger son Christiani van Weinsberch bynnen Coln jm hauß Weinsbergh geborn, Vnd darnach zu Swelhme durch bestetniß vnd eyn vngluck komen wonen. Disser habBd.5, S.197vor ein sprichwort oft und duck gesagt (haben): Kinder, borgt denjenigen nimmer, wan ir sie manet, das ir ure hoede moist in den henden halten. Dis hat mir min fatter und sin motter Maria Keppels manichmal verzalt und min fatter und motter habens wol zu hertzen gefast, borgten nemans gern, rich noch arm, wolten sich nit in gefar stellen, vil lieber umb klein gewin verkaufen und das gewiste spilen, so durften sie nit van jar zu jare ires geltz untraten und das mit unraweBd.5, S.197kosten. Sie sachten Frowyn helt fast pferde (da mit er gehandlet) groissen vom Adel ritmeistern vnd herrn geborgt. Het syn bezalung nit kunnen bekomen, vnd da her verdorben were wie er sich des vilfeltigh beclagt hett. Es ist wol behaltenß werdt, dan man sagt, Videndum cui Fidendum. Borgen macht sorgen, heudt ist der tag, daß ich nyt borgen mag. Jha frilich hat man zuzusehen, wem man vertrawt oder borgt. Dan da mancher gemeint er sie seir wol verwart gewest, da ist er am hartsten betrogen.
Zum zweiten haben sie mich bericht, myn Anher Gotschalk van WeinsberchBd.5, S.197der eirst von Swelm siner gepurt platzen genant wart, und in stetiger arbeit und ubung befonden. Und wan im da von gesagt wart, soll er antwort geben haben, und duck gesprochen (haben), man were des broits ohn fleissige arbeit nit wert. Er wirt on zweiffel wol verstanden haben den spruch: wer nit arbeit, sol nit essenBd.5, S.197qui non laborat non manducet, beati labores manvum tvarum quia manducabis, Ja, frei ist die arbeit, heilich und gibt noitturft. Es (sei) arbeit mit verstande oder sine oder mit den henden und leibe. Arbeit ist arbeit, aber es moiss sulche fleissige arbeit sin, das sie noitturft bei moge bringenBd.5, S.197die zum gewinnen zum vermeren oder zum ersparen gehoirt, Dan moissiggankBd.5, S.197den man, voilheit und traicheit nennet prengt nichts gutz dan vil ubels bei; als auch unnutze, groiße, gefarliche, unbesonnen arbeit nit fruchtbarlich ist; dan wan sie schaden bei sult prengen, wirt gesagt, scleiffe man sich nutzer sat. Zum dritten hat min anfrau Maria KeppelBd.5, S.197deß vorg. Gotschalcks hausfrawe sulch sprichwortBd.5, S.197im monde das sie zu iren enkelen sprach, als zu mir, zu Christian Hersbach, zu Karl Kuckelman und anderenBd.5, S.197die sie duck [335] bei sich hatt, Lieffe kinder, stait alle zit nach einem gulden wagen; kricht ir den waegen nit, ir mogt einen spannagel bekomen. Wiewol min anfrewe nit seir rich war, so war sie doch erentrich und glorios vor ein frawe. Sie ermante uns, nach groissen dingen zu stain; da das falete, wurde doch ein kleines nit faelen. Mir drei studentenBd.5, S.197vorg. Christian Carl und ich hatten unse kurtzweill duck damit under uns und sagt Christian, hat ein canonicat s. Severin, (er) wurt official zu Coln werden; Carl wer gern ein monich zu Knechtsteden gewest, der wurde da abt werden; ich wurde zu Coln burgermeister werden, lachten dess. Aber folgens, wie Christianus lic. juris und canonicus Bonnensis wart, ob er schoin nit official zu Coln worden, so ist er doch official zu Bon worden. Carolus ist ein monch, aber nit abt dan pastor zu Hoingen worden, stunde auch druff, das er probst zu Hensberch sult sin worden, wan er nit zitlich mit toit abgangen were. Ich, ob ich schoin nit burgermeister worden sin, so bin ich doch des raits gewest und etliche statliche deinsten, ampter und burgerliche befillen getragenBd.5, S.197auch mit erhen suß weit gote hab lob, erricht. Ich nim aber minen anfreuwen sprichwort derhalb zur leer an, daß man nach groissen ampten deinsten narong stain sol und gemoit unverzagt sin, hoffende stetich, kompt daß meist nit so mach daß mittelmeissich und so vill komen daß man broit da von essen mach.
Zum veirten hab ich etlich mail von minem seligen fatter gehoirt da ich noch studeirte, daß er sagt. Ich hab nit gern, das min kinder zu groißer arbeit geneigt sinBd.5, S.198. Diß wort hat mich mangmal bewegt, daß er widder die arbeit redt, da sin fatter Gotschalck so vil dar von hilt wie vorß. Die ursach diß sineß wortz wirt da hin getragt haben, daß er nit gern groisse arbeit an sinen kindern gesehen, alß daß sie mit dem leib und henden alß tagloner und ander die grobe arbeit dhoin stetich bemohet weren. Aber hat ohn zweiffel nit gemeint daß man mit der leer studio und verstande nit sult arbeiten, dweil er mich stetich zur leer hilt zur wolsprechenheit und geschicklicheit reitzste. Es ist wol war zirliche stil kunstriche sinriche arbeit ist wol so loblich alß die swere grobe arbeitKorrigiert aus: ab, wiewol studern und mit dem heubt arbeit zu ziten swerer ist dan mit dem leib. Myn fatter aber wirtt gemeint haben studern, oder kauffhendel zu triben sie nit groisse arbeit. Jch laiß mir die meinong gefallen, Daß man zu groisser arbeit die vnreinlich sie vnd nit besonders beibrengt so seir geneigt sie alß zu herlicher, friher, nutzer reinlicher arbeit, dan er sagt nit, daß man nit zur arbeit dan nit zu groisser arbeit geneigt sie, Dan es moiß stetich gearbeit syn, danBd.5, S.198Er selbst, do er im wolstant und narong war, hat nehe moissich kunnen sin, allezeit etwas angetriben, als im bauwen der kirchen und heuser und mullen, im lesen deusche boicher, officia Ciceronis, Livium, Plutarchum, Justinum, Herodotum, Cornelium Tacitum, historien, croniken, hat im alter solmisern und musicam angefangen zu leren, mit der geometrien sich bekommert. Sunst hat min fatterBd.5, S.198Christian von Weinsberch noch andere mehe sprichwort gehat, hie zu lanck davon zu schriben. Zum funften hat min motterBd.5, S.198Sophia Korth sulch sprichwort gebraucht, wan sie emantz vernam (der gnog waren), die fleissichBd.5, S.198 [335'] arbeiten, gutte narong und gewin hatten und daneben gutte zergesellen waren und zuruck gingen oder verdorben, so sprach sie: Der oder die sclagten der koe, wilche einen emmer vol milch gift, und stoist den umb, das die milch verschut wirt. Diss hat sie in iren jongen tagen wol gesehen, dan ire eltern zu Dormagen vil kohe und vehe hattenBd.5, S.198und vorwar dienet diß sprichwort wol zu dem verwaren, daß man erlangte und gewonnen gutter wol zu rathe halte, und etwaß verspare. Sie ist alle ir lebtag ein gutte haußheltersche gewest die gewonnen und gespart hatt.
Waß hilf vil zu gewinnen vil zu haben und nit zu verwaren und zu sparen, dan man sagt, miserrimum est fuisse felicem, aut habuisse et non habere. Der nehe vil gehat und arm und from ist hat sich beß zu getroisten.
Ich kanß nit underlaissen miner voreltern und frunde im gutten und besten zu gedencken. Ich zeignen es eitz in der eil mit der federen an.Ergänzung am Rand: Uff der Koemar daß beleidt.Es mach noch emantz von dem geblode diß lesen, dem es zu hertzen mogt gain und sich dran keren, etwaß guts leren, innen dancken und irer glichfalß im gutten gedencken, daß sie nit hohe leuth dan sclechte, echte, erliche, gutte leuth gewesen. Da von sie daß leben, narung und ler erlangt dan ob irer keine sonderlich habselich oder gelert gewesen. So kunnen gartener auch ebene artige ding reden, die lerens und behaltens werdt sin.
 
Anno 1582 den 31 marcii ist Vit van Hemmerden zimmerman und wirdt in der Blomen uff der Bach in einem gutten zegh do er in handlung war die Bloim zu verkauffen haftich gestorben. War aber uber sexzich jar und mehe alt, auch dicken beinen lang krencklich gewest. Ist zu Carmeliten vor in die kirch begraben, hat kein kinder dan sin frau in leben gelaissen. Plagen foirleut und lichtgesindgen zu herbergen. Daß hirtz neben der alter Tauben uff der Bach plagh der frawen zu zuhoeren, daß verkauffte sei mit meister Viten und golten die Bloim. Die plach vorhin den Rheinbachs erben und enckelln zu Gulich zu zuhoren alde die heusser Gulich und Bloin mit allen den hussern dar tuschen ligen, die fast uber hondert jaren bei Wilant johan Rheimbach dem alten und jongen deß dochter und enckln van Andreiß von Lobbrich sidtferber in der hellen gewesen. Und alle zit herberge drinnen gehalten ist.
 
Anno 1582 den 1 aprilis uff sontag iudica den morgen umb 4 vren starb min nigt Feigin Ordenbags miner suster Marien dochter ohn leibs erben und testament, und verleiß iren eheman den sie anderhalb jar gehat. Und ist den 2 aprilis zu Crutzbrudern vor den choir bei iren fatter und kindt mit den crutzbrodern, minderbrodern predigern und lonbroder prestern begraben. Und sin die frunde den abendt zu tempel in der Dranckgassen daß sie auch verstorben) bei der motter und man starck schencken gewest. Den 3 aprilis ist das begencknis zu Crutzbroder gehalten worden. Und under dissem dato 3 aprilis hab ich es an iren dechen Ordenbach zu Wormß geschriben und iren brodern doctor Ordenbach zu Strasbergh zu schriben begert. Es war wol ein heiligs vorwart tuschen dissen eluthn uffgericht, wie oben fol. 136 pa. 2, sub. anno den 13 septemb. ungeferlich mines behaltzs uff verbesserong der andern die darben gewesen. Aber diweil [336] min nigt Feigin balde swanger wart auch daß kindt geberet und leben bleib biß anno 82 den 13 marcij. Ist die heiligs vorwart nehe besiegelt noch inß wirck gestalt. Dan wie min nigt lange zit kranck im haltz und boest gewesen und ir man Reinhardt Balck ir vill uff daß lest in den vren lach und gern gehat sie sult ir testament machen und im ir patrimonium geben hat sie sich beß gehalten dan ire war. Und wie er van andern vernam das sie des legers nit uffstain wurde, hat er ir halt angelegen sie sult im dan daß heiligs gut geben und sulchs vur irem bichtz fatter bekennen und befillen. Sie war deß betrobet, wult sich derhalb mit iren sacramenten nit lassen berichten das man nit meinen sult das sie so kranck were. Sagt auch zu gutten frunden Reinhardt het ir keinen heller heiligs gutzs bracht daß sie vernemen kunnen sult sie im dan vil geben und ire motter in irem alter und ellendt betroben und ire broder verzornen deß besweirte sie sich. Und hilt sich biß uff die leste stunde alß were sie starcker biß den tag vor irem absterben leiß sie eirst ein begeine zu ire komen und in der folgender nacht dem pastor zu s. Lupus uffkloppen und sich berichten mit gott und dem h. oli alleßTilgung: hbehut und verstendigh und ist alß balde die nacht verstorben. Sie ist in dem ehestadt nehe vil gesont oder frolich gewesen, dieweil der man die burgerschaft nit hatt, sie filligt auch nit befandt wie sie vertroist waß wirt ir ir kranckeit und bedroifniß nit verlichtert haben.
Gott sie ir gnedich und barmhertzich, und geb ir die ewige freude.
 
A. 1582 den 3. apr. uff dingstag nach Judica ist min neif Herman van Weinsberg den morgen frohe zu Cronenberg aus hinauf ins land gegangen, dan ich hat im zergelt bei 12 gl. und fast mehe mit samt breifen und bericht mitgeben gen Frankfordt, die miss und kaufhandlung und zu Speir das keiserlich Cammergericht zu besehen, dieweil er jonck were und die zeit eitz hat, das er das lant auch eins besege, wie dan sin neifen Gotschalk Ordenbach zu Worms wonte, sin neifen Reinhard van Dutz zu Frankfort und Gotschalk van Polhem beide goltsmide zu Trier eitz wonten und in den oberlenschen stetten gwest waren, das er dan auch so wol etwas da gesehen het als sie. Und hab im erleubnis geben zu Speir oder Mentz oder der ort eins oder sich zum kaufherrn und kremer oder zum gelerten und schriber ein weil zit zu begeben oder ein butung zu toin mit oder untgegen einen jongen und sich also zu versoichenBd.5, S.198. So hab ich folgenß vernomen daß er den zweiten abent 5 aprilis zu Coblens bei minem swager Goddert von Kempen (an den ich geschriben) gesclaffen hab. Wirt den 7 aprilis zu Mentz komen sin, da er auch breif zu tragen hat, und den 8. aprilis uff den palmtagh zu Franckfordt starck und gesont ankomen, sich bei nachpar Peter van Rhaidt schartzeweber in sin losament begeben, der im auch 2 franckforder gl. geleint, wie ich mit im abgeredt und min breif minem neiffen Rheinhardt van Dutz die ich im geschriben geliebert. Und ist da 4 tag stil gelegen, und die mis. Und stadt wol besehen. Und hat zu Franckfordt einen breif anTilgung: anmich und einen an min suster Sibille geschriben. Mach auch den 12 aprilis uff mendeldachTilgung: breiffgeselschaft bekomen mit der er nach Hendelberch gezagen die stadt auch zu besigtigen wie sin befelch [336'] war, die diß nit weit umbwegh uff Speir war, und da deß pfaltzgraven hof und ein universiteit war. Peter van Rhadt und sin eidomb Hilger van Duren haben mir gesagt daß er nach Heidelberch wolt und geselschaft hat. Gertgin van den Steinen hat in auch zu Franckfort angesprochen und unß breif von im pracht. Wie aber die reiß fort an zugangen uff Heidelberch und Speir und wa er sich nedergesclagen kan ich nit wissen dan er hat mir an einem monat nitzs geschriben noch untbotten. Es sult aber her Catterbach gesagt haben widder min suster Merie er were bei her Christian Ordenbach dechen zu Wormbs minem neiffen nach oistern gewesen, dar an er auch breif van meir tuschn wegen bestellen sult aber konten es doch vor gewiß nit wissen, Mir verlangten alle im haus wa er steiche, aber kunten noch nitz vernemen, des man sich verwondert und etliche im ins bois, etlich anders uislagen.Bd.5, S.199.
 
Anno 1582 den 4 aprilis ist capitein Schenck genant der dem koninck von Hispanien und Malecontenten die nette und blimbeeck in hatteTilgung:nzu Santen von den statischen gefangen wilche mit renterTilgung: nicht lesbarund foißknechten die stat portzn und herberge besatzst hatten, und zu Geller gefort und da ein zitlanck gefencklich gehalten worden. Diß war ein dol. fol. hillich, aber ein verwegt kreichßman der es wagen durft. Es wulten sin parthien zornich uber die von Xanten sin daß sie sulches nit gewert hatten, aber es was gescheit, in dissen leuffen sint etliche gunstich, etliche ungunstich.
Man sagt auch von eim vernoimbten heubtman der zu Mastricht in derinnemong der stat gefangen und eitz daselbst vißgebrochen were.
 
A. 1582 den 6. apr. mach ein rait zu Coln ein neuwen heubtman angenomen haben, genant jonker WilhelmHermann van der Leyen.van der Leien, einen markischen edelman, dan man sagt von groissem kreichsfolk, so allenthalben in der bestallung sult sin. Dissem hat man 300 rad. gl.Ausserdem 25 Gl. Kleidergeld. Die Vereidigung fand am 30. April statt. Rpr. 33 f 18 b (April 6), f 31 a (April 30). Die Bestallungsurkunde wurde am 23. Mai genehmigt., ein wonhaus und raitzkerber und zeichn, eim raitzman glich, zugesagt. Min swager Conrat Eck hat diss amt vorhin gehat und selbst schentlich versehenBd.3, S.128.
 
Anno 1582 den 6 aprilis als joncker Henrich Schal von Bell in Coln war hat er unß erbgenamen zu Weinsberg ein gutlichen tag (umb deß irthumbs willen zu Mertinßhaven mit etlichen hoenern) angesatzst.Ergänzung am Rand: Urlof daß churmoitz lant zu bawen.So bin ich mit minem broder zu dem jonckern in deß licentiaten Mattheisn Boesen hauß komen uff s. Mariengarten cloister.
Da hat der joncker vorgewant die hoener weren in drei jaren uff den sontag vor martini nit bezalt und derhalb alle tage gedubbelt vor ein peen biß eitz daß lehn landt ganß verfallen were.
Mir excipieirten und sachten der joncker het sinem halfen den hof mit den hoeneren verpacht, so het der halfen alle jarß die 2 schillinck bekomen, der honer halfen were er mit Thoniß Hannen unsem halfen zu Dormagen alle jarß zufreden gewest, daß wer so vill alß wan sie bezalt weren dem jonckern selbst. So weren die hoener all an folgenß bezalt und durch den halfen vor bezalt untfangen worden, da mit uff daß erfelniß (wan das schoin stat sult haben) stilswigendt verzeihen were. Dißer exception wolt der joncker keinen glauben zustellen war der folgende tag angesatzst und beschede den halfen dar zu. Den 7 tag palmabendt sin wir widder samen daselbst komen. Do sagt der halfen er het wol jeder jar gesagt er were mit Thoniß unsem [337] halfen zu freden wan erß bequeim, aber er het sie nit bekomen. Diß gestunden mir nit Thonis war auch thoit das mir die warheit nit erfarn kunthen. Er sagt glichfalß er hett die hoener nach der handt uff regnong genomen, nit daß er uff daß erfelniß verzege, deß deden mir auch keinen gestamt. Und alß mirß nit einß kunten werden, handlet der licentiat Boiß tuschn unß, meint daß mir dem joncker ein pferdt geschenckt hetten oder 60 dall. dar vor mir sagten mir weren nitzs schuldich, doch umb fridlebenß wolten mir den joncker mit eim gereuchten salm vererhen dweil es noch in der fasten war. Und dweil daß nit stadt wolt habent, und der joncker unß bedreuwet, er wolt die gesworen druber erkennen laissen. Mir sagten, so were nutzs daß vor hin die sach in Coln verhort worde kosten zu versparen, dan die gesworen bei ein zubescheiden sult vil kosten, deß wolt der joncker nit dhoin. Mir sagten die gesworen weren einfeltige leudt, es moist ordentlich zu ghain und alle noitturft inpragt werden in der eirster instantz umb der appellation willen, da wolt zit zu ghain. Mir sagten wan der joncker so scharf wolt handlen, mogt im viß der richtzordnong und gulischr reformation begegenen, daß da hendt nit 2 hoener bezalt, den ander tag 4 honer weren, den 3 tag 8 hoener und also alle tag zu tsent, und hondert tusent, were alß unzimlich woicherlich verpotten. Er sagt in lehngutter hetzs ein ander meinong. Mir sagten, nein. Er sagt, es geschege waß recht were, er hett dem l. Boiß die meinong gesagt und ginge mit sinem halfen hin wegh. Der licentiat, wolt noch haben mir sulten im vil geben. Min broder und ich bedachten daß vil unrau und kosten druff worde ghain, und boden ein halb pont swairß stockfischs zu geben, galt eitz 6 dall.. Er sagt, er woltzs dem jonckern anzeigen, und wie der lic. verreiset auch der joncker ist die handlung also pliben ungeendigt stain biß noch zu.
 
Anno 1582 den 9 aprilis ist im rhade ein decret im k. cammergericht außgesprochen verlesen, dar in eim rhaede 3 monat angesetzt zu beweisen daß sie dem mandato sine clausula uff anhalten der hiltinnen vißpracht, parern und geleben sulten. Und war die meinong daß man sie widder frei in ir hauß unbesweirt sol komen laissen und restitueren. Mich hat anfencklich geducht, man hab zu scharf mit der hiltinnen gehandlet. Und schat nit daß etliche so gehertzst ir recht vertadingen, wan weniche sulch dinck bei eim rhadt uff der gmeide kosten durch triben. Etliche mircken es wol dhoit in leide, kunnen es auch nit bessern. Den belhemmeln folgen die ander schaiffe, die minste stimmen moissen den meisten folgen.
 
Anno 1582 den 10 aprilis alß schiffer Jacob von Widdich anfancks der fasten hinder dem hauß Hensberch daß portzhaußTilgung: nicht lesbarein zinßhauß am Weidtmart abbrechen und zwein keller machen willen und die erde etliche hondert karrn uff den Weidtmart schutten dieselben hat er eitz begonnen zu uberwolfen, auch einen heimlichen thorn zu beiden hausser graben und muren laissen. Hat auch die sidtmaure an her Johan Imbs van Virsenß oder capittels s. Jorien hof uffgefoirt, dar wol 6 wochen zugingen. Hat darnach lang nach parschen und vor pingsten die sparren uff beide zinßhausser die er eitz machen wolt setzen latzen und decken mit leien. Auch an der strassn den eirsten grundtgiffel von menniger steinen uffoeren laissen. Mit dissen zwein zinßhuser die eitz wert waren hat er die herlicheit deß hauß Henßbergh und den begrif und stinwech hinden benaut. Aber er hat mir selbst gesagt er wil daß uberige zinß hauß gegen daß kunftich [337'] jar am Weidtmart auch abbrechen und dar durch einen ganck vur ein perdt off leudt weit langs diß neu huser vur einen visganck unden machen.
 
A. 1582 den 13. apr. uff Weisfritag, oder umb den trint, sin 300 ruter und knecht, des statischen kreichfolk von Geller, mit des koninks van Hispanien fenlin komen zu Lommershem, das under Kerpen gehoirt, und sich angenomen, als weren sie des koninks lude und hetten in eitz vorzutragen, und als sie die bauren durch den klockensclag vergadern laissen, haben sie 50 man und frauen van den besten draus genomen, mit genomen, umb zu schatzen, auch koe, pert und was inHs. zu.gedienet, spolieirt und geraubtBd.3, S.128.
 
Anno 1582 den 14 aprilis warß parschabendt da ich gedencken moiß daß mir zu Weinsbergh die gansse fast durch auch dar vor und nach kein herinck noch buckinck gessen hatten umb der figuren von sclenglin die das in an melcher und rogener befonden. Desglichen haben vil leudt binnen und baussen Coln gethain, also daß man sich wol behelfen kan, wan man wil.
 
Anno 1582 den 15 aprilis war der h. parschtag, daß fest gehalten zu s. jacob aissen uff dem hof eirst zu Weinsberch dan es war warm, und 3 wechen gar schoin wetter gewest. Es schrib Herman min neif van Franckfort er het und vill leude in der karwechen daselbst einen sternen am himmel bei klarem hellen lichten tag gesehen. Waß dar nach auch noch 14 tag schoin witter.
 
Anno 1582 den 18 aprilis uff godestag zu parschen sin wir zu Weinsbergh alle bei Peter van Weinsberch und Annen van Gusten zu gast gewest, solt in stadt einß kindtauffs essen sin, dweil das noch nit gehalten war, auch daß er da mit sinen nachparn vor den prediger die letz schencken wolt, dan er moist dar viß wichen und sin hausherrn doctor Wynandt Rhade und Magdalein Ryndorfs drin zehen.
 
A. 1582 den 19. apr. ist her Wolfgang van DalbergenAm 20. April., domprobst zu Menz, zum churfursten zu Menz erwelt worden, war podagricus, etatis 50 annorum. Es wart wol her Julius Echter, bischof zu Wirzberch, mit 13 stimmen der domherrn und capittularn postuieirt, der domprobst aber mit 9 stimmen allein elegeirt. Dieweil aber die canones willen, das ein postuleirter zwei drittenteil stimmen haben mois und im das eitz gefaelet hat, moist er abstainBd.3, S.128.
 
Anno 1582 den 20 aprilis zu ruck gedacht daß ich mehe zum studio gehalten und promoveirt hab in artibus et in jure viß lust und gefallen die min seliger fatter dar zu hat dan die ich selbst dar zu hadde. Derhalb ich auch nit wol gerathen sin vor einen licentiaten in den rechten. Anfencklich umb verhinderniß daß ich in grammaticalibus et usu loquendi latine nit so gar wol geubet sin worden, bin vil kranck gewest und abgehalten auch nehe pedagogum gehat. So bin ich auch langsam von verstande, boisser memorien, und sier bloede gewesen, nit so gar wol beredt in den rechten hat ich auch der boich nit uberflussich, doch studeirt ich alles mit, die lang [338] zit half dar zu. Und dan auch hat min fatter fast gerichtzhendel daß ich mich etwaß gebrauchte, folgens folgt es beß aber ich kunt kein letzen bekomen und quam an den deinst und weinzappen schartzenhandel das es da durch auch uffgehalten. Sunst were ich zur kommerschaft beß geschickt gewest wan ich froe dran were komen und daß verlech gehat hett. Aber min fatter wolt dar in gar nit verstain ob er min gebrech deß oberbruchs gedacht das mir vil reisens und arbeit nit deinte. Doch hat gott noch gesoigt daß es zum besten komen ist, vor so villn die fleissiger studeirt haben und geschickter gewest sint als ich, da es nit so vil komen ist.
 
Anno 1582 den 22. aprilis uff sontag nach parschen uff der kirmiß im conuent in der Reimersgassen gewest. Da moder Engen ir 10 staten daler bracht vor daß cloister. Auch ir einen lotringschn scleiffer und ein raitzeichn geschenckt, und uber dischs ein firdel raitzwinß.
 
A. 1582 den 23. apr.Isselt l. c. S. 762. Aitzinger l. c. S. 485.haben die Staten ein stat in Brabant, Alst genant, uff jenesit bei Bruissel ingenomen und groissen raub darin fonden. Man sagt, es weren wol 500 geistlichen mit irem gut drin geflauwen, der vil in der wer pliben mogen sin. Man sagt auch, die koninkin van Engelant hett vil kreichsfolk und hondert tusent sterlinks dem von Alanzon, des koninks broder van Frankrich, gen Antwerpen geschicktBd.3, S.129.
 
Anno 1582 den 25 aprilis uff s. mariæ tag waren die weingartz loeden in Coln etliche ein firdel lanck, etlich 1,5 firdel etliche ½ colsche ill. War zimlich frohe im jar, daß steinafs hat auch ein gutte bloit gehatt.
 
Anno 1582 den 26 aprilis ist Lenhardt Vorst halfen uff dem Lantzelroderhoiffe hie zu Coln gewest, und mir von den 5 morgen landtz 3 malder gersten mit dem nuisser bracht da von ich 6 alb. forloin geben. Mir haben unß deß pachtzittels verglicht sol uffgericht werden. Biß remigii wil er die ander 2 mald. gersten liebern, ist die nach zu Weinsberg bei unß pliben.
 
Anno 1582 den 27 aprilis uff colner gotztragt hab ich min stoblin da unden verlaissen da ich spade verpliben waß und bin oben uff min schreifkamer zu Cronen gefharn wie ich daß jarligs zu thoin plag dan froher dan spader darnach es kalt waß.
 
A. 1582 den 27. apr. wie die burger uff gotztragt im harners gestanden und ein segesnider stunt an der Wierportzen, loede sin roere mit hagelgeschutz, das ginge ungeferlich ab und erschouß ein kint uff der stat doit und wonte noch ein magt und ein kint, die uff der mawren stunden, und er verleiff, hat es schentlich versumtBd.5, S.199.
 
Anno 1582 den 28. aprilis starb joncker Aloff Stralen under Spermecher bei dem Salmanach ein seir alt raitzman und bannerher van der Windtecken. Disser und sin gesel Derich von Bon, der lang verstorben, die waren die zwein allerleste ritmeister in Coln, die geritten hatten, und dieweil sie es so sclecht gemacht, wart nach in keiner mehe gekorenBd.3, S.129. Dieweil joncker Stralen nit catholichs [338'] war dan sunst ein gut fridsam merilin ob in schoin die pastor und andern in ire kirchen nit durften begraben laissen, so ist er uff den ellenden kirchof bei s. Catharinen begraben worden.
Den 30 aprilis ist auch die frau zum Swartzenhorn uff dem Altenmart Johan Pastoirs frawe gestorben. War ein van Volckquin licht zu s. Brigiden, oder groiß s. Mertin.
 
Anno 1582 den 29. aprilis uff sontag misericordia war ich uff bei kirchwihung zu Crutzbrodern und zu Carmeliten geladen, aber ich bleib bei minen nachparn den carmeliten.
 
Anno 1582 den 29. aprilis ist Conradt Eck hie in Coln disse gotztragt gewest, hat bei siner moenen Gutte Baeß im bosselraidt gelegen. Daß sagen ginge, sin sustern begerten siner nit im hausse. Moen Goette sagt mir er wult ein erf hinder Brul gelten. Villicht ist erß in der eiflen zur Scleiden moede. Ist dissen tag gesehn daß er zu foiß viß der stadt zur Wierportzn ist gangen allein hat ein korflin uff der scholter, daß war im vor hin frembt gewest.
 
Anno 1582 den 30 aprilis ist Johan Hertzoch zolner zu Andernach hie in Coln gewest. Und min broder hat vom jar 1581 annunitia. mariæ 3 termin von im untfangen. Alß 25 daller vor unß 4 erbgenamen zu Weinsberch, und 25 daller vor min person und hat die beide termin zur haußhaltung sullen halten. Auch 25 dall. vor die provisorn der armen s. Jacob denen zu liebern.
Und hat eitz 6 konincks daller vor 7 daller untf. das troge nit vill ab dan der ko. daller galt so vill alß der goltgl. 12 mr.. Also ist er eitz nit so widderspennich gewest wie vor 2 oder 3 jaren. Ich quiteirde doch mich deß rest an im zu erholen daß also passeren und dar bei leiß.
Min broder gab im von den drei bezalungen 3 ort dallers.
Und pliben die termine van dissem jar unbezalt stain.
 
Anno 1582 den 1 maii und dissem tag und dato hat unse nigte Feigin am Putz im Ham bei den Steinen unß stuck benden von anderhalben morgen uff dem Schandert dem werde under Nuys ligende van minem broder Gotschalck alß dem inwoner zu Weinsberch zu behoif miner seliger eltern memorien jar vor jar gepacht jarligs vur 4 dall. jeden zu 52 alb. jarligs uff den termin s. lamberti 17 septemb. in daß hauß Weinsbergh zu liebern.
Und hat ir da von den pachtzittel zugestalt, wie ich den wortlich in min copienboich fol. 169 abgeschriben hab, da man weiter bericht sehen wirt.
 
A. 1582 den 2. maii ist der churfursten rhinsche kreitz und westphelische kreitz hie zu Coln gewesen und haben die uffgesclagen edicta von der munzen, das der goltgulden und koninkdaler, jeder von 12 mr. uff 10 mr. sult abstigen, der richzdaler van 11 mr. uff 9 mr., die staten und hollensche daler van 52 albus auf 7 mark, und so fort an alle gulden und silber gelt. Das wult nuhe der churfurst van Coln und der herzoch van Gulch in iren landen immer ins wirk stellen und fast und stede gehalten haben, wie die stat Coln dasBd.3, S.129 [339] auch doin woltDie Münzreduktion sollte vom 1. Mai an gelten. (Rpr. 33 f 31 a.). Das geschach hie zu Coln und machte ein grois geschrei und ellent, die zu verkaufen hatten und gelt loesen sulten, hilten hart druff, aber zu Neuss, zu Wesel, zu Duren, zu Kempen und umbher kunt man es nit ins wirk stellen. Derhalb bestunt (man) dissen mei durch zu zweifeln und zu sagen, es were umb der Nederlanden willen unmoglich zu halten, wan die nit drin willigten. Ein rat zu Coln leis mittlerzitDer Befehl zum Druck des Ediktes wurde am 14. Mai gegeben.uffsclain, das wein, beir, fruchten, keis, botter und ander war auch, den sexsten pfennink weniger im swaren gelde sult gelden, dan vorhin im lichten gelde. Der ein schickte sich darnach, der ander nit, das maniger seir besweirt wart, die geizigen iren nutz soichten. Nota diss stunde nit 5 wechenBd.3, S.129.
 
Anno 1582 den 3 tagh maii hab ich gedacht an das fest der erfindung des cruces christi, und auch deß fest zu Weinsbergh, wilche beide uff dissen tag verordnert sin. Das eirst von der hilligen kirchen, zu gedechtnis das die keiserin Helena viß befelch ires sohnß deß keisers Constantini magni zu Hierusalem uff dem bergh calvarie durch anzeigung judæ eineß propheten sohn 3 crutz fonden darunden daß crutz christi durch miraculi erkant worden und in hoher ehren wie pillich gehalten ist und zu vil dingen catholischer weiß leert, ermant, und gebraucht wirt. Das ander fest von aramondo der uff den Weinsberch zu Brusan in Beiern geborn, erzogen und da fonden ist. Auch das ich sulch fest deß hauß uff den 3 maii in minem testament zu halten bestetigt hab. Und verglichen sich disse zwei festa nit unbequeim bei einandern, dan sie beide von der erfindung melden, des cruces, und deß namen von Weinsberch.Ergänzung am Rand: Broder und Herman zu Swadorf gewest.Dan wie Helena 3 crutzer eirst fonden uff dem berge calvarie, also hat daß hauß Weinsberch auch in sinem mirckdrei Kreuzedrei crucer, die daselbst schir hondert jar neben dem sparkle gefoirt sin. Und ist diß mirck eben also geluckt alß hett es offentlich zu verstain geben daß man da bei deß festes 3 mai uff tag inuentvonis s. crucis noitwendich moist gedencken. Die weil das rechteKreuzcrutz alß christi oben und die anderzwei Kreuzezwei unden neder stain alß der zwei morder crutzen einß deß seligen uff der rechter seithen daß ander deß unseligen uff der lincken seithen. Dar umb sol daß mirck ein anwisung der beider festen einß tages den 3 maii sin. Diß mirck hab ich mines bedunckens nit unpillich oder nit ungfoeglich mit verordnet zu ruck an deß hauß Weinsberchs siegel zu trucken daß es nit in vergeß queme und zum hausfest ermanete. Uff dem principal siegel von silber gemacht steidt wol daß wapen daß swartz sparkle im weissen schilde und die croin arm faust kluppel uff dem helm, aber daß mirck auch uff ein kleinen hinder siglindrei Kreuzedoch daß ein trublin daß alt weinsbergs zeichen dar zuZeichengesatzst.
Oben diß 82 jarß den 1 janvarii hab ich dißdrei Kreuzemirck dem hausfatter und haußgnosen zum newen jar geben, eitz geb ich es zum zweichen deß hausfestes zu weinsberch. Da hab ich gesagt wie es mines fatters fatter, dar nach min fatter, auch ich und mine brodere neben dem wapen und sparklehe zum underscheide uff den warhen geritzst und gemacht. Auch weß man moraliter und sidlich bei dem mirck und drien crucer gedencken und leren sol, daß oberstKreuzihesu christi daß hat und wil unß selich machen. DaßKreuzzur rechten daß mir umb gutzs willen leiden und tragen ist gutt. Daß zu linckenKreuzist daß mir unß selbst von boißheit uffladen wa wir daß nit selbst straiffen bessern und lichten wil es unß ubel bekomen.
 
[339'] Anno 1582 den 2 maii ist Peter van Weinsberch min neif vor den predigern (da sin haußherrn selbst in daß zehen wolten) uffgebrochen, und dieweil kein bequeim hauß so balde haben mogt, ist er in die Rheingaß zu sinem swegerherrn Jacob van Gusten ein weil zeit zehen wonen. Es ist im weidt van der kirchn zu sant Mariengreden (da er offerman ist) gelegen, und auch wirt er siner kunden der waxkertzn halber quidt. Mach widder besser werden.
 
A. 1582 den 4. maii wie das zinshaus in der Achterstraissen, das mit stroe gedeckt was, noitzhalb repareirt und uffs newt gedeckt moist sin und ich auch 500 schauven hat, gedacht ich umb so vil min oder mehe, das es vor zur straissen zu mit leien gedeckt worde, so bedurft ich die gefar nit zu stain, das mirs von den rentmeistern verpotten wurde, die kein stroendacher mehe an der straissen leiden willen. Auch were es zeirlicher und starker, durhaftiger, queim mir allezit zur halfscheit ohn inrede zum besten, drumb hab ich dissen tag das stroentag an der straissen laissen abbrechen und die folgende tag fort mit Frankforder borden laissen latzen, darnach die leien laissen hauwen und den 10. maii angefangen mit leien zu decken und in 7 tagen fertich gemacht, auch den 12. maii hinden das alt stroe ablaissen werpen und angefangen mit neuwen schouven zu decken und ist dasselb tag vor mit leisteinen und hinden mit stroentag aller ding fertig worden und kost mich wie nachfolgt, den 19. maii alles bereid bezalt.
 
Zettel vom lei und stroetag Achterstraiss, auch was Cronenbergh zu bestigen gekost.
 
Item vur 500 schouffen, das hondert hat gekost 32 alb., summa facit 6 gl. 16 alb. Item 5½ reis leistein, das reis 32 alb. und 6 alb. drinkgelt, summa facit 7 gl. 14 alb. Item 1½ tusent deckneil, das tusent 20 alb., summa facit 1 gl. 6 alb. Item 4½ tagloin uff Cronenberch, jeden tag 13 alb., summa facit 2 gl. 14 alb. 6 h. Item 2 pfund loezins, facit samen 20 alb. Item vor 50 Frankforter bort vor 5½ dal. bezalt facit summa currentz geltz 11 gl. 22 alb. Item vor foirloin van borden 12 alb. Item vor 11 reis leistein, das reis 32 alb., summa facit 14 gl. 16 alb. Item vor einen fremden leideckersknecht 1½ tag, 19 alb. 6 h. Item 1½ tusend deckneil 1 gl. 6 alb. Item meister Christoffel leidecker mit dem knecht vor den eirsten stein, drinkgelt, 12 alb. Item dem leiendeckerknecht, jongen 8½ tagloin geben den tag 13 alb., facit samen 4 gl. 14 alb. Item den leiendecker 6½ tagloin 3 gl. 12 alb. 6 h. Item leidecker und jong samen 8 gl. 12 alb. Item noch bei Dilgen bezalt 6 bort, das stuck vur 9 mark summa facit 2 gl. 6 alb. Item dem naelsmit bezalt 9 dusent deckneil, das tusend 20 alb. und 975 buinneil, das hondert 10 alb., zusamen gerechnet facit 12 gl. 13 alb. 6 h. Item vor leidecker 15 quarten beirs zum Lemgen, die quart 1 alb. und bei Herman 20 quart, die quart 6 h., facit 1 gl. 1 alb. Item vor morter woll 2 gl. Item vor 25 boinneil 2 alb. 6 h. Item noch vor 1 bort van Gotschalck 9 alb. Item vur 3 karen leims, die kar 11 alb., -- 1 gl. 9 alb. Item vor gerden und widen 8 alb. Item noch vor gerden im kelterhaus 5 alb. 6 h. Item vor 4 isern haik im leitag 9 alb. 1 h., -- 1 gl. 5 alb. 6 h.Bd.5, S.199.
[340] Item dem strödecker vor in und den jongen 6 tage samen facit 5 gl. 19 alb. 6 h. Item Gotschalck zimmerknecht 1 tagloin 13 alb. Item noch vur 115 schouffen 1 gl. 18 alb. Item vor nach 1 kar leims 11 alb. Item beir vor den leimdecker 4 alb.
 
Summa 92 gl. 8 alb. 6 h.
 
Des hab ich a. 82 den 24. maii dem fleischheuer zu s. Catharinen das abgeworpen stroe gelaissen vor 4 sturtzkarn koemist vor den wingart zu liebern, sagt jeder kar sie 1 dal. wert; wan das und was zu Cronenberch und im kelterhaus abgehet, sol das lei und strotag samt dem leitag gekost haben 77 gl. currentBd.5, S.200.
Anno 1582 den 5 maii ist Gotschalck van Polhem ein goltsmidt gesell unß neif von Treir durch die eiffel mit deß herrn van Kyndtzecks diener her ab uff Coln geritten komen der ein jar sinem handtwirck uff Wormß Mentz Crutznach Treir nachgereiset, und sich eitz zu eim meister in Coln in der Hellen widder gethain.
 
Anno 1582 den 5 maii ist die monstunde miner nigten Feigin Ordenbachs zu crutzbrodern gehalten, die sich umb deß parschfestes und kirmissn etliche tage verweilet hat. Und ist doch eirstlich der irthumb zwischen irer motter miner suster und irem man die samen in der Dranckgassn wonten, angangen.
 
Anno 1582 den 5 maii hat Anthonius Kloich der rhaidtzschriber min swager Gerhardt und Gertdrutgen Voiß in bei sin Henrichen Hoen van Brisich die alle eitz in Coln gewesen vor dem hohengericht rechnong und reliqua gethain und sich der vormonderschaft untsclagen. Mach auch quiteirt sin wie er sich bei minem broder offentlich vernemen laissen, und gesagt ich mogt nuhe mit minem proceß im sal frei fortfarn er hett nuhe nitzs mehe dar mit zu dhoin. Er hat sich vor hin miner sachen auch nit sonderlich angenomen des ich gewar kont werden, also daß ich eitz sinent halb kein sorg hab. Dan wie er der gerichten und deren personen kundich hat mich das wol bekummert, wiewol ich ohn daß in miner sachen gemach wil doin.
 
A. 1582 den 5. maiiCharlotte von Bourbon, Tochter Ludwigs III. von Montpensier.ist des princzen hausfraue zu Antwerpen an der borstkrenkten, gnant pleuresi, gestorben. Und quam das gerucht umb disse zit in Coln stark, der prinz von Uranien selbst, der vorhin den 18. marc. durch den kopp geschossen war, sult noch leben, hett audienz geben, und man hett in in gansem roden gekleit binnen 14 tagen uff der gassen zu Antwerpen gain (sehen). Den Staten was vil an dissem mann gelegen, drumb was vil sagens darvon. Etlichen stunden hart druff, er were toit, etliche, er lebte noch. Die eitz verstorbene, sin dritte frau, was ein geborne herzochin uis Frankrich und cloisterfrauSie war in der That Nonne gewesen.gewest. An disser toit wart nit gezweifelt.Bd.3, S.130.
 
[340'] Anno 1582 den 7 maii uff montag nach jubilate den vormittag ist die memoria Barbarn van Gladbach miner alter moenen in der kirchen s. Peter gehalten und den nachmittag zwischn 3 und 4 vren zu Cronenberch vor uff der stoben. Da ist der neu pastor her Jacob Hutterus eirst erschinen und 24 alb. vor presentz bekomen. Auch sin meister Johan Eifler schoinmecher und Barbar Birl elude eirst erscheinen wilche drei nehe komen waren und 24 alb. vur ir presentz untf.. Und min suster Sibill und ich sin auch da gewesen und 24 alb. hab ich bekomen ist jedem so vill vor sin drittheil eineß goltgl. der 12 mr. galt. Jeder van unß drien hat visgericht waß im underlacht waß. Ich trag aber den meisten last kan nit wol zukomen, dan daß firdel weinß allein galt 24 alb. so moist ich dem provisorn 1 rad. alb. geben, moiß die kost zugeben, drinck und essen ich daß dhoin die andern auch. Ich wolte diß mal nit dan inhalt der fundation anrichten keiß und broit, dweil aber der pastor selbst quam hab ich ex gratia einen pannenkoichen laissen backen, und scheffen koichen dar zu uffgesatzst.
 
A. 1582 den 13. maii ist Johan Eltman vor sant Catharinen am ander eck bei der Fleischshallen doitlich abgangen, war ein wantsnider und weinzepper, kirchmeister s. Severin, ein raitman, eitz tornmeister gewestBd.3, S.130ein widman nit alt hat ein dochter Johanß von pLynß zum Rosenboum uff der Hoeportzn zur ehe gehatt. Sin fatter Johan Eltman hat im selben hauß vor s. Catharinen auch gewont Die narong war im uffs lest etwas untgangen, war in den drunk gewent und bloede sich uff lest scheir doitBd.3, S.130.
 
Anno 1582 den 14 maii haben mir zu Weinsberg beir gefasset 32 aimen beirß von 4 malter maltz und 2 malder weiß 1 lb. gebrawen. Mit dissem gebrewe sullen mir scheir ein ganß jar umb weren, wie derglichen zu andern kurtzer oder lenger auch geschein ist. Ich drinck selten 1 maisgin berß im ganssen tage, es were dan sier hitziches witter, abendtz drinck ich 3 oder 4 glislin weinß und spar daß beir. Min broder drinckt auch meistheilß nachmittags wein im kauffhause.
 
A. 1582 den 15. maii sin drie doctores juris in Coln promoveirt, die am sontag den 13. maii iren rit samen mit 60 pferden, iren frunden, mit gezeirten jongen und drabanten getain, jetz in der uffgesclagen scholen hinden im dom iren actum und den mittag uff dem Quatermart iren aulam und essen gehaltenBd.3, S.130ire namen waren d. Crantz, doctor Reck doctor Unverdoruen. Von Coln burtich ohn Reck war van Neuß. Ich war essentialis da hin geladen aber hat zu schaffen daß ich nit erscheine.
 
Anno 1582 den 17 maii war ein gutlicher tagh gehalten in der dranckgassen, zwischen miner suster Marien Ordenbachs und irem eidomb Rheinhardt Balck uber beider seidtz fruntschaft gehalten. Dar wart uff seithen Rheinhardtzs gefordert, zum eirsten 300 dallers wilche der lestlebender auß deß eirst [341] ableibigen heiligs gut sult gewinnen, in kraft der heiligs abreden in dissem pfall da kein testament uffgericht oder leibserben vor handen weren, zum anderen wart die kost gefordert daß min suster mit irem son und dhochter ein weil zit bei im gewesen. Dar gegen wart van miner suster vorgewant, die heilichs vor wart were nit uffgericht noch besiegelt, so het er selbst daß concept hinden gerissen und nit angenomen, auch sin gegen heiligs gut nit pracht, also were man im auch nit schuldich.
Zum andern were weingezapt und narong getriben in iren namen und van irem gelde da von man haußgehalten und die kost gehat daß er ir pillich die kost sult bezaln.
Und damit der grunt und warheit mogt an tag komen begert man ein inuentarium uffzurichten van allem waß Reinhart an weinen was gelt und ingedoim hett. Deß er nit dhoin wolt. Er wolt die wein vom heiligs gut golten an sich behalten und min suster solt an im fordern. Min suster wolt daß nit gestatten sondern sich an den winen in der Dranckgassen und Hoeportzn halten, biß die scholt der wein so uff sie stunden bezalt weren und der sachen eirst ein vertrag gemacht wurde.
Aber dieweil noch klein parceln und verlech unberegnet und in stunden und mir min broder und ich ohn wist und willen her Christian dechn zu Wormß und doctor Tilman zu Strasbergh den elsten kinder ohn gern scleislich handlen wulten, wart dißmal verabschidet, man sult es hin uff schriben und mitler zit sulten swegerfrawe und eidomb waß sie sunst zu regnen hetten clar machen. Sin also daßmail gescheiden.
 
Anno 1582 den 25 maii hat Dierich Blanck underkenf. Und sin frawe ein noitgedinge in der weinschoeln machen laissen und min suster Marie da hin citirt. Sie leiffen minen broder und mich auch an sachten dier wein weren uff min suster geholt gegolten verzinst und sie wolt sie an iren eidomb wisen. Mir sagten sie sulten gemach dhoin man stunde in der gutlicher handlung sie wurden wol bezalt werden sulches wart in der weinscholen auch vorgewant also pleib daß noitgeding zu ruck. Und diß sorglich dieweil Reinhardt die klein noch die groisse brugerschaft nit hat, also daß sie uff groisse straif und boisse nit samen handlen mogten, deß Reinhardt ein ursach was dweil er anfangs gelobt die burgerschaft zu gelten und deß nit gethain hatt. Doch quam eben ein burger van Goch Henrick die Swarte der galt in der Dranckgassen vor 200 dall. ungeferlich wein, daß gelt bequam Derich Blanck uff regnong und da mit wart die sach auch gestolt. Henrick die Swarte hat noch mehe wein uff der Hoeportzn gezichnet, die het er gern uff sinen glauben gehat einen gefangen studenten uff Blienbeick loß zu machen da van min border commission van der sau und Antwerpen hat. Aber min suster wolt die wein gar nit folgen laissen man het sich dan von wegen der scholt und sunst endtlich vertragen, daß sie scholt herer befridigt, und sie ires hieligs gutz auch zu friden gestalt wurde.
 
A. 1582 den 27. maii umb diss zit haben die truben hie zu Coln in minem wingart und uff mehe orten angefangen zu bloen, oben im lande noch vil eher, ist doch ein ungliche bloit, aber man hats gern, das die bloit im mei anfengt. Dan es ist ein sprichwort, wan man ein seir gut gleslin weins drink, sagt man, das ist im mei ein bloimlin gewest.Bd.5, S.200.
 
[341'] Anno 1582 den 27 maii hab ich minem swager Reinhardt Balck und miner suster Marien dweil sie sich ires irthumbs nit verglichen kunthen in schriften zugestalt einen vorsclagh und mittel wie sie sich verglichen mogten, doch ab und zu zuthoin mit irer beider wist, biß sie wol verglichen weren. Und war daß der effect, das Reinhart auß den 500 daller uberzalten und gelieberten 200 dall. gewinnen sult, er kunt dan beiprengen das er auch sin heiligs gut 400 dall. und lenderei beipracht hett, sunst sult er die wein alle haben auch waß da von verkaufft und geborgt were deß sult er alle widderscholt bezaln. Wer den andern underhalten hett und fordert daß sult compenseirt sin. Item waß jedem geschenckt were und sin kleider sult uff jeder siden pliben.
Item dweil sie nit bei einander hauß kunthen halten, sult Reinhardt umbsehen wa er pliben mogt.
Dissen vorsclagh zu lengen und zu kurtzn hat swager Reinhart und sin broder nach sich genomen, zu bedencken. Und ist so ein zit lanck anpliben stain.
 
Anno 1582 den 29 maii ist min swager Goddert van Kempen burger zu Coblentz eitzTilgung: daselbst; unterstricheltin der Casterstrassn an der Kornportzn daselbst wonhaftich her ab gen Coln komen, mich angesprochn, und wie ich vernomen daß sin hausfrawe Cathrin van Cubæ mineß steif sonß Johans van Cube moen und fatters elige swester noch in leben gewesen, hab ich innen underricht wa sie vor oder nach mir sturbe, und im in irem testament nichtzs zu verordnet het (dweil sie ohn leibs erben ist) so wurde er swager Goddert wenich hofnong zu dem haben werden, waß deß vorg. Johans erben nach minem dhoit zukomen mogte besonder wan er mich oder die mine nit zum besten hett. Derhalb hab ich im ein concept einß testamentzs zugestalt (wie er vor vunf jaren von mir etwas zu Untwerpen begert hatte) dar in sin hausfrawe Cathrin mich zur halfschit und in zur ander halbscheit instituern sulte uber daß ihenich was von minß steifsohns Johanß wegen ir zu mogt komen. Diß concept hab ich im mit hin uff zu nemen zugestalt, daß erß in ein bestendige form zu Coblentz sult stellen laissen und mir dieselb her abschicken zu besigtigen, undTilgung: zuda sie mir also gefallen wurde, alß dan widder hin uff zu schicken, den actum testamenti zu celebreren zu in grossern zweimail und zu besiglen, und mir dan ein instrument zu schicken daß ander selbst behalten deß wult ich die halb kosten tragen.
Diß ist also inß werck zu stellen von swager Goddert angenomen worden. Waß aber geschein wirt, mach ich zu siner zit vernemen. Da es aber nit geschein wurde ist mir und minen erben so hoich auch nit dran gelegen.TrennzeichenVide ___ fol. 354 18 augusti.
 
Anno 1582 den 31 maii ist min swager Reinhardt Balck min Henrick the swarte burger zu Goch im lant van Cleif mit gen ohme in sin heimant gefharen dan er hat im zwei oder drei stuck weinß verkocht. Dissen Henrick hab ich breif mit geben an joncker Evert Broichussen capitein uff Bleienbeeck dar in ich umb einen gefangen studenten m. Petrum Sclosium von der Gawe viß Hollandt lectorem bursæ Montis schreif und batte daß er umb einen gnedigen zanson erledigt mogt werden. Dan ich hat kuntschaft mit dem capitein, und min broder hat commission van den frunden, auch 200 richtzdaller die man geben [342] wolte der Henrick zu Goch hat selbst die breif bracht da gehandelt und fleiß angekeirt daß er mit 200 daller loß ist komen. Wiewol auch ein rhaidt und universiteit zu Coln vor in geschriben hatten. Aber noch zwein andern die mit im gefangen waren viß Hollandt sitzen noch und man wilt 1000 dall. von in haben. Min broder hat aber vil fleiß angekeirt.
 
Anno 1582 den 31 maii hab ich widder zu ruck gedacht an den 3 tag maii des hauß weinsbergs festtag.Ergänzung am Rand: Dutz zu s. Claren komen und wie das zokomenDieweil ich dem hausfatter zur zit nit die vilheit von renthen und inkompsten verlaissen hab, wilche er dannest in leben miner suestern nit allein geneissen und gebrauchen kan, dan eirst nach irer aller absterben, inhalt mineß codicilli daß ich innen und iren kindern ein zitlanck zu gut gemacht hab. So sult min broder oder wer min erb alß hausfatter zur zit were in irem leben mit dem hausfest den 3 maii besweirt sin wan daß inhalt deß testamentz strack ohn meissigung gehalten sult werden. Ob dan deß festes, der maltzit und deß halben rader guldens irthumb sult untspringen, so erfordert die noitturft daß ich sulches etwas erklere, und declarando addire, also das min sustern und Anna noch min zwentzich jarige agnaten die maltzit und halben rader gulden nit besonder sullen haben so lang miner sustern ein lebt, dan so lang ist minem broder und dem hausfatter zur zeit in gerortem codicil sin forthel suspendeirt und verweilet, derhalb moiß er deß besweirniß interim so lange unthaben sin, das dan ohn daß pillich ist. Doch wurden sich der hausfatter und min sustern gutlich vertragen, daß in sulchs altzumail waß es kosten wurde an irem quoto deß codicils forthel abgekurtzst und geregnet wurde, dem vertrag nach het dan sich der hausfatter min erb und sie zu verhalten. Aber glichewol moist daß hausfest in andern puncten den morgen im hauß und kirchen vur sich gain. Und der halbe rader gulden und maltzit den funf executoren dem advocat und schriber, die moissen dar an nit verkurtzst werden, daß ire bekomen, und waß das kosten wirt in die regnongh komen.
Aber damit daß hausfest zu Weinsbergh deste bestendiger und dhurhaftiger moge pliben und den hausfatter minen erben nit zu hardt besweren, dweil er vor eirst kleines und nit groisses vermogens wirt sin, daß im dan auch sin last verlichtert werde.
Dar umb ist min trewer rhaidt, gutter wille, und ernstlich befelch daß der hausfatter zur zit im ampt die maltzit mit kost und dranck nach minem absterben mit den executorn und wer weiterß dar zu gehorn wirt gar meissich, reinlich, reidtlich und sperlich sol ansclain. Doch daß man zur noitturft uff den festag mog zukomen und umbweren, der hausfatter sol sich vor eirst und nimmer damit verlauffen und sinen nachkomen geinen vorgrif thoin oder boiß exempel geben. Dan es hat den art gemeinlich, waß man einß kostlich gemacht diß jar, daß wil man daß ander jar nit vermindern, daß schampt man sich dan und laissen sich die gest oder frundt beduncken den es geschein ist vorhin zu erhen, es sie innen ein abbruch an irer geregkeit oder es geschein innen zur [342'] smach und verachtung, derhalb verpiete ich hart daß es nit geschehe und daß kunftiglich kein gewonheit oder geregtigkeit da her in reissen sol noch vorgewant werden. Und da er sich verlauffen het mach der hausfatter oder sin nachkomen daß jeder zit ires frien willens uff die vorige meissige weiß und anrichtung der maltzit bringen.
Es sol sich auch jeder recht, redtlich, unverweißlich uff dem hausfest mit worthen, sidten, wirken essen, drincken halten, sonder, zanck, geschrei, ungunst dan frolich und leiblich und meissich, er sie groiß oder klein nemanß vißgescheiden uff straif deß hausfatterß und executoren. Und da nodich mogen sie wol ein fest ordnong machen wie sich ein jeder halten sol, und uff ein taiflin uffsclain daß es jedem zu wissen vorkom. Ich hab aber eitz vor eirst disse verslin etwaß dran zu gedencken gemacht und her zugesatzst.
 
Versus.
Ne grave Weinsbergum sit, sed durabile festum.
Fiat prandiolum sumptibus exiguis.
Moribus alterius se accommodet alter in ipso.
Nec dicat, nec agat quid, nisi quod placeat.
Nullus ad æqualem conuivas urgeat haustun.
Quisque ad bibat sobrie pocula læta domus.
 
A. 1582 den 1. junii umb diss zit hat der neu herzoch in Brabant, Franciscus, herzoch zu Alanzon, des koninks broder van Frankrich, ein gemein gebott in den Nederlanden laissen uisgain, das man kein gut, ware, oder proviande den Rhein, die Wale, die Leck, die Issel in disse lande sult foeren, villicht der meinong, das sin fiande nit gespeist wurden, dan das gerucht ginge seir, das ein grois folk aus Italien, aus Oisterich und Oberlande hinab den herzogen von Parma, des koninks obersten von Hispanien, und den Malecontenten in Flandern sult zukomen. Und etliche hetten gern botter, keis, salz, stockfisch uff hohern preis uffgetriben, aber es bleib doch bei zimlichem preis, wiewol die schiff zu Nymmagen, zu Arnhem, zu Deventer uffgehalten worden, umbwege machen, in noten kein kromde.(?) Es quam alles etwas an den mart uber lantstraissenBd.5, S.189.
 
Anno 1582 den 2 tag junii ist meister Johan zimmerman und Odelea sin hausfrawe viß irem geheurten hauß uff der Hoeportzn tuschen Lewenberch und dem Kluppel uffgebrochen und sin in ire eigen hauß zu Gulich uff den Weitmart zehen wonen. Und angefangen dasselb mit newen seumer und balck zu reparern und min neif Gotschalck van Weinsberch zimmerknecht hat im geholfen. Diß hauß Gulch ist hondert jar her stedich ein vernoimbde [343] herberge und wirdtzhauß gewest. Man sagt disse leudth willen auch herberge halten, wie sich aber daß zimmerampt dar zu schicken wil man her nach erfaren.
 
Anno 1582 den 3 junii uff pingstag hat schiffer Jacob van Wyddich in sinem neuwen hauß Hensberch uff der Bach ein eirst gutten wein gehat und gezapt die quart vor 6 alb. in dissem hauß ist in minem gedencken und fillicht an manchen kein wein gezapt. Er aber baute die zwei heusser uff dem Weitmart hinden dran, daß er bei dem bau doch moist sin und gelt vur die tagloner loesen, dan der mei war gutt, und inß groß war kein verzoch bei den weinen.
 
A. 1582 den 6. jun. uff godestag zu pfingsten sin drei burger in Coln mit iren zunamen gnent, Bruckman, Suchtelen, De WedigeJohann Brugkman, Johann van Süchtelen zum Wildenmann UnterWappensticker, und Jaspar de Wedige., zu dem burgermeister, her Jaspar Kannegeisser, komen, im ein supplication uberantwort und begert, die im rade zu verlesen. Darin sie vur sich und andere burgere (die von der auspurgscher confession weren) begert, das in ein kirch in Coln erleubt wurde, darin zu predigen und ire religion zu uben. Der burgermeister sagt, er wult die supplication etliche tag verhalten, sie sulten sich wol und weislich bedenken, ehe sie umb ein neuwerong anhilten, dan es kunt in Coln nit gestat werden. Und er verzouch es etliche tage. Als sie aber darnach fleissich anhilten und nit ablaissen wulten, wart die supplication eirst in der schickunk, darnach im rade, verlesenAm 8. Juni (Rpr. 33 f 59 b)., und den supplicanten alle ir werbung und beger abgesclagenMit der Bemerkung, das es inen gar nicht gepurt hett, deshalben zu suppliceren, fil weniger conventicula zu machen, welchs e. e. r. zu seiner zeit fere bedenken wollt'. In der That wurde gegen die drei Unterzeichner der Supplikation am 16. Aug. mit Turmhaft und Schliessung ihrer Häuser vorgegangen. (ib. f 119 b, Turmb. nr. 10 f 89 ff., vgl. auch unten.). Und war vil sagens von dissem supplicern und den supplicanten selbst, was koinheit das were. Man sacht, es were(n) wol 400 burger, die sulcher meinong were(n), die sich underschriben durften ohn die fremden, die dess keinen namen haben wulten, der dannest ein groisse mennigde in Coln ware, auch leis man sich bedunken, sie moisten ein hoffnong haben und einen rucken wissen, sunst hetten sie dess nit bestanden. Was folgen wirt, mach die zit erlerenBd.3, S.131.
 
Anno 1582 den 7 junii uff holtzfartag ist suster Barabara van Memmingen seniorissa und alte procuratersche in conuent Marien betlehem in der Reimmersgassen gestorben. War uber 80 jar alt und blindt, hat in im floir dem conuent trulich vorgestanden, hat lange vorhin ir jubileum daselbst gehalten.
 
Anno 1582 den 8 junii fritag vor s. jacobs gotztragt hat schiffer Jacob van Widdich angefangen daß hultze wirck van den zwen zinßhuser uff d. Weidmart uffzusetzen, und hat fort den giffel beide leitacherTilgung: gesgeboinner und finster fertich gemachtErgänzung am Rand: Alde Duiffe gedeckt und inbau..
 
[343'] Anno 1582 den 11 junii ist min neif Herman van Weinsbergh alß er vom 3. aprilis bei 10 wechen viß gewesen widder zu hauß ankomen. Dan alß ich in uff min kosten gen Franckfort geschickt, die miß, und zu Speir daß keiserlich camergericht zu besigtigen, daß einß da van wist zu sagen und deß ortz sich versoigt hett ist er fort nach Strasberch durch Landau und Wissenburch gezagen die stett auch besigtigt und sinen neiffen doctor Tilmannum Ordenbach deß bischofs rhait zu Straisberch besoicht. Er ist auch zu Heidelberch gewest und zu Wormß 14 tag still gelegen bei sinem neiffen her Christian Ordenbach dechen daselbst und van dannen den rhein ab uff Coln gefarn. Item hat verzert, item 2 goltgl. in golde in zu nehen daß stuck van 3 gl. item noch 2 ko. dall. in zu nehen daß stuck auch 3 gl. item noch an rader pfenninck 3 gl. item noch an colnischm gelde 2 gl. item noch hat er viß minem befelch bei Peter van Rhade binnen Franckfort uffgehaben 2 dall. oberlensche muntz facit 4 gl. 8 alb.. Summa in all facitgestrichelte Linie21 gl. 8 alb.. Er hat mir van der zerong kein regnong gethain ich habs dar bei gelaissn, dan er sagt, wie er nit vil hett__ erobern kunnen, deß ich wol gleube, wiewol er zu Franckfort zu Strasberch und Wormß die zerong scheir frei gehat.
Ich hab in vißgeschickt sich zu versoichen auch pasportz und schein mitgeben, ob er sich bei einen schriber, oder aber kremer wolt vermeden ein zit lanck daß er deß macht sult haben oder sunst ein butung vor einen andern zu thoin. Ob er nuhe fleiß angekeirt hab, weiß ich nit. Er sagt man wolt nemanß naher annemen dan 4 jar und gelt zu haben deß het er nit willen annemen. Nuhe er hat die freiheit gehat, warumb hat erß nit gethain, ist min scholt nit. Er hat zitz genogh gehat her ab zuschriben und sich mit mir zu beratsclagen, hatzs aber nit gethain. Die reiß deint im aber dar zu daß er ein mal die meß daß camergericht, die stedt und landt, leudt und muntz gesehen hat und da von nach zu sagen weiß deß er mir zu dancken hat. Ich selbst bin nehe so weit hin uff komen. So mach er mir nuhe fort an mit etwaß dienen, schriben, lesen, studern wie im geleibt.
 
Anno 1582 den 14 junii hat mir min steifson Wilhelmus Roß licentiatus angezeigt, Paulus Herl gerichtzschriber am heubt zu Gulch het den rentbreif van funf goltgl. jarligs an Johan Raufftesch zu Wandloe hinder im funden deß biß her zu wol 12 jarlanck verlacht waß. Er wolt von mir der den bref im zugestalt het quiteirt sin. So sult ich im doch ein quitanz geben. Er l. Roß wult mich dan widder quitern. Also hab ich Paulum Herl von rentbreif quiteirt und drin angezeigt ich het in dem l. Rossn van stundt an widder zugestalt. Aber Roß hat mir kein quitanz widzu gestalt. Diß schrib ich drumb ob sich irthumb deß breifs zu troge daß man dan dissen bericht moge wissen.
 
[344] Anno 1582 den 14 junii uff deß h. sacramentz tag umb missen zit ist min steifdochter Elisabet Roß uff der Bach zu Rossau neben dem hirtz an der pest gestorben, daran vor hin irer kinder zwei kranck gewesen. Und ein min gode den 2 junii peste gestorben das ander dar an uffgestanden. Ir haußwirt Wymmar Hack ein raitzman zur zit und kirchmeister sant Johan weich in siner elter Wyngart uff dem alten graben dar er auch balde pestem bequam und den achten tach darnach alß 21 junii auch dar an starb. Und verleiß einen vorsehn Henrichen, und drei nachkinder mit miner steif dochtern in leben. Ir alter knecht Reinhart der starb im uff den achten tag nach alß uff den 28 junii auch peste und verleiß weib und kinder nach, disser hat sines herrn in siner krenckten gewart, sin frawe wart auch peste vor im kranck stunt aber uff ,Sunst war dissen somer kein besonder sterbte oder pest in der statBd.3, S.132. Disse gutte leudt min eidomb Wymmer Hack und dochter Elisabeth Roß sin anno 1571 den 6 feb. ehelude worden. Sin gutte leuthe gewesen mit winen ganß und im zappen gehandlet und sich verborgt daß gluck hat in den ruck gewant daß sin und ir patrimonium in eilf jaren scheir al dar zu gangen ist. Ich hab sorg er wirt wol zum theil verschult sin gewest do si samen sin komen, doch so vill daß sie wol drii far stetich kranck gelegen und ein mertelersche gewesen; auch im angesigt mit mailtzeichen mit zitt daß sie moist hoiren alß het sie die die pocken gehat, die uffsprach hat sie neben irem swertz und verderbniß, und waß van got hart besoicht doch waß sie stil und gedultich dar bei, klagte nemantz vil. Man sagt aber sie het gott so getrevlich ein gantz jar gepitten daß er sie doch von dissem jamerdal verloesen wolt. Man sagt, wie man deß hilligen sacramentztag daß sacrament sant johan vor irem hauß langs getragen hett und sie daß gesenge und schel gehoirt, sult sie gesagt haben, ehe dan daß sacrament in dich kirch wirt komen, werde ich bei gode sin, und zu im. Man ich wil vur uch bitten daß ir mir balde folgen sult, schreit nit, und starb mit sulchen worthen alß balde, worden beide zu sant Brigiden begraben bei sine elteren und frunde, leissen nichtzs van allem gut iren kindern dan ein kleine besserei am wonhauß sampt dem ingedoim und haußrait so nach waß es alles hin wegh also waß van dem iren in den eilf jaren bei 3500 dall. ohn den beifhall von herl so im anerstorben waß, alles hin wegh. Und kan mich nit versinnen waß daß vor ein wirck ist. Sie sin noch mit erhen in die erde komen, gott wil innen vur alles ellende die ewige freude verlenen, amen.
 
[344'] Anno 1582 den 15 junii viti ist magister Petrus sclosius Gaulanus lector burseæ montaneæ zu Coln ankomen. War zu Blienbeck lange van den freibuter gefangen gewest. Min broder hat vil fliß und arbeit angekeirt, der regent her Swirtem ich auch daß er loß worden mit 200 dall.. Haben im wol hondert dall. erspart mit vorschriften und schreiben an die heubtleudt.
 
A. 1582 den 17. jun. uff s. Jacob gotstragt hab ich den pastor mit dem h. sacrament diss jar nit umbgeleit, das mir an drissich jaren nit widderfaren was, ich moiss uff der raitzkuir uff dem Swartznhaus sin. Ich wart gewarnt, man wol unsen alten hern Peter Attendar laissen sitzn und lic. Omphalium kesen, das nit geraten sult gewesen sin und unrau gemacht haben; dem moist ich vorkomen so vil moglich, wie dan gescheit ist; dissen mittag moist ich vom preceptor s. Anthonii pliben, dahin ich geladen was, umb der gaffel willen.Bd.5, S.201.
 
A. 1582 den 18. juniiRpr. 33 f 65 b. Der Rat beschloss, den uberbringern kurzlich zu antwurten, das man die brieffe entfangen, und wurd e. e. r. sich gegen ire f. durchl. und sie, die stende, in aller onverweislicher gepur zu verhalten wissen, inen aber ein recepisse mitzuteiln'.sin breif von dem von Alanzon und neuwen herzoch van Brabant und van den Staten an ein erbarn rait zu Coln komen, darin die ursach angezeigt, warumb er sich der Nederlanden underwonden, und erbeut sich hoich gegen einen rait und sementlich burgerschaft alles geneigten willens und fruntschaft mit gnaden. Man sagt dissmal, der konink von Frankrich, des von Alanzons broder, hett sich gegen den konink von Hispanien fiant erkleirt, etliche sagten, nein, es were nit, und waren verschiden meinongen und reden. Und wiewol mir nit wol gefelt, das der Franzois also nach uff den Rhein und bei Coln nistelt, so soll er doch sich sulchr groisser gelegenheit und fortel (das er in den henden hat), so balde nit begeben, dan sin groisfatter, Franciscus Valesius, konink in Frankrich, hat mit so vil kregen gegen keiser Carolum quintum die gelegenheit, wie eitz, nehe mogen haben. Ich lais zu, das der konink in religionssachen dem pabst und catholischn zu gefallen etwas doin wirt, aber er wirt hie lant und leude gern under sin croin prengen willen, wie ich mehe besorge, dan verhoffe. Und wa es gott nit durch einen vertrag anders schicken wirt, besorg ich, das erzstift Coln, das lant von Cleif und Gulich, auch die stat Coln, werden mit kreich, kreichsfolk und uffroir hoich besweirt werden. Ich wult, das es mir faelen worde. (Sed mutatum vide p. 385Bd.3, S.132.
 
Anno 1582 den 19. junii sin die verordnete einß rhaitz alß doctor Duyssel, doctor Snellius Marx Bywech, Angelmecher, Questenberch und ich im hauß der hiltinnen im Viltzegraben gewest, und daß inuentarium examineirt, alle scloß repareirt, die siglen abgethain und sie in krufft deß decreti reintegrationis spolii im camergericht vor notario und zugen restitueirt. Sie beide motter [345] und dochter sin auch folgens dar in gezogen. Was eren und nutz sich nuhe ein rait geschafft, dess haben sie sich gegen doctor Steinweg, iren syndicum, zu bedanken, der sie in das spil gefoirt hattBd.3, S.133.
 
Anno 1582 den 20 juni hat min suster Maria iren eidomb Reinhardt Balick viß irem hauß zum alten Tempel in der Dranckgassen gehalten die dhur etliche tage zu gesclossen und nit widder willen in laissen, umb irthumb zanck und sclagerei zwischen im und irem sohn Peter zu vorkomen und zu verhutten. Dan an 18 junii am abendt waß ein groiß zanck und irthumb zwischen in allen im hauß untstanden daß sie in der nacht miner suster Sibilln boden schicken die da hin quam do der zanck sin ende hat und gestillt waß. Und man sagt, es het Reinhart mit eim pungart Petern in die dhur siner sclafkamern gestochen, seir gefloicht gescholten und gedrewet. Und Peter het im auch hart zu geschrowen.
Diß hat sich Reinhardt und sin frunde hart beclagt daß man in vor die dhur gesclossen hett, und gedruwet er wult Peter vor scheltwort und sineTilgung: moswegermotter umb deß spolii mit recht vornemen. Also ist Reinhardt vißkomen und nit widderkomen, vißpliben.
 
Anno 1582 den 21 junii alß min neif Gotschalck Polhem goltsmidt nach verreisen willen und minem broder sinem vormunder noch etwaß schuldich waß, ob er vißpliben wurde hat er vor einen vorrhade sin testament vur den scheffen Aloff Brulviler, und Jaspar van Mulhem und dem notario Wilhelmo Walbeck und gezugen uffgericht und gemacht allen sinen frunden etwaß besatzst.
Ist dar nach den 23 junii verreist und sich vur eirst zu Munster in Westphalen nedergesclagen, da er doch nit lang zu pliben gedacht und sinem hantwirck ferners nach zehen wolt.
 
A. 1582 den 22. jun. hat man zu Coln bei 80 lanzknecht gemonstert, die ein rat zum vorrade, die tagwarde an den porzn und sunst zu halten, angenomen. Auch das vil kreichsfolk allenthalben anquam und eitz man sich irtumbs der supplicanten in Coln besorgte, die ein kirch begert hatten. Und gain eim rade fast kosten druff.Bd.3, S.133.
 
Anno 1582 den 23 junii uff sant johanß abendt alß ein neu rhaidt inginge so wart doctor Mertin Krufft gnant Krudener in daß gebruch zu rhade gekoren. Sunst hetten mir uff dem swartzen hauß innen neigst kunftich christmissn in jacobi omphalus stat willen kesen. Und sin dissmal zuglichBd.3, S.133 [345'] des raitzs worden zwein doctores, als d. Krudener und d. Henrich Furstenberch, item zwein licentiaten in den rechten, als lic. Gerwinus Calenius, der steinmeister worden und Johan Helman clagherr. So vil rechtzgelerten sin in hondert jaren uff einmal nit in rait gangen. Vor anno 1543, do ich eirst des raitzs und licentiat worden, waren an vil jaren kein im rade gewest und gab manchem fremt, das man mich zuleisse.Bd.3, S.133. Also bin ich der eirste hoc seculo gewesen. Und mogten irer nuhe wol vil dar in komen.
 
Anno 1582 den 26 junii hat her Ruyschenbergh landtcomthur der balien zu Mastricht dutzs ordens den Bonnerhof und die gaß neben den carmeliten an der straissen mit bredder eirst zu gefridt, und rust sich mit materialien allerlei zum bouwe. Diß straiß plach gemein zu sin mit sinem platz hinden, ginge doch nit durch, dan die kirchmeister turmleudt offerman wan man umb daß kirspel gingen mogten sie durch die hinder huiser komen an der spitzen. Ich bin selbst etliche mal der gestalt dar durch gangen, wie aber der comthur diß gaß am rhade erlangt hab da von stait vor oben fol. 303 sub anno 1581 den 21 augusti. ,Man sagte, vorzeiten were ein stedige wegenfart zu karrn und wagen daselbst gewest, uff Bon zu faren, daher es den namen Bonnerhof bekomenBd.3, S.133. Vor etlichen jarren haat disser landtcomthur Ruyschenbergh daß hauß zum Birboum genant neben der gassen deß bonnerhofs gegolten von Aloff Nuerade bruwer zum Lempgin vor sant Catharinen. Vor maillß plagen die von den alten gesclechten die von schiderich und die lantzkronen der mich gedenckt in dem beirboum zu wonen und haben ire graften zu carmeliten, wie die walraven gegen den carmeliten uber im hauß zum Wyngart plagen zu wonen der vil zu carmeliten ligen, wie die schilde in der kirchen hangende zeunenBd.3, S.133. Also mach deß landtcomthurß ansclach und meinong sin ein deutzhauß wie zu sant Cathareinen zu bauwen, sin herrn und alle hoifs und renth der balien van Mastricht in Coln zu verordinern und prengen da es bequemer und mehe fridens ist als zu Mastricht und in den Nederlanden die eitz vill jar mit kreich uffroir ketzerien besweirt sin. Und were diß der stadt Coln ein groiß kleinat daß alle zit so vil mehe fruchten und renthn in Coln quemen deß die stadt burger und gemeinde gebessert mogten sin. Disser h. Ruyschenberch [346] hat den bonnerhof durch underhandlong eineß rhaidtz zu Coln von den carmeliten erlangt mit vill geregtigkeiten dar zu. Die uberige huser in der spitzen von den burgern dar zu gegolten. Er hat vorhin auch vil tusent ggl. an einen rait uff erfrent belagt, darzu etliche tusent ggl. vor studenten zu halten in studio in bursa LaurentianaBd.3, S.133. Also daß es sich leiste ansehen er werde mit ernst etwaß gutz und nutz schaffen. Ich hab sinen fatter joncker Emondt Ruyschenberch wol gekant dan min fatter hat einen pleidt mit im umb der drei malder kornß zu Dormagen die man den von Ruyschenberch noch gift. So vil hab ich zu gedechtniß deß Bonnerhofs, Birboumß und veranderung angezeignet und nachlaissn willn dieweil es in der nachparschaft und kirspel sant Jacob ist. Da hin der landtcomthur auch zur predig kompt und im neuwen stoil den min broder gebaut sinen stant hat, dweil min broder uff dem choir bei den kirchmeisteren steit und deß eitz nit selbst gebraucht.
 
Anno 1582 den 27 junii hat man die badtbudde zu Weinsberch wie etlich mal im mertz, mei, und somer warm gemacht. Dar in ich und andern im hauß gebadet. Sunst pleich ich selten zu baden bin auch lange in geinen gemeinen batstoben gewest. Mit disser hultzgen budden und mit blei uff dem bodem und adams loch versorgt ist einer badtstoben nit ungemeiß daß mir unß drin behelfen kunnen. Steit uff der kamer oben dem putzs.
 
Anno 1582 den 29. junii alß die volmechtigen in der gaffeln deß swartzen hauß ir regnong gehalten, ist von innen fort abgeredt und vertragen das es jedem frei sult stain gaffel zu halten wie biß her zu beschein, ader aber dem daß nit gelegen were sult 4 daller geben ,der sulten 3 daler zum vorrade in die kist komen und 1 daler zum glach vor diejenigen, die erscheinen, das sie glichewol geselschaft mogten leisten und ein bislin darvor zu drunk hettenBd.3, S.133. Diß hab ich mit helfen befordern da mit unse geselschaft etwaß mogten erobern zum eigen hausse zu gelten oder dweil der haußzinß gar seir verhoigt wirt den huißzinß die beß uffzubrengen, oder sunst an fhar und renth zu belagen.
 
Anno 1582 den 30 junii hat doctor Petrus Steinwegh und sin hausfrawen minem swager Johan van Deutz und siner hausfrawen miner suster Catharinen von Weinsberch vorgehalten sei moisten viß irem zinßhauß uff dem Hondtzrucken nuhe fort an jarligs 50 richtzdaller geben der eitz einer 66 alb. galt, da sie biß her zu nit [346'] nit mehe den 32 gemeiner dall. plagen zu geben der ein 52 alb. galt. Daß war schir noch einß so vill alß zu vor. Oder da sie daß nit geben wulten wisten sie ander leudt die es gern geben wurden. Wa wulten sie hin die heusser in Coln waren eitz ungewonlich wert und so besessen daß nit wol ein bequeim hauß zu bekomen war, daß sie sich mit innen irem haußherrn uff 60 gmeiner dall. zu geben vertrogen. Hetten nutzer 50 rad.d geben wan die abgesatzst und reduceirt sulten werden wie geschein mach. Aber min swager und suster moisten sich getroisten daß sie ir leuth so bei in wonten auch verhoigten und iren heurlunck in irem hauß in der Schildergassen bei dem Numart. Sie hat sich min broder Gotschalck zu bedancken daß er noch uber 5 jar am hauß Weinsberg hat und jarligs nit mehe dan 30 gmeiner dall. haußzinß darf geben, sunst moist er wol noch einß so vill geben. Binnen den kunftigen jaren mach es sich noch allerlei zutragen mit veranderungen, sterben, kreich oder soenen daß die stat lediger worde. Wa nit mach man sich auch schicken wie man kam nach gelegenheit der zit. Mir bruder und min suster Sibilla haben gott zu dancken daß mir eitz in unser eltr hauß in disser duren zinßzit sitzen und deß gebruch, da die beste leude in Coln ire eigen heusser vermeiden groissen zinß uffheben und sich klein setzen.
 
Anno 1582 den 1 julii uff sontag hat unß nachpar Lenhardt von Bracht in den zwen Tauben neben Weinsberch oben uff der wester kamer an der straissen die er allein vom hauß inhatte sin krentzgen der kirchmister und achten sant Jacob gehalten hardtfleischs und gebrait allein angericht und sin da alle frolich gewest wie gebruchlich. Den montag visi. marieæ den nachtag sin mir veir broder sin fraw, sister Sibill und ich mit anderen nachparn widder bei Lenhardt und Neilgin uff irem gemach und camern frolich gewest und im den wein geschenckt umb alter gutter nachparschaft willen.
Disser Lenhardt waß eitz alt hat boiß bein, troig weisse hoesen, ginck am stefgin gar ubel, und er und sin hausfrau druncken doch gern wein wie alle ire lebtage. Und wiewol sie die herrn deß hauß gewesen so wonten sie eitz bei meister Johan Barscherer innen dem min broder daß hauß principalich vermedet hat, und der vertroich sich mit Lenhart und siner frawen uber auß wol.
 
[347] A. 1582 den 3. jul. hab ich minem neiffen, her Christiano Ordenbach, dechant unser l. frauwen in Wormbs, widerantwort uff sinen breif geschriben, im gedankt, das er minen neiffen und diener Herman van Weinsberg 14 tag und lenger bei sich gehalten und vil gutz getain, hab auch im angezeigt, das min suster Sibilla und ich jeder ein ronden mit unsen wapen machen leissen, die wulten mir im in sin neu stoif schenkenBd.5, S.201..
 
Anno 1582 den 4. julii haben Derich Blanck underkeuffer und Hans Keyffe factor jeder besonder in namen irer vißwendiger kauffleudt van Strasberg ein noitgedinge vor den rheinmeisteren in den weinscholen gegen min suster Marie widwe Ordenbachs laissen lagen. Und gefordert bezalong etlicher ingekauffter wein die uff iren namen und zeichen in ire keller uffgefort weren. Min suster erschein, sagt da hett sie keinen befelch emanß van geben. Ob ire eidomb wein gegolten und in iren keller gelacht dweil er noch bei ire gewont die mogt er auch bezalln. Also nach beschener antwort leif die sach zu beweiß und wart also gemach gehandlet. Dißmal war ich rheinmeister moist alß parthilich wie recht in der sachen alß richter wichen, sunst half ich miner suster sach tanquam commicta persona vertadingen, doch daß geschein sulte was recht were.
 
Anno 1582 den 4. julii ist daß kindt Wilhelm Roß genant geborn wilch min steifson Henrich Roß mit Feigin Schilt siner husfrawen gezillt und ist doch folgens den 16 julii gestorben also daß sie kein leibserben haben, dar an nit vil licht dan sie doch nit wol prospereirten.
 
Anno 1582 den 6 julii ist ein gutlicher tagh gesatzst zu Weinsberch in das hauß zwischen miner suster Marien widwen Ordenbachs Juddem irem eidumb Reinert Balick in der gutte zu handlen. Uff miner suster sithen ist sie selbst sampt minem broder Gotschalck und mir erschinen. Uff siner sithen sin swagere Enninck und Bleiß sampt dem licentiaten Geien. Und alß mir alle bei ein andern gewesen sin und fast lange gewart, ist Reynert vißpliben, wiewol er zu sinen frunden gesagt er wult komen. Und alß sie keinen bericht von im gehat auch außpleib und man lange vergeblich warte kunth nichtzs gehandlet werden. Und alß mir innen den wein geschenckt sin mir vergeblich von einander ungehandlet gescheiden.
 
[347'] A. 1582 den 8. juliiEnnen: Zeitschr. f. deutsche Kulturgesch. 1874 S. 751.uff sontag umb 9 uren vormittage ist graff Adolf van Nuwenar und Mors zu pferdeRpr. 33 f 82 a. Mit 40 Hackenschützen und 25 Pferden.und 40 schutzen zu Mechtern vor der stat Coln komen, einen predicanten, der nit catholischs gewesen, mitpracht und predigen laissenIn dem Briefe der Stadt an den Herzog von Jülich wird ausserdem behauptet, der Graf habe den ordentlichen Pastor durch einen Soldaten abweisen lassen. (Brb. 102 f 132.). Und sin vil leut, man, frauen, megde bei 400 in der predig uis Coln ungeferlich da gewesen. Diss war heimlich bestalt gewesen, aber das gerucht war umb 10 uren schoin im domb, da ichs selbst eirst vernomen hab. Disser predicaten hat sich ein rait und cleresie zu Coln hart angenomen, samen rait gesoigt. Ein rait hat ein edictEs sollte auch von den Kanzeln verkündigt werden. (Rpr. l. c. f 84.)uffgesclagen uff vil orten und es hart verpotten, das nemans hinaus zehen sult. Das domcapittelDas Domkapitel konnte auf eine Anfrage des Rates nur die Erklärung abgeben, das der churfurst sich gegen ire erw. erklert, ire amt darzu zu gebrauchen'.und cleresie haben zu erzbischof Gebhardo geschickt und verschafft, das es dem von Nuwenar, als eim vasallo und lehnmann des erzstifts, verpotten worde. Uff den folgenden sontag den 15. julii ist der churfurst van Coln zu Hern-Mulhem uff der Deutzer herren hoff gelegen und die predig willen weren. Ein rait hat ire burger ins harnersch gepotten und porzn und torn besatzstRpr. 32 f 86., auch ire soldaten, die sie kurz (vorhin) angenomen, zu predig zit gen Mechtern geschickt. Und ist da still gewesen, bis sie widder in die stat komen sin. Aber uff den rechten mittag ist der predicant widder dagewesen und gepredigt, und etliche burger, die ausgewesen und inkomen, die predig gehort haben, hat man zu torn heischn gaen. Der graff van Nuwenar ist dasmal nit in der predigen gewest, dan bei dem churfursten zu Herrn-Mulhem. Man sagt, er hab dem churfursten moissen verheischenDas Domkapitel benachrichtigte am 25. Juli den Rat, das der churfurst mit innen graif Adolphen vorgehalden, das im nit geburt die predig anzostellen und das man im entlich befollen, die predigen abzostellen'. Das Misstrauen, welches der Kölner Rat schon damals gegen Gebhard hegte, geht aus der dem Domkapitel erteilten Antwort herpor, das nu der churfurst mit worten- graff Adolphen bericht, nit mehe vredigen zu lassen, das lass e. e. r. bei dem bewenden, wan aber der graff Adolph die predig understunt zu continuern, will man im mit merer ernste und so begegnen, ehr (f 100 b) solt geinen lust haben, die predig anzohorn'., die predige abzuschaffen. Und obwol die cleresei und ein rait eins waren, diss predig und ungemach zu weren, so leif doch der irtumb umb der hoicheit, dess man sich in der banmeilen zu allen seiten annam, darzwischen, also das der churfurst mandata zu Mechtern, zu Melaten, uff der Koemar uffsclain leisse und verboit, das nemans in die predig zu Mechtern sult komen, aber ein rait leis die mandata abreissen und sclogen ire mandata daselbst uff. Den dritten sontag, den 22. jul. hat des van Nuwenars predicant zu Mechtern nit gepredigtEin Irrtum W.'s. Am 25. Juli berichtete der Rat dem Kaiser über die am 22. Juli gehaltene dritte Predigt zu Mechtern. (Brb. 102 f 146 a b.). Man hat die porzen zu Coln zugehalten, und haben der stat soldaten den predigermonch, der von alters da catholischs plag zu predigen, dahin gefoirt, das er gepredigt. Der van Nuwenar und graff von Benthn hatten die nacht zu Dutz gelegen, waren van eim kinttauf von Weidt komen, zogen zu Reil uber mit 50 pferden uff Hackenbroich, da er predigen laissen. Und man hat aus der stat van tornen etlich mal nach im geschossen, der isern kugeln so dick, wie ein ball, hat er bekomen, das dem churfursten gezaunet, das man nach im geschossen hett. Der graff van Tengen, domherr, sagt zu im, das were das weiwasser uis Coln gewest. Darnach ist der neu predicant zu Mechtern uispliben. Man sagt, der von Nuwenar were mitBd.3, S.134 [348] gelde von dem neuen religionsgenosen in ColnAm 16. Aug. befahl der Rat den Stimmeistern, sich mit fleis zo erkundigen, wa der budel gegolden, der dem van Nuwenar von wegen der predig zo Mechtern, mit gelt gespicket, geschenkt, wer diejenige gewest etc., umb dem werk weiters nachzodenken'. (Rpr. 32 f 119.)darzu bewegt worden, das er das getain het. Hat sich glichewol vermessen und am grindel vor der EigelsteinsporzenBrb. 102 f 171 a. Ausserdem zu Mechtern und Bickendorf.uffgesclagen, er, als ein stant des reich van der auspergscher confession, het dess zu Mechtern und allenthalben in sinem gebiede macht. Darnach was ein rait bedacht, wie die widderwertigen und uffrorische und uiswendigen uis Coln zu verdriven werenRpr. 32 f 94 b.. Also hat die stat Coln und catholische religion widder ein groisse anfechtigung gehat. Und wan zu beiden seiten nit so vil wer gescheit were, sulten die burger stark uis Coln in die predig gelaufen sin, darnach den predicanten in die stat pracht und einen sorglichen, wilden handel angericht haben, das gott verhut und gestillt hat, der treulich ist zu bitten, das gemeiner frit und raue in Coln plibeBd.3, S.135..
 
Anno 1582 den 9 julii ist der irthumb mit joncker Henrich Schall van bell der zwier unbezalter hoener und schillingen zu Mertinßhoiffen bei Dormagen endtlich durch underhandlung deß licentiaten Matthe Bonß endtlich vertragen und verglicht.Ergänzung am Rand: J. Judde 4 ri. gl. fhar bzalt.Daß ich im in stadt erfelniß oder eineß pferdt oder 25 dall. dar vor hab in unser aller erbgenamen namen moissen geben 10 dall. und 4 raitzeichen. Diß ist gescheit in ireß neiffen her Horsten hauß zu den Apostoln da hin der joncker umb der sterbde zu Swadorf und Nederberge geflouwen waß dan sin dochter sin motter und susteren waren im abgestorben, daß befordert auch den vertrag. Es schat jedem von unß seszerlei erbgenamen nit weniger dan seeß daller, wiewol es ein geringe und nit bestendich verseumniß wass. Der joncker acht es gar hoich und mir duchten es were unse sach mit recht zu vertadingen, aber dieweil es ein unordentlich gericht zu Mertinshaiffen under den bauren solt sin ohn schriber oder procuratorn, unß auch nit gelegen waß in disser gefarlichen zeiten vor den fributer vil kosten, zerong, zu triben daß nit widder inkompt, und der joncker und jonfer auch hart uff irer geregtigkeit stunden. War nit nutzer dan die sach vertragen, wie sie dan eitz vertragen ist und ir ende hatt. Und leirt unß und unß nachkomen fleissiger die dingen zu achten und nit zu verachten, daß die 2 hoener und die 2 schilling alle jarß uff sontag vor martini umb den mittag fix zu Mertinßhoiffen gelibert werden.
Und hat der licentiat Boyß die quitancz zu scharf gestalt widder unß abrede, der joncker hat sie under schriben und signet druff getruckt. Dieweil mir aber duchte sie stunde zu scharf haben mir von m. Johan Ercklenß in schriften dar von protesteirt und die ursach verzalt daß mirß nit anderß dan umb fridlebens willen geben und nit viß schult oder pflicht. Waß aber in disser sachen vur und nach ab und an geschriben und gehandlet ist, da von wirt man in miner breifkisten die missiven quitantz, protestation [348'] und weitern bericht von papiren zitteln bei einandern finden, die man im pfal der noit hat uffzusoichen und zu besichtigen. Die sach hat so groiß nit uff sich wilt doch nit versaumpt sin. Und folgt nuhe die quitancz van worde zu worde wie auch die protestation.
 
Mir Henrich Schall van bell zu Swadorf und Nederberge und Odilia vom Stein genant Schal elude dhoin hiemit kunth und bekennen, nachdem die erbgenamen van Weinsberch von wegen etlicher fharpachten uff unserm hof oder hofsgerichts zu Mertinßhaiffen durch unbezalung derselben umb antraglich verpflicht worden. Und aber wir zu erhaltung unser geregtigkeit auch zu untfahung des verwirckten und uffgelauffenen hinderstandtzs auff die vorbehaltene mithelen zu gedencken vorgenommen. Demnach bekennen wir eluthe vorß das heudt dato underschriben bestimpte erbgenamen von Weinsberch der verwirckung halben mit unß verglichen vertragen auch dieselbige so wol alß die fharpacht biß uff martini deß abgeflossenen einundachtzigsten jarß wol contenteirt und bezalt haben.
Urkunth mines Henrich. Schall vorg. uffgetruckten pitzirß und underschribner eigner hantschrift geben Coln am neunten tage deß monatz julii im tusent funfhondert zweiundachtzigsten jar.
 
Henrich Schall v. BellUnterschrift mit Wappen.
 
Alß am verlitten montach den 9 julii diß 82 jarß zwischen dem edlen und erentfesten joncker Henrich Schall van bell vor sich und sin hausfrawe einß und mir Herman von Weinsberch vor mich und in namen miner miterbgenamen andertheils durch underhandlung deß hoichgelerthen herren Mattheisen Boiß der rechten licentiaten ein transaction und vertragh uffgericht und ingewilligt von wegen eineß mißverstandtzs und irthumbs einer farlichr pachten zwier hoener und zweier schillingk wilche bemelter joncker halfen anpracht und gesprochn sie weren an zweien oder drien jaren zur rechter zit nit bezalt die er doch folgens angenomen und untfangen.
Aber die erbgenamen Weinsbergs dar gegen vorgewant bemelter halfen were mit des erbgenamen pechter Thonis Hannen zu Dormagen zu freden gewest und het den angenomen der auch druber verstorben were. Und also die erbgenamen festlich dar vorgehalten die hoener und schillingen weren gnogsam verricht und bezalt. Edoch weiter unrawe gerichtzhendel und kosten zu verhutten sulten die erbgenamen umb fridlebens willen dem jonckern einmail geben 10 daller und 4 raitzeichen wie sie dan eitz bezalt sin dar gegen sie uff die vorg. weiß quiteirt und gnogsam gefreihet auch an den halfman geschriben sulte werden daß der zusclach und verbott ohn einige weitere beswerniß abgeschaft were. Ob nuhe bestimpte quitancz oder missive anders [349] stunde dan vorg. und verabscheidet so protesteir ich Herman vorg. vur euch notario und gezugen daß mir und minen miterben sulches an unser unscholt und rechten nit nachthelich sol sin, das ich auch mit sulchem underscheide die zehen daller eitz meister Peter Krefeldt snider deß jonckern befelchaber erlage und uberliebern und anderer keiner meinong. Hie von im pfall der noitturft justrinn et justram begernde.
Protestatio facta anno 82 den 13 julii infra 8 et nonam presentibus testibus beide zeichenschriber Christian Korth et Herman Volbergh.
Peter Erefelt hat in kraft deß vertrags die 10 dall. in dem zinßhauß am platz untfangenLinie.
Joes Ercklens senior notarius publicus manu propria, s.s..
 
Anno 1582 den 10 julii starb Johan Kriptzs der goltsmide bannerher in sinem hauß zum Swanen vor sant Paulus. Licht zu crutzbrodern begraben, bei sine eltern dan er hat sinen urspronck und namen vom hauß zum Kriptz in der Schildergassen beim Numart. Disser war ein kaufman mit siden werk principalich, plach Under Teschmecher hinder Saleck zu wonen. Quam vormals in einen groissen irtumb mit eim rade, das er lang zu torn sass, folgens quam er widder in gehoer und wart uff die fritagrentkamer gekorn, war stimmeister, raitzrichter und war in der burgermeisterschurBd.3, S.135. Hat daß hauß zum Swanen ererbt mit siner nachfrauwen und zum theil gegolten. Hat einen son doctor Kriptz zu Speir assessorn und ander riche kinder verlassn.
 
A. 1582 den 11. jul. hat min suster Maria widwe Ordenbachs ir haus zu Lewenburch uff der Hoeportzen einem kaufman van Reissel uis Flandern Jacob Face genant 3 jar lank uff termin Vincula Petri jarligs vor 100 goltgl. oder konigsdaler vermeit und solt das gelt jeder jar zuvor haben. Diss moiss sie im etliche ingedoim und hausrait darin laissen und mit gebruchen, das ubrich mogt sie im selben haus uff ein besonder kamer schliessenBd.5, S.201. Hie hat min suster wol und weislich gehandlet, dan sie hat noch daß zinßhauß zum alten Tempel in der Dranckgassen in lederlicher heur, da kunt sie auch weinzappen ob sie wolt, dan sie moist miner suster Catharinen und swager Johan van Deutz 45 richtz dall. fharen viß den hauß uff der Hoeportzen geben. So eroberten sie noch 55 goltgl. und 55 mr. jarlichs uber die fhar daß quam ir wol und troist sie in irem widwe stait und ellende.
 
Anno 1582 den 13 julii dweil min suster Marie zwa megde alß unß alte Lisbet und ire Walpurgine zu Dormagen geschickt den arn inzudhoin, dan sie selbst umb der freibuter nit da hin durft komen. Sin am morgen froe umb drei vren stillich den wech van Polhem her ab zu Dormagen wol 300 statische ruter die van Venloe und Geller waren in daß dorf komen. Wie Lisbet daß gesehen ist sie unden langs den rhein nach Woringen gelauffen und unß zu Coln sulchs angezeigt. Und alß Walpurch da pleib hat sie innen dar gerickt waß sie an speiß und beir im vorrhade hatt. Also haben die ruther [349'] in allen heussern und hoiffen binnen Dormagen die pferdt viß den schevren gefodert und selbst wol gezegt darnach von jeden etwaß linen waitz und waß in gedienet zu sich genomen und den selben tag under dar von nach Neuß und inß Gellerlandt gezogen. Unser schade mogt passeren. Aber min suster hat etliche bedt und ander ingedoim von Dormagen mit dem neusser uff Coln laissen komen, besorgte deß streuffens sult mehe geschein. Sie mach mit swager Johan van Dutz rechnong und bescheit geben wa alles ingedoim und haußraidt zu Dormagen waß gmein waß pliben sie.
 
A. 1582 den 14. jul.Vgl. Rpr. 32 f 85 b (Juli 12). Vorberatung. f 88 a (Juli 14).sin alle rete und (veirund)veirzigen in Coln samen zu rade gangen, und ist vurgetragen, wie die noit erforderte, das das neu lange heubt von Poll durch die deifte moist vollenstreckt werden, bis ein gut teil uff das Oisterwert, dan da das nit geschege, so wurde der Rhein durchbrechen, das Oisterwert oben abfressen und ein neue deipfte und driff machen, die dan nit zu fullen oder zu bessern were. Ein rat hett wol einen buschs von jonker Plettenberg bei Brisich gegolten, da hulzer gnoig zu bekomen, aber es gingen glichewol daneben geswinde kosten druff, an iserwirk, arbeitzloin, das ein geringe nit hulf. So were dem mit der ordinarien inkomsten uff der rentkamern nit zu helfen. Uberdas hett ein rait auch umb des gemeinen fride(n)s und der stat geregtigkeit zu hanthaben, etlich soldaten angenomen, die tagwagt an den porzen zu versehen, wilchs samt dem heubtman extraordinarie und ungewontlich vil koste(n) wulte. Man moist wege und rait soichen und finden, wie gelt darzu uffbracht wurde. Also ist umbgefragt und besclossen, das geistlichen und weltlichen,die sein proprietarii oder meitlink, oder auch die cammern bei burgern gemeidt.in der stat von jedem schorsteinVon jeder Feuerstätte und Öfen mit einem besondern Schornstein. Ausgenommen wurden die Öfen, die gein besonder pfeifen haben, sonder in ein ander peif dragen'. Zur Einsammlung der Steuer wurden 8 vereidete Einnehmer aus allen Räten und 44 ern bestimmt.eines richzdalers ort geben sult, einmal zu vollenstreckung des heubtzs bis uff das Oisterwert, und dan zu underhaltung der tagwagt in allen kirspel etliche monat, monatlich der riche und vermogende 12 alb., der mittelmeissich und hantwirksman 8 alb., der sclechte und widwen, die nit rich were(n), 4 alb., der arm bedurftige nitzs. Ich hat kein lust zu rade dissmail zu gain, drumb bleib ich aus, kunt es doch nit anders, dan vor pillich, nutz und nodich erachten, aber es war mit den schorsteinen ein neu schatzung, wilche uff die weise in Coln nehe mehe gehoirt oder vernomen was, wiewol es in Brabant und in Italien uff die weise oft geschein wasDie Feststellung der Höhe dieser Kontribution wurde dem sitzenden Rate überlassen.. Item folgens den 19. jul.Vgl. Rpr. 32 f 93 b.worden alle rete und veirundveirzigen widder(umb) vergaddert, und ich folgt mit. Da wart alle hantlung und verlauf der predicait, die zu Mechtern geschein was, erzelt, und was groisser unraue und uffroren daruis untstain mogt, dem dan auch rait fonden moist werden und widderstant geschein, da hat man einem sitzenden rait alle gewalt geben, auch, wa nodich, gelt uffzunemen und widderstant zu doin, damit disse stat nit in gefar und last und umb ir geregtigkeit queim.Bd.3, S.136.
 
[350] A. 1582 den 17. jul. Frantz Nustadt harnersmecher, bannerher van den Sarwortern, sin banneressen in sinem haus under Wapensticker, geit hinden gen der Hellen uis, gehalten. Mit dissen guten man hat man es lang verzogen, dan er hat gar groisser schaden mit harnerschen und bosen schuldern gehatBd.5, S.201..
 
Anno 1582 den 21 julii ist Herman vanMerhem ,weinhendler und zepperBd.3, S.137in sinem eigen hauß zum Roßkamp am ort in der Sternegassen daselbst gestorben. Hat lang gelgen nit vil uber 60 jar war, hat aber wol 10 lebentige kynder nachgelaissen. War Rheinmeister gekorn jn syner kranckheit daß er myt Arnt Maeß myn gesell jn dem ampt sult syn aber wart durch daß versterbniß verhyndert jst biß noch kein neuwer jn syn stat erwelt.
 
A. 1582 den 30. jul. hat her Hillebrandt Suderman zur zit burgermeister uff der Santkuilen in sinem haus, bei dem kaufhaus Gurtzenich mit der portzen eitz ingainde, gehalten. Disser her war vom Isermart in her Liskirchens stat binnen eim halben jar erwelt, dreif hart druff, das im das krentzlin geben wart und als ers hat, hilt ers gar balde, verzogs gar nit und richte gar kostlich, zirlich und erlich an, sagt, nach getaner arbeit wers gut feiren. Ich bin uff beiden banneressen frolich gewestBd.3, S.137.
 
A. 1582 den 31. jul. bin ich zu mittag bei minem steifson Henrich Rossn in siner wonong uff dem Lichof hinder dem Roich zu gast gewest, dan er hilt diss essen in stat des kintchristens essen, das uff der daufzit nit gehalten was, und waren daselbst sin und ire frunde alle zugegen, auch jonfer Margret, die jonge Hiltin, die das kint gehaben hat. Darneben quam ich zu sitzen, und dweil sie lang ires haus von eim rait untsatzt und eitz restitueirt was, stach ir diss uber doctor Steinwegh im kopf, auch das Questenberch und ich als eins raitz commissarii das inventarium im haus uffgericht und wol 100 scloss eroffnet, dweil sie kein sclussel schicken wolt, da redt sie die gantze malzit ex passione, dan die sach ginge ir zu hertzen, kunt nit uffhoren. Ich unschuldigt Questenberch und mich, sagt, das mir vil meissiger und guttiger gehandlet hetten, dan uns befelch were. Da macht sie ein boise sprach, mir weren beide widmen, hetten es darumb getain, das der ein die motter, der ander die dochter het mogen haben, dan sie waren ubertrefflich rich und hatten beide vil freier gehat, edeln und unedel, groisse leut, die heiligen sie alle abgesclagen hatten, das ich von alters wol wost, drumb sagt ich von stunt an widder von boissen, ich hilts darvor, die jonfer wirt miner nit begeren, drumb beger ich der jonfern auch nit. Do gingen dieBd.5, S.202 [350'] boitzen, kurtzweil und gelechs eirst an. Ja sagt, also rest ir, das man es nit mirken soll! Auch sagt ich, ich bin zu alt und zu arm, der greis bart und klein rentn und wenich gutz frihet nit, sie were so manchem falcken untflogen, kein eule worde sie fahen. Sie finge als wider an, sprach, das weirs nit, ich het kisten und kasten ledich von gelde, gulden gescheir, klinaten, rentbreifen, kleider, linenwat und derglichen fonden, derhalb ist euch zu doin, und das was war, das hat sie zur vorsorgen eirst aus dem haus geflouwen, ehe sie druss weiche. Also herden mir das gesprech den mittag und abent, mir redten samen latin und deutsch, dan sie wiste congrue gut latin zu reden; ich wolt sie bereden, das sie das privilegiumWeinsberg verschrieb ,privelium'.de non evocando nit sult zu Rom disputern, zeigt vil ursachen an, aber das wolt ir nit ubers hertz, doch schiden mir als nachparn und gute frunde.Bd.5, S.202.
 
A. 1582 umb den eirsten tag augustiDie Eröffnung des Reichstages erfolgte am 3. Juli.sin neben keiser Rodulphn gemeinlich die stende dutzscher nation, auch des pabst legat, der cardinal Madrucius, und der Nederlanden ires neuwen herzogs in BrabantDie Gesandten Alencon-Anjous wurden abgewiesen. (Hansen II S. 503 A. 4.), die engellendische und ander gesanten uff dem richztag zu Ausburch meisteils erscheinen gewesen. Da dan nach beschener proposition alsbalde von chur- und fursten keiserlicher maiestatn zu beharlicher turkensteur 40 monat voreirst ingewilligt. Die richstetVgl. Hansen II Einl. S. 79, weiter S. 475 A. 2. Häberlin XII bes. S. 440 ff. Ritter: Deutsche Gesch. I S. 585. Köln war durch Gerhard Angelmecher und den Sekretär Laurenz Weber, die am 2. Juli ernannt wurden, vertreten. (Vgl. Rpr. 33 f 77 b, f 96 b, f 99 a.) Kredenzbrie d. d. Juli 4. (Brb. 102 f 124 b.) Instruktion (ib. f 136 b--141 a).haben wol 32 monat vorhabens gewest inzuwilligen, wan man in ire gravamina und beswirnis hett willen abschaffen, dan sie beclagten sich under anderm, keiserl. majestet het ohn erkentnis der stende die alte richzstat AichHansen II l. c. Einl. S. 81.mit gefarlichen mandaten und uberfall des kreichfolk(s) besweirt, auch gestatt man innen ire vota und stimmen im rade des richzs nit, wie sich gepurt, auch hilt der keiser an umb rait und beistant, wie dem konink von Hispanien zu sinen landen widder zu verhelfen, das noch kalt abginge, wiewol ein ausschuss davon gemacht und communicirteHäberlin Bd. 13, Einl. S. 53. Hansen II S. 505 A. 6, S. 515 A. 1, S. 525 A. 5 u. 6.. Der religion war wenich gewach, wiewol vil gemeint, davon wurde auch gehandlet. Es irrete sich der bischof von MeiburchDer Magdeburger Sessionsstreit. Vgl. besonders Lossen, Abhandlungen der Münchener Akademie XX S. 620 ff., einer von Brandenburch, dweil er ein ehefraue hat, mit den bischoffen umb der session willen. Der churfurst von Saxen zouch balde hinwech, leis sin rete dableiben und andern mehe. Es war der pfalzgraff und bischof von Coln, beide churfursten, dahin nit erscheinen, also das es sich ansehen leis, als sult disser richztag unfruchtbarlich abgain und nit vil uisgericht werden.Bd.3, S.137.
 
A. 1582 den 2. aug. ist ein frau in der Saltzgassen, nit 40 jar alt, gestorben, warBd.5, S.203ein einige dochter gewest mines gutten alten frundes Peters van Dutz, bannerhern vor mir des SwartzenhausBd.5, S.203 [351] einige dochter, war seir reich. Eins schiffmans sohn PickelherinksAnscheinend verstümmelter Satz. Pickelherings Sohn maßte sich eine Verlobung an, hatte aber keine Befugnis dazu.anmaisten sich geloffden, hat kein foiche. Darzwischen trute sie Hermannus Stapedius, handlet mit weinen. Nachdem nam sie Fridrich von Lyns, ein rich gesel, damit gewan sie ein einich kint, er wart peste krank und starb, das kint nach im, und feil all sin gut uff die frawe; die nam iren dritten man, Werners von Gladbach lurers sohn uff der Velbach, damit sie ein kint gewan und starb sie do und das kint glich nach ir, und starb alle der vorigen gut uff den eitz bestimten Gladbachs sohn an wilde fremde. Sehet, also geit es zu mit versterbnissen, derhalb gereut mich noch min uffgericht testament nit.Bd.5, S.203 Dis eitz angerurte versterbnis der gutter an fremden toit mich gedenken, wie unstede, ungewiss und sorglich es ist, wan man sin gut privaten sterblichen personen, weib, kinder und frunden durch testamenten oder sonder testamenten verleist, wan nit einem sines amts halber, das unsterblich ist, verlaissen wirt, bei des nachfolger im ampt es pliben mois, als ich mit minem erben, dem hausfatter zu Weinsberch, getain: vertrawe zu got, der soll es zur durhafftigheit und besten schicken. Derhalb wert ich verursagt, etliche leut, die bei meiner zeit gelebt, groiss gutter besessen, etliche ir testamenten uffgericht, etlich ohn testamenten verstorben, der etliche kinder, etliche kein kinder nachgelaissen, wie seltzam und wonderlich es mit iren guttern gefaren ist, die in frembde hende komen sin.
 
Von hern Schurfeltz und J. Rolantswerde an S. Sudermans.
 
Als her Conrat Schurfeltzs burgermeister, boven Muren wonhaft, und sin hausfrawe, hatten kein kinder und ist das gut der frawen lestlebent durch ein testament allein anerstorben, die hat folgens jonker Melcher Rolantzwerte zu ehe genomen, die leste hant zu wenden und keren gemacht, und als sie vorgestorben, alle das vorige gut uff inen gestorben, dan sie auch kein kinder hatten. Er hat ein jonge jonfer, jonker Evert Sudermans dochter getruwet, kein kinder gezilt und im testament ir alles gut verlaissen. Die ist eitz an jonker Peter Bellerbuschs van der Heiden minen gaffelgnoiss bestatt, kinder mit im gezilt, und ist das gut also in fremde hand, die zweite und dritte komenBd.5, S.203 Item der alte jonker Eicheister bei der Paffenportzen hat 4 sone und ein dochter verlaissen; der sohn starben drei zemlich alt und ir patrimonium (fiel) meisteil uff ir suster, dan dieselbe drei war nehe bestatt gewest. Die dochter ir swester wart auch an jonker Rolantzswerde bestatt, damit sie kein kinder zilte, und verleiss irer bruder und ir gut irem man in irem testament, diss war die mittelste frawe und quam diss gut auch an jonker Bellerbuschs und sin frawe in fremde hant wie vorgBd.5, S.204 Item der alt Gerhart van Harff von den Carmeliten, kirchmeister s. Jacob, hat mit siner hausfrawen einen einigen sohn, auch Gerhart van Harff genant, verlaissen. Disser noch ein jong leif van der motter in Behem und Oisterich, bleib bei 25 jar aus, das die motter ein widwe nit wissen kunt, wa er was pliben. Disser jonge Gerhart quam a. 1539 widder, gab sich an die motter, wult in nit kennen noch annemen. Nach langen und vil worzeichen glaubt sie es, wolt in aber nit annemen. Er sagte ir dan zu, ire magt zu treuwen, die vil jar bei ir gewont hat, war eins paffen dochter, die moist er treuwen, zouch zu der moder in wonen, zilte mit der magt ein ehekint; die alte, sin motter, starb, er balde nach; die magt, eitz die fraw, nam zur ehe Christian Heiman, damit zilte sei drei off veir kinder, do starb das vorkint vom jongen Harffen und wart sin motter, die gewesen magt, die geerbt. Als Heiman und sie verstorben, erbten die nachkinder von Heiman, dabei es noch ist,Bd.5, S.204 [351'] und ist also das Harffenhaus und alle guter in zwa fremde hende komen, und liegen disse vorg. alle zu Carmeliten vor s. Johans altar begraben.Bd.5, S.204 Item her Gerhardt Wasserfass burgermeister der jong, war des alten Gerhardt Wasserfass einiger son und erb, hat des Beissen einige dochter und erb zur ehe, besassen Graffen guter, hatten 4 dochter samen, die ein wart an den richen Cronenbergh bestat, gwann kein kinder, starb in Canaria, verleiss den man zum erben; der bracht sin gut in die zweite ehe. Die ander wart an her Johan Peil burgermeister bestatt, die verleissen kinder, aber waren halb verdorben, die dritte an jonker Antonium Rynck, zilten kinder und verderben gar, da bleib der schoin hof zu Bell im lauf. Die veirte wart an Wolfart, burgermeister zu Antwerp, bestat, verdorben auch, und wie wol hie kinder waren, so verflouch doch das Wasserfass gut meisttheils und quam in fremde hende.Bd.5, S.204 Item jonker Sob van der Heiden, ein jonger helt, trude ein alte widwe, gnant jonfer Catharin SteinkopsVorlage Keinkops.zum Sternen in der Sternengassen, mein, sie zu überleben, aber alle sin guter fielen an sie, das sie von ir selbst, dem vorman, einem von Leiskirchen, seir rich was und alls (sie) verstarb, gingen ire frunde und von wegen eins untuglichen testaments wol 40 jar zu gericht, das des guts seir vil an fremde hende quam.Bd.5, S.205 Item Theis von Polhem vasbender, bannerher, in der Mullegassn, und Drutgin van Sclebuschs elude, dweil sie seir rich waren und kein kinder hatten, richten sie ir testament uff, machten die lest hant ein den andern zum erben. Sie uberlebte den man und bestatte sich an einen jongen richen gesellen Henrich Salzburg, der wart scheffen am Hohengericht, darnach doctor in den rechten und ertzbischoffs Adolphs churfursten rait, hat wol vur dreitausend daler gulden und silber gescheire, galt den Straus in der Bottengassen, ein herlich haus, zur leibzucht, galt vil leibrenten uff den lest lebent und hondert goltgl. jarlicher leibrenten an der stat van Neuss, da die frau nit van wost, war min besonder gut frunt und mitstudent, macht auch mit der frawen sin testament zu wenden und zu keren und wie er in Italien und zu Rom spacern gewesen und zu haus quam, wart er krank, lag lang und jamerlich, war nit 36 jar alt und starb. Sie behilt alle die guter und leibrenten, bleib im widwestat sitzen, bis sie starb, und das gut meisteils bei iren frunden bleib, die dem vorman Polhem und nachman Dr. Saltzburch gar fremden waren.Bd.5, S.205 Item ein habseliger raitzman und kertzemecher vor den Augustiner truwet Feigin van Halfern min nicht, hatten kein kinder. Er starb vur und verleiss sie zum erben, sie bestatt sich an Johan Bruck van Dutz, minen scholgesellen und scheffen am Hohengericht, zilten samen ein dochter, die motter starb vor. Er truwet ein riche dochter van der Hasenportzn, Segens dochter, do dede er sin vordochter zu Claren ins cloister, und wie er starb, verleiss er sin nachfraue Siegens zum erben, dan er sin vordochter abgegudet hat. Disse nachfrawe wart an Diederich von Halber bestatt, und als sie peste krank in zum erben institueirte und kein kinder hatten, quam alle das gut zu ime. Er nam darnach ein gar schone riche frau von Lubeck, domineirten wie graben und verdorben. Also quamen die guter in fremde hende, wonten und starben in irem haus uff der Brucken glich gegen dem widdenhof zu S. Columben uber.Bd.5, S.205 Item doctor Johan Anholt bracht sin patrimonium und was er von jonfer Brigitten, her Arndt van Siegens dochter, siner vorfrawen, einer widwen, erobert, an sin zweiten frau, jonfer Elisabeth Sclossgin, die alles behilt, dweil sie kein kinder samen hatten, undBd.5, S.206 [352] als er starb, bestattet sie sich an doctor Merten Krudener, kirchmeister s. Jacob, da es noch ist.Bd.5, S.206 Item ein alt man vor den Minderbroder, von den Kessels gesclecht und der alt Kessel gnant, hat kein kinder, der war fast rich von erbguter und wart bestatt an ein jonge jonfer Kerpens, die gepar ein kint. Man sagt, sie were von eim guten man, den ich wol gekant, swanger gemacht. Der alt Kessel starb, folgens das kint; sie bestatte sich an doctor Gotschalck Frechen, davon sie ein dochter Julian gebar, eitz des lic. Mulertz hausfrawe, da bei das gut an fremde quam.Bd.5, S.206 Item hinder s. Marien zu Swanenberch wonte ein richer kaufman Gerhart Betgin, der stunde im heilich mit der dochter zu Wolkenberg, irs gescletzs Amhaif genant, und ehe die brulof gehalten, wart er krank, macht sin testament und sie zum erben al sins guts, als er glich darnach starb. Disse widwe Feigin Amhaif hat ich zu den zeiten gefrihet, bleibIn der Handschrift ,blei'.aber bei 40 (jaren als) widwe sitzen und verdarf noch uff das lest, das sie mangel leit. Das quam her van irs fatter scholt, der verdorben was, und van vil pleiten, derhalb sie fil ir guter mit faren besweirte und die heuser zum schaden hilt, wult sie umb der ehren nit verkaufen. Also verquam das gut, doch ist Wolkenberch noch bei doctor Tongen und dem gesclecht verpliben.Bd.5, S.206 Item der elste Jorgen Herlin zur Stessen hat sinen sohn an min swegern Margret Hack zum Einhorn uff dem Altenmart bestatt, davon hat sie von vil kindern ein sohn allein, Jacob Herlin, nach des fatters absterben, der dol wart, in leben behalten. Disser Jacob Herlin truwet wilant doctor Gisberten Lauwenbergs dochter ein, alsbalde darnach wart er an der pesten krank und starb und verleiss sin frau, eins sohn swanger. Diss kint, auch Jacob Herlin gnant, starb ungeferlich im veirten jar, erbte sin motter Lauwenberch und quam die frewe, min sweger Hackin, umb alle erbguter bei irem leben, das sie zu moist sehen, das sie in fremde hende quamen, dan die snoirch bestatte sich an einen Fabricium, mit dem sie kinder hat.Bd.5, S.207 Item es hat gelebt ein kranmeister, der verleiss sin gut siner frawen, die wart an Cons Gengenbach bestat, gewan kein kinder, und wie er mit eins raits kreichsfolk in Ungern gen den Turcken zouch, war die fraw krank und verleiss im al sin gut in irem testament. Er truwet die besehersche van Engers, ein alt widwe, die hat einen vorsohn, Clas Engers gnant, er war zeichenschriber und verwarer des raitskellers, kirchmeister s. Jacob, min gesell, und als er erst starb und kein kinder, hat aber in Swaben bruder und suster, bleib al sin gut in kraft beider testament bei ir und irem sohn, der zu Homburch wonte, der das fremde gut alles bequam und frei durchmachte, das er nach der motter doit verdarf und gebrech leit.Bd.5, S.207 Item jonker Goddert Kannegeisser zum Grein uff der Hoeportzn verleiss jonfer Elisabeth van Bergen siner hausfrawen zum erben und meisteil al sin gut, die wart bestat an doctor Wilhem von Wissel, Gulischn forstlichn rait, kirchmeister s. Jacob, dem sie auch das haus zum Grein und meistteils alles iren guts verleiss, dan sie van keinem kinder hat. Der macht sin testament und verleiss es sinen frunden, besatzt auch in die ehre gotz und den armen.Bd.5, S.207 Item Clas Engels, gnant baumeister zu Vreishem, zum Haessen uff der Bach wonhaft, was rich von patrimonio und hat van drien frawen etwas erobert, mit der veirten und lesten frawen hat er veir off funf kinder. Do starb er hin, die frawe bestat sich an Laurentz Mock, die beide noch leben, aber die vorkinder starbenBd.5, S.208 [352'] alsbalde nach dem vormanne und erbten ire motter. Also quam Clas Engels gut an fremde hant und achten s. Jacob, nemlich Laurentzn Mock.Bd.5, S.208 Item Johan Strouss bracht grois gut an Magdalene Reindorfs sin hausfrawe und gewonnen zwei kinder; er starb vor die kinder, und Henrich Schilt truwet die widwe, zilte kinder, starb darnach, und ist das Stroussen gut uff die motter und Schilten kinder gefallen.Bd.5, S.208 Item her Goddert van Hittorff burgermeister hat groiss gut gehat, under anderm zwein sohn nachgelaissen, die vil gutz ererbten, dan er ein seir karrich man was, der vil jar gespart hat. Der elste sohn jonker Jaspar Hittorff was nit weis, gab sin gut lebentigs leibs hinwech, jarlichs bei zwilfhondert daler erfrenten. Melchior Hittorf der jongste truwet Henrich Krudeners dochter, zilte kinder und wart bei dem groissen gut dol und virt seltzam mit dem Hittorffs gut.Bd.5, S.208 Item her Gerhart Pilgroms burgermeister hausfrawe, Richmot Geil, dweil sie kein kinder samen hatten, besatzt im alles und er truwet her Costen Leisekirchen dochter, damit er ein kint gezilt, und wirt also frawen Richmutz gut an fremde hant komen.Bd.5, S.208 Item noch binnen jars ist Antonius Wienhaiffen zur Blomen uff dem Altenmart gestorben, ein alt raitzman und gurdelmecher bannerher, der hat mit siner zweiten frawen, einer widwen Tilman Koichenbeckers, das haus zur Blomen uff dem Altenmart und mehe erbs und gutz bekomen, hat darnach sin dritte frawe Thonis Erichs widwe uff dem Heumart getruwet. Die zwei haben ir testament die leste hant zu keren und wenden uffgericht und ins schrin gelacht, er wolt ir aber zu behent sin, widderroift das heimlich hinder ir in schriften under siner hant und signet, besetzt den armen fondelinck, den 4 orden, den burgermeistern, ratzherrn, doctoren, scheffen und secretaren, also das die frawe gedrongen wart, sich mit eim rade zu vertragen, das ein rait das haus zur Bloemen sult haben und alle scholt bezaln, und ist also Tilman Koichenbeckers und Thonis Erichs gut in fremde hende komen.Bd.5, S.208 Disse und derglichen exempla weren in der mennigden vill an den tag zu toin, da alles der leut gutter widder ire hoffnong von dem neigsten geblode an fremde durch practick, smeichelei, geirheit, unsorgfeltigkeit sin komen. Derhalb wirt mir nemans unrecht geben, das ich sorgfeltich sin, das es bei minem geblode plibe, so lange es got gefellich und mir menschlich und moglich ist zu verhuten, das es an kein fremde kome. Haben nit alle obgenante, von den ir gut dermaissen komen ist, vur fremde gearbeit, gesmeist, gewolft, geschrapt, verspart, gepleit tag und nacht per fas atque nefas, unrawich gewest und den sclaf zubrochen; und faren fremden, die sie nehe gekant, von dem iren wol; sin gutte gesellen darvon. Sult ich alle die exempla erzellen, es sult so lankwilich fallenBd.5, S.209. Irer ist hie mit alles gnogh sich drauß zu berichten wan man dem gluck zu vil vertrawet wie es zugeht.
 
[353] A. 1582 den 4. aug.Am 2. Aug. Vgl. Isselt: Historia sui temporis S. 774. Aitzinger l. c. S. 492. Strada I S. 513.umb dissen tag haben die Malecontenti das stetlin Leir in Brabant, uff diss sit Antwerpen gelegen, ingenomen. Man sagt, ir capetein hett lang kein bezalong bekomen, derhalb hett ers den Staten zu nachteil in laissen nemen. Und were fast schaden drin beschein. Diss was den von Antwerpen ubel im sinneBd.3, S.138..
 
Anno 1582 den 6 augusti hat man eirst diß jar uff unsem haif hinder Weinsbergh untferbte roit druben korner gesehen. Darnach den 10 augusti uff s. laurentz tag haben do offentlich am bilde weisse, roitte truben und reiffe groisse moscatelln gehangen. Das noch zimlich frohe im jar waß, dan der vor sommer waß gar schoin gewest daß man gutte hofnung zu gutten wein diß jar hat umb deß zitlichen vorsprongs willen.
Aber es finge umb disse zit an dunckel und regentich witter zu werden, das mach widder swarmoit.
 
A. 1582 den 7. aug. umb disse zeit sin die verordnete herrn eins hoichwisen raitzs der stat Coln eirstlich zu canonichenDer Klerus war schon am 18. Juli (Rpr. 33 f 92 b) und am 1. Aug. vom Rate aufgefordert worden, alle Zinsen, die Wachtsteuer und das Schornsteingeld zu bezahlen (f 104 b). Die Geistlichkeit schlug dieses Ansinnen inbetreff der Accise rundweg ab, ebenso verweigerte sie die Zahlung des Schornsteingeldes, weil ,solche collectatioin nit zo defensioin der catholischen religioin, sondern zo erbeuwunk des Pollerwerts belebet, wilchs nit innen zo nutzen kommen'. Dagegen erbot sich der Klerus auf 3 Monate die Kontribution zu zahlen, jedoch davon abscheit, recess und reversalen zo machen, das es geschehe pro defensione catholice religionis und nit zo abbruch irer zogemessener freiheit'. Hierauf erhielten die Verordneten des Rates den Befehl zur zwangsweisen Eintreibung der Abgaben, und eine am 6. Aug. durch den Pfarrer von St. Martin von der Ketten und den Kanonikus von St. Gereon Eiffler nachgesuchte Audienz wurde mit dem Bescheide abgeschlagen, das e. e. r. treuherzig gern mit innen handlen willen, aber die cleresei hett sich so schimpflich, ungepurlich und spottiss erklert, das e. e. r. iren verdrag nit zo verendern wissen' (f 108 a b, f 109 a b).und monchen in stiften und cloistern umbgangen, zu vergaddern das gelt, von jedem schorstein in jedem geistlichen ortHs. wiederholt unnötig ,von jedem schorstein'.ein ort richzsdalers, wilches von allen reten und veirundveirzigen bewilligt was, zum bau des groissen heubts bis uff das Oisterwert. Also worden die geistlichen eirst angetast, die burger kunt man nach wol finden. Und hin und widder beswirten sich die canonici, besonder zu s. Cunibertz, und da sie nit gutwillich bezaln oder zu haus sin wulten, da nam man rockln, kleider, zinwirk, linenwirk zu pfande. Diss geschach eilens, ehe dan am keiserlichen camergricht mandata auspracht kunten werdenDer Rat erwartete auch eine Aktion des Klerus beim Kaiser und dem Reichstage in Augsburg und gab seinen Gesandten bezügliche Verhaltungsmassregeln. (Vgl. Brb. 102 f 173 a, f 177 a). Diese Voraussetzung trat in der That auch ein. (Vgl. Hansen II S. 523.). Aber wie man sagt, solt das vergaddert schorsteingelt von allen geistlichen nit tusent richzdaler in als uispracht haben.Bd.3, S.138.
 
Anno 1582 den 9 augusti hat min suster Maria etliche stritige wein zwischen ir und irem eidomb Rheinhardt Balick der sie gegolten geborgt und die creditorn nit bezalen wolt cum protestatione coram notario et testibus auß irem hauß Lewenberch uff der Hoeportzn daß sie nevlich vor 100 goltgl. vermeit hat in ir geheurt hauß in die Dranckgaß laissen uberfoeren nit daß sie sich der wein gedacht zu underwinden, dan allem dieweil man am hohen gericht und in der weinscholen drumb zu gericht gings und es beswirlich waß von eim orde zum teglichs zu gain die wein zu besigtigen und zu fallen auch die frembde huirlungen so duck zu uberlauffen. Derhalb sie nutzer in der Dranckgassn bei ein andern waren da irer der glichen wein mehe lagen.
Diß hulfen mir suster und bruder mit rhathen da mit min suster von dem unrauwigen aff und anlauffen zu rawe queme.
 
Anno 1582 den 11 augusti ist joncker Bastian von Wolfen zu Vennekotten bei Bracht seißhaft wilant [353'] joncker Frantzen von Haitzfeltzs und jonfer Marien vom Dam eidomb mit sinem swager joncker Adam von Haitzfelt uff s. Maruiernstraß wonhaft zu mir komen. Und wegen siner swegerfrawen,Tilgung: beiich wult nit in unguttem uffnemen daß mir die renth van oidt so lang were pliben unbezalt anstain. Er wult verschaffen daß der flaxß alß balt hie lange gelegen verkaufft und mir daß gelt uff bezalung geben wurde daß uberich wult er zukunftich andere gewislich verrichten, ich sult so lang gedolt haben.
Ich sprach er, noch sin swegerfrau weren mir nit schuldich dan Duckers erben zu Udt, die het ich zu manen. Und da er mir einige bezalung verschafte durft ich anderß nit untfangen dan daß sie inTrennzeichennamen und auß befilch der Duckers erben geschege. Er sprach deß were er zu friden.
Darnach am 15 augusti quam j. Adam vorg. zu mir und bracht mir unserm abscheide nach uff die zwein erscheinen termin von dem verkauften flaxß 26 goltgl. jeden zu 12korrigiert aus: nicht lesbarmarcken uff den terminus anno 80 omnium sanctorum und anno 81 omnium sanctorum also daß mir von den zwen jaren 14korrigiert aus: 19goltgl. resten. Und ich verlaiß doch Duckers erben nit und nim auch Haitzfelt erben einichs wegs an de quo protestor ne videar aliquo pacto mitare debitorem Ducker nec tante renunciare smper hipotheca pro udam teste scriptura manus propriæ.
 
Anno 1582 den 12 augusti hab ich min pflegdochter einmal wie sie vor hin wol begert ir gelt waß an der jarlicher renth ohn daß visgeben war laissen sehen ubersclain und zelln. Und er hat sich befonden daß an erobertem barem gelde ir frei zustendich noch uberich waren 395 gl. cur. 21 alb. do war sie wol zu friden. Ich baut ir an da sie es nuhe selbst wist zu verwaren und mich dar van zu quiteren daß ich auch verwart were, so wult ich es ir lassn folgen.
Aber sie begert ich wult es bei mir behalten.
 
Additio.
Anno 1582 den 13 augusti hab ich gedacht des hauß Weinsberghs gutter, renthen, inkompsten kunftlich mogten gemindert oder vergencklich werden oder sulcher last und besweirniß infallen daß man der nit vil geneissen oder frohe werden mogt. Da ist hoich noedich das narongh vom hausfatter oder hauß getriben werde, da von man die verminderong oder vergenckligkeit het zu erstatten, mitler zit biß merongh und verbesserong geschege underhaltung und noitturft mogt haben. Derhalb ich nit unpilliger weis sorgfeltich sin und drumb fil ermanen und anhalten das narong iha stetige gewinß narong teglich getriben werde. Dan alß man alle tage moiß essen so moiß man alle tage arbeit und etwaß mit got und erhen gewinnen, dieweil narong gewin ist. Quæstus emm liceum est wie im verslin stehet quæstus a quæro tibi lucrum significabit. Quærite victum, quærite amictum.
 
Anno 1582 den 15 augusti uff krutwihung Mariæ ist Reinhardt Essich bruwer zum Grewel uff der Oberbach ein achter s. Jacob gestorben und ist mit unser lieben frawen zu himmel gefaren, dar vor ich es halt dan er ein guthertziger man was.
 
[354] Anno 1582 den 18 augusti ist min swager von Coblens Goddert von Kempen unserm abscheit und handlung nach vide supra eodem anno 82 den 29 maii her ab zu Coln bei mich komen und daß concept eines testamentz von im und siner haußfrauwen Cathrinen von Cube uffzurichtn pracht dar ich und min erben von ir zorsichalfscheit Johanß von Caube mineß steifsonß theil uff sie nach mir zu ersterben vor erben institueirt sulten werden. Und alß das concept von herrn Cornelio deß herrn officials notario zimlich wol gestalt war, doch daß es vor notario und sieven zugen zu Coblenß sult uffgericht werden und sindes bedunckens alß dan auch hie zu Collen uber erb und erbzal gnogsam bestain, leiß ich mich beduncken wie ich h Cornelio zu Coblens widder geschriben. Es moist vor dem vaigt oder scholtiß und zwien scheffen zu Coblens die da uber erbzal gepurliche richter weren und dan vor notario und zwen zugen uffgericht werden alle disputation zu verhutten sult es hie uber erbzall gelten. Etia. quia abundans cantela non noceret und daß daselbst daß hohe gericht ir siegel an beide instrumenta deß testaments hingen und also mir einß zugestalt wurde.
Und sulches vor min halbschit inß wirck zu stellen hab ich im mit geben an gelde 1 goltgl. 0,5 ko. daller und 6 rad. alb. und sol das testament swager Goddert immer wol so nutz und nodich sin alß mir oder minen erben, wie ich im die ursachn erzelt hab. Wa erß inß wirck stellt mach ich gewar werden. Sunst verstunde erß alß geschege mir und den minen ein groisser deinst mit dem testament. Und hett gern daß ich und min broder vor im fischwirck und ander ware uffgesprochen hetten, daß er widder in narong queme er wult unß all zit erloesen. Aber dweil ich wust daß sin sachn nit wol stunden und nit wol glauben het kunnen halten, hab ich in siner beger wenich vertroisten konnen, sagt aber waß mit dem testament gescheich mogt im filligt ein gluck sin. Also hab ich daß gelt vorg. gewaicht, brengtTilgung: der daß testament wol und gutt, wa nit moiß ich und min erben auch zu friden sin.
 
Anno 1582 den 19 augusti haben kirchmeister und achten s. Jacob Johan von Woringen bruwer uff der Oberbach in stat Reinhardt Essich zum achten des kirspels erwelt. Wiewol drei in der chur waren disser aber die meisthe stimmen erhilt. Disser hat daß newe hauß daselbst ein bruhauß beiKorrigiert aus: zus. Mertin genant gebaut. Saß in gutter narong, war fleissich und hat kein kinder.
Den 26 augusti hat er sinen eidt im sprechhauß s. Jacob gethain, und jedem kirchmeister und achten 6 rad. alb. wie bruchlich vor præsentz geben.
Man hat dissen achten etwas froer nach dem verstorben Essich gekoren da die maneir war, uff daß er mit uber der kirchen und armen regnong mocht sin, und zu sehen die dissen 26 aug. den nachmittags gehalten wart, daß er verneme waß dar gehandlet wurde.
 
[354'] A. 1582 den 19. aug. uff den gewontlichen neisten sontag nach Assumptionis Mariae moist ich brodermeister unser lieber frawen broderschaft dismal sin, und das quam also zu. Nach der ordnong weren brodermeister gewest Ropert van Hattingen schoinmecher und Fridrich von Lechenich mudder. Aber dweil dis jar die 64 goltgl. der broderschaft gelt umb des bestendigen wesens willen an erbrent und far gelacht, auch gebessert ware, das hinforter 4 goltgl. jarlicher erffaren darvan gewiss sulten komen und eitz bezalt werden, und als disse zwein jeder nit bar 32 goltgl. in die hant mogten bekomen, die das jar umbsclain oder eim andern zustellen, der die kost und alle unlust vor sie troge, wiewol sie burgen setzen und die jeder jar damit besweren moisten, so waren sie dismal unwillich brodermeister zu sin. Besonder Fridrich von Lechenich wolt es sich gar nit annemen und verziege uff die broderschaft. Dweil ich das neigst jar darnach sult brodermeister,bromeister' in der Handschrift.werden, damit der broderschaft diss jar nit zuruck plibe, hab ich es mich underwonden und ist Ropert van Hattingen min gesel pliben, der mich nit wolt verzornen, dweil ich im verholfen, das er neulich weinroiffer worden ist. Und feil noch ein unrait in, dan als im haus zur Mullen uff dem Weitmart vill jar her das broderessen gehalten, das auch die weisgerber vor ir gaffel zu gebrauchen plagen und ir disch gezeug darzu plagen zu lenen, das die vom adel, den das haus zugehoirt, glich zuvor stark ins haus warn komen mit jonfern und irem gesinde, das man des haus dismal gar nit mogt zu willen haben, moist ich des vorhaus zu Weinsberch dissmal darzu gebruchen, da mir beide brodermeister das essen hilten, und erscheinen dissmal 80 suster und bruder, da unden 7 personen frie waren von glach, ohn die zu disch deinten. Was aber zu dissem broderessen verlacht und uisgeben sie und dargegen untfangen worden, auch was ich zugelacht hab, will ich ordentlich hernach setzen.
 
Exposita und ausgabe.
 
Item a. 82 den 18. aug. in der hallen zu Weissenfrawen an fleischs geholt, zu pondern gehauwen, als an rintfleischs 44 P, das P 32 h. facit 4 gl. 21 alb. 4 h.; an hammelfleischs 40½ P, das P 3 alb., facit 5 gl. 18 h., und man het jedes teils wol zehen P kunnen sparen, sin 20 P, summa 9 gl. 22 alb. 10 h. Item 1½ hollenschn groisse keis zerschnitten von 11½ P, das P 4 heller, facit 1 gl. 14 alb. 4 h. Item an weck und roggelsgins broit samen 2 gl. Item vor hondert birren und 3 quarten hasselnus samen 12 alb. 10 h. Item vor 1 firdel saltz,Bd.5, S.209daß fleischs zu spirten und sunst 13 alb. Item vor houltz zum kochen 8 alb. Item vor mostert 1½ alb. Item der magt zu Weinsberg drinckgelt van kochen 6 alb. Item 3 glasen van den gehurten zubrochen facit 3 alb. Item der weisgerber wirck zum dischs gehorent 1 gl. 2 alb. Item der weisgerber hausmeistern vur unlust 10 alb.; aber 3 mr. wider kregen. Summa aller ausgaben facit 16 gl. 21 alb. 6 h.
 
Recepta und untfank.
 
Item gegen das vorg. verlech hat man den allereirsten angelachten termin de termino Laetare a. 82 dis jar zum besten 4 goltgl. jedem zu 12 mr. facit 12 gl.Bd.5, S.210. [355] Item an dem vorg. fleischs obertenDas soll heißen: ,blieb übrig'.20 P gekochtes, die mir an uns namen, jedes halb wie es gegolten, kompt zugut 2 gl. 8 alb. 8 h. So vil kan man all jars wol sparen, so fern die broderschaft nit groisser wurde. Summa alles untfanks facit 14 gl. 8 alb. 8 h. Also ist mehe angelagt dan untfangen und rest summa 2 gl. 12 alb. 1 h. Und wan die 3 mark von den weisgerbern widerkomen abgerechent, also resten allein 7 mr. 10 heller, ist mir halb und minen geselln Ropert half zutragen, dieweil er aber kleines vermogens war, hab ich sie allein an mich genomen, das ers keinen hellers schadens noch sonderliche unmois gehat, dan allein das er mit zum dischs helfen dienen und wein hoelen mit dem offerman und dodengreber. Dar gegen hat er und sin fraw das glach zum besten und etlich smickelbrocken. Summa trag ich disser brodermeisterschaft und essen nit mehe schadens dan die 7 mr. 10 h. ohn unmois des haus und kochens. Hie sie zu wissen, das man mit 20 zinnen schutteln angericht hat, vur veir und veir ein schottel, macht 80 menschn, die ungeferlich saissen. In jede schottel 1 stuck rintfleischs und 1 stuck hammelsfleischs, alles frischs, weis, wol gesotten. Item der keis wart in 20 stuck verteilt wie auch birren und nuss, und hat der umbstand auch gnoig. Die platz und sitzen war wol zugereist und lustich.
 
Von dem wein uff der broderschaft.
 
Zu wissen was zur kost, haus und disch gehort, das richten die brodermeister uff ire kosten uis; aber den wein bezalen die sementliche bruder und suster, jeder 1 quart. Dissmal jede quart galt 5 alb., man rechnet aber jede quart uff 5½ alb. 1 schilling mehe vur die frien und die umbstender; und worden 72 gelaich bar bezalt, jeder quart 5½ alb. ------ 16 gl. 12 alb. Aber es waren 79 quarten geholt und gedronken, darunden die gefrieten, waren jeder quart vur 5 alb. bezalt facit 16 gl. 11 alb. Also ist ein alb. mehe an wein untfangen dan uisgeben. Wer die frihen plegen zu sin und willen sin. Der pastoir her Lambert Wyler quam dismal nit; der caplan Emilius quam, hat ein klein ermanong und gebet getain; beide brodermeister sin glach frie, dienen mit; die 3 neu ingeschriben sint das eirstmal frei; zwa frawen, die das bilt zeren, des scholmeisters und offermansfraw sin auch frei; der scholmeister, offerman, dodengrever dienen, tragen; der brodermeister gesinde dienen.
 
Zu gedenken jeder 1 quart.
 
Dissmal hat man jedem quatere, das ist vieren von mannen und frawen, wie sie bei ein sassen, 5 mal geschenkt, jeder kan van 3 pinten, das jeder suster so wol als broder seir nach 1 quart hat, da sie vorhin nit dan veir geschenk plagen zu haben. Alsulcher missbruch was mit fleischs und wein ingerissen, derhalb lobten sie alle disse neue ordnong, da sie gnog hatten, frolich waren und etliche iren wein nit drinken mogten.
 
Nuhe wil ich vom kirchen recht und wax etwas anzeigen.
 
Im verlitten jar sin 4 suster und bruder gestorben, der man jedem sin wax und wardong hat moissenBd.5, S.210 [355'] geben, jeder wardung vor 9 mr. facit 9 gl. Item dem pastoir vor wax uff das gebeir, zu allen veir quatertemper gift man im jars 20 alb. Item dem caplain vom register und bitten 6 alb. Item dem offerman vor das luden und sinen deinst 16 alb. Summa expositorum dis jar 10 gl. 18 alb. Gegen disse kirchenkosten hat die broderschaft jairs am rade 13 rader mr. rentn terminus Martini facit 6 gl. 12 alb. Item uff dissen broderessen sin 3 suster ingeschriben, hat jede 1 gl. geben und ir glach frei gehat, facit 3 gl. Summa receptorum diss jars 9 gl. 12 alb. also ist mehe uisgeben dan untfangen worden, facit 1 gl. 6 alb.Bd.5, S.212.
 
Nota diss vorg. mois mit dem wax reformeirt und gebessert werden, dan wan man jeder mensch ein wardung geben sol und darvor 9 mr. bezaln, wan er stirbt, und wan er ingeschriben wirt nit mehe dan van der suster 4 mr. und vom broder 3 mr. untfangen und das glach darzu schenken, wie kan das bestain und durhafftich sin? Item die megde, so das bilt uff s. Jacobs gotztragt tragen, haben diss jar 1 gl. 4 alb. untfangen. Diss hat die fabrick dis jar gut getain, aber sol es nit vergain, so moiss ordnong gmacht werden, das man zukome und mogen sich die provisorn und broder zu gelegen ziten her uff auch sprechen und das bessern. Was missbruchs aber vorhin mehe gewesen und wie es abgestalt, was die brodermeister den sontags moisten doin, darnach den montag die burgen setzen, die kost doin, den gemeinen brodern zu nachteil, und wer die provisoren suster, bruder gewesen und wie es von alters gehalt worden, davon wirt man in der brodermeisterboich bescheit finden, im alten am 2. blade und im neuwen, das a. 1525 angefangen ist.Bd.5, S.212ibi, lege.
Linie
Anno 1582 den 22 augusti ist min neif Gotschalck Ordenbach der eim kauffherrn zu Wormß noch deinte uff schriftlich beger siner motter her ab uff Coln komen, in meinong von im zu vernemen wie er gemeint were sin sachen anzustellen.
 
Anno 1582 den 22 augusti hat swager Reinhart Balick minen neiffen Peter Ordenbach vor den herrn official in den sall citeirt und sin gmehe clage die er vor hin am hohen gericht gegen innen zu deutzsch eroffnet hie zu latin inpracht.
Bemelter swager Reinhardt hat auch sin swegerfrawe min suster Merie mit recht vorgenomen und beclagt sich sie hab in spalieirt, wilt restitueirt sin. Also sin nuhe mit der sachn in der weinscholen drei gerichtzsachen gegen min suster und neiffen angestalt dar in ich advoceren moiß, daß ehe immer nit moissich durf sitzen. Ich moiß wol daß best thoin, wer wilß umb sunst mehe thoin. Ir kinder so ir rathn sulten sin zu weit von der handt gesessen, alß in Wormß und Straßbergh.
 
[356] A. 1582 den 23. aug. ist der Hoichstetter, ein geslechter van Ausburch in der Sternegassen, am halsgebrech gestorben, mit sinen 16 wapen zu den Augustinern begraben. Hat sich seir verniddert mit bestetnisBd.3, S.139. Item den 24 augusti ist Clemens Bach der sohn eitz der broder unbestat zu Weissenpferdt uff dem Weidtmart gestorben, hat den armen zu s. Jacob 10 dall. besatzst.
Item den 27 augusti ist meister Peter Fritag gerichtzschriber vor den amptluden sinß alters uber sin 70 jar gestorben. Und ehe er dhoit war wart Everhardo deß secretarii diener in der cantzeleien der deinst geben.
 
A. 1582 den 23. aug. bin ich an Beien gewest und hab gesehen, wie das heubt von Pollerwerde nuhe durchaus ein gut stuck wegs auf das Oisterwert gelengt was, mit dicken eichen hulzer und scharicken, aber noch nit aller mit eichen borden becleidt, wie wol fast groisse arbeit dran geschach. Und wirt ein kostlich kleinat vor die stat Coln sin, den Rhein hart dran zu behalten.Bd.3, S.139.
 
A. 1582 den 25. aug. hab ich von Cronenberch und Torn schorsteingelt von 5 schorsteinen 5 richtz ort dalers moissen geben, darnach vom wingartzhaus in der Achterstrais s. Severins kirspel 1 ort; item min broder Gotschalk hat von Weinsberch 6 schorstein moissen bezalln, summa in all 3 richtzdaler.Bd.5, S.212(diß gelt sult zum newen heufft biß uffs oisterwert gelengt komen).
 
Anno 1582 den 28 augusti disse zit ist Gotschalck van Weinsbergh Peters son kranck gewest daß man nit anders meint dan es sult glich sterben. Aber es waren kinder pocken, die scloichen im geweltich viß uber daß gansse leib und angesigt daß es lang mit zu augen lag vur blint, und dede darnach besser mit im. Sin sustergin Lisbetgin hat vor hin wenich gepockt.
 
A. 1582 den 30. aug. ist Gotschalk Ordenbach widder hinuff gereist gen Worms zu sinem herren, dan er moist in der Frankforter missen sin. Petrus Ordenbach sin broder ist mit im gereist zu geselschaft, solt im herbst bei sinem broder zu Worms dem dechan sin. Disse beide gebroder haben sex ronden mit wapen hinuffgenomen, die in her Christians Ordenbachs neuwer stobenfinstern sulten stain. Dan wie min neif im verlitten mei bei dem dechen zu Worms gewesen, hat er in vertroist, ich min Herman von Weinsberch der jong, sin ohem der lic. Weinsberch und sin moen Sibilla Weinsberch wurden im mallich ein ronde schenken, und als er uns das angesagt, haben mir zwa ronden laissen machen, darin stunt min und miner frawen Weisgin Ripgins wapen, hat mit dem korfgin 40 alb. gekost. Item suster Sibilla, darin stunde irs fatters und motters Sophien Korten wapen, hat 6 mr. gekost. Nuhe in der eil hat min suster Marie ein mit 2 wapen, item her Christian und her Tilman under in beiden ein mit 2 wapen, item Gotschalk und Peter derglichen ein ronde, item Herman und Gotschalk van Weinsberch ein mit 2 wapen, alle sex mit helmen; haben ingepacht und mit hinaufBd.5, S.213 [356'] getragen, ist gescheit uis guter fruntschaft und gedechtnis, off emans van den frunden dahin queim, das im sulches ein anzeig were. Also hat Wormbs die stat auch die wapen Weinsberg, da man sie in der decheneien zu unser l. frawen het zu finden, mogen noch vil jar da stain bliben mit unsen sparkle swartz im weissenBd.5, S.213..
 
Anno 1582 den 31. augusti biß her zu ist der gansse augst unklar witter gewest und geregnet. Hat auch duck gedonnert das man sich einß nassen herbst besorgte. Der maius junius julius waren warm und schoin gewest, der roggen arn was zimlich druch inkomen, aber an weiß und haber hatzs seir gefaelet.
 
A. 1582 den 1. sept. hab ich einen nuwen nachtztabbart lank bis uff die fois laissen schneiden und machen, hat 6 illen gutz doich bruin, isgrau van farben; die illIn der Handschrift ,dill'.hab ich vur 4 gl. Colschs bezalt, dan min alt dannetten nachtztabbert war vur gans versclissen, wult es vor minen neiffen Herman swartz laissen ferben und einen mutzart draus machen, darnach leis ich das alt fuxenfoeter mit etlichen neuwen felln besser(n), also das mich der nachtztabbart wol 40 gl. Colschs gekost, wiewol ich das alt foder zum besten hat. Dweil ich alt was, war mir der nachtztabbart nutz im haus, wan ich nit glich in der stoben durft sitzen.Bd.5, S.213.
 
A. 1582 den 1. septembris haben (die) kirchmeister sant Jacob samt den tirmmeistern und offerman ubersclagen, das in irem kirspel nit uber 220 hauser und wonongen stain, ohn die geistliche heuser. Wie ich hoer, das in Leiskircher kirspel nit uber 106 hauser sin. Diss hat man derhalb erfaren, dan ein erbar rait hatt in allen kirspeln befollen, die heuser zu zelen, die burger und inwoner anzuzeignen und jeden zu taxern, darnach ir vermogenheit war, zu steuer und underhaltung der lantzknecht uff der tagwacht an den porzen. Und ginge das infordern und geben unwillich zu.Bd.3, S.139.
 
Anno 1582 den 2 septemb. hat min swager und min suster Catharin ire frunde uff dne Huntzruck da sie wonten zu gast geladen. Da sin mir den ganssen tag pliben ich min broder sin frawe min suster Marie und suster Sibillæ auch swagers suster der pastor zu Marien ablaß, Susan und ander mehe frunde. Sin frolich gewest.
 
A. 1582 den 3. sept. ist ein sclacht vor Lochem gescheit, licht hinder Deventer und Zutphen. Der Verdugo, ein Hispanier, so lang in Vreislant gelegen, hat das stetlin hart belacht. Die Statischen hatten es innen, ir heubtman, der graff von Holloch, der Hohe Saxs und ander StaBd.3, S.140 [357] -tischen waren stark, sclogen sich durch den leger, quamen selbst in Lochem und speisden es zum teil, aber das kunt nit lang helfen. Die koninkschen beheilten dissmal das felt. Uber kurz darnach schickt der neu herzoch in Brabant, des Franzosn broder, widder vil folks dahin, glichfals der herzoch von Parma schickte graff Carl van Mansfelt dem Verdugo zu hilf. Haben sich widder gesclagen, aber den 25. sept. ist der Verdugo ab und der von Mansfelt widder zuruck gezogen. Man sagt, das gewesser het sie vertriben. Uff der Staten side sol einer van Nassaue und zwein van Berge sin pliben. Uff des koninks side ist der einige her von Anholt erschossen und auch gut leute plibenBd.3, S.140.
 
A. 1582 den 4. sept. sin drei doctores in jure promovert, her Jacobus Middendorpius, dechn ad Gradus, canonicus im Dom und Gereonis, item Johannes Lemgovius, secretarius im Dom, item lic. Bisterfelt des churfursten van Coln rait, und ist disser ritt, actus und aula gar herlich gewest. Ich war druff geladen und essentialis, aber quam nit dahin, dan mich verdrauss uff den neuwen brauch kostliche kleider zu machen, so wult ich auch nit sclechter angesehen werden als minsglichen. Bei eim rade ist es mit der kleidung nit so prachtich, ich hilt mich sclecht.Bd.5, S.214.
 
A. 1582 den 5. sept. sin von Ausburg dem richztage von 18 fursten und stette gesanten breif eim rade zu Coln presenteirt, da sie anmanong toin, man sult den von der auspurscher religionsverwantnis kein gedreunis machen und innen ire exercitium nit weren. Und ist das also zukomen. Vorhin, wie oben den 6. jun.Vgl. oben S. 131. Vgl. Rpr. 33 f 139 a (Sept. 5), f 139 b (Sept. 6). Das Schr. d. d. 27. Aug. Vgl. Häberlin XII S. 358 ff., hatten etliche burger, Bruckman, Suchteln, Wedege, suppliceirt und bei eim rade fleissich (angehalten), umb ein kirch inzuwilligen in Coln, drin zu predigen uff die neu religionsweise. Und als graff Adolf von Nuwenar, Mors und Alpen zu Mechtern hatt predigen laissen, wie oben den 8. jul. angezeignet ist, und der burger vil dahin zur predig gelaufen, besorgte sich ein rait, es sult ein veranderung in der religion und uffroire draus untstain. Do leis man etliche zu torn gain, die fremde Geussen verdreif man zum teil, etliche machten sich in zeiten uis Coln, den man die heuser zusclaus, der hatten etliche zu AusburchGenannt werden besonders der Lic. Bennonius und Johann von Süchteln.sich beclagt, daher diss breif komen sin. Aber ein hoichweiser rait hat der herrn schriben hin laissen passernDer Brief wurde aber doch beantwortet. (Brb. 102 f 188 a, d. d. Sept. 7.) Nachträglich traf noch ein Verwendungsschreiben der Landgrafen Ludwig und Wilhelm von Hessen ein, das am 12. Sept. beantwortet wurde. (ib. f 144 b, f 146 b, f 191 b.) Der Rat liess das erste Schreiben dem Klerus vorlegen, allein zo dem ent, wissentschaft davon zu haben, das e. e. r. der religion halber hart angefochten wirt, umb sich in begerter contributionen wilfarig zo erzeigen'. Vgl. Hansen II S. 568 A. l.und etwas gestolt mit dem uistriben,bis der keiserlichen majestet resolution und befellich erfolget'.Bd.3, S.140.
 
Umb disse zit hat her Melchior Bruyn, Coloniensis pastor et canonicus Apostolorum, ein boichlinDer Titel des Buches lautete: Ablienung und gruendtliche widerlegung der ubel gegruendten supplication etc. Gedruckt zu Coelln auff der Burgmawren bey Godfried von Kempen 1582.in truck uis laissen gain, darin widderlachte (er) ordentlich alle clausulen der eim rait überreichte(n) supplication. Und zeucht vil aus der hilligen schrift, uis den keiserlichn rechten, uis den statuten und richzabschiden an, das die auspursche confession nit zugelaissen,Bd.3, S.141 [357'] und die predig heimlich in iren heusern heilten, umb die heuser komen und gestraift werden. Diss boichlin wart durch die stat verspreit und waren die von der neuwer religion heftich zornich uber in.Bd.3, S.141.
 
Anno 1582 den 8 septemb. nach der mittags maltzit bin ich in gespreich komen von der geistlichen und weltlichen gebauten huissern, waß underscheidtz dar zwischen sie. Da von moiß ich dem hausfatter deß hauß zu Weinsberch min beduncken anzeigen. Ich finde vor eirst dissen underscheidt, das die geistlich scheir meistheil uff einer mavern und gestalt pliben nit lichtlich verandert werden ita quod retineant eandem fere faciem et figuram. Und das der ursachen daß sie renthner sin und einerlei handel antriben nemlich zu kirchen und choir gaint und moissich sin von vil vurauwigem wirck. Aber der weltlicher heusser pliben nit alle zit in einem wesen gestalt und formen dan werden zu zeiten verandert, alß wan ein rentner oder deinstman drinnen wont und schriber der stillich handelt dan pleibt es wol uff einer figuren. Kompt aber ein kauffman der mit weinen, wollen, fruchten und allerlei war und kremereien handlet, der leiß es uff die eirste maneir nit pliben, verendet und rust es uff sin weiß nach siner narong und noitturft daß es im dar zu deinstlich sie. Wa dar nach ein handtwircks man drinkompt, alß ein wullenweber ferber, becker, bruwer, zimmerman, ein wirt und wer es dan ist, der macht es im und zu siner wirckstat bequeim und geschickt, verandert alles etwas, dan der weltliche man pleibt wol vor sin person stetich aber der nach im kompt hat nit denselben handel oder wirck da mit wirt es dan verandert, also das es bei den weltlichn nit jeder zit in einem wesen und angesigt kan pleiben. Derhalb kan die veranderong des gebeus bei dem hauß Weinßberch und Cronenberch sich zu tragen, daß der hausfatter nuhe viß eim gaddom ein kamer oder stobe, viß eim stall ein packhauß viß einer kuchen ein sclaifkamer und hin widder mogt bauwen, dweil er zu keinem besonder handel oder wirck verbonden dan im alle erliche narong frie zugelaissen ist.
Zu andern spurt ich den underscheidt, das die geistlich huiser von sclechterm gebewe und altfrenckischer sint dan der weltlicher burger heusser, die starcker und gemeinlich neuwer viß dem grunde, herlicher und kostlicher gebaut werden dan der geistlicher heusser, wan sie die herschafter selbst bewonnen oder sunst rich sin, ich geswige der sclechter zinß huser.
Die ursach wirt freilich sin daß die geistliche leuth besonder die canonici und vicarii uff leifzucht bauwen, ire unelige kinder und ander frunde kunnen dar an nit erben drumb rathen sie auch zu keinem bawe. Nuhe und dan repareirt oder baut einer wol etwaß statlichs drin aber der sin nit vill, derhalb pliben es sclechte huisser. Doch die ordenß huser werden wol gebaut daß bitlen die mendicanten von den weltlichen, oder die weltlichen dhoin steur dar zu umb irer kinder willen die sie drin haben. Etlich riche prælaten, und cortisanen die vill beneficia besitzen haben auch wol gebaut. Aber mit den weltlichen hatzs ein vil ander gestalt und meinongh, wan die gutte narongh und [358] richtumb haben, so wirfen irer vil alte heusser im grunde ab und bawen sie neu uff, oder sin sie gutte und kostlich so machen sie dieselb noch herlicher und gedencken ire kinder und neigsten werden sie besitzen und erben, hoffen alles ire narong sol sich tegsicmehren und nit mindern, wiewol das oft faelett. Verdirbt dan emanß und verkeufft daß gebaut hauß so gilt es ein richer, der baut und bessert auch vur sin erben.
Derhalb hat man in der stadt Coln und in andern stedten vil herliche wolgebaute huiser auch der edelleuth heusser uff dem lande im velde die weltlich sin und irem stamb gesclecht und nachkomenheit zum ehren gebaut und gebessert haben, wie vil vilsicorthen zu sehen.
Zum dritten ist noch ein groisser underscheit in dem das die geistlichen ire heusser im alten und vorigen circk und begriff unzertheilt behalten, dan wie es der abgainder probst, dechant canonich, vicarius, pastoir, sacellan, officant ingehat und besessen, also findt es der nachfolger auch ganß und zum mail nit gemindert. Die geistlichen besweren ire heusser auch nit mit erbfharen, dan wol mit etlicher renth vor jarliche memorien dem capittel wan sie etwaß besonders drin bawen, aber der renth gneissen die nachfolgende canonici mit. Wan die weltliche aber kinder nachlaissen, da tragt sich oft zu daß ein hauß zwei oder dreiherrich wirt oder in zwei oder mehe theil getheilt darnach es groiß ist oder eine oder zwei halten erbfhar uff iren oder in stat irer kindtheillen uff iren elterlichen heussern mit andern erben und frunden gehtz auch dergestallt zu das sie zertheilt und versplissen werden. Und waß eirstlich gut und herlich gewesen wirt dan unzirlich und veracht. Auch baut maniger uber sin vermogen oder leidt schaden, die narong nimbt bei im ab so besweirt er dan daß hauß zu zeiten vil und hoich mit fharen daß er wol so vil fharen drauß geben moiß alß wan er sin eigen hauß alß ein huirlin zinßweiß beseiß, und moiß da bei zu ruck wie die kriptz ghain. Waß hilf im dan alle sin kostlicher baw? Werlich nitzs. Also gefelt mir in dissem underscheide der geistlichen wesen die es bei ein halten vill beß dan der weltlichen, dweil sie die heusser nit zertheillen nit besweren noch alieneren.
Nuhe sin die heusser und wonungen Weinsberch und Cronenberch mit iren zuhorenden und anstossenden huissern in unser und unser mit erbgenamen gewalt. Waß ich dar an hab daß ist durch min testament dem hausfatter minem erben ewich zu betirmpt bei dem der das hausfatters ampt tragt und jeder zit ist zu pleiben. Min broder und broders kinder willen ire theil auch dar zu verordenen. Min swester auch ire kinder willen ire theilen vom hausfatter nimmer komen laissen, dar umb will ich sei fruntlich und allerfrontligst gepitten haben, doch buissen iren besondern schaden. Alß dan mach Weinsberch mit Cronenberch Thorn, Vuylappel, Wenemar Melremans und hinder gebeu vereinbart ein weith statlich herlich hauß und wonnong werden, zu allerlei staite handel hantwirck narong wolgelegen und deinlich. Und hat dan der hausfatter min erb an die obgesetzste underscheide zu gedencken und waß an den geistlichen und weltlichen nutz bestendich ewich duirhaft ist annemen, vur das unnutz unbestendich vergencklich sich hutten, den besten underscheit behertzigen und erwelen und dem trevlich folgen.
 
[358'] A. 1582 den 11. sept. ist ein grois confauschiff zu Coln ankomen, darin wol hondert menschen mit iren guttern waren, die van Antwerpen quamen, dan daselbst hat man 300 burger ab laissen wichen, die catholischs waren und irem konink nit absweren und dem von Alanzon aus Frankrich, neuwen herzogen in Brabant, nit sweren wulten, den man ire pasporzn mit geben hat, deren sich etliche zu Coln, etlich uff andern ortern nedersclogenBd.3, S.141..
 
Anno 1582 den 14. septemb. die nacht zu vor zwischn s. matern und den hilligen crutzerhebung tagh hat mich gedroimpt, ich were pabst und het min frunde promoveirt und in vil guts gethain. Wa nuhe die seltzame dreume etwaß bedeuten, so mach ein traum außleger dissen drum außlagen waß er uff sich habe.
 
A. 1582 den 16. sept. bleib der scholmeister s. Jacob, Antonius Ercklens, plat uis den choir, durft nit wider darinkomen, dan ein rait hat befolen, er sult zu torn pracht werden umb deswillen, das er als notarius ein hantschrift subscribeirt, das falschs were. Zudem hat er wein gulten, die leut betrogen, hin darmit abgefarn, sich in scholt gestechen und die schol verwarloist, das im die schoeler untgangen waren. Wiewol er min gefatter und gut frunt war, das ich mich der armer kinder jamerte, dweil er aber sin eigen kinder und sich verderbt und im die nachpar unholt waren, moisten mir uff einen andern scholmeister verdacht sin.Bd.5, S.214.
 
A. 1582 den 16. sept. sin die moder und jonfern zu sant Achatio uff sant Marcellenstrass uis irem cloister gangen, das gans verlaissen. Und haben es die Jesuiten mit irem willen ingenomen und besitzen es noch. Diss hat sich also zugetragen. Die jonfern haben sich etliche jair her under in ubel vertragen und gezenkt sonder uffhoeren. Die predigermonch satzsten einen pater dahin, dem wolten etliche nit bichten, etliche bichten dem, etliche dem pastoir s. Paulus, etliche den Jesuiten. Min gn. h. von Coln satzst auch visitatorere dahin, die sie verglichen sulten, es half aber nit. Nuhe hat kurzs vorhin her Swolgin, dechen sant Andreen, ein haus vur den Prediger(n) tuschen den husern Vinea und dem Hoitlin zu be(hoif) einer bursen gebaut und berentet, der wart anders zu rade und hat die Jesuiten darin gesatzst, da ire patres und societas wonten und dischs hilten und der bursen uff s. Maximinenstraissen (bruchten) und die studenten daselbst glichewol in der kost hilten und die schoil mit meistern versahen. Diss eitzbestimt haus schous hinden an das cloister sancti Achacii; der cloister jonfern geweheten mogten uber sex nit sin und dan zwa stoil sustern. Under dissen irrongen handleten die Jesuiten oder die visitatoren mit innen, das sie jede gelt und rent, auch kleinater mit sich sulten neBd.3, S.141 [359] -men und sulten in ander jonfercloister sich toin, jede war sie wolt und kunte ankomen, und wan sie in andern cloister weren, sult innen das gelt und rent dahin folgen. Was missen vor die Prediger dar in bestift waren, die rent und missen sulten zu Prediger komen. Und als sie sich aller dingen verglicht, hatt man ein dur in der Jesuiten(burs) durch ins cloister gebrochen, und als dissen 16 tag sept. die jonfern das cloister geraumt, sin die Jesuiten drin komen und pliben, die jonfern sin in der stat umbgangen und binnen und buissen Coln cloister besigtigt, drin gangen, sich versoicht, vur sich frei ohn regel pliben willen, dergestalt die ander cloister sie nit annemen willen, dar es noch mit in sticht. Von disser veranderong war ein grois gespreich in Coln, auch allenthalben buissen, besonder umb der Jesuiten willen, die vil widderwertigen, von geistlichen und weltlichen, von Geussen und catholischen hatten, wiewol sie dargegen vil gunst und frunde hatten. Etliche machten wort, das man die funderte cloister vor gutter leude dochter also vernichtigen sult, were unpillich, das die Jesuiten dermaissen mit listen, smeichelei und gelde cloister an sich brengen und kaufen sulten, mogt nit bestain. Etliche meinten, da man den Jesuiten ein kirch ingebe, das auch ein neu orden und wesen were, warumb man (es) den von der auspurscher confession verwanten, wilche religion auch im rich dutzscher nation gestattet, verweigerten und nit zuleisse. Also das im rade vil disputerens und verscheiden meinongen drumb waren und innen umb des spolii und selbst-innemens die kirch zu s. Achacii gesclossen wart, und wulten vil im rade sie uissetzen, die andern wulten sie eirst verhoirt haben. Als sie nuhe verhoirt wurden, lachten sie vom pabst breif uff, das es innen vergunt were. Sie hatten auch vorschriften und vorbitten von dem keiser, herzoch van Gulch, bischof von Lutgen und von vil andern herrn zuwegen pracht. Aber das alles hett nit geholfen, wan sie durch ire bichtzkinder, man, frauen und dochter, nitz zuwegen pracht hetten, damit sie uffs lest die meiste part stimmen im rade (zu) irem willen erhilten und innen die kirch eroffnet wart, das iren vil we und leide dede und vilen leif was. Die jonfern laufen noch sonder ende umb, handlen mit den zu s. Bonifacio, zu s. Reinolt, zu s. Mauritz, zu Nazareth, zu Koninkstorp und Burbach baussen Coln. Die zit wirt erleren, wie sie faren werden.Bd.3, S.142.
 
Anno 1582Tilgung: hoden 17 septemb. hat min neif Ludtger van Deutz eliger sohn Hilgers van Dutz in der Saltzgassen der anno 1558 den 2. feb. geboren war dissen montagh Feigin Meinertzhagen elige dochter Engelbreth Meinertzhagen zum Crantz oben an der Mullengassen zu sant Johan bei sanct Catharinen zu kirchen geleit und getruwet. Disse war ein jonge widwe Henrichn Krufften zum Olfanten bei Arsburch am Maltzbuchel da von sie drei kleiner kinder hat. Dar bin ich zu bruloft gewest und den frunden uber dischs gedanckt, min broder und sin frau und min suster waren dar geroiffen und quamen ohn suster Sibille und Tringin.
 
[359'] A. 1582 den 20. sept. hat man den knoden zu Arsberg spade gnoig umbgeteilt und hat jeder amptman, ich auch, 10 gl. 4 alb. bekomen. Her Gerhart Pilgrum rentmeister pleib schrinmeister, jonker Lodowich Heimbach und jonker Johan Leiskirchn worden mit schreinmeister gekoren, wiewol es Leiskirchens allereirst ingank war, der von den abgainden schrinmeistern neben jonker Hembachs und jonker Questenbergs jongen sohnen neulich gekoren zu amptluden waren; also wirt das befrundte herschaft vorgezogenBd.5, S.214..
 
Anno 1582 den 22 septemb. hat min swager Reyhardt Balick van Udem miner suster Marien eidom sin zweite frawe ein jonges metgin deß Wirdtz dochter zu Seien daselbst dissen sonntag zu kirchen geleidt und getruwet. Uff den sontag den 23. septemb. ist die bruloft uff dem quatermart in Coln gehalten, da hin hat der brut fatter sin frunde gepitten den tag zu leisten. Aber Reinhardt hat kein frunde den tag zu leisten gepitten hat auch min suster Marie sin swegerfrau noch nemans von siner vorfrauwen nichten Feigens seithen da hin beroiffen dan er noch zornich war, dar doch nemans nach fragte, diß bruit sollt an erfschafft und gelt so gut in dotem brengen alß 500 dall. werdt wie man glublich sagt, ohn waß ir nach ires fatters absterben an lande zukomen solt.
 
A. 1582 den 22. sept.Vielmehr am 23. Sept. (Rpr. 33 f 152 a.)hat sich ein irtumb zwischen den nederlendischn schiffluden hie am Rhein vor Coln zugetragen, also das die gellersche und hollensche pleiten und hougen der kaufleut gutter die mennigten aus Brabant und gerade her uff Coln brengen kunten und prachten widder alten brauch und groissen nutz und narong davon hatten. Dargegen lachten sich die cleifsche schiffleut, die groisse sware schiff hatten und gar langsam an den markt und zu Coln kunten komen, also die kaufleut versaumten, uffhilten und bescheidigten. Und als es die Cleifschn mit recht in Brabant nit erhalten kuntn, sonder das urtel verloren hatten, wulten sie die mit den pleiden und heuwen gewaltiger dait mit hauwen und stechen, sclain und scheissen, abweren und vertriben, das sie nit vor Coln sulten komen, dan sie wolten, innen geburre die fart van Nymmagen uff Coln allein. Und wie sie, die Cleifschen, hie am warf in die gellersche hauwen schoissen und sie widder hin uis den schiffen schossen, worden zwein cleifscher schiffleut sohne uff dem warf erschossen, das sie doit pliben, einer war ein einiger, richer sohn. Ein rait sach in sulche gewaltsach, das der rumor gestillt wart. Die kaufleut hilten es seir mit den heuwen und pleiden, drumb das in balder geholfen kunt werden, dan die heuwen mit halben wint ohn perde faren kuntn, da die Cleifschn still moisten ligenBd.3, S.143. Anno 1582 den 23 septemb. ist min neif miner suster Catharinen sohn Reinhardt van Dutz goltsmidts gesell von sinem herrn zu Franckfort uff Coln kranck am feber komen, und sich hie cureren laissen und biß noch hie verhelt, bestet beß eitz zuthoin.
 
[360] A. 1582 den 23. sept. haben die kirchmeister und achten s. Jacob, im sprechaus dissen sontag nach der hoichmissen vergaddert, meister Johannem Barckliss Coloniensem einhellich vor des kirspels schoilmeister erwelt und angenomen mit dem bescheide, wa er mit der gewonlicher belonung des scholmeisters zufreden wult sin und von sinen kirchmeistern zu Leiskirchn, da er etliche jar schoilmeister gewesen, erleubnis kunt haben. Disser war des cantums und singens gewiss und als im diss gefeil, quam er den andern tag in die kirch und uff den choir s. Jacob, sank die missen und nam die possession wirklich in, fant aber kein scholer da, dan meister Antonii eigen kinder zwei, die im holfen singen. Den neigsten sontag darnach wart dem alten schoilmeister Antonio der deinst und haus uffgesagt, der neu drin gefoirt und im ingeben, der auch alsbalt drin zogen wonen, bei des andern fraw und kinder in; und leissn im die kirchmeister die schoil etwas reparern mit gebonnen und finster, schrifftaifel und kinderbenk, und haben also die kirchmeister ires kirspels schoilmeister und schoil fridlich und ruwich continueirtBd.5, S.214..
 
Anno 1582 den 24 septemb. hab ich gedacht und vernimme das es geschicht, daß enckel van bruder und sustern untsprossen sich frembt werden, vrenckel noch frembder urvrenckelln und so fort gar unkundigh undereinandern werden. Nach der ursachen hab ich geforst, und finde das es zum theil da her kompt, daß sie dan nit mehe gemein gut haben das sie in kuntschaft erhelt, als wan jeder van den kindern oder enckel sin theil patrimonii nach beschener bruderlicher theilong bekomen, so ist er gemeinlich vor sich hat mit den andern sonderlich nit mehe gmeinß zu theilen, und zu schaffen, als ich wol bei mines fatterß und motters kindern und irer bruder und suster kinderTilgung: davernimme. Die haben nitzs gemeinß drumb ist jeder vor sich, einer bekommert sich nit vill mit dem anderen. Aber ich hof daß alles sol durch min testament gebessert werden, dieweil ich innen allen und iren nachkomen dar in ein hofnung und interesse zum hausfatters ampt zu Weinsberch gemacht und daß ire namen uff dem hausfest den dritten maii jarlichs angezeignet sullen werden das sol sie in kuntschaft erhalten, wie weit sie auch bewant und gesipt werden sin die viß dem hauß Weinsberch herkomen und untsprossen sint. Und mines fatters und motters kinder (daß bin ich und min suster und bruder und ire kinder) da hat es ein ander meinong, so lang unse motter im widwe stait saß und ein leibzuchtersche waß, wir aber eigenthumber, wart unße erbschaft bei ein gehalten eben als were es gmein gut, dan nemans durft theilen min motter wult es auch mit gestatten. Do hatten mir vil groisser kuntschaft und fruntschaft under unß alß nach irem dhoitlichen abganck do man zur dheilong deß gereiden gutz und folgenß zur dheilung der loißrenthen waß getroden. Wiewol daß hauß Weinsberch und der hof zu Dormagen und anders mehe noch gmein under unß ist, so lang sulche gemeischaft und dan unser motter memoria uff allerhilligen tag erhalten wirt kan unse kuntschaft und fruntschaft nit wol vergain. Wan ich mit dhoit [360'] abgangen bin sol die kuntschaft und fruntschaft wil got durch min testament noch mehe under in und allen nachkomen unser voreltern deß hauß Weinsberch bestetigt werden.
Zum theil untsteit die unkontschaft und frembdicheit da her, dweil daß geblode von grade zu fernerm grade swacher wirt und im veirthen funften und weiters so gar frembt im geistlichen rechten gehalten daß sie dan nit mehe vor gesipten und maege eracht werden und sich in die ehe begeben und vergaddern mogen daß in nachern graden nit gestatt wirt, wiewol sie dannich noch gesipten und frunde vom geblode und von natur sin.
Ich wil diß glichniß setzen der von einer quarten bergweinß ein halb quart dhoit und ein ander halb quart anders frembdes weinß dar zu thut so ist dan die halfschit bergweinß in der quartfleschen. Wa man dan noch ein halb quart drauß schut und widder ein halb anders frembdes weinß drin schut so sol deß eirsten bergweinß nit vil uber ein pint in der fleschen pliben. Wa man dan nochmalß ein halb quart viß und ein frembde halb quart in schut so pleibt de bergweinß nit uber ein halb pint drin. Und so fort an wie manch und oft malß daß geschicht bleibt alß weniger berchweinß drin, und endtlichTilgung: gargar gerings und wenich dronden. Nuhe will ich sagen, wan daß schoin hondert mal der gestalt mit verminderong deß bergweinß geschege so bleibt doch endtlich etwaß drinnen, es sie so wenich alß es wille. So ist es auch mit dem geblode wie duck daß mit neuwen heiligen und bestetniß vermischt wirt so bleibt zum lesten noch ein droppen bloitz drin. Ein droppen ist etwaß bloit ist bloit, der droppen mischt sich dan mit dem frembden und wirt da mit ein bloitt. Und es kan gerathen das ander frembter wein so gut ist alß bergwein. Frembt geblode besser kan sin dan daß weinsbergsche bloit. nimpt es dan mit lanckheit der zit am weinsbergischen bloit ab, so mach es in gutte mit frembdem blode zu nemen.
Also sol man die weitte, ferne, gesipteil und frunde nit verachten dan glichewol fruntschaft und kuntschaft mit in halten und machen, wan er schoin im hondersten glidt oder grade were. Derwegen hab ich in minem testamen (da ich von minen agnaten und cognaten vermelt) nit allein die neigsten dan auch die fernsten gemeint, und die fernsten liebe ich so seir als die neigsten, dan achter minem broder und broders sohnen will ich under den hauß agnaten keinen underscheidt machen. Eirst in den primariis, er sie fern oder nach, darnach under den secundariis agnatis, er sie fern, oder nach, folgens under den primariis cognatis, darnach under den secundariis cognatisKorrigiert aus: agnatsie sin fern oder nach, wie daß nach ordnong und grade miner testamentz und vißlagung des declarationboich sol zu gain de tota communi cognatione in gnem, et coim magis cogitani quam de cognatis separatis prenatis personi, daß mir die gansse sipschaft und fruntschaft alß ein lichnam leib sol und wil sin, und haben ein heubt den hausfatter minen erben. Sunst sint sie alle viß [361] einem urspronk, viß einer wortzel, viß einer fonteinen herkomen, gehoren alle in ein hauß Weinsberch biß zum hondersten graidt, zum tausengsten glidt zum aller lesten zu. Sin nit die kinder und nachkomen abrahæ und daß geblode durch die juden uff disse stunde bekant und gedechtniß pliben, halten daß alte testament besond. Die boicher moise noch, also daß min geblode sin ende nit nemen sal dan nach dem allerlesten bloztroffen in minem titel der rechten licentiaten in Coln promoueirt, die dan daß weinsberchs geblode representern sullen under der eigentschaft deß zunamens Weinsberch und sparklehe in allem gutten.
 
Anno 1582 den 26 septemb. ist die alte frau Beilgin Reißhoultz in der Weidengassen bei dem Eigelstein gestorben, ein riche arm fraw, die bei veirzigtusent daller an gelde hinder in ire sclaifkamer in die maur selbst vermaurt und daß eirst bekant do sie mirckte daß der dhoit da war. Und het es zu irer kinder ehr und enckel nutz wol beß anlegen kunnen des sie nit thoin wolt, lag stetich an den gerichten.
 
A. 1582 den 27. sept. hab ich in der Achterstraissen truben gelesen, nit vil uber 3 aimen bekomen. Es war froe angelaufen, aber im feuchten herbst seir gefault; 12 leserschen gehat, den die kost und jedem 3 alb. geben. Derhalb quamen sie bei mich leber, dan bei die Deusche arme herrn, die es mit sulchen leuten so naw soichen. Dis jar hab ich des wingarts nit vil nutz gehat, der wein war dis jar zimlich, doch kein verbagen (!) groisser soisheit oder sterkten.Bd.5, S.215.
 
A. 1582 den 29. sept. starb der gulische marschalk Gymnich in sinem haif uff dem Numart bei der Drenken. Disser war mit des fursten von Guligsch eltisten sohn, herzoch Carl Fridrich, uis des keisers Maximiliani secundi hoff in Oisterich und Behem, in Italien, zu Rom und Neapolis gereist und den pabst Gregorium 13 besogt, da der jonge furst an den kinderpocken starb und zu Rom begraben wart, dan disser marschalk war in groissem ansehen und wart vil gebrauchtBd.3, S.144..
 
Anno 1582 den 30 septemb. ist unse magt Sibil Schall mines broder Gotschalcks frawen nigt van unß komen, wolt nit mehe dienen wie sie sagt dan vermeitte sich etliche ma___ uff die Hoportz bei ein linennehersche wolt nehen leren kont sich auch mit mines broderß frauwen nit vertragen. Sagt die were ire zu strack.
 
A. 1582 den lesten septembris, am ende disses monatzs, hat sich auch der richztag zu Ausburch geendigt, das keiserliche maiestet abgezogen ist und nichtzs besonder fruchtparlichs gehandlet, noch uisgericht, da ich von vernemen kunnen, dan die turkensteur, so vorhin uff 40 manat und 32 monat zu teil ingewilligt, die ist eitz zuruck pliben, von der religion, lantfriden, munz nichtz gehandlet, dan das kein wol uis der dutzscher nation in Engellant sol verfoirt werdenVgl. Häberlin XII S. 294--313. Hansen II S. 544 A. 3 u. S. 551 A. 2. Ritter l. c. S. 587.. Die richzstett haben sich das hardste gehalten, wiewolBd.3, S.144 [361'] innen verdeckt gedreuwet, es wurde innen nit geschenkt werden, aber sie mochten etlicher fursten zufal haben, das sie daruff nit hoich achten. Ich hab schriebens von Ausburg hoeren lesen, das es vor kein richztag, dan ein reistag zu halten sie. Man sagt, keis. majestet het sich und die sinen mehe gesoicht, dan des richzs wolfart, aber es soll der keiser nit hohes vermogens sin und fast schuldich, derhalb war sin reputation nit am hoigsten, wult aber in der religion und vil sachen nitz nachlaissen. Was aber entlich uff dem richztage besclossen, wirt der abscheit, wan er in truck uisgehet, anzeigenBd.3, S.144..
 
Anno 1582 den 1 octob. ipso remigii hat Otto zum Pfloich uff dem Heumart van Keken genant sin banneressen im widwenhof zu klein s. Mertin bei dem pastor daselbst her Ketten gehalten. Hat seir wol angerichtet. Ich bin da gewest und mich mit den andern frolich gemacht.
 
Anno 1582 den 2 octob. hab ich miner suestern Sibillen 5 daller herauß geben da mit die 10 dall. leifrent die termino remigii anno 82 bezalt, wie ich sie dan van den vorigen jaren bezalt hab, half mit rad.d wie sie Jacob Bedber bzalt, half 10 mr. vor den dall. wie die dall. von zoll Andernach bezalt worden. Ich nim kein quitancz dar von, man wirt miner anzeigniß wol gleuben.
 
Anno 1582 den 3 octob. umb disse zeith sagt man daß die nederlendsche staten Valencin in Hennegawe sulten ingenomen haben, die biß herzu malecontentischs gewesen und mit dem koninck von Hispanien gehalten hat, obß aber war sie weiß ich nit.
 
Anno 1582 den 3. octob. ist der trappeir im Dutzsschen hauß uff s. Severinß straß peste gestorben. Den 4. octob. ist Goddert deß bartscherers knecht zu den zwien Tauben neben Weinsberch peste kranck bei siener motter vor den frawenbrudern eitz gestorben. Glichfalß den 5 octob. Peter van Lynx frau zum Rosenboum an der Sternegassen orth ein dochter winant Moeren zum Pallas bei s. Marien im Kran gleub auch peste gestorben. Und hin und her in der stat daß wenich in vil jaren im herbst mit dem pest sterben gefalt hat vormailß nit breuchlich.
 
A. 1582 den 7. oct. hat die alte frau Greitgin Schurmans uis dem Raven burdich, widwe Peter van Aich uff der Velbach wonhaftich, den kirchmeistern s. Jacob ein gar schoene choirkap von gronem flawele gemacht, presenteirt und geschenkt in die kirch in gedechtnis, dieweil ir beide eltern, ire susteren und ire sohn Johan van Aich, ir snorch und die enkeln daselbst uff dem choir begraben lagen. Mir haben die gift zum hohen dank angenomen in hoffnong, got sols richlich belonen.Bd.5, S.215.
 
A. 1582 den 7. oct. ist im sprechaus s. Jacob von kirchmeistern und achten erwogen, dieweil der neu kirspelschoilmeister meister Johan Barkiss kein schoeler s. Jacob funden und fillicht so balde kein bekomen mogt, die iren cantum et usum canendi wisten, ist einhellich vertragen, das manBd.5, S.215 [362] dem caplan, scholmeister, offerman, dweil sie bis herzu in der veranderong der schoelen das best mit singen im choir getain, jedem mit eim daler vereren sult und dan fort, das jar aus zu versoichen, jedem noch zwei daler zu loin geben, einen zu Lichtmis, den andern zu Krutwihong; darzwischen mogten schoeler beikomenBd.5, S.216. Die kirchmeister und caplan und offerman mogten sich dar zwischn auch versoichn ob es innen langer dienen wult.
 
Anno 1582 den 7 octob. hat unse nicht Elisabetgin Hornß im hauß ir geburtzs fest gehalten daß sie 27 jar alt worden. Und hat den abendt uber maltzit das fest mit kost und wein verehret. Aber es feil ein gespreich in van den ihesuiten die s. Achacii cloister ingenomen dar widder min suster Sibilla war die andern gegen sie, daß sulche disputation etwaß unlust machte.
 
Rechnung zu Weinsberch.
Anno 1582 den 10 octob. uff s. gereonßtag ist unse gemein hauß und kost regnong zu Weinsberch gehalten worden. Alß anfangende den eirsten octob. anno 81 biß an den eirsten octob. anno 82. Min broder und sin hausfrawe haben untfangen und vißgeben von parcelen zu parceln von tag zu tag wie ire regnong vißweist. Und ist die regnong zu Cronenbergh uff dem sall verlesen und probeirt und hab sie summarie vor min memorial angezeignet wie nachfolgt.
 
Exposita und außgabe.
Eirstlich was durch das gansse jar inß groß und sunst tegligs zum mart inß gemein vur speisung, tranck und unkosten vißgeben ist.
 
Item im eirsten firdel jarsgestrichelte Linie149 gl. 16 alb. 10 h..
Item im zweiten firdel jarsgestrichelte Linie149 gl. 2 alb. 8 h..
Item im dritten firdel jarßgestrichelte Linie187 gl. 2 alb. 1 h..
Item im lesten firdel jarsgestrichelte Linie40 gl. 4 alb.
Summa summarrumgestrichelte Linie526 gl. 1 alb. 7 h..
 
Item an broitgestrichelte LinieStrichzählung
Summa an broit 10Strichzählung.
Facit 75gestrichelte Liniegl. 6 alb..
 
Nota. Der aiß 36,5 dall. item dri fircken 33 dall. alles ohn unkosten.
Item 2 mald. 1Tilgung: nicht lesbarweiß und 6 mald. maltz, hop 6 gl. alles ohn unkosten facit 46 gl. ungef..
Item holtz, schantzn, stempel, ramen 78 gl. ungef. alles ohn unkosten.
Item vor botter 43 gl. item untzel und seif 8 gl. ungef..
Item stockfisch schollen, rochen 13 gl. ungeferlich.
Item vor saltz 7 gl. 17 alb..
Disse heubtstucker sin oben under die 4 firdel jarß mit ingerechent und gehoeren dar unden.
 
Summa omnium expositorumgestrichelte Linie601 gl. 7 alb. 7 h..
 
Heir von kumpt der haußhaltung zu gut, wie folgt.
Item vor smaltzs und alt fettgestrichelte Linie6 gl. 11 alb..
Item joncker Caroli von Latheinß holtz kertzn jonggestrichelte Linie11 gl. 16 alb..
Item vor 8 mald. aißgestrichelte Linie2 gl. 12 alb.
Summagestrichelte Linie20 gl. 15 alb.
[362'] wan dan diß eitzbestimpte 20 gl. 15 alb. von der voriger summenTilgung: abgekurtzst werden so uberpliben noch
Summagestrichelte Linie580 gl. 16 alb. 7 h..
 
Item minß broders frunde, gest und andere 70 maltziden facit 5 wechen.
Item noch vur broder, sin hausfrawe und Lisbetgin Hornß jedem ordinarie, 52 wechen, facitgestrichelte Linie156 wechen
Summagestrichelte Linie161 wechen.
Jede weghgestrichelte Linie1 gl.gestrichelte Linie16 alb..
Macht samengestrichelte Linie268 gl. 8 a.
 
Also vor mich 52 wechen, vor sust. Sibil 52 wechen ordinarie. Und dweil Herman verreist 10 wechen vißgewest vor in 40 wechen. Auch vor Gotschalck dieweil er bei herschapper 10½ wegh baussen hauß gessen im 41½ wechen zugerechent
Summagestrichelte Linie187 ½ wechen.
Jede weghgestrichelte Linie1 gl. 16 alb..
Macht unß 4 samengestrichelte Linie312 gl. 12 alb..
 
Summa disser vorg. beider seidtz weghen (wan 3 alb. 5 heller mehe vißgeben weren) so sol die summa sin.
Summagestrichelte Linie580 gl. 20 alb..
 
Linie
 
Recepta und innam.
Folgt was minem broder gegen sin verleche von mir zukompt.
Item kumpt im zu von wegen miner, und sustern, und der zweien neiffen, 187½ wechen.
Jeder wegh 1 gl. 16 alb. und 12 alb. zu klein gerechent.
Facitgestrichelte Linie313 gl..
 
Item kumpt im noch zu viß miner renth van Oede die pension 5 dall. jeden zu 52 alb. von termin remigii anno 82 im erschinen.
Facitgestrichelte Linie10 gl. 20 alb..
 
Item noch hat broder unsen neiffen Herman und Gotschalck von schonen durch daß jar zu lappen inhalt sines zittelß verlacht, und mir zugerechent
Facitgestrichelte Linie3 gl. 16 alb. 3 h..
 
Item hat broder alle abendtzs 0,5 quarzt weinß uber disch viß sinem keller ordinarie verlaht. Und mir da von 100 quarten zugerechent jede quart 5 alb. 6 h.
Facitgestrichelte Linie22 gl. 22 alb..
 
Item hat mir broder minen roden wein und gewaxß in sinem keller ligende zweimal bestalt zu verlaissen
Facitgestrichelte Linie1 gl. 12 alb..
 
Item noch 1 malder kalxs mit dem besclain und meßgelt
Facitgestrichelte Linie1 gl. 15 alb..
 
Item noch kumpt broder zu von den maltziden [363] miner leserschen, keltern und gesten 47 malziden. Facit 3,5 wech, jede wegh 1 gl. 16 alb.
Facitgestrichelte Linie5 gl. 20 alb..
Ist broders halbschit hie vangestrichelte Linie2 gl. 22 alb..
 
Summa omnium receptorumgestrichelte Linie356 gl. 11 alb. 11 h..
 
Disse eitzbestimpte summa der 356 gl. 11 alb. 11 h. hab ich bruder gut gethain mit nachfolgenden parceln.
 
Item van der lesten regnong anno 81 gehalten kumpt mir an broder diß jar anno 82 gut
Facitgestrichelte Linie20 gl. 6 alb. 6 h..
 
Item dem becker anno 81 den 8. junii verkufft 8 mald. roggen vam Swartzem, daß malder vur 6 gl. 18 alb. minem broder uberweist
Facitgestrichelte Linie54.
 
Item noch dem becker eodem ____ verkaufft 14 mald. ½ lb. wilche anno 80 von Dormagen komen da von mir, und suster Sibillen und den 2 jongen gepurrn 10 mald. 2 lb. 3 fi. daß malder vor 6 gl. 18 alb.
Facitgestrichelte Linie72 gl. 3 alb. 4 h..
 
Item noch hat bruder anno 82 den 26 aprilis min 3 mald. gersten van Neuß an sich genomen daß malder vor 17 mr.
Facitgestrichelte Linie12 gl. 18 alb..
 
Item hat bruder anno 82 den 30. aprilis von zolner zu Andernach untf. vor mich allein den termin de anno 81 anunciationis mariæ 25 dall. min 1 orth ale 6 ko. dall. vor 7 dall. gerechent, den ko. dall. zu 3 gl. lichtzs geltzs
Facitgestrichelte Linie63 gl. 15 alb. 2 h..
 
Item eodem ____ et termino kumpt unser drienKorrigiert aus: viere, ubergeschrieben zu alß mir, und sustern Sibiln, und den jongen vor unß drei theil der 20 dall. und dan noch drei sexste theil van den uberigen 5 dall. wie vorg. 6 vor 7 vom zol Andernach komende
Facitgestrichelte Linie44 gl. 13 alb..
 
Nota. Des sol aber broder Gotschalck beide sustern Marien und Catharinen ir zwei sesthe theil von den vorg. 5 dall. contentern.
 
Item anno 82 den 4 julii hat broder untf. die fhar vom hauß Bronßberch von Jacob Bedber de termino jacobi anno 81 verfallen, alß vor mich, vor suster, vor die jongen samen 15 rad.d jeden zu elf marcken das stuck, deß gaint ab 3 alb. vor unkosten.
Facitgestrichelte Linie41 gl. 3 alb..
 
Item vom haußzinß zu Weinsberch vor sust. Sibil 5 dall. und vor die jongen 5 dall. jeden zu 52 alb. anno 82 remigii verfallen.
Facitgestrichelte Linie26 gl. 8 alb. 11 h..
 
Item defalcatiis de falcandiis kompt bruder noch her viß van itziger jar regnung wilche ich im alß balt bar bezalt hab
Facitgestrichelte Linie26 gl. 8 alb. 11 h..
 
Summa macht die vorg.gestrichelte Linie356 gl. 11 alb. 11 h..
Linie
Folgt waß anno 1582 den 10 octob. an der haushaltung im vorrhade war, und mir halb zustendich und broder half.
Item an rintfleischsgestrichelte Linie26 stuck.
Item an speckgestrichelte Linie5½ side.
[363'] Item noch an ferckenßfleischsgestrichelte Linie3 schincken.
Item an saltzsgestrichelte Linie5 firdel hoitz.
Itensic!an stockfischengestrichelte Linie10 lb..
Item an rochelgingestrichelte Linie15 stuck.
Item an beirgestrichelte Linie22 aimen.
Item an kollngestrichelte Linie2 maissen.
Item an holtz, stempel, schantzn, ramen mehe dan vor ein jar.
 
Folgt was ich neigstleden jar vur extraordinarie maltziden gehatt.
Item anno 81 den 4 octob. vor die truben leserschn, 22 maltziden.
Item anno 81 den 6 octob. under dem kelterngestrichelte Linie3 maltziden.
Item anno 81 den 8 decemb. Steffen Drugegestrichelte Linie1 maltzit.
Item anno 82 den 9 marcii Johan Wyngartnergestrichelte Linie1 maltzit.
Item anno 82 den 26 aprilis Lenhart Vorstgestrichelte Linie1 maltzit.
Item anno 82 den 29 maii Goddert van Coblentzgestrichelte Linie1 maltzit.
Item anno 82 den 28 augusti Goddert van Coblentzgestrichelte Linie1 maltzit.
Item anno 82 den 27. septemb. 12 truben leserchngestrichelte Linie12 maltziden.
Item noch den leserschn der zu vil war vor die zopgestrichelte Linie4 maltziden.
Item anno 82 den 29 septemb. Wyngarter zu kelterngestrichelte Linie1 maltzit
Summagestrichelte Linie47 maltziden,gestrichelte Linieuff 3,5 wegh.
Gesclagen ut supra jede vorgestrichelte Linie1 gl. 16 alb..
 
Summa facitgestrichelte Linie5 gl. 2 alb..
 
Trennstrich über die ganze Zeile
Nota.
Ich hab minen neiffen Gotschalck van Weinsbergh dweil, er sinem zimmerampt nachgehet mit bei mich zu Cronenberg kregen der bei unß zu dischs gehet). Mit in min regnong uff min side bekomen daß hat etwaß veranderungen mehe dan die vorige jare gemacht.
 
Nota.
Jeder menschs van unsen dischgengern diß jars ist die wegh wie gesagtgestrichelte Linie1 gl. 16 alb..
Ist jedem alle tage 5 alb. 9 h..
Item min 52 wechen, machengestrichelte Linie86 gl. 16 alb. ohn ander maltzide.
Facitgestrichelte Linie40 dall.
Item suster Sibillen 52 weghn machengestrichelte Linie86 gl. 16 alb..
Facitgestrichelte Linie40 dall..
Item neif Hermans 42 wechen, machengestrichelte Linie70 gl..
Facitgestrichelte Linie32 dall. 16 alb..
Item neif Gotschalcks 42 ½ wegh machengestrichelte Liniegl. facitgestrichelte Linie31 dall. 48 alb..
Dan sin Hermans 10 weghen van siner reisen, und Gotschalck 10½ wegh siner viß essen abgekurtzt.
Item Billen der kochmagt diß jar 82 den 7 octob. vor iren loin geben 2 rad.d.
Facitgestrichelte Linie5 gl. 12 alb.
Item ich ohn gewontlichen wein, und stobenholtz oben nit gerechent.
Item ich laiß minem broder nach min antheil haußzinß von Weinsberch, dweil mirß zum theil mit brauchen.
Nota. Es ligt mir noch im vorrhade uff der leuffen zu Weinsberch waß ich anno 81 und anno 82 an korn pachten bekomen hab, oder bekomen werde.
Trennungsstrich über die ganze Seite
Anno 1582 den 12 octob. haben mir zu unser haußhaltung zu Weinsbergh ein oxszen gehat von 40 daleren hat gewigen 573Korrigiert aus: 37pont. Mit einem sulchen aissen komen mir jar zu.
 
[364] Anno 1582 den 12 octob. hab ich von etlichen gehoirt wie zu andern mehemalen, daß man uber kein gutter erfzal betreffende binnen der stadt Coln und baussen der alter stat mauren und Arsberger und nideriger herligkeit gelegen kein testament uffrichten kunth dan vur den scheffen oder amptluden dar under die erfgutter dinckplichtich und in der amptlude schrin sulch testament zu rechter zith gelagt were. Und wan es schoin vur scheffen deß hohen gerichtzs uffgericht und inß scheffen schrin gelagt were, so sult es auch doch nit macht haben uber die gutter alß under Severini, Wierstrayß Gereonis und Eigelstein oder derglichen gehoerende, im wilchem wohn und meinong vil gewesen als her Arnt von Sigen der sin testament uber sin erbgutter uff der Wierstrassen under das gericht und schrein gehoerende vor den scheffen daselbst an gemacht versiglen laissen und inß schrin uff der Weierstrassen binnen jar und tag in gelagt und hat den testamenten im scheffen schrin uber sin andere gutter uffgericht nit uber die Wierstrasser groisse gutter durfen vertrauwen. Wie ander leuth mehe derglichen mogen gethain haben, so hab ich nuhe gedacht wilant Weisgin min hausfrawe und ich haben den Weingart und zinßhuser felix in der Achterstraissen gehat wilche erbschaft und daß gericht und schrin Severini gehorich und haben unß testament vor den scheffen oder amptluden Severini nit uffgericht noch daselbst inß schrein gelacht dan vur den scheffen deß hohen gerichtzs und in der scheffen schrein allein ingelacht. Wie ich dan folgens min testament zu einer handt auch vor keinen andern scheffen oder amptluden dan den scheffen deß hohengerichtzs sampt notario und gezugen uffgericht und inß scheffen schrein allein binnen jar und tag ingelacht. Und nach der voriger wahn und meinung sult unser beider noch min besonder testamenten uber den Wyngart und erfschafft in der Achterstraissen nit bestain.
Und sult der vorg. meinong viß einem statuto der stadt Coln dem funften ungeferlich zu vertadingen sin, wilch ich van wort zu wort her zu setzen will, also lautendegestrichelte Linie.
Were auch sache daß eimans einige vermechniße gift oder ufftragt overmitzs einß testaments van einigen eruen of erfrenthen baussen der alder muren und buissen Arsberger und nideriger gerichte in unser stadt gelegen vor zwen scheffen off amptluden der gerichte da unden die selbige erfen off erfrenten gelegen off dinckplichtich weren besetzete off vergeve das sall auch volkomen moge und macht haven und an dem hohen gerichte vorg. mechtich gehalten werden. Iha alß ferre daß in daß schrin dar die egenante eruen erfrenten hehoirlich sin binnen jair und dage gelagt wirt. Und deß sullen auch die scheffen und amptlude vorß die dar zu gebitten werden die parthien clerlichen underweisen.
Wa dan keine andere fundamenta der obgerurter meinong her vor bracht kunnen werden, alß eben diß statutum so bedunckt mich sol in sulliger meinong gefalet und geirret werden. Dan ob wol diß statut sagt daß die vermechnissen giften und uffdragten vor scheffen und [364'] amptluden der gerichter baussen der alter mauren Arsberch und Nidderich gelegen wan sie da ingelacht sin daselbst uber die gutter dar unden gelegen auch am hohengericht mechtich gehalten sullen werden. Dar viß folgt daß gegenspil nit alß wan sie vor scheffen des hohengerichtzs uffgericht weren, bei dem gericht Severini nit gelten sulten. Wie keines weges zu vermoeten das sich daß hohegericht in machung der statuten mehe sult abgebrochen und weniger vorbehalten sult haben dan dem gericht Severini und andern vißwendigen. Drumb were nach recht und pilligkeit fast druff zustain, daß unser beider vurg. testament und min besonder testament uber den Weingart in der Achterstraissen kreftich sult sin, und vur allen gerichten zu vertadingen sin, in sonderheit dweil diß nit mehe dan die solennia allein sult antreffen und nit die substancialia. Und het sich der hausfatter zu Weinsberch min erb und min executorn dar uff zu halten und sich zuberathen, wie der sachen weiters zu thoin were man etwas deß Wyngartzs halber vorgenomen worde.
Ich ercleir ordineir, addeir und wil auch in kraft disser miner handtschrift, daß min testament und lester wille so wol gemeint sie und gelten sulle uber den Wyngart und huisser in der Achterstraissen alß uber ander mine gutter der ich mechtich sin und dar zu ich geregtigkeit hab. Und ob emanß dar widder ureventlich handelte, der sulte in die pheen mineß testaments und codicilli fellich sin. Verkundt miner eignen handt.
Herman von Weinsbergh testator s.s..
 
Anno 1582 den 13 tag octob. hab ich schiffer Christoffel Butzkan van Neuß hie am Kranen angetroffen. Und so weit daß er zu mir komen, und die 6 mald. gersten alter pacht und restantz mit 12 hollenschn dall. bzalt wie wir unß deß verglicht haben, also daß er mir nuhe mehe schuldich ist. Die 5 morgen lantz aber hat Lenhardt Vorst halfen uff dem Lantzelroder hof von mir zu pacht eitz inß zweite jar.
 
Anno 1582 den 13 octob. hab ich widder uff anhalten und bitten mineß sohns des l. Roß im ein quitancz zugestallt daß ich von Paulo Herl gerichtschriber des heubtzs zu Gulch den rentbreif van 5 goltgl. uff Johan Rauffteschs zu Wandlo halentende untf. und minem sohn l. Roß zugestalt het. Und dweil diß die zweite quitancz war von einer sachen und Paulus den breif auch nit ehe von sich geben wult er het dan min quitancz so hat mir der l. Roß ein gegenquitancz oder schatloiß breif geben daß die zweimal quiterung mir ohn schaidt sin solt.
Von der eirsten quitancz vide supra 82 den 14 junii die mach verlacht oder verloren sin.
 
A. 1582 den 14. oct. den sontag zu mittach hat her Henrich van Ruischenberch, lantcomtur zu Mastricht Deutsches ordens, minen broder Gotschalk in sin und des ordens haus zum Beirboum vor den Carmeliten, da er eitz geweltich bawte, zu gast geladen, und inen samt andern herrn und frunden wol tracteirde und frolich machte. Diss gastladung geschach darumb, dieweil er zu s. Jacob in mines broders gestoils neigst dem spendehaus mit sinem hauscomtur plach zu stain und die predigt zu hoeren, das im min broder doch den stantBd.5, S.216 [365] daselbst wult vergunnen, wan er doch nit selbst darinnen wult stain, dan min broder stunt eitz uff dem choir bei sinen mitkirchmeistern. Der lantcomtur hat auch noch in sinem haus kein kirch und predich. Min broder hat im diss uff sin beger precarie vergunt, vor andern drin zu stain, bis sich sin gelegenheit anders zutroge, ohn begeben sich siner geregtigkeit vor sich und sin nachkomenheit am stoil; aber den vorsten frawenstoil gebrucht mines broders fraw glichewol vor sich und ir gesinde.Bd.5, S.216.
 
A. 1582 den 15. octobris sin etliche Observanten van buissen heimlich in das Minderbroder cloister in Coln komen, breif vom pabst gehat und understanden, das Minderbrodercloister inzunemen und die Minderbroder in Coln, wilche nit Observanten wulten werden, draus zu verdriven. Als diss der guardian und ander patres des cloisters vernomen, sin sie eilens zu den burgermeistern gelaufen, dennen sulchs angezeigt, die es einem rait eroffnet. Und ein rait hat ire gewelrichter ins cloister geschickt und den Observanten verpotten, das sie sich uis dem cloister machen sulten, bis ein rait die sach im grunde verhurt het. Und das moist gescheinBd.3, S.144..
 
Anno 1582 den 15 octob. ist meister Daem Kreitfisch offermans frawe sant Jacob in irem zinßhauß tuschn der Schoelen und dem hauß Gulch uff dem Weidtmart an der pesten gestorben und iren man mit sieven kinder nachgelaissen der zwei mit ir begraben sin und nit lang darnach noch drei gestorben und alle s. Jacob in die kirch begraben sint.
 
Anno 1582 den 16 octob. wart ich gedencken im fal emans nach minem absterben wurde sagen, ich het wol vil schriftliche ermanongen gethain zu der narong, und het selbst nit vil narong getriben. Ich sage druff wie zu mehe zeiten, das ich nit gar ohn narong sie. Ich advoceir ich schribe ich breng daß min fleissich in. Ich hut mich vur schaden, und ist das nit das geringste wirck und narong, und verdiene auch nuhe und dan etwaß, daß ich nach minem stande neben miner jarlicher inkompst erlich und zur noitturft umb were und ein gut hinkomen habe. Das ich groisse arbeit sult dhoin vill reisen und wandelen oder heftich studern daß kan ich eitz nit doin. Ich bin im widwe stait bleib drin hab kein kinder waß ist mir nodich umb ein wenich gewinß mehe in gefhar last und groisse vurawe zu stechen.
Es sol mir aber min neif Herman dar in nit nachfolgen daß ich die narong nit so hart eitz soiche. Er bedenck min alter, und daß ich ein hinkomen hab der er nit hat. Derhalb moiß er fleissiger werben, arbeiten und etwaß antriben biß er auch so fern kompt als ich komen sin, vor ziten do ich anfinge war es auch nit mit mir gelegen wie eitzunt. Er keir fleiß an daß er [365'] etwaß leer und wisse, daß er sich ube in zugte und tugendt gutten sitten und hutte sich vor einem boesen namen und nichtz thoe noch handle daß verweißlich sie, und so qualificeirt werde zu gutten deinsten und ampten daß in frauwen und jonfrawen und alle gutte leuth wol leiden moegen und im in sinen vornemen gunstich sin. Sie wacker und willich in allem gutten so wirt er wol ankomen und zu narongen gerathenn. Ob er schoin nit magister oder licentiat promoveirt wirt alß ich bin, deß darf er sich am hoichsten nit betroben noch besweren die gradus titel und herrn wirck macht duck daß man sich schaimpt siner stait nach sclechte sachen zu triben geringe deinsten kremerei hendel anzufangen deß einer der keines titelß ist sich nit schampt dan daß deste lieber anfengt und also gutte narong dar von hat. Und da schatten villen die titulen und promotiones, und batten einen zu zeiten der sie nit hat. Also ist es mir mit dem schartzen handtwirck und handel gangen also mit dem borggreven deinst und zeichen deinst daß ich sie faren laissen und ubergeben hab, dan mich und min zweite hausfrawe dachten es were mir und ir etwaß nachtheilich doch mit ir hat ichs gut zu thoin dan sie hat gutter renthen gnoich da von lichte narongh quam. Summa da ich etwaß gutzs und nutzligs angetriben da folge mir min neif Herman und andere hausgnosen. Da ich aber etwaß an mir gehat daß verweislich nit loblich und wo gethain gewesen darin wil ich gar nit daß man min foeßtapfen nachfolge.
 
Anno 1582 den 17 octob. ist bei unß komen ein neu kochmagt einß borgmechers dochter under Pannensclegern hat vor hin bei Brun Barthelt uff der Breiderstraissen gedeint ein kortz feist metlin Entgin genant, diß war unß frembdt eirst hatten mir bewanten zu megden gehat, sinter miner frawen absterben.
 
A. 1582 den 18. oct. hat ein rait uff die Hacht ire cronen laissen sclain, dweil sie ohnbauwich, das ein rait in kraft irs privilegii ire hende daran wulten sclain. Aber die Hacht gehoirt eitz graif Adolfen van Nuwenar und Mors, als dem erbvaigt zu Coln, zu, der sol damit nit wol zufriden sin, wirt fillicht bauen, offHs. ob.etwas anders anfangen, stait mit eim rait nit in einem stall, hangen umb verscheiden sachen willen am keiserlichen cammergericht, umb etlicher hoicheit und geregtigkeit willn.Bd.3, S.145.
 
[366] Anno 1582 den 20 octob. bin ich den mittag bei minem steifson dem licentiaten Wilhemo Roß und siner swegerfrwensicCatharinen Hack widwen Gilles Eiflers zu gast gewest, die einen ganssen dischs irer gutter herrn und frunde geladen und mit den frolich gewest. Und war daselbst der neigste nachpar mit zu gast ein seir verfarner seeschiffman gewesen, mehe dan eins in India und den neuwen gefonden insulen vur und bei keisers Caroli zeiten gewesen und konink Philippo, sinem sohn, gedienet. Und war nit alt, seir reich und wist franzosichs, hispans, engelsche, dutze sprachBd.3, S.145der verzalt unß wunder van den neuwen Indischern landen. Wie sie fonden weren, wie sei besetzst sin, waß drin sei, drawß komen, von insuln dar zwischen gelegen, daß mir im gnog zuzuhoeren hatten, Der Duc de Alba het den man vorhin gern in die Nederlanden uff die see gehat und fordert in bei eim rait zu Coln. Aber er wult raue haben und gar nit uis Coln folgen, wie vil im auch verheischn wartBd.3, S.145..
 
A. 1582 den 22. oct. ist jonker Caspar Geilekirchn, greve des hohngerichtz in Coln, binnen Ratingen im bergschen lande vom fursten von Gulch angehalten und arresteirt worden. Und das ist also zukomen. Als die stat Coln in der Hiltinnen sachen, zu Rom und Speir hangende, doctor Steinwegh betreffent, vil wirks mit irem privilegio de non evocando cives Colonienses in prima instancia angetriben, und die Hiltin sich in vil fursten hoiffe beclagte, ir mogt in Coln kein recht widderfaren und worde de facto irs haus und gutter untsatzst, das sie uis Coln moist pliben, und drumb vil zustender und gunst in herrn hoiffen und von geistlichen hatte, in mittler zit hatt herzoch Wilhem van Gulch, Cleif, Berg, graff zu der Mark und RavensberchAm 30. April liess der Herzog das Privilegium de non evocando dem Rate insinuieren (Rpr. 33 f 31 b), dessen Gültigkeit der Rat, als es in einem Einzelfall zur Anwendung kommen sollte, in Abrede stellte. (ib. f 120 a, Aug. 17.)etc., ein privilegium bei keiser Rodulpho erlangt, das man sine undertain in prima instancia auch nit baussen dem bergschen oder gulchr lande sult arresteren, darnach hatt die widwe Johan Palmsib. f 148 a, 159 a, 182 a.einen bergschen man in Coln arresteirt und in die Hacht gesatzst umb scholt, die sie an im forderte. Der wult dissen arresteirten man in kraft sines privilegii los haben, schreib an einen rait drumb. Ein rait hoirt nit gern, das der furst sulch privilegium erworfen hat umb der burger willen, die den Bergschen vil borgten, und schriben dem fursten widder, das hoge gericht hett den man hinder sich sitzen, dess neme sich der churfurst von Coln an, were eim rait nit darin und gegen den churfursten zu toin. Der furst heilt am hohen gericht an, den arresteirten bergschen man zu erledigen. Das hohegericht gab die sach m. gn. h. von Coln, dem churfursten, zu erkennen, der schreib und befalch, sie sulten den man keinswegs erledigen, dan darin doin, was recht were. Das kommerrecht zu Coln gehoirt in sin regalia, davon kunt er nit abstain. Nuhe troge sich zu, das die widwe des clevischen canzlers Olysleger, wilche ein suster war jonfer Sudermans, des greven frauen, das sie jonker Jacob Rodekirchen zur ehe bequam, und war der greif und ander frunde uff die hohezit und bruloft zu Duisberch gezogen, dar sie wonte, und nach gehaltener bruloft, als die frunde von Coln mit irem wagen etwas umb der freibuter, im Bergschen streufende, ein ander strais wolten umbfaren und zu Ratingen in das stetlin quamen,Bd.3, S.145 [366'] da hatten des fursten schutzen die statporzen zu laissen scleissen, das sie nit uis mogten komen. Und als der richter, scheffen und bode ire namen erforderten und sie sich fast genant bis uff Caspar Geilenkirchn, do zaunten sie des fursten breif, das er da arresteirt moist werdenZur Sache, vgl. Rpr. 33 f 183 b, f 191 b, f 192 b, f 195 a, f 197 a, f 199 a.und eitz arresteirt were. Also moist er zu Ratingen in der herbergen vor etlichen wechen in arresto pliben. Und als die frunde die ursach vernomen, das es umb des bergschen privilegio zu doin were, do handleten sie mit den reten des fursten van Gulch und churfursten van Coln, auch mit eim rade zu Coln, wie er relaxeirt und los mogt komenDie Entlassung ist jedenfalls vor dem 19. Nov. erfolgt (ib. f 199 a).. Also stehtzs noch in der handlungDie weiteren Verhandlungen wurden gegen die Mitte des Dezembers einstweilen ,wegen der unruhigen Zeiten' eingestellt. (Brb. 102 f 251 b, Schr. d. St. an die Jülicher Räte d. d. Dez. 10.)Bd.3, S.146.
 
A. 1582 den 21. oct. hat Conrad Eck ein eirst van neuwen weins, die quart 5 alb., zu Dedenhoiffen vor den Carmeliten an der Lewengassen orde bei dem putz gehat. Diss haus hat er vorhin von eim drisler vor den Carmeliten vor 60 daler jars gemedet. Zwei, die neigsten so vor im drinnen gewont haben, sin verdorben. Er sehe sich wol vor. Er hat sin magt bei sich mit zwei kinderen, sagt, es sie sin getrewete ehefraw; andere sagen, es sie ein ehebrechersche hoir und horenkint. Diss ist nuhe ein schanthafte, moitwilliche boisheit, das er miner suster Sibillen siner ehefrawen mit der hoeren vur die augen komt wonen. Mich gibt wunder, dass der pastoir s. Johan und ander paffen diss in irem kirspel gestatten, ja wonder, das es ein rait der stat Coln leit, das es alle frome ehefrawen und nachparinnen zum exempel vor der nasen kunnen gedulden, dieweil sunst die paffen gein gefattern in der ehe gestatten, ein rait kein ebrecher, nachparen kein unzugt; noch sin im vil zugetain und halten von im; ander verbergen ir schant, er zeunet sieBd.5, S.216. Es mogt fillicht gesagt werden min suster wult nit bei im sin und hetten sich zum theil verglicht der gutter undTilgung: beiwscheidong. Daß ist war. Aber in einer catholischer stat ist bei leben der eirsten frawen die ander ehe, nit zugelaissen, vil weniger offentlicher ehebruch es ist wol vertragen einer sol den andern noch sin frunde nit anfertigen noch smehen, sol aber leben wie erß vor got weiß zu vertadingen. Also mach er es vor got vertadingen will, so die frau nit wil daß er dan ein ander truwen moge. Wa erß auch thoit min suster zu reitzen und zu zergen daß er ir vur die augen kompt mit der hoeren und sie viß ungedolt etwaß anfinge da von er die pheen gedachte zu fordern. Daß were ir wol zu verzeihen und er drumb zu straffen. Man sagt, alles dings ein weil. Min suster moiß gedolt tragen, ich hab sorgh daß sin haußhaltung uff die lengde nit bestain sol, wa er dan lang lebte und verdurbe, daß er oder ein freibuter sult werden oder in armoit und ramspoit leben.
 
Anno 1582 den 25 octob. hat mir Henrich Malmenther van Zulch min pension 10 goltgl. jed. zu 12 mr. bezalt verlitten prima maii anno 82 verfallen. Min verschribung helt wan sie binnen 14 tagen oder 4 weghen nach jedem termin die 10 goltgl. nit verrichten so sulten sie daß jar 8 mald. kornß schuldich sin zu bezaln. Daß malder galt eitz 2 goltgl. were noch 16 goltgl.. Aber dweil sie sich in mittel selbst gemant, laiß ichs pliben.
 
[367] A. 1582 den 27. oct.Das Datum ist nicht genau. Vgl. Rpr. 33 f 180 a (Okt. 26), weiterhin f 182 b (Okt. 29), f 186 b (Nov. 2), f 198 a, 199 a (Nov. 17).hat sich ein irtumb zwischn zwien colnischn burgern zugetragen, als Gillis van Hensbeick, gewantsnider zu Rosendal am Malzbuchel, eins, und Melchior Mant, weinzepper zu Krauhusen vur den Klein sant Mertin am orde beim Lichhoff. Das gerucht ginge, dweil Mant verdorben were, hett er sich uff Geller zu den freibuter(n) begeben, und als er mit dem prior und procurator im Overcloister nach Coln wolt verreisen und im Heinsbeck, auch zu pferde nach Nuisswart ridende, im buschs Stutgin bei Maggeschein begegnet und zu dem Manten sprach: Von wilchem teufel komst du her? fillicht uis scherz, sagt der Mant, er sult sich gefangen geben, hat sinen jongen bei sich und trang im das pfert ab, nam das mit nach Coln. Hensbeck foir zu Himmelgeist uber, gink uff der bergscher siden eilens nach Coln und vernimt des Manten jongen, das er nach Coln mit dem pferde quam. Und als Hensberch den jongen am Igelsteinporzn antraff, nam er im sin pert widder ab und bracht den jongen uff s. Cunibertz torn, erfore von dem, das sin jonker Mant bei d. Duyssel, sinem swager, uff der Borgmauren were, dahin reit Hensbeck und forter(te) den straissenschender uis dem haus, was ungedultich und sagt, der uffhelder were so gut, als der deder, mit sulchem geschrei, das wol 300 menschen vor des doctors haus quamen, auch die gweltrichter. Und wiewol der doctor gestonde, das sin swager Mant zu im komen were, noch dannest hat erD. h. Mant.sich hinden zu heimlich darvon gemacht. D. Duyssel, dweil er statsyndicus und groissen ansehens war, schafft er bei eim rade, das man den Hensbeck zu torn heischs gain, und half bei im kein unschuldigung, wiewol er eins des raitzs gewesen warIm Jahre 1579., doch vil gerichtzhendel und scholt hat, das man in vor einem krackelischen man hilt. Als er aber kein audienz oder gnade bei eim rade mogt erlangen, gab er sich uis der stat, etlich sachten zum capitein uff Kerpen, die andern gen Speir, umb mandata de non offendendo uiszuprengenDie Sache wurde in der That von Hensbeck am Kammergericht anhängig gemacht. (Brb. 102 f 279. 1583 Jan. 13.). Aber im gmeinen geschrei kont man dem Heinsbeck nit all unrecht geben, besonder dweil im sin pfert uff frier straissen abgenomen und er darumb ungedultich wie pillich, etwas angerichtet.Bd.3, S.147.
 
A. 1582 den 30. oct.Der Befehl dazu war schon am 11. Okt. erteilt (Rpr. 33 f 167 b), am 30. desselben Monats erneuert worden (ib. f 182 b). Ennen: Zeitschr. f. deutsche Kulturgesch. 1872 S. 624.haben die gwelrichter Tringin van der Lynden, widwe Viten von Hemerden, wirtfraue in der Blomen uff der Bach hinder Gulich wonende, zu torn gefoirt, drumb das sie bezeihen wart, burgers kinder und coppelei uffzuhalten. Es haben einmail im haus denzer und denzerschen gelegen, zu denen hatte Balthasar van Berchems sohn, der licentiat, sinen uis- und ingank da bekomen. Man sagt, disser hab ire den last angetain. Ein rait leis die nachparen zu zugen foeren, der wenich gegen sie, mehe mit ir zeugten. Aber der hont hat leder gessen. Man wolt plat 200 goltgulden von ir haben, oder sie sult am kax stain und der stat verweist werden. Die nachparen batten vor sie, es half nit, pleibt noch als sitznBd.3, S.148. Wie sin die urthel tuschen ire und Conradt Eck so gar unglich, sie hat kein frunde im brede daß schat ir. Wa sie auch schuldich ist, da kan ichs nit loben.
 
Anno 1582 den 30 octob. ist meister Johan Steinwech discantzsmeister zu sant Marien in capitolio in Hardenraidtzs capellen gestorben, und sin hausfrau mit etlichen kindern nachgelaissen. Diß mach vorziden ein edel stift jonfer zu Nuyß gewest und gefalln sin hat mit gedachtem sangmeister wol 16 oder 18 kinder [367'] stainde ehe gehilt. War auch des stiftz organist gewesen, hat die freihe wonong uff der trappen bei s. Marien, wilche haus zu der Hardenraitz capellen gehoirtBd.3, S.148. Und wan ein neuwer discantzmeister ein frembder drin kompt wonen wirt die widwe daß hauß rumen und wichen moissen daß der neuwe drin moge zehen wonen. Also ist vor hin auch geschein, bei dem alten meister Johan discantzsmeister der min gaffelbroder uff dem Swartzenhauß plach zu sin, den ich wol gekant do der starb, und disser in Zauch, deß ein gut zit wol 25 jar ist.
Hie haben mir ein recht exempel und vorbilt mineß erben deß hausfatters zu Weinsberch an dissem verstorben meister Johan discantzmeister. Iha ein recht ebenbilt und glichniß in vill stucken. Eirstlich ist es ein man, der ein ehefrau hat oder geistlich mach sin. Zum zweiten in einen stetigen hausse, daß zu sinem ampt oder deinst erflich verordnet ist. Zum dritten daß er wegen sineß amptz unsterblich ist und kompt zum nachfolger im selben ampt. Zum veirthen daß sin kinder nitzs an dem hauß renthen oder gutter der capellen erben. Zum funften ob er wol ein stetige narong am discantz singen hat so mach er doch alle ander erliche narong antriben wan sie dem discantzs wesen nit zu widder ist. Zum sexsten wan er verstirbt, absteit, oder abgesetzst wirt so moiß sin hausfrau und kinder wichen dem neuwen discantzmeister. Und was der stuck dan mehe sint dar in sich diß ampt deß discantzmeister mit dem ampt deß hausfatters zu Weinsberch inhalt mineß testamentz verglicht. Die Hardenraidtz erben erwelen und setzen jeder zit einen man darzu kein frawe wie man sicht. Moiß im stetigen Sengerhauß wonen und nirgen anders. Ist unsterblich dan die Capel ist fast vorhondert jaren fundeirt gewesen und sin vor und for frembde discantz senger am ampt gewesen der menliche stam und linea in der afkompst van den Hardenrhaden sin biß her patronen bestifter und gifter gewest und noch. Heben auch noch zur zit die renth uff und spenden sie auß. Villicht werden auch uffsehener verordnet und ein peen druff gesatzst sin. Es soll deß discantzsengers widwen und kinder wol ein groiß beswerniß sin daß sie daß ampt, daß hauß, die renth, und waß forthels die capel und ampt mehe gehat verlaissen moissen. Und ob wol irer sohn wa sie der dar zu geschickt hat daß ampt erwerben mach, so mach der motter wan sich der bestat haußhalten moiß wenich nutzen. Also mach deß hausfatters kinder auch wan daß den graden und ordnong mines testamentzs nit zu widder ist auch hausfatter zu Weinsberch werden, und der motter so vill helfen, alß es kan, biß einß etwaß vur des hausfatters widwe bestift daß sie wonong und underhalt mogt haben.
Weiters ist augenscheinlich zu mircken daß deß discantzsengers ampt uber hondert jar in kraft deß Hardenradtz fundation und bestiftung durhaftich gewesen eben kan min fundation deß hauß Weinsberch und deß hausfatters zu Weinsberch auch wol so durhaftich sin, alß wan ich irgens ein collegial bestiftung uffgericht het, alß von einer zal preister, alter menner oder frawen, widwen oder jonfern, jonger studenten oder derglichen, dan man moiß wol bekennen wan man und frau kinder und gesinde in einem hauß sin und wonen daß sulches eim collegio, congregation, conuent societeten nit so gar un [368] glich ist, wiewol sich daß collegium beß continuern leist alß ein hausfatter mit sinem gesinde. Dan wan einer zwein oder drie in eim collegio cloister gaffel, broderschaft sterben so kommen vur und nach neuwen in die platz die uberigen pliben alß und continuern daß gemein corpus, ob schoin ir dechen abt prior, gaffel und amptzmeister stirbt. Aber wan der hausfatter zu Weinsbergh stirbt so moissen die andern wichen, man wult dan daß min executorn, agnaten cognaten und sementlich corpus und lichnam machte.
 
Anno 1582 den 1 novemb. uff allerhilligen tag sin min drei sustern Maria Cathrin, Sibilla swager Johan van Dutz sin dochter Elsgin und sohn Reinhardt, min broder sin hausfrau Elisabet, ich sampt mines broderß sonen Herman und Gotschalck zu Frawenbrodern in die vesper erscheinen unser seliger elteren grab in sant Josephs capellen visiteirt und dar bei gebet dar uff ein groise waß kertz von minem broder gesatzst waß. Und nach der vigilien mit der station umb gangen durch die umbgenge und durch den choir darnach zu Weinsberch in daß hauß, da war der dischs dißmal in der kamer gedeckt dan es noch nit so seir kalt gewesen. Und hat min broder hartfleischs groinfleischs und gut gebrait angericht und den wein bezalt vor den 1 rad.d van dem schandert inhalt miner seliger motter testament und fundation. Ich hab dißmal 2 quarten neu bleichartzs und 3 fleschn newes rhaitzweinß zum besten geben. Und mir haben nach dem gratias vor unse liebe eltern gebetten und irer in allem gutten gedacht und also ire memoriam gehalten. Die inkompst vermoge der newer pachtung mit nigt Fecken uff den Steinen mach daß kunftig jair etwaß besser fallen.
 
Anno 1582 den 2 novemb. bin ich nach altem brauch zu Frawenbrodern den mittag bei andern frunden zu gast gewest und ein raitzeichen verzert. Der prior hat minen swager Johan van Dutz den morgen in der kirchen vernomen und auch zu gast geladen der auch ein fleschs weinß hoelen laissen. Da sin wir in der newer gaststuben den ganssen tag biß zum abendt pliben auch die veranderung der newer gastkamern gesehen daß die finstern nach dem Bonnerhof zu gemart und ander finstermonde nach dem norden gemaurt waren dar inTilgung: Dich dem prior ein glaßfinster verheischn.
Nuhe moiß ich deß bedehuiß zu Weinsberch gedencken dieweil der verstorben memoren und gedechtniß besonder unser eltern und frunde vornemlich bei dissen festen aller l. hilligen und selen gehalten werden und geschehen mehe dan zu andern zeiden im jar. Von anfanck deß namenß und stamß Weinsbergs zu Brunsau in Beiern alß Aramondt unser eirster patriarchn daß hauß Weinsberg uff die platz und bergh siner geburt gebaut hat er balde darnach alß er christen worden [368'] auch ein bedehuiß daselbst gebaut und gesatzt und ein haufestsicangericht. Er war deß wol bericht wa gut heußlich regiment sult sin da moist auch gotzfrucht und gotzdeinst sin. Da man ein wonplatz hat zu rawen essen drincken narong zu triben, da moist auch ein gebeu sin got dar in zu bitten und zu versoenen da auch der mensch nach sinem absterben rasten mogt, dan waß man hat kumpt alles von gode da her manß hatt.
Diß bedehauß ist bei den nachfolgenden alten hausfettern und hausgnosen in gutten wesen pliben dar in sie sich begraben laissen biß uff heren Henrichs friherrn zeiten do daß hauß Weinsberch zu eim scloß worden und die stem an ander orther mit den wonungen sin komen. Haben sie auch verscheiden bedehuisser gehat alß kirchen der do die vilheit in Duitzlant gebaut waren. Und nach verstorung deß hauß und stat und herlicheit obern und nedern Weinsbergh alß hausgnosen und frembden hin ab uff Coln quamen und daß hauß in Coln am Weitmart an der Hoeportzen in den alten stadtgraben gebaut wart. Do eirst ist daß bedehauß sant Jacobs vor der Hoeportzn gelegen deß hauß Weinsberchs eirst bedehauß in coln gewest darnach auch sant Georgenß stift und der Carmeliten cloister uffkomen sint. Domalß haben sich die alten Weinsberger zu sant Jacob begraben laissen daselbst auch ire andacht gehat und gott gebetten. Und sin nuhe uber zweihondert jar daß Johan von Weinsberch und Catharin von Else min trimus und triama daß hauß Weinsberch besessen und gebaut haben uff eitzige figur die noch vor handen steht dar er auch kirchmeister gewesen und sin gebet gethain folgens drin begraben worden mit siner hausfrawen. Sin sohn Christian von Weinsberch ist zu Carmeliten in die kirch begraben, deß son Frobenius van Weinsberch aber zu Swelhem inß lant van der Marck, diß son aber Gotschalck von Swelhem eirst genant ist widder an daß hauß Weinsberch zum eigenthumb komen ist zu sant Jacob achter uffs lest kirchmeister worden ist auch vor achtzich jaren zu sant Jacob mit beiden sinen frawen und etlichen kindern begraben. Disses son son Christian Weinsberch van Swelhem ist auch zu s. Jacob achter und kirchmeister gewest und die neu kirch undTilgung: kothorn helfen bauwen, licht aber mit siner hausfrawen mener motter zu Carmeliten in sant Josephs capellen. Auch so hat man fast finstern eltertaiffeln zu sant Jacob zu gedechtniß unser frunde. Min moen Drutgin mit iren Hersbachs kindern lichen auch meistheil s. Jacob. So bin ich auch kirchmeister sant Jacob hab min hausfrauTilgung: drWeisgin daselbst under dem nuwen klocken thorn ligen. Und ob min wonunge Cronenberch im kirspel Petri licht so halt ich doch minen kirchganck meistheilß sant Jacob und bekummern mich vil mit der kirchn und armen sant Jacob. Und halt eiß uns min undTilgung: hadeß hauß und gesclechtzs Weinsbergs principal bedehauß. Beger und wil auch daß es dar vur [369] gehalten werde. Doch dieweil der carmeliten cloisterTilgung: Jnd Sin sant Jacobs kirspel leicht mach man die kirch und ander kirchen jeder nach siner andacht wol mit brauchen. Im hauß Weinsbergh ist kein capel wie der wol in andern heusser vill sin, so moiß man wol der kirspelßkirchen brauchen. Doch ist daß bitten in siner sclaifkamer und andern platzen des ganssen hauß auch wol trevlich zu dhoin. So vil dismal vom bedehauß zu Weinsberch.
 
Anno 1582 den 3 tag novemb. hat mir Wilhem van Meternich zu Vernich min pachter deß wolfguts zu Swartzhem uff min pacht diß jarß geschickt mit sinen steifsohn 8 mald. roggen also bleib er mir von dissen jar noch 8 mald. und 2 capuin, auch 4 dall. pension van sinem haifrecht zu Swartzem, ohn waß er mir noch von remigii anno 81 auch so vil wie diß jar und dan von remigii anno 80 noch 8 mald. restantz schuldich pleibt. Er wilt selbst nit bei mich das ich min dingen mit im rechnen und glich machen kan. Ich darf umb der fributer auch nit da hin reisen wie ein ungemach geschege. Ich bin ubel mit dem gutten alden man dran. Und er ist auch ubel dran, kan immer nit viß dem achterschiff komen.
 
Anno 1582 den 4 novemb. uff sontag vor martini hat man daß hofgedinge zu mertinßhoiffen bei Dormagen gehalten. Da solt min broder Gotschalck alß einer von den gesworen in stadt minß neiffe Hermans sin und besitzen daß geding und schaffen daß die 2 hoener und 2 schillinck churmoitzpacht bezalt wurden dweil es gefharlich war etwaß uff den tag zu versaumen, das auch unse inzinser ein hoen dar und unß 3 h. lieberten. Dieweil es aber gefharlich reisen war umb der freibuter so die leudt fingen wegforten und schatzsten in waß landtzs es auch were, der ursachen widderrethen mir alle unserm broder, er solt nit selbst da hin zehen dan emantz geringer da hin schicken, das er nit in last queim.
Also schrib min broder an den scholtiß und gesworen er were in gescheften einß rhaidtzs dan er het sinß deinst halben eitz vil zu schaffen dweil die arresteirte schiff mit der mennigden ankomen weren und gelost moisten sin und umb ander mehe ursachen willen, mit beger sie wulten in vor unschuldigt halten, dan gotzgwalt und herrn noit unschuldiget jeden. Zum ander moist er alle jarß bei winter zit drei tag viß sin, begert sie wulten im vergunnen ein andern gesworen daselbst bei der handt gesessen in sin stat anzunemen dweil daß geistlichen cloistern unmondigen vislendischen allenthalben gestat wurde. Mit dissem breif schick er einen armen studenten Wilhelmu. Monhem da hin der nam den man uff unsem hof zu Dormagen mit sich, presenteirte den breif und ein ort ko. dall. zu verdrincken den gesworen. Auch hat er die 2 hoener und 2 schillinck churmoitz pachtz geliebert und bezalt und daß mit den inzinster verwart. Ich hat im zwelf alb. zergeltzs mit geben, dar uff der Wilhm vor bescheit widder pracht, sie hilten in vor untschuldigt, aber einen andern gesworen zu setzen moist am jonckern erworben werden, [369'] A. 1582 den 4. novembris oder den tag zuvor ist min gnedigster her, her Gebhart, erzbischof und churfurst zu Coln, mit hondert pferden und mehe und zweihondert haickenschutzen ungewarnt zu Bon in die stat komen, den zol und canzlei ingenomen und die sclussel der statporzen ernsthaftich gefordert, dweil er innen die zu verwarn geliebert und sie dergestalt die untfangen. Aber die burger zu Bon beswerten sich dess, gestunten wol, das sie die sclusser uff die weise untfangen hetten, doch were es nehe gehoirt, das einig churfurst die widder gesonnen hett. Als nuhe der churfurst hart uff die sclussel trange und scharf von bescheide waren, sclossen sie die ketten in der stat und besatzsten die pforzen, gaben sich ins harnerschs und richten die wacht starker an, auch schickten sie zu Coln, gaben es dem domcapittel zu erkennen und bereiten sich damit. Also lagen die burger ein weil im harners an den pforzen und uff der wagt, innen geschach aber wenich beistantzs vom dom capittel, oder steten, oder lantschaft, also das der churfurst und ein rait zu Bon samen handlen leissen, zu beiden seiten etwas gemach deden. Vorhin hat man lang gemommelt, der churfurst were gein gutt haushelter, bezalte sin rete, diener, noch scholt nit, foirt ein woist, unzugtich leben mit boleren hin und widder, hett sich auch mit einer jonger graffinnen von Mansfelt, einer canonissen zu Gereshem, angelacht und verlobt, die eitz swa(n)ger were, auch het er tyrannischer weis zwein oder drei erschossen, erstochen und umbpracht und were der auspergscher religion und Geuserei zugetain, das man sagt, der ansclach und meinong were, man wurde innen absetzen und einen anderen churfursten erweln. Es waren auch die uiswendige capittularen allenthalben vorhin verschriben, die doch nit quamen. Der eitziger bischof zu Lutgin, Frisingen und MindenNatürlich ist diese Titulatur ein Irrtum W.'s., herzoch zu Beiern, der vor 5 jarn disses churfursten competitor war und in die wal uff ein stim gefaelen, war neulich in Coln gewesenVgl. Hansen I nr. 165.und die domherren, den einen vor, den andern nach, fruntlich angesprochen, das man nit zweifelten, er tragte widder nach dem churfurstendomb Coln, dan er hat den pabst, keiser, koningen und fursten van Gulich zu frunde und zum besten, das man vil argwons uff den hatte, dess doch eitziger churfurst, vil domgraiffen und andern nit wol zufreden waren und sich darvor besorgte(n). Also gunge das gerucht, der churfurst hett sich mit etlichen fursten und 29 graven in der Wedderauen und anderen herren verbonden, im beistant zu toin. Er hett auch gutte heubtleut bestalt und neme fast lantzknecht und ruter an, die grense des stiffs oder scloss und stette zu besetzen. Er hett sich auch mit der jonfern von Mansfelts fatter und frunden verglicht, das er sie zur ehe wult nemen, wan er underhalt mogt haben, sie zu underhalten. Man sagt auch, das domcapittel were es under sich nit einig und ubel, etwas halbars darin (zu) haltenIn der Hs. steht sinnstörend hinter ,halten': kunt., es breicht als uis und wurde an den churfursten gelangt. Derhalb etliche abgeweist, das sie ins domcapittel nit komen mogten. Es hat auch der churfurst der geistlichen pachten arresteren laissen, das in nichtzBd.3, S.148 [370] zugefuirt sult werden, das dan war was. Es was die von Mansfelt auch zu Bon, darzu der churfurst zu, ab und an ginge und sich in Bon wilt und woiste anstalt. Also ist min edunken, all disser irtumb werde wol daher untstain, das der von Beiern, eitz bischof zu Luick, nach dem erzstift Coln heftich tragt und andern das nit dulden mogen und also den churfursten uffrustich machen.Bd.3, S.149.
 
Anno 1582 den 6 novemb. Ist meister Christoffel Leiendecker zu Cronenbergh bei mich komen und angefangen oben uff ein neu bleien kalgin von dem dag bei deß beckers backoffens peif umb daß heimlich gemach daß wasser uff die ander kall und so fort an biß bißsicuff den buchel zu leithen daß es nit mehe in das heimlich gemach leif durch die maur inß backhuiß und in minen keller sweiste wie es nuhe 17 jar lanck (do ich es eirst drin leifte) gethain hatt. Drumb moist ich min kall an der backhauß schorsteinß peiffen verhoegen mit neuwen borden und neuwem blei versehen, dan daß wasser im heimlichen gemach hat mir die maur untsatzst und gekrenckt, drumb dranck mich die noit umb deß durch sweissen willen und schaden auch der netzden daß es balde gereinigt moist werden daß ich daß waßer einen andern umbwegh leite und dar viß heilte. Und hat mir der leiendecker Cronenberch bestigen, dis klein beugin hat gekost wie folgt.
Item dem nailsmidt vor 0,5 hondert bonneil. Item vor ein firdel pennincks neil. Item noch 0,5 hondert bonneil. Item 500 deckneilgestrichelte Linie. Facitgestrichelte Linie3 gl. 3 alb. 6 h..
Item ein stuck neus bleiß wigt 50 lb. daß lb. 2 alb. und ein taiffel neu bleiß wigt 143 ½ lb. daß lb., 2 alb.. Her uff geliebert an altem blei 113 ½ lb. vor daß lb. wetzelgels 8 h. rest. Facitgestrichelte Linie9 gl. 3 alb. 9 h..
Item 5 firdel lb. loezinß daß lb. 5,5 alb.. Facit 6 alb. 10 h..
Item neif Gotschalck vor 3 dennen bort daß stuck 10 alb.gestrichelte Linie. Facitgestrichelte Linie1 gl. 6 alb..
Item vor holtz leistein, morter bei mir selbst, 1 gl. 8 alb..
Item vor 4 tageloen den tag 13 alb. facitgestrichelte Linie1 gl. 4 alb.
Summagestrichelte Linie18 gl. 8 alb. 1 h..
 
Anno 1582 den 7 novemb. mane 8 hora uff godestach vor martini ist min swager Johan Pulus uff der Weierstraissn in siner hausfrawen hauß gestorben, do er wol ein halb jar gesuchelt visgezert hat. Und ist den 8 tag novemb. zu sant Mauritio vur der kirchdhurn in sines swegerherren Johans von Hemmersbachs grab begraben mane 10 hora. Er hat bei zwei jarn dem herrn Ferdinando Lopes capitein uff Kerpen gedeint da her in hitz und kelte die borstkrenckte gemacht, wie er sich beduncken leiß. Er hat mit siner hausfrawen min swegerschen Tringen Hemmersbachs ein dochter Eva Paulus genant, dem ernit am truligsten und fleisligsten vorgestanden. Ist wol ein seir gut kaltsinnich man gewest aber fast zum drunck geneigt, wiste auch nit vil nutz und narong anzutriben. Sin steifkinder Herman und Gotschalck van minem broder Christian gezilt, waren sines absterbens nit zu trurich hat in auch nit vil nutz oder forthelß gethain die motter im auch nit dan si seir einfeltich war. Requiescat in pace.
 
[370'] Anno 1582 den 9 novemb. haben wir dissen herbst zu Weinsberch 4 fircken gesclacht waren uff der deutzscher herrn hof zu Hersel gemest vur 39 daller haben 585 lb. gewogen.
 
A. 1582 den 12. nov. ist der Rhein so hoich gewassen, das er in den porzen am Rhein und im Fischskaufhaus gestanden, dan es hat ein zit her seir vil geregnet und die schiff, so lang durch die arresten uffgehalten waren, damit den von Parma diss ort kein zufart sult geschein, die sin eitz umb des leinpatzs (willen) widder verhindert worden.Bd.3, S.150.
 
A. 1582 den 13. nov. umb diss zit hat man im sterbhaus mines seligen swagers und dochter Wymmar Hackn und Elisabethn Roß das gereide gut, kleider, klinater, hausrat und ingedoim verkauft, zu gelde gemacht, die scholt darvon zu bezaln und das uberich den kinder anzulagen. Diss verkaufung ist offentlich zugangen in irem gewesenen wonhaus uff der Bach zu Rosau under Karbender, und ist sulcher brauch eitz seir gemein, da leut versterben, truhender gesatzt oder unmondige kinder nachlaissen, das man die gutter mit offenen durren verkauft. Das was vor zwenzich jaren ein halbe schande, ist eitz gmein und bruchlich. Ich hab nit vil zu verlaissen, wan ich sterbe; ich wil gar nit, das man es offentlich verkaufen sol. Das im haus pliben sol, hat man uiszubehalten, das uberich aber heimlich und stillich, wa des etwas sin wirt, zu gelde zu machen; den rait wirt min erb und executoren wol findenBd.5, S.217.
 
A. 1582 den 17. nov. mach SteinwechStrada II S. 245. Isselt S. 778., das stetlin in Vreislant, von den Malecontenten, des koninks van Hispanien kreichfolk, ingenomen und die soldaten der Staten, so drin waren, erwurgt sin. Vorhin war es einmal hart von den Malecontenten belacht und benaut, noch kunten sie do nit(z) schaffen. Eitz waren die heubtleut draus gezogen, do haben sie es ohn besonder mohe errarst. Also ligt der ein heude, der ander morgen ob, und winnen zu beiden seiten, und wirt das lant mit den luden verdorben.Bd.3, S.150.
 
Anno 1582 den 18 novemb. uff s. elisabethn tag war mines broder Gotschalcks frawe ir fest gehalten die portion gebessert und den wein uber dische geschenckt.
 
A. 1582 den 21. nov. hat Melchior Mant, ein verdorbener, boser burger zu Coln, eines judden Churstgin zu Deutz fraue mit gwalt aus irem haus gezogen, in ein schifflin gesatzst und den Rhein hinab uff Geller gefoirt, dar er sie gefangen helt und schaitzen will. Man sagt, er hab vorhin vil mit dem judden und juddinnen gehandlet und irer gutte kuntschaft gehat und sin freibuter in Coln und zu Deutz ligenSchon am 30. Okt. hatte der Rat, auf die Nachricht hin, das zu Deutz fil freibeuter ankomen und dergestalt, das die von Deutz irer nicht mechtich', erhöhte Wachsamkeit an den Thoren anbefohlen.Bd.3, S.150 [371] davon er vernam, wie er sinen ansclach in das wirk stellen mogt. Er selbst aber lag dissmal in der Freiheit zu Dutz in der herbergen gegen dissem judden uber. Und wie sie kuntschaft hatten, das einer mit cappiss in ein groissem nachen hinuff faeren wolt, sin drei fributer bei Weiss oben Rodekirchen an den nachen komen, den schiffforer gekneiffelt, in den nachen gelacht und damit uff Deutzs gefaren, und als Mant vernam, das der nache da was, ist er zu des judden haus gangen, im und der juddinnen gutten nacht zu sagen, dan er moist hinweg, hat noch einen oder zwein nit weit van sich. Und wie Mant sin hant der juddinnen darbaut und sie im widder, helt er sie fast mit der hant und armen und treckt si vor die dur, die magt ergreif die juddin, wult ir helfen, die zwen andern fielen mit an und zogen die frau mit der magt fort durch das wasser in das schiff, leissen die magt von ir und foeren so nass mit der juddinnen eilentz hinab. Der judde war etwas zuruck gankgen, durft sich auch nit wol hervor toin, das er (nit) mit genomen wurde. Diss war uff den mittag glich, und ehe dan sich die nachparn hervordeden, war es alles geschein. Sehet, was boeser handlung war das. Mant hat damit sin meisterstuck bewisen, also das er sich nuhe aller eren getroist und vor ein missdeder zu halten ist. Do licht sie eitz in Geller an einer ketten bei mehe gefangen. Und wie gesagt wirt, man will von ir haben achtdusent dalerBd.3, S.150. Waß ist diß anderß dan strissenschinderei. Die van Deutz sin immer kein viande waß foege haben sie zu denen die und chur und fursten geleide schutz und schirm sitzen; wa sol einer balt frei sin. Got moiß es bessern.
 
Anno 1582 den 22 novemb. uff s. ceclilien tag hab ich gedacht an mines erbenß deß hausfatters zu Weinsberch ehefrawe der haußmottern daß sie doch zu ermanen und zu berichten were dem hauß Weinsberch zugeneigt tru und holt zu sin und irem ehewirt in sachen da er deß hauß ehr nutzs und beste wurbe daß sie im und andern nit zu widder wulle sin dan mit im daß best dhoin. Und hab derhalb einen sendtbreif an sie gestalt und her in geschriben daß er nit hinder die benck geworfen wurde damsicdaß er ir heir viß vorgelesen wurde oder sie mogt in selbst viß dissem boich lesen, und ist lautende wie nachfolgt.
 
Der ehrundtugentricher zur zit haußmottern zu Weinsberg in Coln miner geleibten dochter.
Minen fruntlichen grutz und wunschonck alleß heils glucks und wolfart zu vor an ehrundtugentriche liebe haußmutter zur zit wesende und zukomende zu Weinsbergh.
Wiewol ir mir von wegen [371'] euwer person unkundich sidt dan ich eitz nit kan wissen wilche dieselb sin wirt wan sie schoin im leben und geboren were, vil weniger die kunftich sol geboren werden so bin ich doch in gutter hoffnong wan euch der hausfatter zur zit zu Weinsbergh min universal erb zur ehe bekomen daß ir die haußmutter zu Weinsbergh sin werdt. Ehr min sohn ihr min dochter.
Derhalb wunschs ich und bitt das euch gott wie geben gnade verstant friden, gesontheit nerstigheit noitturft zu aller erlicher wolfart und selicheit. Und dweil ich fillicht nimmer leiblich und montlich mit euch reden und conuerseren were, so kan ich doch nit underlaissen dweil ir mines sohns deß hausfatters elige gemahel und derhalb min geleibte dochter eracht durch mittel der feddern, uncks und papirß schriftlich mit euch zu sprechen und euch miner meinongen zu verstendigen.
Diß ist daß vorneimpst das ich euch gern zu wissen wult dhoin. nemlich das ich min testament uffgericht, den hausfatter zu Weinsberch wegen sines amptzs zum einigen erben ingesatzst dem alle mine gutter und geregtigkeiten verlaissen. Auch die clausuln sines amptzs vorgeschriben, darnach sich zu verhalten, im glichfalß alle gotliche erliche und nutzliche narongen zu sinem und deß gantzen hauß besten anzutriben gestattet und ir dan alß sin ehefrawe und mitgesellin einß und einich in allem guttem mit im sin werdt, und die angemelete, rechte, echte frawe, und hausmotter auch mithilferin zu Weinsbergh sin. Das ir dan auch min testament und lesten willen durch auß wilt helfen behandthaben, euwerm lieben gemahel und vertrvutem herrn und frunde in sinem hausfatterlichen ampt zu Weinsberch zu underhaltung der haußpersonen und gutter sonderlich geneigt getrwe und beiredich sin. Und euch umb kein geschein, es sie saur oder soiß, es sie groiß oder klein, es tref an wen es wille da von laist abwenden, anders bereden oder abschrecken dan halt fest und bleibt stanthaftich.
Ein vernunftige erbare, leibliche, bekentliche zugtige, demotige, meissige, pillige, sorgfeltige fleissige ehefrawe und haußhelterin ist irem haußhern dem ganssen hauß und allen frunden ein groiß ehr ein schoene zeir, ein ergetzliche freude. Aber ein zanckhaftige, nidige, einpessige, unrechtferdige, obermodige, unschemele druckene verthoinlige faule frawe, ist sich selbst irem man und kindern ein schande, dem gesclecht ein unlust, den leuthen ein floigh dem ganssen hauß ein grauwell. Ein ehrentriche tugentsame truhertzige frawe ist ein gut ebenbilt ist kronens wert. Ein schedtlich geschant boißhaft weib ist ein verhast unflait.
Wie ein holtselige frawe die narhaftich ist irem eheman durch die gnade gotz zugefoigt wirt und daß hauß in allen winckeln, an wenden in kisten erfullet also verdirbt und schendt ein gotloiß doirhaft weib iren man sohn und dochtere und erschepft daß gansse hauß an allen orthen. O waß herligen lobs erlangen tugentriche erliche gutte frawen, [372] fheii waß heßliche nachreden moissen argerliche unnutze weiber in ir grab tragen. Mirckt nuhe liebe haußmotter was groissen underscheidtzs tuschen loblichen frauwen und geschanten weibern sie. Min fruntliche dochter gibt gutte achtungh druff von wilchen under dissen beiden ir folgen sult. Al min gespreich mit euch in dissem schriben geht nirgen anders uff viß dan das euch kunth und zu wissen werde, was troist und freude es mir were daß ir mineß fatters hauß Weinsbergh nit weniger beistundt, nit wenige erlich nutz und getrewe weirt alß ewer ehewirt der hausfatter selbst. Wilt samen einer so wol alß der ander daß unkrut auß dem weinberch helfen rotten und ruiffen laster und schande vermiden.
Was dem hausfatter sinß amptzs halber in minem testament befolln daß sol er gezwongen sin zu verrichten oder sin straf dar vor zu leiden. Ich bin aber der zuversichtlicher hofnung dweil ir nit dar zu gezwongen sÿt von mir so wert ir doch nit weniger viß eignem frihen moit und willn daß best thoin. Und wie dan freiwillige gut thaidten hilliger, und loblicher sin dan gezwongene und getrungen verwaltungen und deinsten, so vil zu groisser und loblicher sol eur ehr und wolthait sin. Vil frauwen sin wol so geschickt gut zu thoin und nutz zu schaffen alß vil manner. Iha irer sin etliche so gnaden rich das sie dieselben oft ubertreffen, wie die man daß selbst bekennen und sich deß schamen moissen. nachdem dan ir liebe haußmutter sulches miner hoffnong gemeis von euch selbst wol thoin wurt und euch aller erbarkeit und haußtugenten befleissigen dar an ich nit zweiflen ohn das ich euch ewer eren tugendt und guten wandels durft erinnern. So bitt ich doch fleissich und fruntlich ir wilt mir nit in unguttem uffnemen daß ich derhalb so vil rede und gespreich mit euch pflegen als wan ihr alles gutten ohn min ermanong nit thoin wurt. Sult ich das aber underwegen laissen daß moicht mir bei euch ungunst erwecken als das ich mich mit so sosic!vil angehorigen haußpersonen hetTilgung: vnd mit; unterstricheltTilgung: euch; unterstricheltbekommert und mit euch nit vil alß daß ich ewer kein achtung het oder an euch wenich gedachte und euch damit ein smach zufoegte.
Dieweil mir dan nit gepurren vrer gar zuverswigen und mich vrer gar nit anzunemen. Wa von soll ich dan bequeimer und nutzlicher mit euch handlen und reden dan von sachen die euch liebe haußmutter mit anghant, dar uff ir euch mit versthait. Daß sin erparliche ehelige heußliche sachen, disse mogen euch und der gmeiner haußhaltung zu gedeien, und minem lesten willen zu einer beforderung gerathen. Von dem hausfatter und euch im ehestait wil ich vor eirst sagen, dar in sult ir euch undereinandern von gotz wegen lieben, treu sin, recht und wol halten, dan da das nit geschein sult, queim euch zu groissem nachtheil und sult mir hertzlich leidt sin. Ich hab dem hausfatter ufferlacht er sol sich gegen jederman bevorab gegen sin hausgnoissen erbarlich, troistlich und fruntlich erzeigen [372'] so ist ehe immer min meinonge, daß er sich gegen euch die hausmotter die im von got zugesellet und die allerneigste und leibste sin sol vor allen andern wol und recht zu halten gepurt. Der ursachen rhait ich euch trevlich das ir euch dar zu schicken wilt damit sulchs desthe bequemer geschein moge. Ich will etliche stuck roeren durch wilche daß geschein kan.
Wa ihr von besserem gesclecht, von groisser bewantschaft oder edler sit dan der hausfatter deß erheft euch nit, beroimpt es euch auch nit im oder der sinen zu verachtung. Er sol es hin widder in glichem fhall auch nit dhoin.
Sit ir richer von patrimonio gutter inkompst und handel dan er ist, daß willt im nit verweissen. Ist er richer dan ir sit, so soll er mit dem vren zu freden sin. Da ir in auch mit verstande, geschicklicheit, gutten sitten ubertreift alß das er grob unhoflich unartich, zornich, gulsich, volsuiffischs, verthoinlich, lichtfertich, unzugtich hinleissich were oder andere mangeln und gebrechen an sich hett, so leirt in zu beleben, ubertragt in, underricht in zu gepurlicher bequemer zit in geheim ohn zanck sanftmodich, swicht im wan er vol zorn oder beschenckt ist, laist vill mit gedolt uber euch ghain und gewint in mit goderterenheit ohn vil prattens traurene saurschen spitz bescheit. Soigt und schaft euch selbst friden. Doch wan ir sin verderben und deß hauß schaden und underganck wurt spurren, und ir und vre kinder deß misgelten moisten und ir und vres manßfrunde daß nit bessern mogten und ich dan mines testamentzs executorn befollen daß sie im sin verderben mit henden und foissen weren sullen es sie im leib oder leidt, so laist es heimlich und unvermirckt an die gelangen sucht rhait und troist an denen die sullen uch dar in amptzhalber beiredich sin. Wan die dan deß hauß verderben verhutten, dar unden wirt sin, ur und vreir kinder verderben mit verhut. Und sol euch deß hauß regiment mit den executoren dar in ein groisser forthel sin. Gegen die haußagnaten, haußcognaten und ander haußgenoissen halt euch goderteren und bescheiden, vergelt kein boiß mit boissem. Dem dienende gesinde sÿt strack und doch nit zu strack, laist euch vre arbeit im hauß dhoin wie in gepurt, gibt in sat essens und zu drinckens doch nit leckerlich, sidtKorrigiert aus: sitin behilflich daß sie iren lohn zu rechter zit mogen haben, auch ewer an noitturftigen kleidern etwas geneissen, schaft friden und eintragt durch das gansse hauß. Hat irgen der hausfatter durch sin unbescheidenheit oder halßstarrigkeit irthumb und unwillen mit frunden oder frembden das ir bessern und hinder im verguten kunth ob es schoin ein geringes kosten wurt da folgt dem exempel der lieben fridtmecherin abigal trit darzwischen, handlet kunstich, und hinder gait jede parthie abgesondert mit soissen worthen, bit sie, daß sie euch den zorn gebe, ir sach an scheidbare leuth stelle, und bewegt sie unwillen zu verhutten.
Wurt ir aber vernemen das der hausfatter vermoge sines obligenden amptzs zu deß hauß Weinsberch ehr nutz und geregtigkeit geneigt sin, also das er dar [373] in etwas noitbaus oder wilbaus wult thoin oder sunst das hauß zirlich repareren, von fharen, last und besweirnissen freihen, die hausgutter und renthn verbessern und meren, etwaß im hauß bestiften dem verlaissen besetzen oder geben, liebe dochter da in wilt dem hausfatter nit zu widder sin, nit dar uber murren oder zancken sonder wilt im dar in beiredich und behilflich sin. Und da erß von sich selbst nit dede so sult ir in dar zu bereden und bewegen daß erß thoin.
Das hauß Weinsberch ist min dochter, aber ir sidt auch min dochter doch mit underscheide. So sidt ir swestern under einanderen, und gepurt sich, das ein swester der andern gutzs gunne und mit dem wirck beweise, oder ehe ein der andern nit schedlich sie. Daß waxsthumb, die uffkompst und herlicheit deß hausfatters und hauß, kan euch und vren kindern und frunden groisse ehre und wolfart gepieren. Was an daß hauß verstirbt und dran geerbt wirt daß sol ewich da bei pliben und nit dar von alieneirt werden. Ihr werdt deß verzeirt. Euwer fleischs und bloit, vre nachkomen mogen hausfetter und des hauß herren werden und innen vill glucks dar auß fleissen. Hat ir aber kein leibserben so vil deste mehe sit ir verursagt vrer swester dem hauß Weinsberg etwaß zu verlaissen zu besetzen, zu geben und guts zu thoin, was ewer zugeneigter frier milter wil ist, was ir derselben gunnetKorrigiert aus: gutte. Macht euch im hauß einen ewigen gutten namen memori und gedechtnis, disse unsterbliche swester wirt deß alle zit anmanong thoin. Leibliche swestern verstorben balt und kumpt ur gut bei denen an frembten oder in unkuntschaft. Die hausswester wirt alle zit leben und nit sterben, vren namen ewich vre woldedigheit groiß machen, und gegen vre kindtz kinder und vre gebloede danckpar sin, und vre wolthait denen vergelten. So so ir beide swesteren, ir beide min vißerwelte fruntliche dochtere wilt doch ein seil trecken und es under euch wol einß sin.
Jede haußmutter wirt immer gern willen ehr inlagen, und schaffen das sie vor ir person nit die geringste sie, das sie vor andern hausmottern gelobt und geprisen werde, das man irem vortrette gern nachfolge, das man nitzs anders dan ir gunst und wolthait an ir spurre, und alle im hauß ein spiegel deß gutten an ir mogen haben.
Getrwe liebe haußmotter, und fruntliche liebe dochter wilt doch nit gedencken noch sprechen.
Was gehet mich des hauß Weinsbergs ehr, nutz und best an. Wan der hausfatter verstirbt, oder nit mehe im ampt ist, so moiß ich viß dem hauß sampt minen kindern wichen und werde dan nit lenger vur ein hausmotter gehalten. Eine ander haußmotter kumpt in min statt. Ei nit also, sulche gedancken laist nit in ur hertzs komen, sulche wort wilt nit gebrauchen. Euwer ehewirt und hausfatter mach uch uberleben so sidt ir dannest die tage vres lebenß haußmutter verpliben, vre kinder pleidan dan auch im hauß bei irem fatter. Und da er eben vor euch mit dhoit wurt abghain, so ist es euch wie allen andern widwen da ire ehemenner befilche, [373'] ampten und deinsten gehat das dieselben auch mit der personen des manß absterben und pleibt sin widwe oder kinder nit am befilch ampt oder deinst. neuwen folgen in ire stette, alß wan ein bugermeister, hoifmeister, amptman, vaigt, scholtiß, scheffen, zolner, kelner, oder derglichen verstirbt, so moiß die nachgelaissene widwe und kinder abstain. Iha ir sit immer nit besser dan die keiserinne wan der keiser verstorben moiß sie abstain. Etliche koninckinnen hertzoginnen graffinnen lantzfrauwen moißen glichfalß zu ruckstain wan ire herrn nit mehe in leben sin, oder wan einer von iren sohnen zum koninck fursten, und herrn wirt oder sich uff das reich und lantschaft bestattet. Und ob er dan wol die widwe und motter etwaß mit regeirt, iren underhalt im widwestaet erhelt, daß kam bei der haußmutter auch geschein und zum theil inß wirck gestallt werden.
Liebe haußmotter, es were hoich zu wunschen das ir auch dar uff bedacht weirt, wan ir den hausfatter vren ehewirth uberlebte das ir und die folgende haußmuttere im widwestant ein besonder und bequeim gemach zur wonongen, auch noitturftigen underhalt vre lebtag, auch ein zit lanck vur vre kinder mogten haben. Wan ir sulchs inß wirck stelte damit sulten die nachfolgende widwen jeder zit gott vor euch bitten.
Dar umb liebe haußmotter, fruntliche dochter willt doch mine ermanungen nit anders dan im gutten verstain euch darnach richten, es sol euch nimmer gereuwen. Und ob ir ohn min ermanong euch selbst wol sult schicken in allem gutten wie ich oben angezeigt hab, so kan doch nit irren daß ich von erlichen sachen mit euch handlen. Und will euch hiemit dem allemechtigen ewigen guttigen gode neben dem hausfatter, und gmeinen hauß Weinsberg in sinen herligen schutz und schirm befolln haben. Datum zu Coln im hauß Cronenberch in meinem schreibstublin, uff dinstach den 27 novemb. im jar unsers herrn 1582.
Herman von Weinsberch lic. und testator.
Ewer lieber fruntlicher fatter.
 
Anno 1582 den 24 novemb. bin ich eirst von dissem jair oben herab in min schribstoblin von miner schreibkamern gefaren, biß her zu ist der vor winter noch weich feucht und warm gewest daß ich noch nehe an daß feur diß jar sin komen. Aber alß es gestern 23 novemb. mit sant clemens tag anfinge zu freren und an leiß sehen daß ein zit lanck zu herden kunth ich oben sonder fuir und wan ich schoin uff misner sclaifkamern fuir gehat het nit behelfen. In minem stoblin brant ich min besonder eigen holtzs. Zu Weinsberch wart dismal auch die gmein stobe gewermpt da mir aissen.
 
Anno 1582 den 25 novemb. ist der jongste scheffen am hohen gericht under 16 hausser im eckhauß der Burseßgassen da swager Petrus Alsten in plach zu wonen am brunen oder pest gestorben. Waß ein diener gnant Hittorf in der statt cantzleien gwest. Her Beda ein canonicus Gereonis ist umb diß zit auch gestorben.
 
[374] Anno 1582 den 25 novemb. hat min neif und diener Herman von Weinsberch sinen gesellen eidt uff der gaffeln des Swartzen hauß gethain. Da befoir hat mein neif Gotschalck von Weinsberch den 22 novemb. sinen gesellen eidt uff der steinmetzer gaffeln gethain. Dan als man die zeitung von groissem kreichsfolk vernam, das uis den Nederlanden heruffzauch, und man allerlei von unserm churfursten, erzbischof Gebhardo, sagt, das er in bestallung, ruter und knecht were, und Bon inhett, hat ein rait zu Coln morgensprach verlittener tageAm 10. Nov. Vgl. Rpr. 33 f 191 a b, 192 a, 193 b.gehalten und gepotten, alle gaffeln sulten iren gaffelbrudern anzeigen, das sie sich mit irem harners und gewer, mosketten, haicken, buxsen, helbarten, knevelsteif, slachswerten gefast machenBinnen 14 Tagen.und jederman uffschriben, wie er im fall der noit gerust wult komen, jeder herschaft, burger und meister sulten auch ire manhafte diener und sohne uff die gaffeln brengen und sie ire gesellen-eide laissen doinBd.3, S.151. Also hat Herman sinen gesellen eide uff sines fatters und voreltern gaffel und Gotschalck uff die gaffel deß handwirck geleirt sinen gesellen eidt gethain, Und alle burger und inwoner war(en) herzu williger und lustiger, dan man sich versehen hett. Man solt sie auch monsteren, drumb koren die gaffeln heubtleut und wult als ein herlicher und starker gesehen werden, als die niderBd.3, S.151Fehler der Edition, bei Weinsberg steht ander nicht nider!wie das gespurt wart besorgt man sich allerleiß, und leiß ein die sach etwas gemechlicher vor sich gain.
 
A. 1582 den 25. nov. hat erzbischof Gebhart breif uff 21 gaffeln alle, ohn uff den Isermart, uff sontag under der gaffelstunden geschickt, uff etlichen waren die breif gelesen, uff etlichen nit, dan die herrn burgermeister, steinmeister und gweltrichter worden dess alsbalde gewar, leissen alle breif hoelen und brachten sie den andern tag hinder einen rait. Der effect war: Dweil sich die burger fast in ir harners rusten und villicht innen verdenken wurde(n), als neme er kreigsfolk an, gegen die colnische burger etwas vorzuwenden. Das were nit. Er wuste den burgeren nit anders, dan liebe und guts zu willen, wiewol im rait etwas nach sines erzstiffs Coln hoicheitHs. wiewol im rait etwas nach sines erzstiffs Coln durch anbringen her Sudermans und doctor Steinwegs und der hocheit nachgetracht.durch anbringen her Sudermans und doctor Steinwegs nachgetrachtDiese Bemerkung bezieht sich auf eine Streitigkeit um das Recht der Steuerhebung auf dem Hofe Koemar, der Sudermann gehörte., so wult er doch dess die gmein burgerschaft nit misgelten laissen, dan sie zu lant und wasser beschutzen. Sin kreichfolk wult er in Westphalen gebrauchen, dweil etliche allerlei gegen in practiseirten. Uber dissen breif tragen war ein rait seir unlustich, hilten es vur uffrorischs, zwein botten wurden druber, ein uff der harnerschmechergaffel, angehalten und zu torn gesatzst, auch folgens examineirt und ledich gelaissen. Den 28. nov.Rpr. 33 f 205 b--207 a.worden alle rete und 44 gen zu raede verpott, ich quam auch. Do war einhellich besclossen: Man sult in namen aller des raitz und aller rete und veirundveirzigen ein edict und protestation, darin alles des erzbischofs schriben durchaus widderlacht, uffsclain, den gaffeln verpieten, derglichn breif nit mehe anzunemen, dess etliche gaffeln nit so verstain wolten,das ire churf. gn. mit listigen worten sich vermessen, die gemeinde zu sich und e. e. r. abhendich zu machen und abzulangen, oder auch zu bewegen wider ir orden(t)lich oberigkeit, welchs alles wider gmeine beschriebene rechte, wider des heil. reichs constitution, ordnung und lantfriden ustrucklich is.' Besonders erregte es den Zorn des Rats, dass der Kurfürst Köln als ,seine Stadt' bezeichnet hatte. Gegen das Vorgehen des Rates erhob übrigens später die Buntwortergaffel Einspruch und bestritt die Rechtsgültigkeit des Briefannahmeverbots, weil es ,mit den ratzfreunde(n), die nuhn lengst abgesetzt, uffgericht worden' (Rpr. 33 f 229 a.). Auch sult man allen handel von stunt an keiserlicher majestatd. d. 28. Nov. (Brb. 102 f 244 a)., den beiden churfursten Menz und TreirIm Briefbuch fälschlich zum 28. Okt. (!) eingetragen (ib. f 218 b)., und dem herzogen von Gulch uisforlich zuschribenAusserdem an den Papst (Brb. 102 f 241 b, Nov. 28) und den Kardinal Madrutius.. Ich haltzs darvor, her Suderman und doctor Steinwech haben diss am meisten ins wirk gestalt, das sie sich untschuldigten.Bd.3, S.151.
 
[374'] Anno 1582 den 26 novemb. ist min neif Gotschalck von Duytz miner sustern Catharinen jongste sohn bei Gobbel van Zonß uff den Heumart komen in meinong daß lederreider ampt da zu leren. Der hat in van stunt an bei sich behalten zu versoichen ist auch mit im viß der stadt gezagen. Diß war wol ein rau ampt vor den jongen. Aber sin fatter min swager Johan von Duytz war so druslich und unbekeutlich mit den kindern daß sie pliben mogten war sie komen kunthen. Doch war diß ein erlich rhaitzman habselich handlet mit leder, wollen und weinen, und kunth der jong da wol etwaß leren. Hat immer vor eirst die kost zum besten.
 
A. 1582 den 26. nov., als man vor gewiss sagt, m. gn. h. von Coln und churfurst sult uber der malzit einen pott weins uff die auspursche confession uisgedronken haben und andern graffen im dom, etlichen vom adel und reten daruff zugedronkenIsselt: Bellum S. 79. Bezold II nr. 40 A. l.. Dess etliche uff die condition gewart, aber etlich nit gewart, noch daruff drinken willen. Die andern sagen, der churfurst, der domprobst, der von Nuwenar, der von Solms und Creichingen und andern vom adel hetten uff die neu religion ingestipt, der amtman van Lyns, van Keiserswerde, doctor Schenck, hetten dess nit toin willen, also das wol etwas dran sin wirt. Man sagt auch stark, das die bruloft mit dem churfursten und der von Mansfelt vor sich gain wurde, glichfals, das der churfurst alle silber gescheir und kleinaten von Broil uff Bon holen laissen, das ein capittel zu Bon s. Cassii casse in ein fass gepackt und uff Coln heimlich foeren laissen. Auch sult sich der furst mit den burgern zu Bon verglicht haben. Das gerucht ginge auch, wa min gn. h. die von Mansfelt truwen wurde dem exempel sulten vil geistliche bischoffen in Deutzlant folgenBd.3, S.152..
 
Anno 1582 den 28 novemb. ist min steifdochter Aletgin Roß auß dem cloister der bussen uff dem Eigelstein gangen dar sie nuhe zwei jar in gewesen aber nehe gern. Sie wolt einen man haben, wiewol sie nit vill hat und waß sie hatte unnutzlich versclempte. Ire frunde waren hie mit ubel zu friden.
Ingressa rursus anno 83 den ja.
 
Anno 1582 den 27 noumeb. ist Gertgin Voiß Jacob Voiß veschribers am haiffe und Agnesen Wolfs dochter bruit gewest hat ein goltsmidtz gesellen zur ehe bekomen, mach doctor Birckmans neif sin. Diß hat ir hauß und fhar am haif verzeihen daß sie nit mehe geerft waß. Ir broder Gerhart Voiß und Henrich Hoen sclogen sich umb der bruloft willen mit eim schroder am haiff. Nemanß van iren frunden waß uff der bruloftt.
 
Anno 1582 den 30 novemb. zouch Peter von Weinsberch kertzemecher in sin neu hauß vor den minderbrodern bei der harnermecher gaffel wonen vor iren zinß, her zu vom mei haben sie sich in der Marckmanßgassen bie Jacob von Gusten irem swegerherrn verhalten.
 
[375] A. 1582 ultima novembris umb disse zit waren alle gaffeln zu Coln in groissem ernst und fleis, sich ins harners zu rusten und man sch(r)eib uff, wie jeder burger, meister, leirknecht und diener gerust wult komen mit was gewer, etliche gaffelen leissen fenlin mache(n), ein gaffel wult als starker uff sin, als die ander, und hatten alle catholischen und die andern glaubens waren, alle gliche freut und lust zu disser monsterong. Und diss was also zukomen. Als der churfurst von Coln negisten 4 tag novembris zu Bon stark inkomen war und die sclussel fordert, hat ein rat zu Coln auch in der rustung und wer sin willen, und allen gaffeln befollen, sich mit iren knechten zu rusten. Als aber ein rait eitz die eindracht der burger und inwoner mit dem rusten vernam, das auch die verdechtlichen so wol, als die unverdechtlichen, die unfridsamen, als die fritsamen under dem schein sich gefast machten, besorgte sich ein rait, es mogt sich verlaufen, wan (man) das folk in die rustung und monsterong brachte. Und leissen es gemach hintriben, das es etwas verhalte und still wart, dess vil ubel zufriden waren. Aber etliche waren es seir wol zufriden, die nit vil harners am leib getragen, noch mit fechten und waiffen umb wisten zugain, der ich auch einer war, der nehe vil harners am leib gehat.Bd.3, S.153
 
Pugna pro patria.
Der weise man leret, das man vor sin heimat oder fatterland sol streiten, und wer wult das nit pillich und recht erachten, doch jeder nach siner gelegenheit, die jongen und starken mit gewerter hant und waiffen, die alten und unvermogende mit gutem rait, deinst, wachen und anderm beistant. Mit wer und waiffen vermoit ich mich das meist nit uiszurichten, dan ich mit dem heimlichen oberbruch oft gemartert sin, das ich nit gain noch stain kan; sunst were ich noch wol gehertzst, mein leib und leben uffzusetzn und frei umb mines fatterlandes zu wagen. Was ich aber mit der gewerter hant und waiffen nit kan uisrichten, das will ich uff andere getrewe wege am allerfleissigsten uisrichten. Von dem spruch ,pugna pro patria' mois ich an dissem bequemen orde etwas vermelden. Das vocabulum oder wortlin patria potest esse tam substantivum quam adjectivum. Wan es ist substantivum, so heischt es ein heimat oder fatterlant, wan es ist adjectivum als patrius patria patrium, so kan man es glichfals dahin refereren, et potest hincinde referri ad locum patriae vel ad personas patriae, das ist uff die platz und uff die personen. Man verteuscht das wort patria gemeinlich, das es ein fatterlant sie, aber man meint doch nit das gantze lant allezit, dan auch sin stat, dorf, wonung siner geburt, erzehong und herkomst doch meisteils von sinem fatter, daher es den namen am meisten hat. Also mach ich sagen, also min erb der hausfatter, also auch einBd.5, S.217 [375'] jeder ander man und mensch. Aber ich sult patria lieber laissen ein heimat heischn, so kunt es dan gradatim und bess verstanden und uff ein jedes bess bedeut werden. Als wan ich sage, die richtzstat Colln uff dem Rheine nenne ich eigentlicher min heimat dan min fatterlant, dan ein stat ist kein lant; man wult dan sagen, das lant gehoirt zu der stat, aber darin ist es der ertzbischof oder churfurst mit eim rat der stat nit eins. Gradatim van dem wenigsten zum meisten hinuffstigend kan ich sagen, domus Weinsberch ist patria mea, das haus Weinsberch ist min heimat; parochia s. Jacobi est patria, das kirspel s. Jacob ist min heimat, die stat Coln ist min heimat, das dorf Dormagen ist min heimat, das ertzstift Coln ist min heimat, das lant van Gulich und Berch und Marck ist min heimat, Deutzlant ist min heimat, das Romsche reich ist min heimat, die christenheit ist min heimat, die gantze welt ist min heimat, der himmel ist min heimat. Das ist nuhe de loco von der platzen mins heimatz, aber der personen halb hats disse gestalt. Dieweil das wort pugna darbei steit et verbum pugnare significet mit der faust striten, so mois man vor die personen, leut und inwoner des haus, kirspels, gaffel, dorffs, stat, lants etc. striten, ire personen, ire ehre, ir gut, ir wolfart, ir geregtigkeit, ire freiheit, ire sitten und gewonheiten, ire religion und alles, was inen zukomt und gepuret, vertatingen und beschirmen mit ret und reden, mit gelt und gut, mit rait und dait, mit leib und leben, darin sie recht und foig haben und inen das nutz und nodich ist und mit ehren und moglicheit geschein kan. Also ist nuhe das haus Weinsberch in Coln uff der Bach uns patria und heimat oder fatterlant, das mir darvur halten sullen und moissen, nit allein die wonung, das gebeu mit sinem zubehoir und inkomsten, dan auch die personen und hausgenossen, das sin die agnaten und cognaten, angemeleten und erwelten, dienenden und wie die namen, amten, befillen, deinsten haben, die sol der hausfatter voreirst, die executoren, uffseher und jeder hausgnoiss uff das allertruligst und fleisligst vertadingen, beschutzen und beschirmen, darvur mit rait und hilf der oberkeit striten und fechten, und sich nit daran hindern, irren oder abwenden laissen, doch alles mit recht. Sunst mach ers auch gegen sin kirspel, nachparn, gaffel, stat, mitburger, lantschaft, das rich und christenheit toin, wie er zu toin schuldich ist von wegen sines eides der verheischener treuwen und gehorsamheit. Doch ist jeder zit nutzer mit recht, mit redlicheit und mit gelde zu streiten dan mit der faust, swerde und ander waiffen, und sol sich der hausfatter, min erbe, also zu streiten den spruch ,pugna pro patria' befolln laissen sin und handlen weislich und erlich mit rait und nit mit der tait, die gefarlich und sorglich ist, es sie dan in der uterster leibs oder herrn noit, dan mach es mit manern und bescheidenheit wol geschein, sunst nit. Alioquin dulce esset bellum inexpertis, experti metuunt, sed te pacem poscimus omnes.Bd.5, S.218.
 
[376] A. 1582 den 2. dez. bin ich mit minem neiffen Ludger van Dutz uff der fassbender gaffeln gewest, da er die kost gehalten, und daselbst uff der groisser stoiffen Conrad Eck am mittelsten dischs vor heubts sitzent (gesehen). Man sagt, er sult des faßbenders ampts heuptman sin, dieweil er in kregen gewest war. Aber etliche waren damit nit allerdinge zufriden.Bd.5, S.219.
 
A. 1582 den 4. decembris sagt man, dissen dingstag sult erzbischof Gebhart, churfurst zu Coln, jonfer Agnes, graiffin von Mansfelt, canonissam zu Geresheim, zu Bon uff der canzeleien getruwetDas Gerücht war verfrüht.und (sich) in die ehe begeben haben. Aber etliche sagten, es were den tag nit beschein, dan es sult den achten tag hernach geschein. Aber es ist doch nit offentlich zugegangen, wa es ins wirk gestalt, so wirt es vor wenigen in geheim der neigsten frunt und doch wol beweislich vor sich gangen sin, wiewol etliche willen, es were noch uffgeschurzst, und das aus ursachen, die man darzu hett. Es sin zu disser zeit allerlei pasquilli und gemeils smelich und schimpfweis in schriften und truck zu beiden seitn gefallen. Diss rythmischs verslin ist uff die beide leibha(be)nden uisgangen:
 
Rythmus:
 
Alius:
Die sag und mere ginge, dieweil der bischof van Meiburch, einer von BrandenburchJoachim Friedrich, Administrator., zukunftiger churfurst, ein ehefraue getruwet und das stift glichewol beseisse, wie dan auch herzoch Henrich von Saxen und Lauwenburch und sin erzbistomb Bremen inhilt, der dannest jonfer Annam van Broich, burgermeisters dochter zu Coln, vor etlichen jarenLossen: Köln. Krieg S. 375.binnen Wesel getruwetZu Hagen im Lande Bremen.hett, das auch einer van SchauwenburchHermann von Schauenburg, Bischof von Minden, resignierte am 29. Jan. 1582, sein Nachfolger wurde Herzog Heinrich Julius von BraunschweigLüneburg.das bischtumb Hildeshem ingehat und ein ehefraue sich gesellet, aber folgens das bischoftumb dem herzogen von Brunswich vor drisichdusent daler verkauft, der in glichewol dar in leis administreren, also sagt man, sulten noch bei 18 oder 19 bischof in Deutzlant sin, im pfal es dem bischof und churfursten zu Coln glucken wurde, das er ein ehefraue und das erzstift glichewol fridlich erhilte, so wulten sie auch ehefrauen truwen und in iren bistumben pliben sitzenBd.3, S.154. Was noch drauß sol folgen wirt fillicht im folgen jar vißbrechen.
A. 1582 den 6. dec. ist frau Anna Bonnenbergs, widwe des alten herrn Peter Nuwenars kirchmeisters s. Jacob, gestorben, und wie die kirchmeister uff irer regnong im sprechaus denselben tag nach der vespern da vergadert, ist her Peter Nuwenar, abt zum Altenberch, ir sohn, dahin komen, sines fatters grab zu besigtigen uff den abent, das sin erwerde mit vorgendem urloff der kirchmeister uff dem choir leis uberwolfen; und wie wir in uff unse presentzregnong zu uns ins sprechhaus leissen komen, einen ehrtrunk zu toin, und mit im die alte kuntschaft verneuwerten, erbaut er sich alles guten gegen das kirspel und uns. Er leiss sich sines fatters heubt sehen und kant es am fatzunne, das barmlich war, und leiss das und ander gebeins in ein besonder letgin lagen und den 8. dec. neben siner motter lade ins verwulfte grab setzen. Wie mir nuhe etwas converseirte samen und sachten, das er noch in kurtzen jarn ein scholer s. Jacob gewesen und albereits abt worden, verzalt er, wie im vorlangs ein alter Bergschs hausman propheteirt und gesagt het, er sult abt zum Altenberge werden und dan noch sinen willen mit allet haben. Das befunde er eitz, durft nit ins cloister frei zehen umb der fributer willen, die im gedreut hetten, er aber wult got vertrauwen und sin fatterland leib habenBd.5, S.219 [376'] und sich mit den Colnischn burgern fruntlich halten, het albereitz zehen Colner zu monichen binen einem jar in sin cloister angenomen und also neu kuntschaft gemacht, und leiblich von einandern gescheiden.Bd.5, S.220.
 
A. 1582 den 6. dec., als Johan SuchtelnDie Bestrafung von Süchteln und Bennonius war schon am 6. Sept. (Rpr. 33 f 140 a) beschlossen worden, da sie die Verwendungsschreiben der protestantischen Reichsstände veranlasst haben sollten. Vgl. Häberlin XII S. 349.zum Wildenman under Wapensticker, widder van Auspurch, Frankfort, Leibzich in Coln komen ware, hat man innen und andern meheAusser ihm den Lic. Johannes Bennonius, Niclas van der Banck und Gottfried Rotterdam (ib. f 211 a, Dez. 5). Die beiden letzteren hatten eine Supplikation beim Rate für Brückmann, Süchteln und Wedige mit unterzeichnet. (Turmb. nr. 10 f 180 a.)zu torn heischen gain, drumb das sie vorhin umb ein kirch der neuwer religion am rade suppliceirt hatten. Er ist zu torn gangen, Johan BruckmanEr war schon am 16. Aug. (Rpr. 33 f 119 b) zusammen mit Caspar de Wedige und Johann van Suchtelen zu Turm gefordert worden, ihre Häuser wurden der Morgensprache gemäss verschlossen (ib. f 121 a).sass noch da, des de Wedige 500 goltg.ib. f 171 a. Am 15. Okt. war er zur Erlegung dieser Geldstrafe verurteilt worden.lagen noch in der canzelien. Der licentiat Bononius zur Klocken am Malzbuchel sagt, er were im bau vur etliche furstenf 212 b (Dez. 7), Turmb. 10 f 182 b., so eirst tags bei im ligen solten, begert so lang frist, darnach wult er gehorsam sin und auch zu torn gain. Wie aber der herzoch von Zwenbrucken, ein geborner pfalzgraff bei Rhein und herzoch von Beier(n), des fursten von Gulich, Cleff und Berge eidomb, in zehen tagen hernach zu Coln ankomen und in der Clocken gelegen, hat er disse alle los gebitten und gefrihetBd.3, S.155..
 
Anno 1582 den 8 decemb. hab ich die 15 tetrasticha dar in summarie der effect und meinongh ungefarlich meines testamentzs begriffen uberlesen wie sie oben sub anno 1580 den 14 febrvarii fol. 177 et seq. angezeichnet staint. Und gedacht das neunthe terastichon von den vorneimbsten wercken im ampt deß hausfatters van wort zu wort hie zu verdeuschen und vißzulagen, ob fillicht emantzs min meinong der 17 wort und vocabulen nit allerding gnogsam bei den einletzigen worthen innemen kunth. Und helt de titel und die 4 verslin wie nachfolgt
 
De principalioribus in officio patrisfamilias actibus.
Weinsberus pater exoret, veneretur, adaptet.
Nutriat, admoneat, pacificet, generet.
Aedificet, reparet, redimat, regat, augeat, adsit.
Quæstificet, parcat, protegat et memoret.
 
Explicatioverzierter Punkt.
Ich zweiflen gar nit ein jeder latinischer spraichn etwaß kundich wirt die wort seir wol verstain, glichfalß die meinong gutter maissen. Damit man sich aber nit zweierlei verscheiden sinnes zu besorgen, wie dan oft von verscheiden leuthen uber einerlei wort wol zugeschein pleigt. So wirt nit unbequeim sin daß ich die wort selbst kurtzlich außlage uff das sie die leser mit mir eineß sinnes mogen sin, dieweil jedem zustehet sin wort siner meinong gemeiß außzulagenverzierter Punkt.
Und anfecklich steht Weinsbergus pater, das ist, hausfatter zu Weinsberch, sol hie adiectinum et substantinum sin. Veluti Weisbergicus pater ich hab aber Weinsbergus das adiectinum gesatzst derglichn in bergus desinentia vocabula a doctis hab mermailß gesehen, wiewol das auch diß ortz ex necessitate propter versum also moist stain, dan ich die wort Weinsbergicus oder pater familias, oder genearcha domus Weinsbergianæ hie nit in daß carmen prengen, zum theil propter impedimentum brevitatis, zum theil propter quantitatem sillabarum.
Folgen nuhe die 17 verba; 1 exoret.
Das heischt, erbidden, daß er nit allein pitten sol, dan von gott am allernfleissigsten etwaß erpitten und mit pitten erlangen, mit stetigem pitten deß mondtz und hertzen. Dan der da sagt pitt, der sagt auch ir sult verkrigen erlangen und erpitten, derhalb sol er von got nach von den menschen etwaß pitten, es sie dan erbitlich, daß ist [377] erlich und selich iniustum enim est petere quod possit iure negari. und diß wort verstain ich uff got allein. Ut exoret a deo, da her hat der menschs alles. Und sol der hausfatter zu Weinsberg gut regiment foeren und selich werden, die gnade moiß er von got allein erpitten.
2. veneretur, das ist, ehren. Er sol neigst gott die menschliche ehr siner oberkeit erzeigen dieselb sie geistlich oder weltlich, und sin jedem nach sinem stande ehrpiedich, mit demoit, maneiren, sitten, nigen, bucken heubtuntbloissen, gehorsamheit, trewen, deinst, und allen sinen obern, altern, lereren, vormondern, wie sie namen haben wegen ires tragenden amptzs. Dan sult man gegen dieselben stoltz, rawe, unfruntlich, grob, undeisthaftich untreu sin daß sult jedem ubel bekomen. Und dem hausfatter zu guttem heußlichen regiment gar undeinlich sin, wan er die oberkeit verzornte, unteirte, und die nit zum besten hette dan dieweil er gern von sinen kindern, gesinde, undertheingen geehrt were, so sol er auch allen obern thoin gutten und boissen, die in gottes stat stain.
3 adaptet, daß heischt bequeim machen, qui sapit innumeris moribus aptus erit. Der hausfatter moiß in der welt mit vil menschen handlen villerlei sinne und sitten leren kennen, und sich also gegen richen, armen, geschickten groben, godertern ureden, nuchtern, follen, gutten boissen, also erbarlich bescheiden und redlich halten daß er sich bequeim gegen sie schicke und mit innen ohn zanck schande und schaeide dar von moge komen, daß in jederman moge liden und lieben so vil moglich.
Und moiß horen und nit hoeren, sehen und nit sehen, sprechen und nit sprechen, summa vil dingen unvermirckt hin laissn triben, und keinen zorn haß unwilln lang tragen. Von dissen drien vorg. worthen redt min testament im 6 cap. im 1 verß des hausfatters, da von min declarationboich die vißlagung dar uber ferners wirt dhoin, da manß soichn mach.
4 nutriat, ist, foeden. Er sol sin hausfrau kinder, hausgesinde mit gutter gmeiner gesonder, garer, reiner spisen und dranck versorgen nit kostlich noch leckerlich, dar zu auch noitturftige kleidung gehoirt, und waß dan mehe zu den alimenten foitzels und underhalt gehoirt, dan deß kan man umb daß leben zu erhalten gar nit untrathen. Jeder hirde ist schuldich sin schaif und vehe uff gutte weide zu triben da sie ersediget mit leibsnarong mogen werden umb daß teglich bitten und werben mir alle, kunnen daß ehe imer nit untrathen.
5 admoneat, heischt, ermanen. nit allein im broit ist gelegen. Es moiß auch ermanongh da sin, vill wissens wol moissen doch oft erinnert und gewarnt geleirt und bericht werden waß sie dhoin und laissen sullen und moissen, den beisten ist wol gnogh mit der speisen und weiden aber menschn moissen in tugendt erzogen zu der leir gehalten, und zu aller erbarkeit ermant und gewent werden, daß der hausfatter durch sich und andern besonder im hauß Weinsberch thoin und verschaffen sol. Und daß sie und frembdem dem haußgutz thoin und nutz werden, und etwaß bestiften, ic..
6 pacificte, ist fridt machen pax hhic domui et omnibus habitantibus in ea. Er sol eindracht lieben, sich fruntlich mit siner hausfrawen und frunden und mitgesellen halten, im hauß zwischen allem hausgesinde und inwonern auch baussn hauß under agnaten, cognaten, executorn und wa er kan un mach.
7 generet, ist ehelich zillen daß sol von im nach siner gelegenheit und sinen kindern und frunden anders nit dan im ehestande zu underhaltung der nachkomen menschlichen und gesipten haußlichen geschlechtzs. Drumb ich lieber hab daß der hausfatter den ehestandt dan geistlichen stait anneme und ob sie wol beide gut sin, wan aber die ehe bei den geistlichen sult verpotten pliben, so ist der ehestandt wol so bequeim der kinder halben [377'] und vermerong des geblodes. Gerethe aber die zillung dem hausfatter nit, das er dan die elige zillung jonger gesipter hausgnosen befordere, ohn wilche die nachkomenheit des geblodes verhindert wurde. Diß funf neigstvorg. stuck werden zum theil im 6 cap. im 2 verß zum theil anderßwa im testament gepotten.
8 aedificet, das ist, bauwen. Was nodich ist binnen dem hauß und baussen zu bauwen uffs neut und newe zu machen daß sol er mit bescheide thoin daß er das hauß in kein scholt oder last da durch brenge. Sunst heischt aedificare und bauwen gut regiment halten, durch gutte leer und leben daß hauß besseren, wan man gut exempel und vurganck gilt da durch baut man auch.
9 reparet; ist, verneuwen. Waß alt ist verbesseren, da die gelegenheit nit ist neuwen bau zu thoin auch nit nodich ist da mach er zu satz van verzerong thoin, dan man findt alles etwaß zu verbesser, da nutz gemach und forthel an gelegen ist. Und daß an vil orthen des hauß hie zu lanck alles zu verzellen.
10 redimat, sol, loesen, sin. Da einige fhar renth besweirniß uff dem hauß uff anderen erbguttern were die sol der hausfatter ablagen und die erben hin und her frien, wa klinater oder etwaß von gereidem gut deß hausfatters oder hauß were abloesen.
Disse drei neigste gepotter sin im 6 cap. im 5 werß deß testamentzs meistheils begriffen.
11 regat ist, regeren. Er sol regiment foeren, uber sich selbst eirst wilch daß swerligste geschein kan und doch das nodigste ist. Und ist jeder seir geneigt uber andere zu herschen, dern gebrechen wil er meistern und kan oder wil das sin nit mircken, derhalb regere er sich selbst wol und dan sin hauß und gesinde und was im befollen ist. Ich wil in auch nit weiterß gesweirt haben dan daß er sich selbst und das gansse hauß Weinsberch weislich und getrevlich will regern. Der stadt und burger regerung mein ich hie gar nit, die befille ich im auch nit, das regiment ist baussen minem wege. Er sol es auch selbst nit begern, doch wirt er ordentlich dar zu beroiffen das will ich im nit weren.
12. augeat, ist, vermeren. Man sol verminderungh und schaden wol vermiden, aber da mit ists nit gnogh. Es moiß auch vermeirt sin. Und da bei spurt man eines fleissigen hausfatters rechten gutten art daß er meirt, bessern, ufflagt, die unfleissige faulen vergraben ihr pfundt in die erde, gewinnen oder werben nit druber duncken wan sie nit minderen so sie es gnoigh. Die natur und waxßthumb macht alß groisser, dar in soll man ir folgen. Ob fillicht durch ubgluck etwaß abginck das gewin und vermerong dan die stat verfille.
13 adsit, heischt, beisein. Er sol stedich im hauß wonen, doch daß meistheill, gegenwortigkeit ist uberauß nutz in heußlichen sachen, daß einer uffsigt hat, uff sin weib, kinder, gesindt, weirleudt, uff sin bauleudt, uff sin arbeider, uff sin wachen, gereitschaft. Man sagt fern von sinem gut nach bei sinen schaden, deß herren auge mest die pferdt, mist den acker. Es gereidt dem wol der sin hauß leib hat, und sin sachen und dingen sicht, durch frembden moiß man oft sin sachen verrichten. Selb ist aber besser kruit drumb sie der hausfatter bei der handt.
Q 14 quæstificet, ist narongmachen. Der hausfatter sol ein kunst, arbeit, handel antriben da von gewin kompt, der mensch moiß zu allerlei noitturft vill haben da von er leben und erlich leben moge. Derwegen moiß er nit allein narong soichen dan ein narong machen, etwas anrichten und inß wirck stellen da mit er und sin gesinde das broit essen drincken kleidung unkosten, ungelt zur ehren zum beschutzs siner gesontheit sineß standtzs siner haußgutter und [378] zu aller noitturft mogh gewinnen erlangen und haben da von er leben moge, dan ohn gutte narong und erlich gewin ist nit wol hauß zu halten.
15 parcat, heischt, spaeren. Uberflußich wirt nit jedem geben. Und ob einer schoin gut narong und noitturft hett so ist doch daß versparen und verwaren eben so nutzs als das gewin. Man sol nit gitzich sin, aber sperlich mach man mit ehren sin, waß man nit zur ehren, und noit moiß anwenden da ist daß sparen gar kein schande. Ich sage es sie ein ehr, wer darf andern vill geben da man nit forthel von hat, verthoinlicheit erschepft alles, weiß kein zit noch zil den vißgeben sparlicheit und miltigkeit wissen sich zu verglichen. Die sperlicheit helt an und in waß man nit geben moiß aber miltigkeit gibt da man geben moiß, doch man meheren nutz sicher weiß zu schaffen da darf man nit sparen. Ein braidtworst gib man und spart sie nit wan man dar gegen ein ferken oder side specks mach bekomen.
16 protegat das ist, beschirmen. Die seinen so im befollen sin sol der hausfatter beschutzen beschirmen, innen die handt uber dem heubt halten und abkeren innen gewalt und unrecht. Das sol er nit mit gewalt und waiffen dhoin dan mit gutten reden soissen worthen oder mit recht. Die oberkeit demoitlich umb hilf schutz und schirm anroiffen und sie zum besten nemen. Da aber die widderpart vil zu rich zu stoltz zu mechtich were oder ob die oberkeit selbst ubel bericht were oder ubel wolte, da moiß geduckt werden, etwas uber sich laissen gain, etwaß zu weichn von sinen rechten ist duck nutzlich damit man sich nit in groissern schaden und last wickle. Mit recht sprech ist wol nemans verpotten aber ist nit jeder zeit gerathen anzufangen oder zu vollen foeren, mit gutter fruntschaft die sachen hinzulagen und leidtliche pillige vertrege zu machen ist oft gut. Also moiß man mit aller samftmodigkeit, leiblicheit, bescheidenheit gelegenheit beschirmen sich, sin frundt, und sin gut, ehr, wolfart und waß beschirmens bedarf.
17 et memoret, ist gedencken. Min memoriam und miner leiben eltern hausfrawen, frunde und der hausgnosen sol er fast halten, indechtich sol er sin, nit viß sinen gedancken inß vergeß alles stellen das were groisse undanckbargheit gegen die woldeder und woluerdeintenn. Waß haben die verstorben mehe van den nachkomen in disser welt mehe vur alle ire verlaissenschaft an guttern und gutzs dan das gepet zu gott und erliche gedechtniß. Dar neben sol der hausfatter gedencken und bedencken alles waß ich in minem testamen declarationboich und anderßwa verordnet befollen und gepotten hab zu thoin, waß ich aber verpotten hab zu laissen.
Nach disser kurtzer außlagung der wort disses tetrastichi sol der hausfatter und andern die wort verstain, daß ist die meinong dar von, weitere außlagung findt er im 6 capittel und anderwa an mehe orther mineß testaments und declarationboichs. Und deinst in diß tetrastichon dar zu vornemlich das der hausfatter sich uffs aller kurtzste da auß sines amptzs zum merentheils erinnern mogt und dar nach sich halten.
 
Anno 1582 den 10 decemb. alß den provisorn der armen s. Jacob die abgeloiste 300 goltgl. von doctor Crudener lang still gelegen, bin ich dissen tag am schrin zu Arsbergh gewest und die armen an 9 richtzdaller fhar terminis pasce et remigii zu bezalen uff daß hauß zum Blomen uff der Bach im schirm Overstoltz genant laissen schriben [378'] mit 225 rad.d zu loesen alß veir mit hondert wie diß im schrin Arsberch in lib. sentenciarum sub anno 82 den 10 decemb. zu finden. Aber mir haben Laurentz von Mastricht Bontwort. Doctor Krantzen fatter der disse fhar verkaufft nit mehe dan 200 richtzdaller viß den vorg. goltgl. vor die 9 rad.d fhar geben, also daß die armen 25 richtzdaller an der heubtsummen zum besten haben, deß krigen sie nit mehe dan 4,5 rad.d vom hondert ist aber besser gethain dan gelaissen, daß die loese nit zu lichtlich geschehe. Und man hat disse fhar auch deste lieber angenomen dieweil die 300 goltgl. gern an einem orde und erb angelacht het. Dan vorhin den 20 novemb. har Tringin van Lyndt widwe Veten van Hemmerden wirtfrawe in der Blomen einen irthumb mit Balthasar van Berchem eim rhaitzman daß sie iren son uffgehalten het, drumb sie zu thorn saß und ein rhait von ir 200 goltgl. boissen haben wult, drumb sie 100 goltgl. von der armen gelde begert und ich ir uff der nachpar vorbitt behilflich waß dieselb zu krigen und dede den visganck den armen uff dem thorn daß sie die armen an 5 goltgl. fharen termino vincula petri uff dasselb ir behaussung Overstoltz eitz zumrsicBlomen genant zur Arsberg im schrin in lib. sentenciarum sub dat anno den 20 novemb. also daß die 300 goltgl. uff daß sier nach alle quamen biß uff 17 goltgl. die noch uber waren pliben ligen. Aber sie mogt noch nit von thorn loß werden. Ein rhaidt wult alß mehe geltz haben, do haben mir ir verwilligt die 17 goltgl. uberichs und noch 3 goltgl. druff zu lagen dar vur sie 1 goltgl. fharn weiters uff ihr hauß solt verschriben da mit die 300 goltgl. alle an einemTilgung: odorde weren pliben. Die hat Peter van Rhade zu irer erloesung all 17 goltgl. untf. und visgeben dan sie moist eim rhade 150 dall. boissen uff gnade geben da mit sie loß wart und abquam. Sie hat die 17 goltgl. noch willt nuhe den 1 goltgl. fharn nit besweren dan pension vom gelde geben, also steit es noch.
 
Anno 1582 den 12 decemb. bin ich mit miner sustern Catharinen bei Gobbel von Zonß uff dem Heumart gewesen und im iren son, minen neiffen Gotschalck van Deutz vor ein lerjongen an das lederreider ampt verdingt seeß jar lanck zu dienen, dan kurztere zit wult er in nit annemen. Min neif was aber gar noede an so lang zit und vil jaren, doch als es nit anders mogt sin und sin her ein vernoimpt und gut man was, ergab er sich drin, deß solt er im funften jair 10 gulden verdienen und im seßten jair auch 10 gl. auch sol er schoin verdienen hab doch nit behalten wie vil par. Die 4 goltgl. uff die gaffel und wes ein ampt mehe sol haben auch ein schoißfel und drei schurtzs sol min suster bezalen. Die sexß jaren sullen kunftich christmissen eirst anghain. Der her hat im vor einen meidtpfenninck ein orthrichtzdallerß geben. Ich bin vur die zeit und jarn burge worden. Heir an und uber sin gewest der her Gobbel selbst und Gotschalck der jonge Steffen van Woringen lederreider, min suster und ich. Dis medong ist gescheit in behausung deß herrn Gobbels uff dem Heumart oben dem vorhauß uff dem Stoblin an der rechter siden.
Nota, es ist in guttem glauben abgeredt daß der her Gobbel daß funfte nit mehe dan 7 gulden geben sol dar uff min suster 3 gl. lagen sol und so die 10 gl. vol machen umb Gotschalcks willen das er nit verdroszlich werde. Also sol es auch glichfalß im sesthen jar zughain. Und ob wol diß ein grob ampt ist dieweil aber der her [379] ein kauffman von Weynen und woln auch ein erlich rhaitzman ist und des jongen fatter min swager Johan van Deutz sich mit im nit vertragen kunth und in mishandelt, moist man in dereilsicdißen deinst und gelegenheit nit versaumen, daß min suster in rawe queime.
 
Additio wie der haußagnation eigenschaft bei den haußcognaten zu verbreiten sie.
 
Anno 1582 den 13 decemb. hab ich abermail gedacht an die vergencklicheit so villerlei stemme und gesclechter die mit zunamen schilt und helm in die erde und vergess sin komen. Und daß sulchs auch mines fatters menlichen stam so lichtlich alß andern mag widderfaren.
Bin derhalb fleissich bedacht gewest, wie doch zur vorsorgen und vorrhade bei gutter zeit ein fundt mogt erdacht werden da mit in subsidium der haußagnation des hauß eigenschaft zu verbreiten zu vermeren und zu erstrecken were, und also ein continvation und surrogation quasi agnationis gemacht worde. Hab drumb eracht nodich sin dar uber ein additional declaration dar uber zu thoin. Und nemlich uff die weise wie folgen wirt.
In minem testament under den clausulen des hausfatters amptzs wirt vermelt im 6. cap. in 3 verß das er des hauß agnation eigentschaft haben befordern und vertadingen sol. So ist diß eigenschaft nit mehe dan der zuname Weinsberch, und daß swartz sparkle im weissen schilde mit sinem helmzeichen. Und in minem declarationboich uber eitz algeirt ort nu. 52, 53, 54, 55, da wirt wol clarlich angezogen und vermelt wan uberall kein agnat mehe were das ein cognat oder licentiat hausfatter wurde der sulte die eigenschaft der agnation alß dan ungekrenckt foeren. Dar dan auch mit angerurt wie er den zunamen Weinsberch neben den sinen setzen und das wapen neben dem sinen malen und ordnen moge. Aber daselbst ist die meinonge wol das in mangel der gansser agnation und stambs von der swerdtsithen nur einer allein auß der uberiger cognation von der spilsithen doch in mangel deß gebloidtz ein frembder licentiat der hausfatter und min erb wurde die eigentschaft mogt foeren. Und in dem pfall sult die eigenschaft dem hauß incorporeirt und inverleibt unieirt und vereinbart sin. Sunst wirt sie den andern von der cognation und sipschaft von der spilsithen oder den andern licentiaten nit gestattet. Der ursachen bin ich uff die verbreitung der agnation bedacht gewest das auch andere haußcognaten und ire leibßerben und afkompst der eigentschaft zum vurrhade mit hetten zugebrauchen, glich alß weren sie subsidiarii et quasi imaginarii agnati. Nachdem die agtion adoptione von zulaissung der recht kan erlangt werden und nit altzit de jure naturæ moiß sin, ob wol unse hausagnaten primarii et sexundarii juris naturalis et sanguinis est.
Ich sult wol wunschen und von got dem herrn begeren und pitten daß er dissen 13 tag decemb. san luceientag genent dar nach sich die tage und tzit lengen ein gut vorspoit laiß sin daß min agnation sich vor an mogt lengen und an der zale manßpersonen und allen gutten zu nemen und gewinnen wie ich got vertrau daß er innen sin gnade und gedien wil verlenen das es geschehe daß sie vermanchfeldigt were. Dieweil aber uberflussige cautela nirgen an hindern kan, so hab ich mir die verbreitung [379'] der agnation eigenschaft angenomen. Ich kan mich nit erinneren was nachtheilß der agnation und stam dran gelegen were. So geschecht innen auch nichtzs nachtheilischs ungutlichs unrechtzs oder verachtlichs dran, wan ein underscheidt dar bei befonden wirt wie hei geschehen sol und gehalten werden. Aber es wirt in erlicher und nutzer sin, wan sie die agnaten doch die rechte alten der agnation sin und pliben das auch andere vom geblode und irer cognation die eigentschaft ex gratia mit foeren den zunamen und wapen scheinbar und kundiger machen.
Ohn daß ist es innen und dem hauß auch fast nodich, dan man vernimbt teglich wie vil menschen durch pestilens und ander kranckheit hinfallen, durch widderwertigkeiten und kreich verghaint, durch armut verdunckelt, durch unfruchtbarkeit und zitzillund der kinder und posteriteit die stem, haußer, agnation und gansse gesclecht vergaint. Wie balt mogt daß auch der agnation zu Weisbergh widderfaren, so ist er ehe in allem wege nodigh daß in zeiten uff die verbreitung betragtung geschicht, und das bei dem rechten geblode der agnation ausser dem hauß Weinsberch von alters untsprossen.
Hie will ich nuhe uberlagen wie die qualification deren geschaffen sol sin durch wilche der agnation eigenschaft sol verbreit und mangfeldigtTilgung: solwerden.
Zum eirsten moissen sei der agnaten rechte cognaten von geblode mineß fatters und fatters fatter her ab elich untsprossen sin alß die von minen sustern und mines fatter sustern und van mines broders oder enckel dochter elich herab gestigen sin.
Zum andern und besonder sulche cognaten manß oder frawen personen wilche ein dheil eigenthumbs am hauß Weinsberch haben, wie klein es auch ist, dan die haben ire herkompst drauß und ire herligkeit mit dar an. Und disse bedurfen die eigentschaft vom hausfatter nit werben dan mogen sie von sich selbst brauchen.
Zum 3 ob einige cognaten kein theil eigenthumbs am hauß hetten, und doch vernoimbde wolverdeinthe, habselige, geschickte erliche nutze gute leuthe weren, und der eigenschaft begerten zu gebrauchen, den mach es der hausfatter mit willen der agnaten und rhat der executorn vergunnen gestatten und einen schein da von under deß hauß siegel mittheilen.
Zum veirthen aller hausfetter zu Weinsgergh kÿnder, enkel, und nahkomen wan schoin ein frembt licentiat hausfatter gewesen und kein theil eigenthumbs am hauß gehat mogen der eigenschaft brauchen dieweil sie ir fatter oder anher gebraucht hatt.
Zum funften mogen also auch alle abstigende leiberben eines cognaten viß dem hauß untsprossen die eigenschaft foeren, dan war umb sulten sie, dar in weniger forthelß haben dan ire eltern so ire sipschaft alter ist und sich weiters erstreckt. Zum sexsten mogen alle cognaten die daß antheil haben die eigenschaft mit brauchen. Und sol das antheil disse freiheit denen antheils gnoissen so fern sie doch deß hauß cognaten sin sunst nit mitgeben sie sin geistlich oder weltlich jonck oder alt. Diß vorg. qualificeirten sin nuhe alle von dem geblode deß hauß Weinsberch uff der spilsiden, damit die rechte agnation des hauß in der eigentschaft erstat benant und bekant werde, und so lang der haußcognaten einer ist zum lesten zu, sol keinem frembden licentiatne oder andern daß immer gestalt werden.
Wie aber die vorg. qualificeirten der eigenschaft bruchen sullen hab ich in minem declarationboich an obbesteimpten orde vermelt und moiß so vil underscheidtzs dannest zwischn den hausagnaten und haußcognaten gehalthen und confusion vermidet werden [380] als das die hausgnosen van agnaten neben irem taufnamen den zunamen Weinsberch allein setzen und keinen andern zunamen dar bei. Alß Herman, Gotschalck Peter von Weinsberch, Weinsberch Weinsberger, sie wulten dan freiwillich ander bei oder zunamen da zusetzen. Glichfalß daß wapen swartz sparkles im weissen schilde mit sinem helmzichn croin arm kluppel,Tilgung: odohn daß sie ein ander wapen dar zu setzen durfen, sie wulten es dan oder moisten es viß ursachen dhoin.
Aber bei den hauscognaten hatzs ein ander gestalt die sullen dem zu namen ires fatters und daß wapen ires fatters samen und sonder allezit zum underscheide der agnation dar neben dar vor oder hinden setzen wie sich daß am zirligsten und besten schicken will, alß Christian Tilman Gotschalck Peter Ordenbach von Weinsberch. Item Reinhart Johan Gottschalt Weinsberch van Dutz, Johan Muisgin gnant von Weinsberch, Peter Bremgin von Weinsberch, Ludtger Weinsberger van Dutz und waß der eitz mehe sin oder hernach komen werden. Jahe auch mogen sulche qualificerte hauß cognaten ein theil der eigenschaft brauchen alß des zunamens ohn des wapens oder des wapens ohn den zunamen wie in geleibt.
Da sie derselben auch kein begerten zu brauchen das steht in frei, es sol nemans dar zu gedrongen sin. Doch wer der eigenschaft braucht von den haußcognaten so etwas mehe bekanter und frundtlicher dem hauß sin und befordert werden dan der es nit braucht. Darnach liebe haußagnaten und haußcognaten wilt disse min addition im gutten verstain und euch darnach schicken zu verbreitung der eigentschaft vorg. datum ut supra.
 
Herman von Weinsbergh lic. testator ____.
 
A. 1582 den 14. dec., als es umb disse zeit sorglich stunde der religion halber zwischen dem churfursten von Coln und sinem zustande eins, und dem domcapittel und cleresien anderteils, das auch etliche gefangen der religion halber zu torn saissen, ist dissen tag der herzoch von Zwenbrucken von Bon uff Coln komenW. berichtet diese Vorgänge in durchaus falscher Reihenfolge. Der Graf Karl von Arenberg brachte am 18. Dez. seinen Auftrag (Rpr. 33 f 223 b) vor und empfing am 20. Dez. (ib. f 225 a) durch 6 Deputierte die mündliche Antwort des Rates. Dagegen bat der Pfalzgraf von Zweibrücken erst am 28. Dez. (f 234 a) den Rat um Herberge, am 30. wurde seine und seiner Begleiter Werbung von der Schickung entgegen genommen, nachdem sein Antrag, dieselbe allen Räten und Vierundvierzigern vortragen zu dürfen, abgelehnt worden war, weil ,solchs nit pruchlich, noch je gehort worden'. (f 235 a, f 236 b.) Vgl. unten S. 159.und bei eim rait angehalten, sie wulten die auspergsche confession in der stat dulden, den burgern derselben confession ein kirch erleuben, sulch exercitium drin zu uben, das sult vil mistreuwens hinnemen und gutten friden erhalten. Auch sult man die van der auspergscher confession nit betroben und die gefangen erledigen. Aber ein rait hat gar in die neue religion nit verstain willen, also das der herzoch nitz uisrichten kunnen, dan das im die gefangen zum ehren solten los geben werden. Der graif von Arburg, des koninks von Hispanien und herzogen von Parma, feltherrn im Nederlande, commissarius, hat auch einen rait ermant, bei der catholischn religion zu pliben und zu beiden sieten sich von irer gesanten wegen hoich erpotten. Man sagt, der churfurst, pfalzgreif Lodowich, het den churfursten von Coln durch sin breif des unzugtigen lebens gestrafft und in dem, das er zu ehe wult greifen, geprisen und da innen gestarkt und beistant verheischn. Der von Zweibruck ist auch zweimal unberoifenVgl. Bezold II nr. 57 A. 1.ins domcapittel gangen, das die capittelsherren uffstunden, uisgingen, ist darnach verreist widder uff Bon zum churfursten. Der churfurst hatt wol einen landtag verschriben, aber die ritterschaft, stet, amtlude und rete sin im nit gefolgtEnnen V S. 63. Auf den 19. Jan.Bd.3, S.155.
 
A. 1582 den 19. dec.Das Ausschreiben Gebhards wurde am 19. Dez. erlassen, aber erst am 25. und 26. Dez. in Bonn publiciert. (Bezold II nr. 44.)hat sich erzbischof und churfurst Gebhardus zu Coln etc. binnen Bon erkleret und publiceren laissen, wie er in sachn der religion und der chur eins bischofs gesinnet were. Und hat das fillicht nit lenger verhalten kunnen, dan manBd.3, S.156 [380'] A. 1582 den 19. dec.Das Ausschreiben Gebhards wurde am 19. Dez. erlassen, aber erst am 25. und 26. Dez. in Bonn publiciert. (Bezold II nr. 44.)hat sich erzbischof und churfurst Gebhardus zu Coln etc. binnen Bon erkleret und publiceren laissen, wie er in sachn der religion und der chur eins bischofs gesinnet were. Und hat das fillicht nit lenger verhalten kunnen, dan man sagt, es were ein postbott abgelacht, darin hett man in breifen gelesen und vernomen, das sich ire churf. gn. mit dem herzogen von AlanzonVgl. Bezold II nr. 41., des koninks broder von Frankrich, auch mit den wederauwischn graven, der religion halber hett ingelaissen, also das sulche haele nuhe uisgebrochn was. Und laut die erklerong von wort zu worde, wie sie mir mitgedeilt ist, wie folgtBd.3, S.156..
 
Erklerong des churfursten von Coln in der religion und andern sachen.
Nachdem der hoichwirdigster furst und her Gebhardt erwelter und bestedigter zu ertzbischoffen zu Coln, des romischen hilligen richtzs durch italien ertzcantzlar und churfurst anlangende das ir churf. g. bei etlichn und sonderlich deroselben adelichen und andern landtsaissen und underthanen in dem verdacht stehen alß ob ire churf. g. vorhabens sin dessen ertzstift durch allerhande seltzame practicken und ungeburliche wege uff dero ic. zu prengen.
So bezeugen ire churf. g. mit got dem allemechtigen dem nichtz heimlichs verborgen und irem christlichn gewissen das derselben hie mit gantz ungutlich geschicht, oder irer churf. g, gemoede und meinonge daselbst hin gans und gar nit gestanden.
Sonder nachdem der allemechtich gutich gott ire churf. gnade auß der finsternis des pabstumbs errettett, und zu der waren erkentniß sines heiligen allein selichmachenden wordtzs gebracht. So begern ire churf. g. anders nichtzs dan das sie in iren beroif und stant dar zu sie von gottTilgung: anders nichtzs dan daß sie jnverordnet mit guttem unverletzstem gewissen leben und pleiben oder iren van gott befollenen getreuwen und gehorsamen underthanen die offentliche ubung der rheinen leer und hilligen sacrament zulaissen und sie dar bei handthaben mogen. Edoch begert ire churf. g. nemantz zu besweren widder sin gewissen, sonder das exercitium beider religionen nach außweisung des religionß fridens zu gestatten und heir in mit gemeiner landtschaft rhaidt zu verfaren. Ire churf. g. sin doch deß gnedigsten erpietens dessen ertzstift und desselben underthanen bei siner werde oder biß da hin wol herpracht privilegien, freiheit, landtvereinongen, und in sonderheith das dhom capittel bei der ordentlicher uhail zu laissen oder nemans dar widder zu besweren noch eitwaß dargegen vorzunemen. Also da sich uber kurtz oder lanck begebe das ire churf. g. auß dissem jamerdhal abgefordert oder sunst der gelegenheit nach von der regerong dessen stifs abtretten wurde, so sol den wilches es wie obg. von rechtzs und alter gewonheit wegen gepurt die freihe uhal eineß andern heubtzs bevorstehen.
Wilches alles ire churf. g. zu verhuttung und abwendung ungelimpfs verdachtzs und mistruwenß menniglich hiemit verstendigen wollen der versehenß eß werden ire churf. g. underthanen und waß sunst ehrliebende leudt sin. Mit disser irer churf. g. erclerong sich sedigen und innen nichtz widderwertigs inbilden laissen, noch andern fridhessigen angeben glauben zustellen sonder dessen wie obstehet beifhalle geben. Dar uber dan ire churf. g urputtig sin deß dhomcapittel und andere landtsteden heir neigst weiterß und noitturftiglich zu versichern und iren renerßbreif zu zustellen.
Dissem zu urkunde haben ire churf. g. sich mit eigner handen underschriben auch der secret siegele zu ende uffgetrackt. Geschehen zu Bon den 19 decemb..
Gebhardus man ___.
Declaratio ressimi colonienn, publicata Bonne per cannellarum bipontinam, 16 decemb. anno 82.
 
[381] A. 1582 den 21. dec. uff s. Thomas ist die raitzchur zimlich abgelaufen, dan etliche wolten den licentiaten Omphalium uff dem Swarznhaus kesen, der seir der fremder religion zugetain was. Aber der licentiat Bruno Bingius wart gekoren, war gut catholischs. Uff dem Himmelrich koren sie SmidtmanAusser ihm wurde noch ein anderer Ratsherr, Wilhelm Steffen, von den Buntwortern, nicht präsentirt (Rpr. 33 f 231 b) und später (Rpr. 34 f 7 a, Febr. 11) abgewiesen.widder, umb dess willen sie noch am camergericht mit eim rait hingen, drumb das sie innen vor dri jarn nit in hatten genomen. Er leis sich doch dissmal nit presenternBd.3, S.157. Uff dem wullen ampt wart Wymmar van der Sultzen gekoren in Gilliß Henßbecks stadt. Der licentiat Falckenberg wart auß inß gebrauch gekorn. Waren alleß gutte fridsame leude. Und warn diß widder zwein rechtige lerten die in die camer quamen. Vur 40 jaren plach man kein rechtzgeleirten zu kesen an 50 jaren da befoir.
Wynant van Orbach steinmetzer bannerher wart gekoren starb den 23 decemb. anno 83 den 13 ja. wart Benedictus van Swelme steinmetzer in sin stadt erwelt.
 
Anno 1582 den 24 decemb. hab ich nach minem alten gebrauch daß offergelt im hauß umbgetheilt und jedem da mit ein kunftich selich jar gewunscht.
Item minem broder Gotchalckgestrichelte Linie1 raitzeichn.
Item suster Lisbeten Hornßgestrichelte Linie1 raitzeichn.
Item miner suster Sibillngestrichelte Linie1 raitzeichn.
Item minem neiffen Herman W.gestrichelte Linie3 rad. alb..
Item minem neiffen Gotschalck Ugestrichelte Linie3 rad. alb..
Item Lisbetgin Hornßgestrichelte Linie3 rad. alb..
Item Ennen der magtgestrichelte Linie9 alb. curr..
Item offerman s. Jacobgestrichelte Linie10 alb..
Item offerman s. Petergestrichelte Linie2 alb..
Item offergelt gaffelbodengestrichelte Linie6 alb..
Und damit daß jar 1582 got dem herrn uffgeoffert.
 
Anno 1583 den 25 decemb. christach geht daß neu jar an dan man schribt nach christgeburt wiewol die almanach daß jar prima janvarii anfangen.
Diß christfest haben mir zu sant Jacob deß hauß Weinsbergs bedehauß gehalten was nit so gar andegtich, dan der churfurst von Coln hatzs glich darvor etwas verirret. Das folk moist auch stark in harners sinAm 28. Dez. wurde im Rate ein Schreiben des Pfalzgrafen verlesen, darin ehr herberg begert. Und dweil ire f. gn. auch allerhant graffen mit sich anhero gebracht, die unser religion nit sin, hat e. e. r. bevolen, die schickung bei einander komen solen, umb die wacht zum besten zu verordenen'. (ib. f 234 a.), dan man sich vor dem herzoch van Zweibrucken besorgte, das er mit den Geusen nit etwas anrichte.Bd.3, S.157.
 
A. 1582Mit dem Jahre 1581 beginnt W. die im Kölner amtlichen Verkehr übliche Weihnachtsrechnung zu gebrauchen. Um Irrtümer zu vermeiden, ist in der Bearbeitung die moderne Datierung beibehalten worden.den 27. dec. uff sant Johanstag in den Christhilligen tagen solt sich ein rumor in Coln begeben haben, quam doch zum besten. Dan als die von den gaffelen uff der statmuren dissen abent wachten und die vom fasbender-amt uff der muren bei der Weierporzen stunden und die beide steimmeister, Jacob von Siburg und Gerwinus Calenius lic., mit der stat soldaten und lantzknechten langs die muren her visiteren gingen und zu den fasbender quamen und sagten: ,Ihr bruder und mitburger, wie halt ir euch?', do foir ein fasbender mit worten gegen die herrn herausser, sprechende: ,Ir sit schelmen, und schelmenfoerer.' Do sagt her Siburch: ,Nit also, mir komen von eins raitz wegen in allem gutten hieher.' Der repeteirte sulche wort und ander fasbender murmureirten. Die soldatenBd.3, S.157 [381'] begunten die lunten uff die vuirrorn zu setzn, sprechende: ,Mir willen ur schelmen nit sin', wulten drin sclain, aber die herre(n) stilten sie und gingen van dannen. Der anfenger verleif, einer wart gefangen, geschatzst, das amt beschickt, gestiltVgl. Rpr. 33 f 234 a b.Bd.3, S.158.
 
A. 1582 den 29. dec. haben die freibuter van Geller, bei 50 stark, das Obercloister vor Neuss ingenomen, die monch uisgetriben, die sich bei die Minderbroder zu Nuiss meisteils getain. Der herzoch von Gulch schickt folk drin, glichfals der graff van Nuwenar und Mors, die alles uffzerten. Die von Nuiss wulten das Obercloister im grunde abbrechen, bestonten es auch, fillicht mit willen der monche, die stetigen uberfall hatten. Aber das abbrechen wart durch ein domcapittel, den chur- und fursten van Coln und Gulch gesteurt und gestollet. Graff Adolf van Nuwenar und Mors und Alpen hilt es mit dem churfursten van Coln eitz hart, leis die freibuter in sim lant passeren. Zu Rheincassel bei Vuylen wurden 10 freibuter gefangen von den buren und zu Longerich geliebert, aber da worden sie uis befilch des von Nuwenars losgelaissen. Den 31. dec. wurden 8 freibuter zu Coln in der Smirstraissen gefangen, die under anderm ein schiff uff dem Rheinstrom bei Stommel spolieirt hatten. Disse wurden folgen(tz) zu Melaten gericht und alle uff rader gesatzst uff einen nach, der quam umb eins zanschs willen glucklich darvon, das er untleifBd.3, S.158..
 
Anno 1583 ultima decemb. uff neu jarß abendt hab ich min presentz von der Weinscholen diß jarß miner rheinmeisterschaft gezalt die ich bei ein behalten und funden daß ir 55 gl. 6 alb. curr. noch 8 alb. zu 8 gl. gewesen dar zuKorrigiert aus: gegenich von der fritagh rentkamer noch 5 rad. gl. haben sol, und nichtz dar gegen vißgeben, dan 1 raitzeichen verzert und 2 raitzeichen der frawen zum offergelt geben.
Dis jair hab ich nit mehe extraordinarie an wein verzert oder verthain dan 26 quarten weiß weinß die quarr 4 alb. und roit die quart _ alb. und 25 quarten rhoitzwinß mines gewaxß, sunst den ordinarie wein uber dischs findt man in der vurg. jarrechnong im hauß. Noch 29 fleschen rhaitzweinß die ich zum theil an zeichen zum theil an win im hauß wenich baussen hauß verschenckt und verthain hab. Dissen neu jarß abendt sin wir under unß mit der bloisser portion zu friden gewest, gein gelaich gehalten und also daß alt jar mit stillicheit und meissicheit abgesclossen, dan es war nit vil freude in Coln umb diß zit zu vernemen.
 
Ende deß 1582 jairß.
 
[Das Jahr 1583]